Die am schwersten zu überwindenden Mauern sitzen in unseren Köpfen. Das sehe ich in meinen Workshops immer wieder. Es sind limitierende Glaubenssätze, die uns und unser Handeln massiv blockieren. 

Podcast

Online-Workshop Dein Bestes Jahr
Das Kind in dir muss Heimat finden von Stefanie Stahl (*)

Einen limitierenden Glaubenssatz können wir uns wie fest einbetonierte Mauern vorstellen. Nur, dass diese nicht auf der freien Wiese oder an der Grenze zwischen den USA und Mexiko stehen, sondern in unserem Kopf. In unserer Gedankenwelt. In der Welt, wie wir sie betrachten. Eins haben diese Mauern aber alle gemein: Sie sind meist nur für Aussenstehende sichtbar und damit für einen selbst unüberwindbar.

Limitierende Glaubenssätze sind meist nur für Außenstehende sichtbar

Mir persönlich bereitet es fast schon körperliche Schmerzen, wenn ich sehe, wie Unternehmer auf Grund von limitierenden Glaubenssätzen weit hinter ihrem Potenzial zurückbleiben. Sie sind Gefangene ihres eigenen begrenzten Weltbildes. Sie machen sich das Leben selber schwer.

Da es für uns selbst fast unmöglich ist, die eigene Glaubenssätze zu enttarnen und zu finden, habe ich die limitierende Glaubenssätze, die ich bei Unternehmern und Selbstständigen am häufigsten gesehen habe, hier aufgeführt.

Vielleicht fühlst Du Dich bei dem ein oder anderen Punkt ertappt. Sollte dem so sein, lohnt sich eine genaue Betrachtung und eventuell externe Hilfe, um aktiv dagegen vorzugehen.

Denn eins können wir Unternehmer und Selbstständige uns in der heutigen Zeit nicht erlauben: Stillstand. Das wäre der Anfang vom Ende.

Die häufigsten limitierenden Glaubenssätze

1. Selbst und ständig

Selbstständig heisst selbst und ständig arbeiten. Das beginnt damit, dass der Unternehmer meint, der erste und auch der letzte im Büro sein zu müssen. Und es endet damit, dass er glaubt, über alles und jedes in seinem Unternehmen informiert sein zu müssen. 

Diese Denkweise führt zu einer totalen Überforderung, Unfreiheit und ein Heer an nicht selbst denkenden Mitarbeitern. Solche Karrieren enden im Hamsterrad mit allen seinen unschönen Begleiterscheinungen.

Auflösung: Ich kann und muss mir Unterstützung suchen.

2. Ich finde keine Mitarbeiter

Ein weit verbreitetes Mantra in Unternehmerkreisen ist der Mangel an Fachkräften. Auf Grund dieses limitierenden Gedankens, den andere Unternehmer auch gerne bestätigen, werden Personalentscheidungen vertagt und oft überhaupt nicht angegangen.

Die Trennung von einem Underperformer wird ausgesessen, da man glaubt, keinen Ersatz zu finden. Investitionen in ein lukratives Geschäftsfeld werden verschoben, da der Glaube daran fehlt, gute Mitarbeiter zu finden.

Auflösung: Ich bin ein guter Arbeitgeber und Mitarbeiter entscheiden sich genau deshalb für mich.

3. Bevor ich das jemandem erklärt habe…

Delegieren ist für viele Führungskräfte eine Herkulesaufgabe. Aufgaben oder gar Verantwortung abzugeben fällt vielen enorm schwer. Als Entschuldigung höre ich häufig einen der meist bekannten limitierenden Glaubenssätze: Bevor ich das jemandem erklärt habe…

Hier fehlt nicht nur Vertrauen sondern auch der Glaube in das eigene Team. Daraus resultiert eine Kultur von Misstrauen und Micromanagement.

Auflösung: Es ist meine Aufgabe, andere zu befähigen, mich zu unterstützen.

4. Dazu fehlt mir die Liquidität

Gerade bei kleinen Unternehmern ein häufig gehörter limitierender Glaubenssatz, der jedes Wachstum im Keim erstickt. So wird die Investition in personelle Unterstützung und die Aufstockung des Teams auf den Sanktnimmerleinstag verschoben.

Aber auch andere notwendige Investitionen in Digitalisierung und Marketing finden nicht statt. Mit diesem limitierenden Glaubenssatz blockieren wir unser Wachstum.

Auflösung: Diese Investition setzt Kräfte und Energie frei.

5. Schuster, bleib bei Deinen Leisten

Unternehmer und Selbstständige müssen sich und ihr Geschäftsmodell immer wieder hinterfragen. Gerade in Zeiten der Digitalisierung, die unsere Welt radikal verändert, dürfen wir nicht im Status Quo hängen bleiben. 

Unternehmer müssen sich immer wieder neu erfinden. Machen wir das nicht, droht uns, schneller als uns lieb ist, das Aus.

Auflösung: Ich lerne gerne Neues dazu.

6. Das ist nicht gut genug

Perfektionismus ist eine Wachstumsbremse. Sei es, dass auf den perfekten Zeitpunkt, die perfekten Marktbedingungen oder den perfekten Mitarbeiter gewartet wird. Dieser Zeitpunkt wird nie kommen. Generell ist der beste Zeitpunkt, etwas Neues zu starten, immer genau jetzt.

Aber auch die Veröffentlichung eines neuen Produktes, einer Website, eines Videos, eines Textes (wie diesen hier…) kann mit diesem limitierenden Glaubenssatz auf ewig hinausgeschoben werden.

Auflösung: Der perfekte Zeitpunkt ist genau jetzt.

7. Ich könnte scheitern

Ohne Risiken einzugehen kann kein Unternehmen auf Dauer überleben. Nur so kann Großes entstehen und nur so gibt es Fortschritt. Genau das ist unsere Aufgabe als Unternehmer. 

Das sich nicht jedes Risiko auszahlt, liegt in der Natur der Sache. Aber auch im Scheitern liegen Potentiale. Ich kann in allen meinen gescheiterten Projekten immer etwas Positives sehen. Frei nach John Maxwell: „Manchmal gewinnt man, manchmal lernt man.“

Die Angst vorm Scheitern macht uns schwach und angreifbar. Wer immer Sicherheit sucht, wird am Ende auch diese verlieren.

Auflösung: Fehler sind die beste Lernquelle.

Welche limitierenden Glaubenssätze hast Du bei Dir entdeckt? Und wie ist es Dir gelungen, diese zu überwinden?

Ich freue mich auf unseren Austausch in den Kommentaren.

Das könnte Dich auch interessieren:

Vom Scheitern zum Erfolg in 5 Schritten
Meine 6 größten Fehler als Unternehmer

(*) Affiliate-Link
Wenn Du auf so einen Verweislink klickst und über diesen Link einkaufst, bekomme ich von Deinem Einkauf eine Provision. Für Dich verändert sich der Preis nicht.