Im Cockpit eines Kampfflugzeuges ist alles auf das Maximum reduziert, auch wenn es für den Laien manchmal nicht so aussieht.

Bei 1.000 km/h kann man es sich nicht leisten, mal eben nach einem Knopf oder einer Information zu suchen, denn nur eine Unachtsamkeit oder unnötige Ablenkung und man ist schneller ein „rauchendes Loch am Boden“, als man denkt. Anders als im Cockpit habe ich es bis heute auch nicht gehalten: „Reduce to the Max“ ist eines meiner Leitprinzipien.

Kurz zur meiner Person:
Ich bin professioneller Vortragsredner und übertrage meine Erfahrungen und Methoden aus der Welt von Kampfpiloten auf die Anforderungen des Business zu den Themen: Besser verkaufen, die richtigen Entscheidungen treffen, auf den Punkt kommunizieren, die Mission erfolgreich durchführen. Meine Vita in Stichpunkten: Ausbildung zum Kampfpilot, 20 Jahre Erfahrung im Top-Management internationaler Bluechips wie Procter & Gamble und American Express als auch im Mittelstand und bei Start-ups (weitere Infos unter: Holger Lietz – Kampfpilot. Manager. Keynote Speaker)

No Papers – No Distraction!

Ich halte es in meinem „Business-Cockpit“ wie in einem Cockpit eines Kampfflugzeuges und arbeite (fast) papierlos mit 3 Displays.

Setup Holga Lietz Bildschirme

Mein Head-up-Display (HUD): Mein Hauptbildschirm ist grundsätzlich leer, um sämtliche Ablenkungen zu vermeiden. Es werden nur kurzfristig die Projekte abgelegt an denen ich arbeite. „No Distraction“ gilt auch für die „Nachrichtenzentrale“ auf dem Mac (deaktiviert) und sämtliche Benachrichtigungen auf meinem iPhone und iPad. Die einzige Ausnahme bildet die Telefonfunktion.

„Secondary Screen“ (MacBook Air): Hier rufe ich die begleitenden Unterlagen für ein Projekt auf (hauptsächlich Browser, Excel-Tabellen, etc.), so dass ich ungestört auf dem Hauptmonitor arbeiten kann.

MFD – Multi-Function-Display (iPad Mini): Dies ist mein Ausweichbildschirm, wenn ich weitere Funktionen benötige. Ganz ehrlich, Effizienz und Ablenkungsvermeidung hin oder her, hier laufen manchmal auch Fußballspiele während der Fußball-WM/EM oder Großereignisse wie die Olympiade im Livestream.

Das einzige was ich an Papier nutze, ist meine „Checkliste“, mein morgendlicher Ausdruck der „Wunderlist-ToDos“ – alte Gewohnheit! Daneben noch einen Block für schnelle Notizen, vor allem während eines Telefonats. Auch wenn Sie am Telefon erklären, dass Sie sich Notizen am PC machen, finde ich es störend und wenig wertschätzend, wenn der Gesprächspartner am anderen Ende das dauernde Klacken der Tastatur hört.

„Real men don’t use tags!“

Die Programme auf meinem „Main-Screen“ sind nicht außergewöhnlich.

Setuo Holga Lietz

Neben dem MS-Office-Mac-Kalender-Kontakte-Einerlei, „Spark“ als E-Mail-Programm, „Evernote“ als Datenbank für einfach alles, „Wunderlist“ als mein berufliches und privates Projektmanagement-System sowie „Keeper“ als Safe für 95% meiner Passwörter. General- und sensitive Passwörter/Daten für z.B. Google, Banking, Kreditkarten, Salesforce und Mail-Programme wie MailChimp oder Cleverreach lege ich nicht in Keeper ab. Auch wenn Keeper et al behaupten es sei zu 100% sicher, mich hat die Fliegerei eins gelehrt: Nichts ist zu 100% sicher!

Ein Wort zu „Evernote“ und die Frage der Fragen, die auch hier im Blog diskutiert wird/wurde: „Wie organisiert man Evernote?“ Ich habe es aufgegeben, Schlagworte zu vergeben und mir Gedanken über Notizbücher zu machen. Man verschwendet einfach zu viel Zeit für die kontraproduktive Organisation von Evernote. Deshalb halte ich es wie Guy Kawasaki: „Real men don’t use tags!“. Ich nutze die hervorragende Suchfunktion von Evernote und verwende nur 5 selbsterklärende Notizbücher: (1) Business, (2) Projekte, (3) Ideen, (4) Privat, (5) meinen „Hangar“ für alles sonst nicht zuordenbare.

Meine für mich echten kleinen Helfer, meine „AUXILIARIES“, stecken im Menu.

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  • Snagit erstellt Screen- & Videoshots und bietet eine einfache, schnelle und unkomplizierte Bild-Bearbeitung für 90% aller Präsentationen sowie für schnelle visuelle Referenzen in E-Mails (ich verwende noch eine ältere Version von Snagit, deshalb findet sich auch ein anderes Icon im Dock, links von „Keeper“).
  • CopyClip speichert bis zu 100 Zwischenablagen. Unverzichtbar!
  • Magnet erlaubt es, den Monitor mit einem Klick in unterschiedliche Fenster zu unterteilen, wenn ein viertes oder mehr Displays vonnöten sind. Kein lästiges „Rumgeziehe“ mehr.
  • Sync Folders Pro kopiert und synchronisiert meine Daten auf eine externe Festplatte zusätzlich zu Dropbox, denn es ist immer gut, ein zweites Backup zu haben. Duet, Dropbox und Kaspersky sind selbsterklärend.

If you don’t need it, delete it!

