Elon Musk polarisiert. Entweder wird er vergöttert wie ein heilsbringender Superstar oder einfach als waghalsiger Irrer abgetan. Seinem Spitznamen ‚Tony Stark des Silicon Valley‘, in Anlehnung an den weltrettenden Ingenieur aus der Filmserie Ironman, wird er auf alle Fälle gerecht.

Ich habe in den letzten Tagen die Biografie von Ashlee Vance über diesen Vorzeigeunternehmer gelesen und bin beeindruckt. Elon Musk hat eine Vielzahl von Weltfirmen gegründet und zum Erfolg geführt: Paypal, SpaceX, SolarCity und Tesla Motors. Gerade hat er sein neuestes Projekt gestartet: Hyperloop. Eine Art moderne Rohrpost, die Menschen zwischen Großstädten in atemberaubender Geschwindigkeit verschicken soll. Irre.

Eines ist klar, kleine Brötchen backen andere, nicht Elon Musk.

Hier sind die 10 wichtigsten Erfolgsfaktoren, die sich jede Führungskraft von Elon Musk abgucken sollte:

1. Habe Visionen

Bei Visionen macht Elon Musk niemand etwas vor. In der Lobby von SpaceX hängen zwei riesige Bilder. Eins zeigt den Planeten Mars, wie er jetzt aussieht und das andere, wie er nach den Vorstellungen von SpaceX aussehen wird: Bewohnt und von Menschen bevölkert.

Diese Bilder transportieren Musks Vision eindrucksvoll und treiben die Mitarbeiter von SpaceX an.

2. Think big

Musk hat mit Tesla nicht einfach einen weiteren Autohersteller gegründet. Nein, er wollte die Art der Mobilität verändern.

Ein Teil davon sind ein Netz aus landesweiten solarbetrieben Ladestationen und vollautomatischen Batterie-Tausch-Möglichkeiten für seine Autos.

Wer sich im Klein-Klein aufhält, wird niemals Außerordentliches erreichen.

3. Bleibe hungrig

Als Musk 2002 Paypal an Ebay verkaufte, hatte er finanziell ausgesorgt. Er war der größte Paypal-Anteilseigner und der Deal spülte hunderte von Millionen Dollar auf sein Konto.

Das reichte ihm aber nicht. Auch wenn er anfangs das Playboydasein genoss, blieb er hungrig und wollte mehr. Dabei ging es ihm nicht um mehr Geld. Er wollte in seinem Leben einfach mehr erreichen, mehr aus seinen gottgegebenen Fähigkeiten machen. So entstanden SpaceX, Tesla und SolarCity.

Hätte er sich stattdessen auf seinem Vermögen ausgeruht und es sich gemütlich gemacht, wären solche wegweisenden Firmen nie entstanden.

4. Frage nach dem Warum

Musks ‚Warum‘ ist glasklar. Er möchte nicht weniger als die Welt verändern und die Menschheit retten (da wären wir wieder bei Tony Stark).

Als Unternehmer und Führungskraft sollten wir uns immer wieder fragen: Warum arbeiten wir? Wofür das Ganze? Und die Antwort: ‚Um Geld zu verdienen‘ ist dabei zu kleingeistig, zu kurz gesprungen, viel zu kurz. Daraus entsteht keine wahre Größe und am Ende des Tages auch keine Zufriedenheit.

5. Spiele ‚All in‘

Halbherzigkeit kommt in der Welt von Elon Musk nicht vor. Wenn er etwas macht, dann macht er es richtig. Er spielt ‚All in‘.

Als 2008 Tesla Motors kurz vor der Insolvenz stand, hat er sein letztes Geld zusammengerafft, Schulden gemacht und sich von seinen Freunden einen Haufen Geld geliehen. Er ging volles Risiko.

Ohne Opferbereitschaft und die letzte Konsequenz ist Erfolg nicht erreichbar.

6. Glaube an Dich

2008 hatte Musk bzw. seine Firmen eine große Krise. Zum einen misslangen alle ersten Starts seiner Raketen und gleichzeitig hatte Tesla Motors größte Liefer-, Qualitäts- und Liquiditätsprobleme.

Mit Nerven aus Stahl, oder vielleicht auch ganz ohne, hat er auch in dieser Zeit an sich und seine Vision geglaubt. Ende 2008 war die Krise dann auch (erstmal) überwunden: SpaceX gelang der erste Start der Rakete Falcon 1 und auch Tesla konnte sich dank neuer Investoren retten.

7. Hinterfrage

Musk findet sich nicht mit dem Status Quo ab. In seinem Umfeld gab es immer genügend Menschen, die ihm erklärten, warum etwas nicht geht. Das kann er nicht akzeptieren.

Das Ende vom Lied: SpaceX hat die Grundvoraussetzungen für bezahlbare Raumfahrt, die Kosten der Raketen, radikal reduziert. Ein Raketenstart kostet bei SpaceX nur ein Drittel (!!!) der sonst auf dem Weltmarkt üblichen Preise.

8. Bleibe realistisch

Bei allen Visionen und Träumen war Musk aber immer Realist, was die eigene Situation betraf. Er hat seine vergangenen Teilerfolge nicht wie eine Torte mit Zuckerguss überzogen, sondern immer realistisch gesehen.

So sagte er einmal über die ersten Tesla Autos: ‚The word of mouth on the car sucked‘.

9. Setze Prioritäten

Ohne die richtigen Prioritäten konnte er niemals zwei Firmen wie SpaceX und Tesla aus dem Boden stampfen. Parallel war er auch noch in SolarCity, der größten Solarfirma in den USA, engagiert.

Er versteht es immer, das in dem jeweiligen Moment kritische Projekt auszugucken und die richtigen Prioritäten zu setzen.

10. Setze auf die Besten

Die ganzen Erfolge wären ohne die richtigen und besten Mitarbeiter nie und nimmer möglich gewesen. Auch wenn Musk bei der Mitarbeiterführung recht rigoros und gefühlskalt agiert, hat sich seine Devise, immer nur die Besten zu engagieren, bezahlt gemacht.

Kompromisse bei Mitarbeitern kommen einen Unternehmer immer teuer zu stehen.

Fazit

Bücher über Führungspersönlichkeiten zu lesen, ist immer inspirierend. Die Biografie über Elon Musk, einen der größten unternehmerischen Visionäre unserer Zeit, ist eine echte Leseempfehlung für alle Führungskräfte und Unternehmer.

Klar, auch solch ein Mensch hat seine Schattenseiten. Sein Umgang mit anderen Menschen ist nicht von Empathie geprägt und auch sein unstetes Eheleben zwingt alle Katholiken zu einem sofortigen Murmeln des Rosenkranzgebets. Aber auch das sind Facetten einer faszinierenden Persönlichkeit.

Ich komme mir unternehmerisch im Gegensatz zu Musk vor wie der Betreiber des kleinen Kiosks an der Ecke: Uninspiriert und kleingeistig.

Die Möglichkeiten sind grenzenlos, wir müssen sie nur ergreifen.

Welche Biografien über große Persönlichkeiten und Unternehmer haben Euch inspiriert? Nur rein mit Euren Empfehlungen in die Kommentare.