Stefanie Diller ist seit 15 Jahren selbständige Stil- und Image-Beraterin aus Hamburg. Sie ist Diplom-Ingenieurin im Modedesign und hat unter anderem für Gruner + Jahr und die Gala gearbeitet.

Ihre Intention ist einfach: Sie möchte, dass ihre Kunden gut aussehen und deren Stärken und Kompetenzen sichtbar sind. Dafür schaut sie auch ganz persönlich in Ihren Kleiderschrank. Frau Diller führt einen guten und gut gepflegten Blog unter diller-yourself.de.

Hier das Transskript des gesamten Interviews und vorab die im Interview erwähnten Links:

Links:

Website: http://www.diller-yourself.de
E-Mail: mail@stefaniediller.de

Daylite https://iosxpert.biz/daylite-crm-software/
Blinkist https://www.blinkist.com/de/

Interview:

LB: Herzlich willkommen beim Podcast „Produktiv in digitalen Zeiten“. Mein Name ist Lars Bobach und ich sitze hier zusammen mit Stefanie Diller. Hallo Stefanie!

SD: Hallo, schönen guten Tag Lars, grüß Dich.

LB: Hi! Stefanie Diller ist Stil- und Image-Beraterin aus Hamburg. Sie ist Diplom-Ingenieurin im Modedesign! Das musst Du mir gleich nochmal erklären, was das genau ist. Ich wusste gar nicht, dass so etwas Technisches dann auch mit so etwas Kreativem kombiniert werden kann. Sie hat in der Modebranche jahrelang für sehr namhafte Unternehmen gearbeitet, unter anderem noch für Gruner + Jahr, mit der Zeitschrift Gala, die wir natürlich alle nur vom Friseur kennen, ist ja klar… Ist seit mittlerweile 15 Jahren selbständig. Sie gibt Seminare zur Image- und Stilberatung, macht auch eine persönliche Beratung, ein „3 Schritte Konzept“: Wenn ich das richtig gesehen habe, eine Stilberatung, einen Kleiderschrankcheck (finde ich superspannend, da weiß ich gar nicht, ob ich Dich in meinen Kleiderschrank gucken lassen möchte) und hinterher machst Du sogar so eine Art Einkaufsbetreuung, so nenne ich das mal.

Du machst aber auch eine Image- und Stilberatung für Firmen und was mich wirklich total begeistert ist, Du führst einen guten und gut gepflegten Blog, auch unter diller-yourself.de. Also, sehr aktuell, immer wieder sehr interessante Themen. Toll! Richtig klasse.

SD: Danke schön!

LB: Wirklich, wirklich gut. Also, viele haben ja einen Blog und der bleibt dann irgendwie bei den Weihnachtsgrüßen von 2015 stecken. Aber da machst Du wirklich richtig, richtig gute Arbeit, super! Ergänze meine Ausführung mal bitte um wichtige Punkte und vor allem, was ist Deine Leidenschaft und was treibt Dich so an, liebe Stefanie?

SD: Es ist eigentlich ganz einfach, ich möchte, dass Menschen gut aussehen und dass ihre Stärken und Kompetenzen sichtbar sind, sie sich aber gleichzeitig wohlfühlen in ihrer Kleidung, damit sie authentisch auftreten können. Denn mit einem authentischen und erfolgreichen Äußeren öffnet man sich ja viele Türen und hat es einfacher. Daher berate ich nicht nur Privatpersonen, sondern ich gebe eben auch Seminare und halte Vorträge für Firmen und deren Mitarbeiter, die sich einfach unsicher sind in ihrem Auftreten oder die Inspiration und sich Knowhow wünschen. Das sind ganz unterschiedliche Firma, also, Versicherungen oder öffentliche Institutionen, allgemeine Dienstleister oder kleine Hotels, Restaurants. Für diese Firmen erstelle ich zum Beispiel auch Dresscodes, also passend zum Corporate Design. Damit die Mitarbeiter die Unternehmenswerte der Firma nach außen zum Kunden besser kommunizieren können.

LB: Was ist denn aus Deiner Erfahrung, weil Du sagst, sichereres Auftreten und so etwas, ist es wirklich so schlimm bestellt um das deutsche Unternehmertum, dass wir das brauchen?

