GoodNotes ist derzeit die Notiz-App meiner Wahl. Mit GoodNotes und dem Apple Pencil wird das iPad zum echten Notizbuchersatz. Aber wohin entwickelt sich GoodNotes? Was ist in Zukunft, von der App zu erwarten?

Gabriel Jourdan arbeitet im Team von GoodNotes. Im folgenden Interview gibt er Auskunft über die aktuellen Nutzerzahlen, interessante Analysemöglichkeiten und die Vision von GoodNotes. Dabei spricht er erstmalig über die kommende Version: GoodNotes 5. Zusätzlich hat er noch einen Produktivitätstipp, eine Buch- und jede Menge App-Empfehlungen für uns.

Hier ist das Interview mit Gabriel Jourdan zum Nachlesen und zu aller erst natürlich die im Interview erwähnten Links:

Buchempfehlung:
‚Haben oder Sein‘ von Erich Fromm

Tools und Apps:
Growthhackers.com
Staysorted
Hours Keeper

Habt Ihr Fragen an Gabriel? Welche Funktionen wünscht Ihr Euch zukünftig von GoodNotes? Ich freue mich auf einen regen Austausch in den Kommentaren!

Hier jetzt das Interview:

LB: Herzlich willkommen beim Podcast ‚Produktiv in digitalen Zeiten‘. Wir geben Orientierung im digitalen Dschungel, so dass Euch wieder mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben bleibt. Mein Name ist Lars Bobach und ich sitze hier zusammen mit Gabriel Jordan. Gabriel ist Team-Mitglied von GoodNotes und Ihr werdet Euch wunder, wie kommt der hier in einen deutschen Podcast. GoodNotes ist eine Firma aus China, genau genommen aus Hong Kong, aber Gabriel hat eine zeitlang dort gearbeitet und arbeitet jetzt hier aus Deutschland für GoodNotes weiter.

LB: Hallo Gabriel!

GJ: Hallo Lars. Freue mich, heute hier zu sein!

LB: Ja, wir freuen uns auch und sind schon sehr gespannt. Ich habe kurz erzählt, wer Du bist. Erzähle doch ein bisschen über Dich und über GoodNotes. Wie bist Du zu GoodNotes gekommen und was machst Du sonst eigentlich so.

GJ: Gerne! Also, Lars hat mich ja schon vorgestellt. Mein Name ist Gabriel, ich bin 25 Jahre alt und studiere derzeit im Master Wirtschaftswissenschaften an der Zeppelin-Uni am Bodensee. Ich komme ursprünglich aus der Nähe von Darmstadt, aus Süd-Hessen. Nach dem Abitur 2010 habe ich meinen Bachelor angefangen und habe erst einmal etwas Exotisches studiert. Nämlich Sportökonomie an der Uni Bayreuth.

Wie ich zu GoodNotes gekommen bin: Ich bin selber schon lange Nutzer. Ich nutze die App schon seit 4 Jahren. Gibt es ja auch schon eine ganze Weile. Damals noch als GoodNotes 3. Das ist eigentlich eine ganz lustige Geschichte. Damals im Bachlor habe ich mich sehr geärgert, dass ich die ersten zwei Semester ungefähr jede Woche ungefähr 30 – 40 Seiten für irgendwelche Übungen ausdrucken musste und mir die dann meistens abhanden gekommen sind oder ich hab es mir gar nicht mehr angeguckt.

Man kennt es ja mit dem Papier, wir sind ja alle papierlos unterwegs. Irgendwann bin ich dann auf die Idee gekommen, dass man dieses Dilemma doch mit ein bisschen digitalen Produktivitätstechnologien lösen können müsste. Ich habe dann recherchiert und überlegt, mit einem iPad würde das sich ja anbieten und hab dann nachgeguckt, gibt es denn irgendeine vernünftige Software, mit der man eben diese Sachen erledigen kann, sprich kann man pdf’s importieren, darauf schreiben und auch eben eigene handschriftliche Notizen anfertigen? Ich habe dann weiter rumgestöbert und bin tatsächlich auf GoodNotes gekommen, habe diese App dann als tauglich für mein Use-Case gefunden und habe beschlossen, ok, das wird’s sein, dann kaufe ich mir jetzt ein iPad. Ich habe mir damals ein iPad2 gekauft. Ich bin dann in GoodNotes relativ fit geworden, sag ich jetzt mal so. Viele Leute haben mich dann immer angesprochen und gefragt: „Hey krass, was machst Du denn da?“ „Ich wusste gar nicht, dass man auf einem iPad so toll schreiben kann.“ „Wahnsinn was benutzt Du denn da?“ „Welchen Stift benutzt Du?“ „Welche App ist das?“.

Und ich hab immer gesagt,  ja, das ist GoodNotes, ich kann Dir das gerne zeigen, und so weiter. Irgendwann bin ich auf die Idee gekommen, man könnte das Ganze vielleicht auch ein bisschen professioneller aufziehen. Ich habe diese Idee dann eine Zeit lang nicht mehr weiter verfolgt, weil damals im Bachelor noch nicht so viele Leute ein iPad hatten. Als ich dann im Master angefangen habe, das war letztes Jahr im September, habe ich dann schlussendlich irgendwie innerhalb von zwei Wochen GoodNotes mehr oder weniger zehn Mal an den Mann gebracht. So, dass ich dann gesagt hab, jetzt schreibst du einfach mal den Jungs da, ich wusste nicht wo die Firma sitzt, und hab einfach mal an die Support-Adresse geschrieben: Hier, ich hab ein paar Ideen,  wäre doch cool wenn an jeder deutschen Uni irgendwie ein Student verantwortlich wäre, so ein bisschen als „Brand-Coach“, sagt man ja heutzutage.

LB: Dann hast Du denen direkt ein Provisionsmodell vorgeschlagen?

