Mitarbeitermotivation ist kein Selbstläufer. In Zeiten von Fachkräftemangel und steigenden Erwartungen an Arbeitgeber ist es entscheidender denn je, nicht nur gute Leute zu finden, sondern sie auch zu halten – und zwar durch echte Wertschätzung. In dieser Podcastfolge von Hallo Fokus! spreche ich mit Nicole Jukic über einen spannenden und praxisnahen Ansatz: Die fünf Sprachen der Mitarbeitermotivation – abgeleitet von den bekannten „Die fünf Sprachen der Liebe“ von Gary Chapman (*). Nicole ist Coachin für Persönlichkeits- und Potenzialentfaltung. Ihren Webauftritt findet Ihr unter Vocanté.

👉 Warum ist gerade jetzt Motivation so wichtig?
👉 Wie kannst Du individuell auf Deine Mitarbeitenden eingehen – ohne ein Vermögen zu investieren?
👉 Und wie findest Du heraus, welche „Sprache“ Dein Gegenüber eigentlich spricht?

All das hörst Du in dieser Folge – inklusive konkreter Tipps, wie Du sofort damit anfangen kannst.

🎧 Hier kannst Du die Podcastfolge direkt anhören:

Erwähnte Bücher (*):
Die fünf Sprachen der Liebe von Gary Chapman
kreativ. Die Kunst zu sein von Rick Rubin

Webseite: Vocanté

Instagram Nicole Jukic

Die fünf Sprachen der Mitarbeitermotivation – was steckt dahinter?

Nicole hat das Konzept von Gary Chapman – die fünf Sprachen der Liebe – in den beruflichen Kontext übertragen. Ihre These: Wenn diese Sprachen in der Partnerschaft funktionieren, warum dann nicht auch im Job? Denn auch hier geht es um Beziehungen, Kommunikation und Wertschätzung.

Warum Motivation (oder besser: Wertschätzung) heute so wichtig ist

Der Arbeitsmarkt ist leergefegt. Gute Leute zu finden ist schwer, sie langfristig zu halten, noch schwerer. Viele Studien zeigen: Geld steht bei den Bedürfnissen von Mitarbeitenden nicht an erster Stelle – sondern Wertschätzung. Und genau hier setzt das Modell an.

Die fünf Sprachen – und wie Du sie im Arbeitsalltag nutzt

1. Lob und Anerkennung

Worte können kraftvoll sein. Ein einfaches „Das hast Du großartig gemacht“ – sei es im Einzelgespräch oder vor der Gruppe – bewirkt viel.
Wichtig: Nicht jeder mag Lob in der Gruppe. Manche fühlen sich dann eher unwohl. Hier ist Feingefühl gefragt. Am besten: einfach fragen oder beobachten, was derjenige bevorzugt.

2. Geschenke

Kleine Aufmerksamkeiten wirken Wunder – wenn sie zur Person passen. Das muss nichts Großes sein: Die Lieblingsschokolade mit einem Post-it („Danke für Deinen Einsatz!“) kann mehr bewirken als ein liebloser Bonus. Entscheidend ist, dass das Geschenk persönlich gemeint ist.

3. Körperlichkeit

Die Körperlichkeit fällt im beruflichen Kontext aus nachvollziehbaren Gründen weg. Ein kurzes Schulterklopfen kann zwar funktionieren, aber sonst ist Vorsicht geboten.

4. Hilfsbereitschaft

Du packst mit an, wenn das Team unter Druck steht? Du unterstützt eine Kollegin bei einem komplexen Projekt? Das kann echte Wertschätzung ausdrücken – besonders für Menschen, denen Hilfsbereitschaft wichtig ist. Und: Es fördert ganz nebenbei auch das Teamgefühl.

5. Zeit zu zweit

Oft unterschätzt – und laut Nicole die wichtigste Sprache im Job. Ein kurzes, ungestörtes Gespräch, bei dem Du wirklich zuhörst, kann mehr bewirken als jede Gehaltserhöhung. Und nein, das muss kein einstündiges Mitarbeitergespräch sein. Schon fünf Minuten echter Präsenz, ohne Handy oder Unterbrechung, machen den Unterschied.

Wie finde ich die „Sprache“ meiner Mitarbeitenden heraus?

Ganz einfach: Beobachte, höre zu – und frage. Oft zeigen Menschen, wie sie Wertschätzung selbst gerne geben. Wer oft lobt, freut sich meist auch über Lob. Wer gerne hilft, schätzt Hilfsbereitschaft.
Oder Du stellst einfach die Frage:
„Was darf passieren, damit Du Dich in Deiner Arbeit gesehen und wertgeschätzt fühlst?“

Noch gezielter geht’s mit einem kurzen Fragebogen – auch spielerisch einsetzbar, zum Beispiel im Rahmen eines Teambuilding-Events oder bei einer Weihnachtsfeier.

Ist das nicht ganz schön aufwendig?

Ja – ein bisschen. Aber, es ist ein Invest, der sich mehr als lohnt. Denn Mitarbeitende, die sich gesehen fühlen, sind loyaler, engagierter und leistungsfähiger. Und das Beste: Du musst nicht mit allen gleichzeitig starten. Fang einfach bei Deiner direkten Führungsebene an.

Ein kleiner Schritt wie ein persönliches Gespräch oder eine nette Geste kann Großes bewirken. Und Du wirst merken: Es fühlt sich nicht nach „zusätzlicher Arbeit“ an, sondern nach echter Verbindung.

Fazit: Motivation durch Wertschätzung ist kein Hexenwerk

Die fünf Sprachen der Mitarbeitermotivation helfen Dir, individuell auf Dein Team einzugehen – ohne viel Geld, aber mit Herz und Aufmerksamkeit. Ob durch Lob, Hilfe, Zeit oder kleine Geschenke: Du kannst sofort anfangen.

Denn am Ende gilt: Wer Menschen führen will, muss sie verstehen – und zwar auf die Art, wie sie verstanden werden wollen.

Abschlussfragen an Nicole Jukic

Was ist Dein wichtigster Tipp für mehr Fokus?

Früh aufstehen, Zeit für sich haben und den Tag visualisieren.

Welche App oder welchen Internetdienst kannst Du der Hallo Fokus! Community empfehlen?

ChatGPT

Welches Buch hat Dich als Unternehmerin und als Mensch am meisten geprägt? 

„Kreativ. Die Kunst zu sein“ von Rick Rubin

Welcher ist der beste Ratschlag, den Du jemals erhalten hast?

Einfach machen.


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