SD: Na ja, das passt so ein bisschen in diese Frage, warum braucht man das überhaupt? Du kennst das ja vielleicht, es gibt Menschen, die begegnen einem und die findet man spontan sympathisch und man bleibt auch mit einem längeren Blick an ihnen hängen. Die haben so dieses gewisse Extra an Ausstrahlung und Persönlichkeit. Und es gibt die, die man einfach gar nicht wahrnimmt, weil sie total unauffällig sind. Natürlich liegt es im Interesse des Betrachters, was ihm auffällt und warum er diese Person anziehend findet. Klar ist aber, dass Kleidung und Auftreten definitiv kommunizieren. Und es dauert auch nur Sekunden, bis wir Menschen wahrnehmen, gerade heute, in der schnelllebigen Welt. Wir scrollen alle auf unseren Handys rum und nur ein Bruchteil einer Sekunde dauert es, bis wir entschieden haben, ob wir etwas interessant finden, ja oder nein. Und dann ist die Schublade entweder auf oder zu.

LB: Eine Frage dazu: Das kann ich total nachvollziehen, nur, ist das nicht auch ein bisschen eine Gradwanderung? Vielleicht liegt es auch an meinem fortgeschrittenen Alter, aber ich denke manchmal, wenn man sich zu viel … Es gibt ja so „eitle Fatzke“, so nenne ich die mal, wie aus dem Ei gepellt, das kann ja auch teilweise, für mich zumindest, auch immer ein bisschen, ich will nicht sagen „abstoßen“, aber schon so ein bisschen, dass ich auf Distanz gehe, dass ich denke, das ist aber ein komischer Typ. Oder?

SD: Kann ich sehr gut nachvollziehen, mir geht es in der Beratung gar nicht darum, aus einem unauffälligen Menschen einen eitlen Fatzke zu machen. Aber, wenn jemand unauffällig ist und möchte auffälliger sein und seine positiven Charakterstärken und sein Image weiter bearbeiten und sich mehr zeigen, dann kann Kleidung unheimlich viel machen. Und das muss ja nicht bedeuten, dass der wie ein Modegockel rumläuft. Darum geht es gar nicht. Es geht nur darum, dass man das ein bisschen drehen kann.

LB: Okay, es geht jetzt also nicht darum, dass ich demnächst wie ein Pfau durch die Gegend stolziere. Warum ist denn so eine Stil- und Imageberatung gerade für Führungskräfte aus Deiner Sicht sinnvoll? Gibt es da vielleicht irgendwelche Zahlen?

SD: Ich berate zu 65 Prozent Frauen und 35 Prozent Männer. Und diese Menschen vereint, dass sie repräsentieren müssen. In verschiedenen Konstellationen, von morgens um acht im Büro mit einem Kollegen Termin am Vormittag, Mittagessen mit einem Kunden, abends bei einer Netzwerkveranstaltung. Da gibt es ja verschiedene Herausforderungen. Aber viele wollen nicht diesen klassisch dunkelblauen oder grauen Anzug, sondern sie wollen es individueller und lockerer, teilweise auch, weil es in einer bestimmten Branche bestimmte Dresscodes gibt und sie wollen auch bequemer gekleidet sein. Aber sie wissen eben nicht, was geht und was nicht. Und da helfe ich. Man kann zum Beispiel über Farben einiges steuern, über Farbkontraste, über Qualitäten. Ein Baumwollhemd mit Kragen wirkt anders als zum Beispiel eine glänzende Viskosebluse ohne Kragen. Oder eine Chino mit einem Sakko und einem akzentuierten Accessoire ist auch individueller als jetzt ein klassischer Blaumann.

LB: Wenn Du sagst, 65 Prozent Frauen, also ich würde ja sagen, Frauen sind generell stilsicherer als Männer. Das hört sich jetzt bei Dir ja andersrum an, oder ist das eher, dass Frauen vielleicht ein bisschen mehr Wert darauf legen?

SD: Jein. Da Frauen von Grund auf her mehr Auswahl haben, wir können Hosen, Röcke und Kleider und auch noch Overalls tragen.

LB: Overall würde ich gerne mal sehen! Wie Hella von Sinnen, oder?