GJ: Ja genau, mehr oder weniger. Ja, tatsächlich. Ich hatte auch irgendwie eine kleine Homepage programmiert, die habe ich einfach mitgeschickt und gesagt, guckt mal hier, das wäre doch super und würde auch Euch was bringen. Und so bin ich tatsächlich mit dem Gründer in Kontakt gekommen. So hat eins zum anderen geführt. Ich hab dann Anfang dieses Jahres, Mitte Januar, angefangen …

LB: Also in 2016. Kann ja sein, dass Leute das hier auch nächstes Jahr hören.

GJ: Ja, also Anfang 2016 hab ich dann angefangen für GoodNotes zu arbeiten und war jetzt auch drei Monate im Sommer drüben, weil ich Semesterferien hatte, und arbeite auch jetzt hier von Deutschland aus weiter.

LB: Super! Was machst Du genau bei GoodNotes? Was hast Du für eine Aufgabe?

GJ: Also im Grunde ist es so, dass ich momentan sehr viele Hüte trage. Was mir besonders Spaß macht,  aber manchmal auch ein bisschen schwierig, man kann es eigentlich so zusammenfassen, dass ich eigentlich alles, außer coden, mache. Etwas genauer kann man sagen, dass ich für dieses sogenannte Growthhacking , also sprich so ein bisschen digitales Marketing, Inbound- und Outbound-Marketing, zuständig bin. Aber auch für das Produktmanagement und solche Sachen wie User-Experience-Design etc.

LB: Aber nicht nur jetzt  im deutschen Markt, sondern schon weltweit?

GJ: Weltweit tatsächlich auch. Wir haben natürlich einen Vorteil dadurch, dass Deutschland ein sehr wichtiger Markt ist für uns, dass ich dann eben auch deutsch spreche und hier halt nochmal besonderes Augenmerk drauf legen kann, aber das ist trotzdem auch weltweit orientiert, ja.

LB: Erzähl uns mal die Geschichte von GoodNotes. Wann und wie wurde GoodNotes denn gegründet?

GJ: Gerne. Ja, einige werden es wahrscheinlich schon wissen, die App gibt’s seit 2011 und wurde damals eben von einem Kantonesen, das ist der Steven, gegründet, der …

LB: Kantonese aus Hongkong..

GJ: Genau, und er hat damals Mathe in Australien studiert und hat sich gewundert, dass es irgendwie keine vernünftigen Apps gibt, mit denen man auf dem iPad mitschreiben kann. Er hatte so ein ähnliches Problem was ich auch hatte, und hat dann kurzerhand mal gesagt: naja, es gibt zwar schon ein paar, aber die taugen mir alle nicht so,  ich entwickel eben mal was Eigenes. Gerade, weil es beim Mathestudium schwierig ist papierlos mitzuschreiben, weil man eben mit dem Computer gar nicht so einfach irgendwelche Formeln oder Graphen aufzeichnen kann. Dann hat er es selber, ich glaub dreieinhalb Jahre, großgezogen, also wirklich von GoodNotes 1 bis GoodNotes 3, und hat sich dann…

LB: Ganz alleine?

GJ: Ja, ganz alleine, tatsächlich. Dann, als er mit dem Studium fertig war, hauptberuflich. Mitte 2015 hat er sich einen weiteren Programmierer mit an Bord geholt, der sich dann erstmal um die Mac-Version gekümmert hat. Dann bin ich, tatsächlich als drittes Teammitglied, an Bord gekommen, also halt zwei Programmierer und ich. Dann haben wir 2016, im Juni, einen weiteren Programmierer mit an Bord geholt und jetzt vor zwei Monaten ist noch ein Mathematiker mit an Bord gekommen, der sich ein bisschen um Research und Development kümmert. Und ja, es ist ein kleines Team, also erstaunlich, dass da so viel gestemmt wird, ich bin auch immer wieder beeindruckt, aber ist halt auch eine Menge Arbeit.

LB: Das glaube ich. Tolle Geschichte! Wahnsinn! Wirklich ein kleines Team, aber ist GoodNotes das einzige Produkt, was Ihr habt?

GJ: Genau, aktuell schon. Wir wollen eigentlich natürlich gern noch irgendwie mehr rausgeben, aber mit fünf Leuten hat man wirklich eigentlich auch nicht die Freiheit dann noch ein weiteres Produkt zu stemmen, um dann auch wieder mehrere tausend Nutzer zu supporten. Das ist so ein bisschen das Problem, aber da wird, denke ich,  in Zukunft aber noch was kommen.

LB: Wie ist denn Eure Vision? Lass uns doch mal an der Vision von GoodNotes teilhaben.

GJ: Also im Grunde machen wir das, oder wollen wir das machen, was wir jetzt auch schon machen, wir wollen gerne diese Freiheit und Kreativität von Stift und Papier mit den Vorteilen der digitalen Ära zusammenbringen. Das geht dann noch ein bisschen weiter, wir wollen Papier-Notizbuch oder ein digitales Papier-Notizbuch für alle Fälle erstellen, das auch versteht, was der Anwender schreibt. Also Intelligenz mit reinbringen.

LB: Super, das ist genau das, was ich mir wünschen würde, ich glaub da bin ich nicht der einzige, das wünscht sich jeder, dass das was man schreibt, auch wirklich verstanden wird, das man vielleicht einen Kalender damit füllt. Ich bin ja ein Mensch, der schreibt sehr gerne, also dieses haptische Schreiben, das macht mir wahnsinnig spaß und es ist irgendwie schade, dass das dann nicht direkt weiter verarbeitet werden kann. Ich weiß, Ihr habt ja diese Handschrifterkennung,  aber die ist ja noch nicht so, dass sie so 100-prozentig funktioniert.

