In dieser Folge sprechen Barbara und Lars über das Für und Wieder von digitalen handschriftlichen Notizen. Was für Barbara an Redundanz kaum zu überbieten ist, das ist für Lars ein goldener Weg für eine moderne aber dennoch kreative Wissensextraktion.
Die Kernfrage „Tippen oder Schreiben?“ bekommt mit dem iPad eine neue Dimension: Handschriftlich in ein digitales Gerät wie das iPad zu schreiben klingt zunächst einmal absurd. Es bietet jedoch viele Vorteile, so dass Lars sich in dieser Folge einmal für die Arbeitsmethode der digital-handschriftlichen Notiz stark macht. Lars bietet sechs Gründe für dieses Verfahren an.
Hier eine kurze Zusammenfassung des Podcasts:
1. Handschrift kann man sich besser merken und ist besser für den kreativen Prozess
Das Tippen geht ohne Zweifel schneller als das anstrengende Malen der Buchstaben auf Papier bzw. den Touchscreen. Dennoch passieren beim Niederschreiben der eigenen Gedanken grundsätzlich verschiedene Dinge, je nach dem, welchen Weg man wählt. Das Tippen ist ein hervorragendes Mittel, um einen stringenten Gedankenfluss nieder zu schreiben. Es dient vor allem dazu, Wissen aus dem Gedächtnis zu exportieren. Bei Transfer und Kreativität muss das Tippen jedoch Abstriche hinnehmen. Studien belegen, dass handschriftlich niedergeschriebene Notizen sich besser merken lassen. Gute Lehrer vermitteln ihren Schülern deshalb auch heute noch die Weisheit
„Durch die Hand in den Verstand“.
2. Immer alle Unterlagen dabei
Digitale Handschriften lassen sich unbegrenzt lange speichern. Auch wenn das Gerät nur einen
eigenen Systemspeicher hat, sind diese dank modernen SD-Karten dermaßen groß, dass man sie quasi niemals voll bekommt. Selbst Mikro-SD Karten sind heute schon in Terrabyte-Größe verfügbar. Und die voll zu schreiben hat noch niemand geschafft.
3. Unterlagen niemals mehr verlieren
Lars Bobach empfiehlt jedoch dringend, seine Daten stets in der Cloud abzuspeichern. Diese bieten noch mehr Platz als das größte Speichermedium am Gerät. Vor allem sind die Daten aber absolut sicher. Selbst wenn ein Gerät verbrennt, bleiben die Daten – sofern sie konsequent synchronisiert werden – erhalten. Alles ist ersetzbar, nur Daten nicht. Mit einer Cloud bleiben die Informationen auf ewig erhalten. Im Gegensatz zu Papier verstopfen die digital gespeicherten Daten aber keine Kanäle, sondern bleiben unpräsent, bis sie wieder abgerufen werden.
4. Notizen werden durchsuchbar
Ein Dokument nach Schlagworten durchsuchen – das erwartet heute jeder „digitale Jünger“ von seiner Information. Aktenordner oder Notizblöcke kann man nur Seite für Seite durchsuchen – bei digitaler Recherche genügt eine Tastenkombination. Handschriftlich-digitale Notizen werden Idealerweise in Evernote gespeichert. Die integrierte OCR Texterkennung mit automatischer Verschlagwortung macht die Durchsuchbarkeit der Notiz damit besonders einfach.
5. Unterlagen lassen sich bearbeiten
Digitale Notizen lassen sich im Nachhinein beliebig nachbearbeiten. Die modernen Geräte wie das iPad bieten hierzu besonders kreative Möglichkeiten. Nachträgliches Einfügen von Fotos – beispielsweise Screenshots oder Flip-Charts – können ebenso einfach in die Notiz integriert werden, wie Mind-Maps, Blockdiagramme oder andere Grafiken.
6. Umweltschutz
Ein iPad mag mehr an Ressourcen verbrauchen, als ein Packen Kopierpapier. Dennoch gehen 1/5 oder 20% des jährlichen Holzverbrauchs in die Papierproduktion. Rechnet man die Transportkosten noch hinzu, kann die konsequente Verwendung eines iPad nur als umweltfreundlich betrachtet werden.
Schließlich wirbt Lars nochmals dafür, seine Handschrift nicht verkümmern zu lassen. Handschriftliches Schreiben und anschließendes Nacharbeiten zwingt das Gehirn zu Wachstum und fördert die Intelligenz. Und davon kann man als Unternehmer oder Mitarbeiter nie genug haben.
Welche Erfahrungen habt Ihr mit digitalen handschriftlichen Notizen gemacht? Ich freue mich auf Eure Anregungen in den Kommentaren.
Hallo Lars, Hallo Barbara, ein weiteres ganz wesentliches Plus für handschriftliche Notizen (auf dem iPad) – neben den schon aufgezählten, hinter denen ich voll stehe – ist für mich die Akzeptanz meiner Gesprächspartner, wenn ich Notizen machen. Meiner Erfahrung nach wird sowohl in Gesprächen wie Meetingrunden viel eher akzeptiert, wenn ich mit meinem Stift auf dem iPad schreibe, als wenn ich tippe, um mir Notizen zu machen. Letzteres wird zu oft – intuitiv – mit Mails und anderen „nicht zum Thema gehörenden Aktivitäten“ in Verbindung gebracht. Wenn ich mir statt auf Papier auf dem iPad handschriftlich Notizen mache, dann wird das per se als Gesprächsnotiz akzeptiert.
Vielen Dank für euren Podcast an dieser Stelle – mein Setup ist sehr ähnlich zu deinem Lars, aber den einen oder anderen wertvollen Tipp nehme ich immer wieder mit!
Danke für Deine gute Ergänzung. Sehe ich genau so 🙂