SD: Ja, genau, das gibt es auch manchmal. Die sind doch in Mode! Sieht man schon öfter. Also, Männer haben einfach eine viel kleinere Auswahl. Deswegen macht es das schon mal leichter. Wir Frauen sind es natürlich auch gewohnt, uns mehr damit auseinanderzusetzen. Es gibt mehr Auswahl und Angebote. Und natürlich werden wir auch nach unserem Äußeren viel mehr beurteilt als Männer. Und Frauen, die nach oben wollen, sind sich halt manchmal ihrer selbst nicht so bewusst und wie sie das optisch besser steuern können. Bei Männern, die ich berate, geht es oftmals mehr um Jungunternehmer, die sagen, sie wollen mehr von ihrer Authentizität, von ihrer Persönlichkeit, zeigen und wollen ein bisschen mehr Zeitgeist symbolisieren.

LB: Okay, spannend, interessant! Jetzt fangen wir aber nochmal ganz von vorne an! Was mich jetzt mal wirklich interessieren würde, ist, was ist denn Stil- und Image-Beratung genau? Wo fängt es an und wo hört es bei Dir auf? Kleidung, Frisur, was gehört da alles zu? Brille vielleicht, wir sind ja beide Brillenträger.

SD: Genau, also, ich berate Mensch insofern, dass ich ihnen NICHT Tücher umlege und sie mit einer Farbkarte wegschicke, sondern ich…

LB: Das haben wir auch schon gesehen!

SD: Genau, dann stehst Du bei Peek & Cloppenburg und sagst, Frau Diller hat gesagt, ich soll mir hier so einen türkisen Pullover kaufen und dann sagt die Verkäuferin, tut mir leid, haben wir nicht. Ja und dann? Ist doch doof, oder? Also, ich frage in der Beratung ganz intensiv, welche Werte der Kunde hat.

LB: Und was sagen die Kunden denn da? Welche Werte haben die meisten denn? Ehrlichkeit?

SD: Das ist unterschiedlich. Ja, manche sagen auch, ich möchte kompetent rüberkommen. Manch einer sagt, er möchte unheimlich gerne Menschlichkeit offenbaren. Und ein Anderer sagt, mir ist Zuverlässigkeit wichtig. Und wenn ich Dir zum Beispiel erzähle, ich habe einen Mann kennengelernt, der ist ganz offen und entspannt und unkompliziert, dann hast Du ein anderes Bild, als wenn ich Dir sage, ich habe da einen kennengelernt, der ist total korrekt, kompetent und zuverlässig. Ich weiß nicht, ob bei Dir da auch so ein Bild aufpoppt? Der eine trägt eher hellere Farben und ist lässiger und der zweite ist eher so im dunkelblauen Anzug. Die meisten wissen eben nicht, was sie eigentlich für eine Ausstrahlung auf Andere erzeugen wollen. Und dann ist die Frage, ob das mit dem Image, das sie gerne hätten, übereinstimmt. Denn alles, was man so persönlich, beruflich oder geschäftlich erreichen will, hängt ja davon ab, ob Andere Dich so sehen und Dich so erleben, wie Du auch wahrgenommen wirst.

LB: Okay, das habe ich jetzt verstanden. Da fängt das also an, Du stellst die Frage, wie möchtest Du wahrgenommen werden? Welche Werte sind Dir wichtig? Wie geht es dann weiter und wo hört es vor allen Dingen auf?

SD: Es geht so weiter, dass ich überlege, weil Kleidung sehr viel über Werte und Haltung aussagt, was dann zu tragen ist. Letztlich ist es so, ein typisches Beispiel: Ich hatte mal einen Trainer, der war sehr groß, kräftig und hatte eine sehr laute Stimme. Und er hatte ein wahnsinnig präsentes Auftreten. Der lief immer mit einem schwarzen Anzug mit weißen Hemd rum. Und das war sehr „Bang“, sage ich mal. Also, vor dem war man fast so ein bisschen eingeschüchtert und das hat man ihm das eine oder andere Mal auch gespiegelt. Das heißt, wir sind in der Kleidung von diesem schwarzen Anzug weggegangen und sind auf Chinos und Sakko gegangen. Und um Farbe reinzubringen, auch auf braune Lederschuhe und einen braunen Ledergürtel, um Individualität zu zeigen und vor allen Dingen auch, weg von der LKW-Plan-Tasche, hin zu einer schönen gepflegten Ledertasche. Da gibt es schon Möglichkeiten, wie man das Outfit verändern kann und das Lustige ist, dass er sich jetzt auch viel wohler fühlt! Er sagt, das entspricht ihm viel mehr, er fühlt sich gar nicht mehr so verkleidet. Und dadurch kommt er auch einfach viel menschlicher und ehrlicher und natürlicher rüber.