GJ: Ja genau, da muss man tatsächlich sagen, da arbeiten wir mit einem Partner zusammen, das ist gar nichts was wir selber machen, sondern das kommt von myscript. Wir haben es dann nur entsprechend für unseren Nutzungsfall auch angewandt. Ein weiterer Teil, der immer so etwas vergessen wird, oder was viele Leute auch vernachlässigen, ist aber auch ganz interessant, dass gehört nämlich zu unserer Vision, die Tagline auf unserer Homepage lautet: „Make your handwritten notes last forever“ und das ist tatsächlich das, was uns auch von vielen anderen Programmen unterscheidet: Die digitale Tinte, die wir verwenden, basiert nämlich auf Vektorgrafiken und nicht nur auf Bitmaps. Deswegen kann man nämlich auch so schön reinzoomen und es bleibt trotzdem alles scharf, oder man kann die Sachen vergrößern und es wird dann trotzdem wieder scharf gemacht. Diese Vektorgrafiken führen dazu, dass auch alle Notizen auch auf hochauflösenden Displays, die jetzt vielleicht jetzt in Zukunft kommen immer gut aussehen werden. Was dann tatsächlich, wenn man Bitmaps verwendet, nicht der Fall ist. Und so hast Du dann eben deine Notizen immer, und du wirst sie auch immer behalten und sie werden auch immer weiterhin hochauflösend sein.

LB: Toll! Super! Zu GoodNotes noch eine Frage, oder zu der Firma: Kleines Team und so. Gib uns doch mal ein bisschen Einblick, soweit Du es natürlich kannst und auch möchtest, in die Zahlen. Was sind Eure Nutzerzahlen, was für Downloads habt Ihr und welche Umsätze stehen dahinter? Also nur was Du kannst und willst natürlich. Damit wir ein gutes Gefühl kriegen, dass Ihr auch in drei oder zehn Jahren noch auf dem Markt seid.

GJ: Na, das hoffen wir zumindest auch mal. Ja, ich kann jetzt nicht allzu viel über die Finanzkennzahlen sagen, zumal ich da jetzt nicht so einen riesen Einblick hab, „finance“ ist tatsächlich eine der Sachen, um die ich mich nicht kümmere. Also, was ich sagen kann, ist das die App zumindest in allen Versionen über 1,5 Millionen Mal bereits weltweit runtergeladen wurde.

LB: Das ist schon eine Nummer!

GJ: Das ist auf jeden Fall eine recht zufriedenstellende Nummer, wobei da natürlich auch die Sachen wie – früher gab es doch mal eine Gratis-Version, also GoodNotes free, die man dann auch updaten konnte – ich weiß gar nicht genau, was die dann gekostet hat, jedenfalls waren es ja nicht immer diese 7,99 €, die es jetzt gerade kostet. Aber trotzdem halt 1,5 Millionen Downloads weltweit. Die wichtigsten Märkte sind USA, Japan und Deutschland, d.h. man sieht, wir haben wirklich überall Nutzer, das ist echt wahnsinnig. Ich hab jetzt letztens gesehen, wir haben jetzt kürzlich den ersten Nutzer in Nigeria, oder so was, gehabt. Das ist ganz lustig, wenn man sich dann die Statistiken anguckt. Das ist wirklich was, was auch cool ist und einen auch stolz macht. Allein die Downloads sagen natürlich nicht viel aus, sondern man muss sich dann natürlich auch andere Indikatoren angucken. Bei uns ist es so, dass wir eine ziemlich hohe „latentual-rate“ haben, d.h. die Leute, die sich das einen Tag runterladen, die kommen dann auch an den nächsten Tagen wieder und werden dann sogenannte Core-User oder Power-User sogar, wie Du wahrscheinlich.

LB: Ja, garantiert.

GJ: Dass die jeden Tag oder drei bis viermal die Woche oder sowas GoodNotes eben wieder nutzen.

LB: Die Zahlen, die habt Ihr? Ihr könnt also sehen, wie oft die nicht nur runtergeladen werden, sondern auch wie oft man die dann nutzt? Das kann Apple Euch dann zur Verfügung stellen?

GJ: Genau, dass stellt Apple zur Verfügung und da gibt es auch gewisse andere Analytics-Programme, die wir verwenden.   Das ist natürlich alles anonym, wir können nicht sehen, was macht der Nutzer genau. Aber wir sehen z.B.  sogenannte Events. Wir gucken uns halt die App an und sehen dann, ok, nach dem Öffnen wird erstmal ein Notizbuch erstellt. Und dann können wir gucken, was weiter passiert, benutzt dieser explizite Nutzer dann die Suchfunktion? Das ist für uns extrem spannend, weil wir dann auch optimieren können. Wir können dann, es ist etwas schwierig, das ist u.a. eine meiner Aufgaben, wir können gucken, was für Nutzergruppen haben wir denn? Wir können z.B. schauen, ist diese „latentual rate“ denn höher für eine Nutzergruppe, die gleich am ersten Tag nach der Installation die Suchfunktion entdeckt hat und die auch angewandt hat, und das ist in der Regel so. D.h. wir wissen, ein Nutzer, der am ersten Tag nach dem Download schon bereits ein Wort in seinem pdf gesucht hat, der kommt am nächsten Tag wieder, oder 50 Prozent von diesen Leuten kommen wieder. Die Leute, die es am ersten Tag noch nicht entdeckt haben, von denen kommen vielleicht nur 25 Prozent wieder. Wir wollen natürlich von GoodNotes, die benutzerfreundlichste App entwickeln, wo die Leute dann auch möglichst schnell alle Vorteile entdecken. Deswegen schauen wir uns diese Daten an. Und wissen, wo wir dann optimieren können.

LB: Weißt Du, wie viele Power-User Ihr habt? Also was ist ein Power-User und wie viele habt Ihr davon?

