Vielleicht ging es dir so wie mir: Voller Enthusiasmus und völlig blauäugig hatte ich mich 2004 in das Unternehmerleben gestürzt. Dieser anfängliche Enthusiasmus hielt aber nicht lange an. Schon nach ein paar Jahren machte sich Ernüchterung breit.

Irgendwie hatte ich mir das Unternehmersein komplett anders vorgestellt. Ich wollte Freiheit, ein selbstbestimmtes Leben und einen Beitrag leisten. Und jetzt das: Hamsterrad. 

Das führte bei mir so weit, dass ich den Spaß an meiner Arbeit und dem Unternehmen komplett verloren hatte. Ich war von meinem unternehmerischen Traum so weit entfernt, wie Microsoft von einem intuitiven User-Interface. 

Ich war kein Unternehmer. Ich war selbstständig, selbst und ständig.

Podcast

Im Podcast erwähnte Bücher (*):
Anleitung zum Unglücklichsein von Paul Watzlawick
Glauben Sie ja nicht, wer Sie sind von E. Noni Höfner
Scaling Up von Verne Harnish

Wir sabotieren uns oft selbst

Ich stellte mir damals viele Fragen: Wie konnte es dazu kommen? Wo war der Enthusiasmus hin? Wie könnte es mir gelingen, die Freude, den Spaß und die Motivation wieder zu erlangen?

Im Nachhinein betrachtet habe ich mich damals selbst sabotiert. Ich habe die Freiräume und Möglichkeiten, welche ich als Unternehmer habe, nicht genutzt und habe stattdessen das Loch, in dem ich mich befand, immer tiefer und tiefer gegraben. 

Das alles endete in meinem Wasserkastenmoment.

Veränderungen gelingen, wenn man den Spiegel vorgehalten bekommt

Auch wenn das eine der schwärzesten Zeiten in meinem Unternehmerleben war, bin ich im Nachhinein sehr dankbar für diese Zeit. Ohne diese Erfahrung hätte ich mich niemals zu dem Unternehmer entwickeln können, der ich jetzt bin.

Gerne würde ich euch an dieser Erfahrung teilhaben lassen. Wobei, das habe ich in meinen hunderten Podcasts, Videos und Texten schon oft getan. Aber meine wesentlichen Learnings möchte ich hier nochmals zusammenfassen. Ergänzt durch meine Erfahrung, die ich in meinen Workshops, Seminaren und Coachings mit vielen anderen Unternehmern gemacht habe.

Da Veränderungen oft am besten gelingen, wenn man den Spiegel vorgehalten bekommt, machen wir heute genau das: Ich halte euch den Spiegel vor. Vielleicht erkennst du dich ja in dem ein oder anderen Punkt wieder. 

Hier nun die drei Punkte, mit denen du dir dein Unternehmerleben 100%ig zur Hölle machst:

1. Du hast kein Vertrauen

Ohne engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kann kein Unternehmen funktionieren und Engagement entsteht nur in einer Atmosphäre des Vertrauens. 

Herrscht dagegen eine Kultur des Misstrauens, der Kontrolle, des Micromanagements, entwickeln Mitarbeitende keine Eigeninitiative. Vielmehr erziehen wir unsere Mitarbeitenden zu dressierten Affen, die ihr Hirn zu Hause lassen. Der Chef weiß ja eh alles besser.

Nur mit Vertrauen kommt unternehmerische Freiheit!!!

2. Du hast keinen finanziellen Spielraum

Autos, Häuser, Urlaube, Kleidung, alles nur vom Feinsten. Schließlich will man zeigen, dass man erfolgreich ist. So wird sämtlicher unternehmerischer Gewinn in Konsum- und Luxusgüter gesteckt. Die Finanzen und die Liquidität sind angespannt.

Im Gegensatz dazu erlebe ich bei vielen Unternehmerinnen und Unternehmern auch das komplette Gegenteil: Das „Mutter-Teresa-Syndrom“. Man liebt was man tut und die Finanzen sind nicht im Fokus. EBIT, Gewinn, Deckungsbeitrag, alles unwichtig. Man traut sich nicht, angemessene Preise für seine Produkte und Dienstleistungen zu verlangen. Man würde die Arbeit ja schließlich auch ohne Bezahlung machen. Unternehmerisch ein Ritt auf der Rasierklinge.

Nur mit finanzieller Freiheit kommt unternehmerische Freiheit!!! 

3. Du sagst zu oft „Ja“

Alle erfolgreichen und freien Unternehmerinnen und Unternehmer haben eins gemeinsam: „Nein“ ist ihr Lieblingswort. 

Dagegen sagen viele Unternehmerinnen und Unternehmer viel zu häufig „Ja“. „Ja“ zu jeder sich bietenden Möglichkeit, „Ja“ zu den falschen Kunden, „Ja“ zu mittelmäßigen und nicht passenden Mitarbeitenden, „Ja“ zu jeder Anfrage, die auch nur ansatzweise mit dem Unternehmenszweck verbunden ist.

Dazu passt das schöne Zitat von David Packard, einem der Gründer von des Hewlett-Packard-Konzerns:

ausrufezeichen„Mehr Unternehmen sterben an Magenverstimmung als an Hunger“

Diese Magenverstímmung bekommen wir, wenn wir zu allem und jedem „Ja“ sagen. Wenn wir bzw. unser Unternehmen ohne Konzept und Strategie agieren.

Nur mit einer klaren Strategie kommt unternehmerische Freiheit.

Fazit

Unternehmer sein, ist der sinnvollste Spaß der Welt. Trotzdem neigen viele von uns dazu, uns selbst das Leben und damit unser Unternehmerdasein zu sabotieren und zur Hölle zu machen.

Das muss nicht sein! Als Unternehmerinnen und Unternehmer müssen wir lernen mit Vertrauen zu führen, uns finanzielle Freiräume zu schaffen und „Nein“ sollte unser Lieblingswort sein. 

Wenn uns das gelingt, ist die unternehmerische Hölle weit entfernt und genau das wünsche ich euch von ganzem Herzen.

Das könnte dich auch interessieren:

Wie Du als Führungskraft und Unternehmer das Hamsterrad verlässt
Veränderungen meistern – 5 wichtige Fakten

Photo by Alfred Kenneally on Unsplash

(*) Affiliate-Link
Wenn Du auf so einen Verweislink klickst und über diesen Link einkaufst, bekomme ich von Deinem Einkauf eine Provision. Für Dich verändert sich der Preis nicht.