LB: Okay, interessant. Also, Du fängst mit der Kleidung an, bis hin zu Accessoires! Also, die Businesstasche suchst Du mit uns dann auch aus.

SD: Ja, das würde ich auch machen, genau.

LB: Wie, würdest Du denn generell sagen, ist es denn um den Stil der deutschen Unternehmer bestellt? Wenn Du jetzt mal, ich weiß nicht, ob Du kleine und mittelständische Unternehmen auch als Kunden hast? Wie würdest Du sagen, ist es da bestellt um den Stil?

SD: Ja, wir haben ja so sehr unterschiedlich erfolgreiche Klein- und Mittelständler. Ich weiß nicht, also, Startups mit toller Technologie, Logistik, Hochfrequenztechnik. Da ist ja alles dabei und ich habe so die Erfahrung gemacht, dass die, die international arbeiten und so den Blick über den Horizont werfen, dass die sich von den schwächeren unterscheiden. Und wenn ich wettbewerbsfähig sein will, dann muss ich ja auch innovativ sein und so einen starken Servicegedanken und natürlich auch ein gutes Image haben. Und dann stellt sich immer die Frage nach der Corporate Identity, die ja alles umfasst, die Unternehmenskultur und Verhalten, Design, Logo, Art der Kommunikation und Kleidung ist ein Teil davon. Und diese Corporate Identity ist bei manchen Unternehmen eben nicht vorhanden oder nur zum Teil. Und dann ist auch manchen unklar, welches Image sie vermitteln möchten. Dann gibt es keine Vorgaben für Bekleidung oder es gibt den Klassiker wie grauer Anzug, hellblaues Hemd, vielleicht noch den Casual Friday mit Jeans und Sakko. Manche haben auch Kleiderregeln ganz aufgehoben und dann kommen die Mitarbeiter im Vertrieb so mit Halbarmhemden oder Shorts oder Frauen tragen dann irgendwie Spaghettiträger.

LB: Was kann denn eine Stil- und Image-Beratung gerade in der Firma bewirken? Wie siehst Du das? Ich meine, ich sehe das ja oft, wenn ich dann zum Autohändler um die Ecke gehe, die haben da ein Logo auf den Kragen gestickt, aber, das kann es ja nicht sein?

SD: Nee, es geht noch mehr. Es gibt viele Möglichkeiten, abhängig von der Branche und der Anzahl der Mitarbeiter ist wirklich alles möglich. Das können einheitliche Farben sein, passend zum Logo, das können Accessoires sein, wie bestimmte Tücher oder Schals. Das kann das Polo mit dem speziellen auffällig geprinteten oder gewebten Streifenmuster sein. Das kann ein Hemd sein mit farbig abgesetzter Knopfleiste, das können speziell gebrandete Aktentaschen sein etc. So eine Art Kleiderregel, die soll ja nicht alle konform aussehen lassen. Es geht eher um die Gemeinsamkeit, das Image der Marke als Teil des Unternehmens nach außen zu tragen. Es ist egal, ob das ein Kassierer, ein Vertriebler oder ein Topmanager ist.