GJ: Also, das ist eine Sache, die wir momentan noch so ein bisschen rausarbeiten. Wir haben jetzt ein neues Analytics-Tool verwendet, da unser altes leider nicht mehr ausreichend war, aber das werden wir jetzt noch in Angriff nehmen, dass wir da noch klarere Definitionen dafür finden. Leider weiß ich da wirklich nicht viel. Aktuell haben wir über 150.000 täglich aktive Nutzer, „unique“ User, d.h. die dann auch wirklich nicht doppelt gezählt werden. Ich kann aktuell leider nichts zum Nutzungsverhalten sagen. Da müsste ich mir jetzt auch die Zahlen noch mal angucken und analysieren.

LB: Ist ja auch ok. Was mich aber nochmal  interessiert, du hast eben was ganz interessantes gesagt, weil GoodNotes ja eine App ist, die jetzt, ich sage mal für acht Euro, natürlich total preiswert ist aus meiner Sicht, auf jeden Fall den Preis ist GoodNotes allemal wert, aber da tun sich ja viele schwer, weil das ja schon am oberen Rand der Apps ist, es gibt ja die meisten, die sind deutlich günstiger. Und ihr hattet ja mal diese Freemium Version, wo man reinkommt, ist das in Zukunft auch wieder zu erwarten, sowas?

Ja also mit den Geschäftsmodellen müssen wir uns noch ein bisschen irgendwie auseinandersetzen. Aktuell fahren wir noch ganz gut mit dieser Einmalzahlung, aber das ist natürlich nichts was besonders nachhaltig ist. Es ist ja bewusst , dass im App-Store eigentlich diese Freemium-Modelle deutlich besser funktionieren. Gerade wenn man sich die umsatzstärksten Sachen anguckt, sind da nicht alles irgendwelche Spiele, die „in-app-purchases“ oder so was,  d.h. das kann man durchaus auch in Erwägung ziehen. Die Sache ist die, für uns ist es immer schwierig, wenn wir dann über eine Millionen Nutzer hätten, das wird dann gleich auch wieder sehr support-intensiv. Natürlich hätten wir das gerne, aber wir sind ein sehr kleines Team und wollen eigentlich das Nutzungserlebnis für diese Core- und Power-User möglichst verbessern und können uns leider aktuell noch gar nicht so sehr auf diesen unteren Teil der Nutzergruppe fokussieren, was wirklich schade ist. Aber naja, mal gucken, ob wir irgendwie in Zukunft noch ein paar mehr Teammitglieder an Bord holen und dann eben auch sagen können: Ok,  wir versuchen jetzt wirklich nochmal richtig, richtig viele Nutzer für GoodNotes zu begeistern, so dass wir eben auch die, die es einfach mal so eben oder einmal die Woche oder auch nur einmal im Monat benutzen, supporten können.

LB: Aber unterm Strich kann man sagen Eure Vision ist das digitale Papier, das versteht, was man schreibt und Ihr seid klar fokussiert auf die Power-User, also die, die wirklich Handschrift auf dem iPad ernst meinen.

GJ: Wir bekommen oft Anfrage, wie: Können wir nicht sofort das Ganze in Text umwandeln? Das, was andere Apps tatsächlich auch anbieten. Ich habe es auch ausprobiert. Ich bin aber gar nicht so ein Fan davon, weil es ist mir unheimlich wichtig, a. meine eigene Handschrift auf Papier zu sehen und b. wie ich vorhin auch gesagt habe, diese Flexibilität zu haben, die Du, wenn du umwandelst, nicht wirklich hast. D.h. Ich schreib mal was irgendwie kleiner, gehe mal oben an den Rand oder schreib quer und mal irgendwelche Sachen rein, die eine Computerschrift gar nicht erkennen könnte. Das ist halt unheimlich wichtig für mich, weswegen ich sage, ich will gar nicht umwandeln. Oder nur in Einzelfällen. Wir fokussieren uns weiterhin ganz klar auf Handschrift. Wir werden weiterhin diesen Algorithmus verbessern, der für die digitale Tinte verantwortlich ist, so dass es noch näher an die eigene Handschrift ran kommt, wo Du Dich ja auch schon mal beschwert hattest.

LB: Ja genau, so sind wir zusammen gekommen, übrigens. So haben wir uns kennengelernt. Ich hatte ja auf meinem Blog und auch auf YouTube ein Video. GoodNotes, das war ja die App mit der ich nur gearbeitet hab, und dann wurde die Handschrift aus meiner Sicht immer mehr geglättet und dann habe ich ein Video darüber gedreht. Und da hattest Du Dich ja dann gemeldet, und so sind wir dann zusammen gekommen. So haben wir uns dann kennengelernt.

GJ: Ja, das war ganz lustig. Ich schau da schon, dass solche Core-User auch zufrieden sind. Das ist für uns ja auch ein wichtiges Feedback, worauf wir immer achten. Das war damals, wo glaube ich der Apple-Pencil eingeführt wurde, da hatten wir das tatsächlich noch sehr geglättet. Da wurde dann immer noch ein bisschen nachgezogen. Das hat mich auch sehr gestört. Das haben wir mittlerweile behoben. Da kriegen wir auch immer sehr, sehr gutes Feedback für.

LB: Ja, absolut. Da hat sich richtig was getan. Wo wir jetzt schon bei der Zukunft sind, was Ihr jetzt gemacht habt und wie Ihr Euch da entwickeln wollt. Was ist denn geplant in Zukunft? GoodNotes 5 wird ja garantiert anstehen und kommen. Was ist da geplant? Was können wir erwarten?

GJ: Das ist richtig und ich freue mich, dass ich das jetzt offiziell bei Dir im Podcast ankündigen kann. Wir arbeiten gerade an einer neuen Version.

LB: Moment, Trommelwirbel ….