Die Anordnung der Programme folgt folgender Systematik:

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  1. Primär- bzw. Hauptsystem – Dock und Menu: Alle Programme mit denen ich täglich arbeite sind hier zu finden.
  2. Sekundärsystem – Mission Control: Alle Programme, auf die ich ab und an zur  Unterstützung zurückgreife, lege ich in Mission Control ab. Das ist schneller und einfacher, als dauernd in „Programme“ zu suchen.
  3. Warehouse – 2. Bildschirm Mission Control: Alle Apps und Programme, die ich aus unterschiedlichen Gründen (1 x gebraucht, getestet, etc.) installiert habe, finden sich auf der 2. Seite von Mission Control, meinem „Warehouse“. Hier gibt es keine Ordnung. Dort schaue ich einmal im Quartal vorbei und frage kritisch, was ich von den Programmen tatsächlich in den letzten 6-12 Wochen benutzt habe. Jedes Programm, das nicht genutzt wurde, lösche ich, denn „if you don’t need it, delete it!“

Ein paar Worte zu den Programmen, die evtl. nicht alltäglich sind:

Ruler: Vermisst pixelgenau im Browser, unabhängig von der Auflösung.

Pixelmator: Die preislich absolut unschlagbare und relativ intuitive Alternative zu Photoshop.

Easy Find: Extrem leistungsstarkes Dateisuchprogramm in einer sehr komfortablen „Finder-Ansicht“. Benutze ich anstatt „Spotlight“.

NXPowerLite: Bekommt jede PowerPoint-Präsentation auf eine verträgliche Dateigröße komprimiert, ohne großen Qualitätsverlust.

Mindmap: Älteres Open Source Mindmap-Tool, welches mittlerweile auch nicht mehr unterstützt wird. Aber da ich es seit langer Zeit nutze, es sehr leistungsstark ist und immer noch läuft – selbst unter „OS Sierra“ – halte ich daran (noch) fest: „Never change a running system!“

Die Kommunikationszentrale iPhone

Die Logik des Aufbaus der Bildschirme auf meinem iPhone folgt der obigen Systematik in Primär- und Sekundärsystem sowie dem Warehouse-Prinzip.

Die meisten Apps sind selbsterklärend und sicherlich bei den meisten Lesern des Blogs auch auf dem Smartphone. Deshalb hier nur ein paar Erklärungen zu evtl. nicht ganz so gängigen Apps.

Setup Holga Lietz iphone

  • Hootsuite: Mit der mobilen Variante überwache ich meine „Social Feeds“, poste jedoch aus den entsprechenden Apps (Twitter, Linkedin, Xing). Das ist mir mobil mit Hootsuite zu mühsam. Hootsuite nutze ich extensiv auf dem Desktop im Browser. Hier plane ich meine entsprechenden Posts über die verschiedenen Netzwerke hinweg.
  • Friendly: Mit der App kann man mehrere Facebook-Accounts parallel verwalten, ohne sich permanent anmelden zu müssen. Da ich auf 3 Accounts unterwegs bin, ein sehr nützliches Tool!
  • CalenGoo: Im Gegensatz zum Desktop und iPad, nutze ich mobil CalenGoo, da er wesentlich übersichtlicher in der Wochen- und Monatsansicht ist, als der vorinstallierte Mac-Kalender. Er synchronisiert sich über Google mit meinen anderen Mac-Kalendern.
  • Feedly: News, Feeds, Blogs, einfach alles in einer zentralen App. Mehr kann ein Mensch nicht lesen.
  • Nachrichten: Ja, es gibt noch Leute, die „simsen“!

Für Notizen unterwegs nutze ich Evernote, für kurze, flüchtige Einfälle und Erinnerungen das „Sprachmemo“. Zur Unterhaltung dienen mir „Spotify“ und „Podcasts“. Meine Top 5 im Augenblick sind: Tim Ferriss, Dan Carlin’s Hardcore History, Lage der Nation, Hoaxilla – Der skeptische Podcast aus Hamburg und natürlich „Produktiv in digitalen Zeiten“. Blitzer.de stellt sicher, dass ich meinen Führerschein behalte und schont die Kasse.

Die Allzweckwaffe: Das iPad

Das iPad ist relativ unstrukturiert, was die Apps angeht, da ich es hauptsächlich privat nutze. Beruflich nur als drittes Display (über Duet) und teilweise zum Schreiben. Deshalb habe ich es auch mit einer Tastatur, quasi als Mini-Laptop, versehen. Es war gar nicht so einfach, eine entsprechende Tastatur zu finden.

Grundsätzlich sind alle Tastaturen gut. Die meisten haben jedoch den Nachteil, dass sie auf einer ebenen Fläche stehen müssen, damit das iPad, welches nur verwinkelt eingeklemmt wird, nicht herausfällt. Mal eben auf dem Sofa schreiben: Fehlanzeige! Sehr gut (aber auch teuer) sind die Tastaturen von Brydge für iPads. Für meine Zwecke und den Preis reicht mir die Tastatur von JETech.

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Ein wenig plastikmäßig und nicht unbedingt robust, funktioniert aber einwandfrei. Wie JETECH haben die meisten iPad-Mini-Tastaturen nur ein englisches Layout, was aber kein Problem ist. Die Rechtschreibprüfung von Apple ist so gut, dass man auch ohne Umlaute, etc. schreiben kann, es wird zu 98% automatisch korrigiert.

Cockpit-Manual: Die Hardware

Setup Holga Lietz

Ich hoffe, Sie können ein paar Impulse aus meinem Set-up, meinem Cockpit, mitnehmen.

In diesem Sinne, wünsche ich Ihnen einen guten Flug, bleiben Sie auf Höhe und Kurs!

Ihr

Holger Lietz

Kampfpilot. Manager. Keynote Speaker.