Ich habe einfach auch in meinen Seminaren und Workshops die Erfahrung gemacht, dass Dresscode unheimlich viele positive Vorteile hat. Wenn ich als Manager oder als Firmeninhaber zu meinen Leuten gehe und sage, ihr tragt ab morgen alle den grünen Overall, dann haben die Leute da keine Lust zu. Wenn ich aber im Workshop das gemeinsam erarbeiten lasse, dann geht es da um Anerkennung, um Teamzugehörigkeit, um Zuordnung und auch um Wertschätzung. Die spüren dann auch untereinander, Mensch, das ist gar nicht so leicht, so einen Dresscode zu entwickeln. Man muss ja die verschiedenen Bedürfnisse von allen berücksichtigen. Aber, der Kunde identifiziert sich nachher mit ihm und das ist auch so eine psychologische Unterstützung. Ich erlebe auch immer, dass die das alle auch richtig, richtig toll finden. Und der macht das Unternehmen zu einer Persönlichkeit. Und sie sind selber Teil davon.

LB: Das hört sich gut an, jetzt überlege ich mir nur gerade, ich sitze ja gerade in meiner Agentur, wir sind hier zehn Mann und alle sehr, sehr individuell. Und hier gibt es so etwas gar nicht. Ich meine, Du hast mich ja mal kennengelernt, da bin ich von oben bis unten von Dir gemustert worden. Ich glaube, das haben Stilberaterinnen so an sich.

SD: Das tut mir leid, das geht nicht anders, genau. Ich ziehe in Gedanken die Leute immer um.

LB: Das ist mir klar! Darüber müssen wir dann gleich mal sprechen, was Du mir da irgendwie rätst. Aber vielleicht kommen wir ja irgendwie anders zusammen. Aber, was mich jetzt mal interessiert hier: Ich habe hier zehn Leute, alles sehr individuell. Wir sind ja auch in einer, obwohl wir jetzt gar nicht kreativ sind, weil, wir machen ja Onlinemarketing, zahlenorientiert. Wir sind also ein rein zahlenorientiertes Business, kein Kreativbusiness. Aber, ich lasse den Leuten schon komplette Freiheit. Ich habe aber hier auch wirklich von der 18jährigen Auszubildenden über 20jährige Studienabgänger bis hin zu 50jährigen absoluten Spezialisten, also, sehr sehr bunt gemischt alles, auch vom Alter her. Wenn ich denen jetzt sage, ihr müsst alle irgendwie einheitlich rumlaufen, ich glaube, das käme hier nicht gut an, oder?

SD: Nee, das ist eben das, was ich meine, wenn Du das von oben aufoktroyierst, das funktioniert nicht. Aber, wenn Du zu Deinen Mitarbeitern sagst, hört mal zu, ich würde gern an unserem Image, an unserem Auftreten, an unserem Logo, arbeiten und ich würde gerne einen Workshop mit euch machen, wo wir mal darüber sprechen, wie wir eigentlich nach außen hin zum Kunden auftreten. Und ich habe da jemanden, die erarbeitet mit uns unsere Werte, unsere Haltung, was wollen wir eigentlich nach draußen kommunizieren? Dann ziehst Du die mit ins Boot, Teil des Unternehmens zu werden. Und das finden die super.

LB: Also, ich bin schon gut überzeugt, weil ich bin auch jetzt gerade in letzter Zeit, wir machen ja viele Workshops mit unseren Kunden oder gehen dann die Zahlen mit denen durch und so, dann denke ich mir auch manchmal, der hätte sich vielleicht doch mal rasieren sollen oder das der jetzt mit einer Mütze im Meeting sitzt, okay, das ist halt irgendwie so sein Markenzeichen. Aber, ich denke mir auch manchmal, muss das denn unbedingt sein? Das kann ich mir sehr, sehr gut vorstellen. Also, da müssen wir gleich auf jeden Fall nochmal drüber sprechen. Vielleicht kannst Du mir ja da ein gutes Angebot machen.

SD: Okay, gerne!

LB: Jetzt aber nochmal eine Frage, mehr so konkret. Wenn ich mich jetzt einkleide, auf welches Accessoire würdest Du sagen, sollen Männer oder Frauen bei ihrem Outfit immer besonderen Wert legen oder besonders achten?

SD: Ich finde Schuhe, gute, saubere Schuhe. Weil Du kannst mit Schuhen…

LB: Ich dachte mir, dass Du das sagst! Da war ich mir fast sicher, dass Du mir das sagst, auf die Frage.

SD: Du weißt ja schon recht viel, siehst ja auch gut aus!

LB: Oh, Danke, Danke, also, Schuhe. Worauf achtet man denn bei Schuhen?