GJ: GoodNotes 5 kommt! Wann? Wir werden das tatsächlich als neue App Herausgeben. Das hat verschiedene Gründe: Wir werden die Architektur der App neu aufsetzen und müssen viel vom alten Code neu schreiben, weil wir uns flexibler, aber auch langfristiger orientieren wollen. Dies würde uns Beispielsweise ermöglichen neue Unterordner, bzw. mehr Kategorien zu machen. Eventuell sogar vertikales scrollen. Und die Architektur wird auch so sein, dass theoretisch mit ein wenig mehr Arbeit eine Android Version rauskommen könnte. Ich rede jetzt bewusst sehr viel im Konjunktiv, weil wir noch relativ am Anfang der Entwicklung stehen und ich da einfach noch keine großen Versprechungen geben kann. Ein paar „insides“, darüber was wir geplant haben, kann ich aber trotzdem gerne schon geben:

LB: Genau! Welche Funktionen es geben wird, würde mich interessieren.

GJ: Das größte wird auf jeden Fall sein, dass wir diese so genannte „real time colaboration“ an einem Dokument einführen wollen. Das heißt, man kann dann an einem GoodNotes Dokument, oder an einem GoodNotes Notizbuch bzw. auch in einem Kompletten Ordner mit mehreren Leuten wie an einem Google docX zusammenarbeiten kann. Und genau das ist wie wir die Zukunft sehen. Da stürzen sich ja momentan auch ganz viele andere Entwickler drauf, Kollaborationen, bzw Teamarbeit möglich zu machen. Und dies eröffnet unheimlich tolle „use cases“ unserer Meinung nach. Gerade was nahliegend ist, ist das man an einem Digitalen Whiteboard zusammenarbeitet. Wenn man Beispielsweise in einem Meeting ist, hat jeder nur sein Ipad vor sich liegen, kann am gleichen Dokument Arbeiten und man wirfst es einfach vorne über den Beamer aus. Dies ermöglicht dann auch, dass eben nicht nur die Leute die in diesem Raum sitzen zusammenarbeiten können, sondern eben auch zum Beispiel Leute die auf der anderen Seite der Welt sitzen oder auch zu Hause im Home-Office. Und dann natürlich auch Sachen wie Digitale Nachhilfe, welche auch immer wichtiger wird. So dass man sich gar nicht mehr mit dem Tutor trifft und Beispielsweise in einem Skype-Call sitzt und beide ein Ipad vor sich haben, der Schüler Aufgaben macht und der Tutor auf der anderen Seite der Welt oder wo auch immer sitzt und in Echtzeit sehen kann was der Schüler schreibt. Das ist natürlich genial weil du so nicht mehr Ortsgebunden bist. So kann man sich ganz einfach die richtigen Leute für den richtigen Job holen, obwohl diese vielleicht ganz wo anders sitzen. Was wir auch machen wollen, ist das Teilen von Dokumenten zu vereinfachen. Sprich, Beispielsweise in Schulen wird es auch immer mehr angewandt. Viele Lehrer arbeiten bereits mit Ipads und viele auch mit GoodNotes. Da kenne ich ja viele aus der „paperless community“ und das ist echt interessant was man da hört. Wir wollen es auch einfacher machen, dass Inhalte aus GoodNotes viel schneller geteilt werden können. Das heißt, der Schüler schreibt einen Vokabeltest und drückt dann einfach „Für den Lehrer freigeben“ und sofort hat der Lehrer den Test vorne und kann ihn korrigieren.

LB: Ah okay! Kann ich mir das so wie Makros vorstellen?

GJ: Ja eventuell! Ist ja alles möglich! Aber interessant dass du das erwähnst, schreib ich mir direkt mal auf.

LB: Okay! Kollaboration hatten wir, schnelles Teilen, was gibt es noch Für Funktionen die ihr angedacht habt?

GJ: Genau, das ist auf jeden Fall das größte und das wird auch ein Hammer sein! Da freu ich mich wirklich selber schon drauf. Und wir wollen auf jeden Fall auch noch mehr Tools anbieten, neben dem normalen Stift-Highlighter auch Sachen wie ein Filling-Tool, mit dem man eine gezeichnete Form ausfüllen kann. Das ist ganz gut für ziemlich viele Designer die auch mit GoodNotes arbeiten, oder Architekten. Und da, ich habe ja vorhin gesagt wir haben einen Mathematiker eingestellt, der diesbezüglich Recherche betreibt und der recherchiert aktuell an solchen Algorithmen wie man dies umsetzen kann, weil das nicht so einfach ist, mit Vektor Grafiken. Also das ist ein Segen und Fluch der Technologie.

LB: Wie sieht es denn aus mit dem sync? Da seid ihr ja in Der iCloud verhaftet…

GJ: Ja genau natürlich, der leidige snyc. Also das ist auch eine Sache die mit GoodNotes 5 zum Glück endlich der Vergangenheit angehören wird. Hoffentlich! Und zwar planen wir da auch zu einem anderen Service zu wechseln. Wir sind aktuell, wie du gesagt hast, ziemlich in der iCloud verhaftet, was nicht immer optimal Funktioniert. Wir können leider echt nicht viel machen, weil das ganze Apple erledigen müsste und Apple hat aber bereits einen neuen Service gestartet: Das so genannte „cloud kit“ und das ist wohl wesentlich stabiler und viel, viel besser. Und GoodNotes 5 wird nicht mehr auf iCloud sync. sondern auf cloud-kit basieren. So dass die leidigen Synchronisationsprobleme ein für alle Mal der Vergangenheit angehören. Wir hoffen auch, dass das dann wirklich so klappt, aber wir haben auch ein paar Sachen getestet und es sieht wirklich ganz gut aus. Innerhalb von einer Sekunde hast du die Sachen auf dem iPhone wenn du eine stabile Internetverbindung hast.

LB: Okay super! Also das wäre wirklich wünschenswert! Wie sieht das aus mit der Struktur der Notizbücher? Da hast du eben schon kurz drüber geredet. Wollt ihr da Grundlegend was ändern? Ich meine die Tiefe ist ausreichend, nur die Übersichtlichkeit fehlt mir da so ein bisschen.

GJ: Genau, das ist eine Sache worüber wir aktuell auch ein bisschen Philosophieren, und da hätt ich auch ganz gerne Feedback von deinen Hörern. Und zwar haben wir uns die Frage gestellt ob diese Ordnerstruktur in den Zeiten in denen wir uns befinden noch ihre Legitimation hat. Brauch man überhaupt noch Ordner? Und man tendiert ja immer mehr dazu, du wirst es als alter Evernote-user wissen, dass man seine Sachen ja anhand von Betadaten sucht. Das heißt, eine Notiz die ich im Bus auf dem Weg zur Arbeit gemacht habe. Also im Idealfall findet man seine Sachen dann so. Also klar wollen wir nicht Evernote als document-managing-system oder als generell digitales Gehirn ersetzen, aber ich denke das wir uns auf jeden Fall was bei anderen Programmen abgucken werden, weil man das noch deutlich verbessern kann, dass wir nicht nur in Kategorien leben sondern Dokumente beispielsweise mit Tags versehen kann. Zum Beispiel „Schule“ oder „Arbeit“. Das ist für die Agentur bei dir zum Beispiel gut, da man die Sachen nicht immer suchen muss, sondern anhand von Tags oder „zuletzt geöffnet“ oder „Favoriten“ finden kann. Und was wir auch hoffentlich in GoodNotes 5 von Anfang an dabei haben werden ist „global search“, so dass man nicht nur in einer Kategorie, oder einem Titel sucht, sondern dass man wirklich von überall alle Inhalte suchen kann.

LB: Klasse! Das wär auch eine Frage die ich mir zu GoodNotes 5 notiert habe. Ob denn die globale Suche kommt…

GJ: Das muss ich jetzt nochmal betonen: Wir sind noch relativ am Anfang der Entwicklung und ich kann da auch noch keine genauen Zeitangaben geben, aber das sind auf jeden Fall die Sachen die für uns wichtig sind und die wir gerne Herausgeben möchten. Da das nochmal immens die Produktivität steigert.

LB: Klar, dass du da noch nicht viel sagen kannst, wenn ihr noch in einem so frühen Stadium seid. Aber es ist schön zu wissen, dass ihr euch damit beschäftig. Und das gibt mir ein sehr gutes Gefühl!

GJ: Das Freut mich!

LB: Absolut. Das finde ich gut! Wenn ich mir da noch eine Sache wünschen dürfte: Meine Community, die Produktiv in Digitalen Zeiten sein möchte, ist gerne eingeladen hier viel Feedback zu geben, gerne in den Kommentaren. Da wird der Gabriel auch rein Gucken!

GJ: Auf jeden Fall!

LB: Was ich mir wünschen würde: Wenn ihr das mit der suche macht, dann bitte auch ein Spotlight integrieren. Das wäre natürlich genial!

GJ: Ja auf jeden Fall. Das ist natürlich ein Muss. Das ist glaub ich auch gar nicht so schwer umzusetzen, da das von Apple ja direkt Herausgegeben wird, man kann das quasi nur Einbauen. Das wird auf jeden Fall dabei sein!

LB: Super! Lass uns hier mal einen Strich ziehen unter GoodNotes, es sei denn du möchtest uns noch etwas zu dazu sagen…

GJ: Ja ich möchte tatsächlich noch was sagen, also das wird bestimmt auch als frage Aufkommen, da wir den Fehler, sag ich mal, ja schon mal begangen haben, bei einer Neuen Version. Die Kosten…

LB: Ach da möchtest du drauf hinaus…alles klar!

GJ: Da möchte ich mal den bestehenden Nutzern die Angst nehmen. Wir werden höchst wahrscheinlich die zwei Apps in einem so genannten Bundle Herausbringen und das heißt, dass da keine zusätzlichen kosten für die bereits existierenden user, die den vollen Preis für GoodNotes 4 gezahlt haben zukommen werden. Wie das genau aussehen wird müssen wir mal schauen, aber da werden wir schauen, dass es keine Zusatzkosten bzw. nur die Differenz zu zahlen gibt.

LB: Ich hab das nie als so kritisch empfunden muss ich ehrlich sagen. Da Leute Arbeiten und was neues Herausbringen, ist klar, auch wenn ich das Produkt vorher schon hatte, dass ich für ein Update was Zahlen muss. Das ist irgendwie vielen abhandengekommen, das Gefühl. Ich hab aber das Gefühl ich bekomme einen Mehrwert und ich Zahle auch gerne was dafür. Es war nur ein wenig unglücklich damals, dass wenn ich mich so erinnere, für die Leute, die einen Monat oder zwei Monate vorher GoodNotes 4 gekauft haben, das war dann ein bisschen ärgerlich, da kann ich auch den Unmut verstehen.

GJ: Ja klar! Wobei wir GoodNotes 4 auch noch lange weiter Supporten werden. Vielleicht auch noch ein wenig weiter entwickeln. Die ist ja natürlich noch nicht eingestellt. Wir haben ja auch gerade wieder ein neues Update herausgebracht mit coolen neuen Funktionen. Das heißt es wird weiter bestehen bleiben und Man muss sich nicht zwangsläufig GoodNotes 5 zulegen.

LB: Okay super! Danke dass du das nochmal erwähnt hast, das war glaub ich auch wichtig und interessant! Dann machen wir jetzt den großen Schnitt und ich würde gerne einfach was über dich erfahren. Also Fragen die ich sonst in Interviews immer stelle. Und was mich jetzt am Anfang am Meisten interesseiert, wenn wir hier über Produktivität reden. Wie organisierst du dein Leben, bzw. welche Tools nutzt du denn so?