SD: Zum einen sollte man sie gut pflegen! Bedeutet, wenn man Lederschuhe kauft und nach Hause kommt und die auszieht, immer Schuhspanner rein! Und halt auch regelmäßig zum Schuster bringen, wenn die Absätze abgelaufen sind und dann finde ich bei Männern braune Schuhe oftmals viel interessanter als das ewig gleiche schwarz. Und ich würde einfach hochwertige, gute Schuhe kaufen. So ein Schuh kostet dann auch mal zwei-, dreihundert Euro. Aber, der hält dann auch mindestens fünf, sechs Jahre. Und der dreht Dein ganzes Outfit nach oben.

LB: Finde ich auch, Schuhe, da lege ich auch großen Wert drauf. Das ist mir auch immer sehr wichtig, dass ich da gepflegte und ordentliche Schuhe habe. Andersrum gefragt, wenn Du jetzt sagst, Schuhe sind das Accessoire, da sollte man wirklich viel Wert drauflegen, was sind denn so die Todsünden aus Deiner Sicht? Welche Fehler siehst Du denn da am häufigsten?

SD: Bei Männern ist es die Passform. Ich sehe ganz viele Männer, die tragen Sachen, die ihnen zu groß sind oder zu klein, zu lang oder zu kurz. Hosen, die zu tief hängen, Sakkos, die viel zu weit sind und wenn Du Sachen trägst, die aussehen, als wären sie Dir auf den Leib geschneidert, dann wirkst Du automatisch viel kompetenter. Du hast das vielleicht auch schon mal wahrgenommen, manche Manager haben Anzüge an, da hat man das Gefühl, das ist Maßarbeit. Das macht echt unheimlich viel aus, weil es einfach eben gut sitzt.

LB: Aber, gerade heutzutage zieht man doch immer viel zu kleine Sachen eher an. Das muss alles eher so „slim“ wie nur möglich sein. Oder?

SD: Genau, das ist natürlich die Mode, dass die Ärmel kurz sind und die Anzüge schmal sitzen. Davon kann man sich freimachen. Klar, wenn man ein großer, schlanker Typ ist wie Du zum Beispiel, dann kann man das auf jeden Fall tragen. Aber, wenn einer klein und mobbelig ist, dann ist es nicht unbedingt vorteilhaft. Ja, was für Todsünden fallen mir noch ein?

LB: Bei Frauen zum Beispiel. Männer hast Du gesagt, okay, die Passform. Und bei Frauen?

SD: Bei Frauen finde ich schade, dass so viele sich nicht mehr an Farbe herantrauen und immer auf Nummer sicher und praktisch gehen. Und inhaltlich so Sachen kombinieren, die eigentlich nicht so zusammenpassen. Also, so ganz bequeme wanderartige Schuhe zu klassischen Sachen oder so verschiedene Muster und Farben. Inhaltlich sollte ein Outfit eigentlich nicht mehr als drei Farben haben. Und manche haben aber fünf und sechs Farben an und dann weiß das Auge überhaupt nicht mehr, wo es hingucken soll und ist irgendwie irritiert. Und das wirkt so unklar, finde ich.

LB: Okay. Was ist denn so, ich meine, heute kann man ja alles kombinieren eigentlich?

SD: Joaaa.

LB: Aber nicht mehr als drei Farben? Das habe ich jetzt verstanden. Was ist denn so, wenn Du jetzt uns hier in der „Produktiv in digitalen Zeiten“-Community einen Stil-Tipp mitgeben würdest, den jeder sofort umsetzen kann, was würdest Du sagen?

SD: Ach, immer diese Fragen von einer einzigen Geschichte! Mir fällt etwas ein, öfter mal in den Spiegel schauen und zwar von hinten. Weil, viele Menschen schauen sich immer nur von vorne an und wissen gar nicht, wie sie von hinten oder von der Seite aussehen. Andere sehen uns aber immer ringsherum. Und oftmals sieht das dann nicht so gut aus, wie man vielleicht denkt.

LB: Okay, super. Das muss ich auch sagen, habe ich auch lange nicht mehr gemacht. Okay. Vielleicht sollte ich das mal tun! Vielen Dank erstmal bis hier hin, wir kommen jetzt zur Schlussrunde, hier bitte kurze und schnelle Antworten, sind auch kurze und schnelle Fragen

Welcher ist Dein wichtigster Produktivitätstipp?