GJ: Also, wie wahrscheinlich die meisten vermuten können benutze ich ganz intensiv GoodNotes. Also wirklich für die Uni, privates und auch für die Arbeit mit GoodNotes für GoodNotes. Ich hab da eigentlich alles drin und bin komplett Papierlos. Das ist auf jeden Fall mein Haupttool. Seit kurzem hab ich auch angefangen Evernote zu benutzen. Gerade auch für Sachen wie Einkaufslisten oder schnelle To-do’s. Mal schauen ob ich mich da mal für eine Premium Version entscheide. Was ich auch ganz gerne benutze ist „Quip“. Ich weiß nicht ob du weißt was das ist?

LB: Ja, erklär es doch mal ganz kurz für die community.

GJ: Im Grunde sind das Lebendige Textdokumente. Das ist auch diese so genannte Echt-Zeit Zusammenarbeit von der ich eben schon gesprochen habe. Im Grunde ist es ein Google DocX das nochmal schöner und simpler und intuitiver ist. Das nutzen wir auf der Arbeit viel für Knowledge-Management. Das heißt wir schreiben unsere Ideen auf und teilen die mit anderen, können aber da drin auch To-do’s machen. Das erlaubt eine große Flexibilität, so dass ich tatsächlich teilweise wenn ich eine Wissenschaftliche Arbeit für die Uni schreiben muss, diese in „Quipp“ Vorstrukturiere und Checklisten usw. machen kann oder Bilder einbinde. Es erlaubt mir einfach eine sehr große Flexibilität. Dann Arbeite ich da drin ein wenig herum, und wenn mir der Inhalt gefällt Führe ich den dann in Pages oder Word fort. Da bin ich ein großer Fan von. Eine Sache die mir immer noch fehlt, ist ein richtig guter To-do manager. Ich weiß du bist großer Fan von „To-Doist“, ich benutze es im Moment auch, aber es ist mir trotzdem irgendwie noch eine Nummer zu wenig. Also ich brauch eigentlich noch was  stärkeres, so dass ich meine To-do’s besser strukturiere, auch weil ich gerade viele Baustellen habe. Aber ich benutze Momentan „To-doist“, also ich probiere es momentan aus. Dann hab ich Assana probiert, Trello, das war alles nicht ganz das richtige. Meistens Lande ich dann doch wieder bei einer Mischung aus dem normalen ios Kalender und der Erinnerungsfunktion und Ende. Das heißt da bin ich noch so ein bisschen am Suchen. Das sind so die Tools mit denen ich mein Leben so Organisiere.

LB: Hast du schon mal Thinks probiert?

GJ: Nein, das habe ich noch nicht probiert, das sollte ich vielleicht mal machen.

LB: Thinks ist sogar eine Deutsche Software, bzw. ein Deutscher Hersteller. Die habe ich vor To-Doist viel benutzt. Das ging bei uns dann nicht Mehr weil wir das ja im Team benutzen. Thinks war damals nicht so weit. Ich weiß nicht ob die mittlerweile so weit sind. Ich hab das ein wenig aus den Augen verloren. Wahnsinnig mächtig, als Tipp für dich, ist Omnifocus. Das ist für mich allerdings schon “overkill“. Da muss ich mich zu viel mit beschäftigen um meine To-Dos einzupflegen

GJ: Dass ist das Problem!

LB: Aber jeder so wie er es mag. Manche beschäftigen sich gerne viel damit. Hat eine große Fangemeinde.

GJ: Ich werde es mir mal angucken. Durch meine Verknüpfung von Studium und privates ist das im Moment gar nicht so einfach. Wir sind im Studium ziemlich eingebunden und da brauch ich einfach einen guten To-Do- manager, damit man da auch an alles denkt.

LB: Wie gesagt, aus meiner Sicht kommt an To-Doist im Moment nichts ran. Von der Einfachheit, aber man kann auch sehr viel Komplexes damit machen. Aber gut, das soll hier jetzt nicht das Thema sein.
Nächste Frage: Was bist du in „Bug Zero?“ mit deiner E-Mail Flut um?

GJ: Also momentan habe ich das Glück, dass ich gar nicht so viel E-Mails bekomme. Ich bin bei der Arbeit normalerweise in „Bug zero“, privat bin ich das nicht. Ich arbeite eigentlich ein bisschen mit einem „flag system“. Ich markiere vieles was wichtig ist und was dringend meine Aufmerksamkeit bedarf. Ansonsten lösche ich viel, aber das mache ich nicht jeden Tag. Wenn ich komplett anfange zu Arbeiten, werde ich aber tatsächlich zu „Bug Zero“ zurückkehren, was doch deutlich angenehmer ist, als diese E-Mail Flut zu haben.

LB: Genau, ein gutes Gefühl. Auf welche drei digitalen Gadgets kannst du denn nicht mehr verzichten?

GJ: Jetzt machst du es mir schwer, weil ich seit gestern endlich einen Apple-TV habe, deswegen muss ich jetzt 3,5 nennen sag ich mal. Im Grunde sind es mein Ipad Pro, mein Apple-Pencil und mein Smart-Keyboard, selbst mit US-Amerikanischem Tastatur Layout. Ist zwar umgestellt auf deutsch, aber trotzdem manchmal komisch. Aber die drei Sachen möchte ich nicht mehr missen. Und seit gestern noch das Apple-TV, allerdings das 3er, da ich mir das eigentlich nur für Präsentationen geholt habe. Das hab ich gestern schon ausprobiert, mit HDMI und hab das mit dem Uni Netzwerk verknüpft und konnte dann echt mit dem Ipad im ganzen Raum rumlaufen und konnte dann über Air-Play präsentieren und konnte so alle Vorteile nutzen. Ich hatte direkt die Moderatoren Notizen direkt neben der Präsentation, konnte mit dem Apple-Pencil ein wenig drauf rum Malen das war ziemlich genial. Aber sonst ist es das Pad 9,7 Zoll und den Apple-Pencil den ich nie wieder hergebe. Das Smart-Keyboard ist auch Klasse, weil man es schnell aufgebaut hat und mal eben was tippen kann wenn es länger dauert.

LB: Okay super! Welche Apps oder Internet- Dienste kannst du denn der Produktiv in Digitalen Zeiten Community empfehlen? Natürlich neben GoodNotes…

GJ: Das hätte ich jetzt natürlich auch gesagt, aber das habe ich ja schon genug denke ich. Ich bin ein großer Fan von der Growth-Hackers Communit., Interessant für Leute die sich mit Digitalem Marketing beschäftigen wollen. Da gibt’s ganz, ganz Tolle Case-studys oder „Ask-me-anything“ von richtig guten Leuten, wo man echt viel lernen kann. Da werden Tolle Artikel geteilt. Das sind gerade solche Sachen wie „Wie kann ich mit einem geringen Marketing-Budget möglichst viel Einfluss ausüben?“ da geht es dann um Sachen wie App-Store Optimierung oder Suchmaschinen Optimierung, womit du dich ja glaub ich auch beschäftigst oder?

LB: Ja genau in der Agentur…

GJ: Das ist ganz toll, und jetzt habe ich letztens was Entdeckt, was für mich ganz gut ist, da ich momentan auf Stundenbasis neben dem Studium Arbeite, ist die App „Hours-Keeper“. Die ist ziemlich cool, da man sich dort Klienten anlegen kann, den Stundenlohn eintippt und sich dann einloggt. Die zählt automatisch die Stunden runter und man kann automatisch am Ende des Monats seine Rechnung, also wie viel man gearbeitet hat erstellen. Ganz toll für Freelancer Beispielsweise. Dann hab ich vorhin noch über die Suche eines richtig guten To-Do managers gesprochen, das sind bekannte, die ich in Hong-Kong kennengelernt habe, die machen eine App, die heißt „Stay Sorted“, das ist definitiv auch was wo man mal rein gucken sollte, wenn man produktiv sein möchte. Ganz spannender To-Do Manager, bzw. Kalender und Projektmanager. Ich habe es selber angefangen zu benutzen, aber für mich ist das ein wenig zu komplex, deshalb bleibe ich bei einfachen Sachen. Auch weil es auf mehreren Ebenen geordnet ist. Das fängt mit einer Kalender Ebene an, man kann es auch auf eine Tagesebene bzw. auch auf eine Stundenebene oder eine Taskebene runterbrechen. Es kann ein sehr, sehr starkes Tool sein. Sorted würde ich mir auf Jeden Fall mal angucken wenn man seine Tasks auch ein wenig alternativ ordnen möchte.

LB: Super! Werden wir alles Verlinken hier im Artikel dazu. Da musst du mir die bitte noch zu schicken, dann packen wir die alle in den Artikel.

GJ: Klar, schicke ich dir gerne alles!

LB: Gut kommen wir langsam Richtung Schluss. Ich habe noch 5 Fragen. Bitte kurze, schnelle und präzise Antworten. Und zwar: Welcher ist dein bester Produktivitätstipp?

GJ: Auch einfach mal nein sagen!

LB: Super! Welches Buch hat dich am Meisten geprägt?

GJ: Uh schnelle antworten… da gibt’s viele. Ich gebe dir Mal Erich Fromm: Haben oder Sein.

LB: Welcher ist der beste Ratschlag den du jemals erhalten hast?

GJ: Das ist tatsächlich ein Ratschlag den ich auf einer Postkarte in New York gesehen habe, da stand drauf: Glaub nicht alles was du denkst.

LB: Wenn du noch Mal bei null anfangen könntest, was würdest du heute anders machen? Ich meine du bist noch sehr jung, das ist eher eine Frage die für Unternehmer interessant ist, aber vielleicht fällt dir ja doch was ein.

GJ: Ich bin eigentlich ganz zufrieden, allerdings hab ich mit 13 Jahren irgendwie die erste Homepage gebaut und hab mir den Quellcode von anderen Seiten anzeigen lassen,  hab dort dann mini- Flashgames genommen, den Quellcode rauskopiert und bei mir eingesetzt. Das Ganze mit 13 und hab meinen Eltern das nie erzählt. Vielleicht wäre mir so eine großartige Karriere als Programmierer Vergönnt gewesen. Das heißt da würde ich irgendwie sagen „okay behalte solche Sachen nicht immer für dich“, aber im Endeffekt bin ich jetzt ganz froh dass ich trotzdem in die Technologierichtung gehen kann. Das ist was mich so ein bisschen ärgert.

LB: Die letzte Frage: Wie können wir, oder die Produktiv in Digitalen Zeiten Community mit dir in Kontakt treten?

GJ: Gerne, ich lese mir die Kommentare natürlich durch, ansonsten gerne über meine E-Mail: Gabriel@goodnotes.com. Bei Twitter bin ich auch, aber nicht so aktiv. Wenn mich jemand erreichen will, Feedback gerne über diese E-Mail Adresse.

LB: Oder halt in die Kommentare unter den Artikel, wie schon gesagt. Ich finde das da immer schön, weil dann alle Leser was davon haben. Das ist eigentlich immer das Beste. Bei einer E-Mail hat halt kein anderer was von. In den Kommentaren finde ich das Toll. Ja Gabriel vielen, vielen Dank.

GJ: Ja danke auch, hat Spaß gemacht!

LB: Ja mir auch, und ich fand es super interessant, super kurzweilig und mach’s gut, hab eine Produktive Zeit! Tschau!

GJ: Ja du auch danke wir sehen uns, tschau!