SD: Da ich selbständig bin und Geschäftsführerin einer Firma, ist es Zeitmanagement. Ich muss fokussiert arbeiten und mache mir 100 Tagespläne statt eines Jahresplans und nach 100 Tagen setze ich mich dann für einen Tag hin und gucke, habe ich alles geschafft? Und dann sind die nächsten 100 Tage dran.

LB: Das ist ja eine tolle Sache. Wie bleibst Du denn da auf Kurs während der Zeit mit den hundert Tagen? Guckst Du da jede Woche rein, jeden Tag? Wie machst Du das?

SD: Ja, ich unterteile die hundert Tage, es sind ja immer so ungefähr drei Monate, in die drei Monate und dann gibt es für jeden Monat einen Plan und für jede Woche gibt es auch immer einen Schwerpunkt.

LB: Super. Auf welche drei digitalen Gadgets kannst Du nicht mehr verzichten?

SD: Evernote, ich habe ein Kundendatenprogramm eines deutschen Herstellers, das heißt „Daylite“ und mein iPhone.

LB: Super, super. Welche App oder welchen Internetdienst kannst Du der „Produktiv in digitalen Zeiten“-Community empfehlen? Okay, Du hast gerade schon zwei genannt, sind das die zwei oder hast Du noch eine dritte?

SD: Ich habe vor einiger Zeit eine App entdeckt, die ich großartig finde. Und zwar fasst die den Inhalt von Büchern zusammen. Das heißt, Du kannst in 15 Minuten komprimiert das lesen, was da drinsteht, das finde ich toll. Die heißt Blinkist. Kennst Du?

LB: Ja.

SD: Finde ich großartig.

LB: Super. Welches Buch hat Dich als Unternehmer und Mensch am meisten geprägt?

SD: Das kann ich eigentlich nicht sagen, keines. Ich habe Menschen beobachtet und bin unheimlich viel gereist. Ich habe in anderen Ländern gelebt und das alles hat meinen Horizont erweitert. Aber es gibt kein Buch, das ich so, es gibt viele Bücher, aber, kein einziges kann ich grad wirklich sagen.

LB: Was ist denn der beste Ratschlag, den Du jemals erhalten hast?

SD: Glaube Deinem Bauch. Wenn Dein Gefühl Dir rät, etwas zu tun oder nicht zu tun, dann hör‘ auf ihn, egal, was die Anderen sagen.

LB: Was machst Du als Unternehmerin, um abzuschalten?

SD: Ich bin Mensch, ich gehe spazieren, ich gehe tanzen, ich lasse mich sehr gern massieren und ich blödle auch ganz einfach mal mit meiner Familie herum.

LB: Schön, schön. Wie kann denn die „Produktiv in digitalen Zeiten“-Community mit Dir in Kontakt treten, wenn sie jetzt Interesse an so einer Image- oder Stilberatung, an Deiner Dienstleistung, hat?

SD: Ich habe eine Homepage, Du hast sie vorhin schon genannt, diller-yourself.de. Ansonsten, meine E-Mail-Adresse ist mail@stefaniediller.de und ich habe den Blog, wo sehr viel drinsteht und ich schreibe auch alle zwei Wochen einen Newsletter, in dem ich inhaltsvoll über Stilauftreten, Modeimage und alle Themen, die dies betreffen, schreibe und aktuelle Informationen herausgebe. Den kann man sich auch bestellen.

LB: Super, ja, vielen Dank, der Blog ist wirklich lesenswert. Da sind wirklich immer viele aktuelle Themen und interessante Themen. Auf jeden Fall mal vorbeischauen, wir werden das alles hier im Artikel dieser Podcastfolge zu dem Interview dann auch verlinken. Ja, Stefanie, vielen, vielen Dank dafür, war super interessant!

SD: Danke schön, Lars. Fand ich auch, danke Dir!

LB: Ja, dann wünsche ich uns und vor allen Dingen meinen Hörern, der „Produktiv in digitalen Zeiten“-Community wieder viel Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben.