Wie hält man das Interesse am Lesen aufrecht? Welche Tipps gibt es, um die eigenen Kinder an das Lesen heranzuführen? Und was macht, wenn das Lesen eines Buches zur Qual wird? Weiterlesen…

Hier das Transkript des gesamten Podcasts und vorab die erwähnten Sponsoren und Links:

Sponsoren

MDD Workshop 2018

Links

Hier die erwähnten Bücher (auf amazon*):
Hotel New Hampshire von John Irving
Homo faber von Max Frisch
Owen Meany von John Irving
Gottes Werk und Teufels Beitrag von John Irving
Rich Dad Poor Dad von Robert T.Kiyosaki
Hanns-Josef Ortheil
Das 13. Kapitel von Martin Walser
Amore al dente von Katherine Wilson (Original: Only in Naples)
Gebrauchsanweisung für das Leben von Andreas Altmann
Elon Musk von Ashlee Vance und Elon Musk
Liebe Dein Leben und nicht Deinen Job von Frank Behrendt

Transkript

BF = Barbara Fernandez
LB = Lars Bobach

BF:
Herzlich willkommen zum Podcast Selbstmanagement.Digital. Wir geben Orientierung im digitalen Dschungel, so dass wieder mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben bleibt. Mein Name ist Barbara Fernandez und hier, mir gegenüber, sitzt der liebe Lars, hallo Lars.

LB:
Hallo Barbara.

BF:
8 Tipps, um mehr zu lesen. Sollten wir alle mehr lesen?

LB:
Klar!

BF:
Okay, welches war Dein erstes Lieblingsbuch, Deine erste Buchliebe.

LB:
Während der Schulzeit habe ich sehr ungern gelesen, eigentlich gar nicht. Mir hat man das Lesen da sogar so ein bisschen abgewöhnt. Ich meine, die Bücher haben mich da überhaupt nicht inspiriert, bewegt. Damit konnte ich nichts anfangen. Da habe ich wirklich lesen gehasst, aber direkt, als ich ins Studium ging, habe ich dann von der Freundin von mir „Hotel New Hampshire“ geschenkt bekommen von John Irving, kennst Du das?

BF:
Mmh.

LB:
Da war es um mich geschehen, das war eine große Buchliebe von mir. Jetzt, wo ich es sage, fällt mir auch ein, ich habe das seit zehn Jahren bestimmt nicht mehr gelesen. Ich werde es, glaube ich, mal auf meine Leseliste für dieses Jahr setzen. Das war absolut meine erste Buchliebe.

BF:
Und welches Buch hat Dich am allermeisten verändert?

LB:
Da gibt es nicht DAS Buch, glaube ich nicht. Da gibt es Bücher auf jeden Fall, die mich verändert haben, aber das eine gibt es nicht, es gibt viele. Welches war denn Deine erste Buchliebe?

BF:
John Irving habe ich auch gelesen, auch Hotel New Hampshire und auch alle anderen oder fast alle. Ich habe dann so eine Autorenliebe, glaube ich, gehabt. Dann musste ich alles von Haruki Murakami lesen. Da war ich so 20 bis 30, da musste ich alles lesen, was der geschrieben. Das erste Buch, wo ich sagen kann, dass ich entdeckt habe, dass Sprache ein, wie soll ich es formulieren, also, dass Sprache eine Welt öffnet und dass Sprache mich zutiefst berühren kann, war, als ich „Homo faber“ gelesen habe. Das war als Teenager.

LB:
Gut, das liest man ja in der Schule. Das war natürlich ein Buch, was in der Schule auch damals schon gut war.

BF:
Das haben wir nicht in der Schule gelesen. Das habe ich privat gelesen und war also völlig geflasht davon.

LB:
Auch ein super Buch.

BF:
Ja.

LB:
Ja, das stimmt. Hotel New Hampshire ist auch nicht das Lieblingsbuch von John Irving von mir, das war nur so das erste. Ich habe aber auch alles von dem gelesen. Was ist denn Dein Lieblingsbuch von John Irving?

BF:
Ich überlege jetzt gerade, da gab es Owen Meany. Mir müssen jetzt die ganzen Titel wieder einfallen. Owen Meany fand ich auch super. Was gab es denn noch?

LB:
Gottes Werk und Teufels Beitrag.

BF:
Oh ja.

LB:
Das ist so mein Lieblingsbuch.

BF:
Mein Lieblingsbuch war wahrscheinlich Owen Meany.

LB:
Ja, ist auch Hammer.

BF:
Der hat halt so Riesenwelten entstehen lassen. Heute weiß ich nicht, ob ich das dann noch gern lesen würde.

LB:
Ja, ich muss sagen, die neuesten von ihm sind jetzt auch nicht so mein Ding. Er hatte eins geschrieben, das spielte im Schwulenmilieu in New York. Das war eins der letzten, dann eins von einem Holzfäller, das war okay. Habe ich gelesen, aber es war jetzt nicht so …, genau, es hatte seine Zeit damals. Aber ich werde es auf jeden Fall jetzt nochmal lesen. Gottes Werk und Teufels Beitrag habe ich schon fünfmal gelesen.

BF:
Wahnsinn. Ich lese ja gerne gute Liebesromane, davon gibt es echt viele. Da lacht der Lars. Du, eine tolle Liebesgeschichte, die ist gar nicht so leicht geschrieben. Es gibt unheimlich viel Schund da draußen auf den großen Tischen, die sich Liebesroman vielleicht schimpfen, aber so richtig gute Geschichten, die um Beziehungen und Liebe geben.

LB:
Welche ist da Deine Lieblingsgeschichte? Hast Du eine, die Dir sofort in den Kopf schießt?

BF:
Hanns-Josef Ortheil ist ein Kölner Autor, der schreibt tatsächlich Liebesromane, die sehr gut sind. Kann ich empfehlen als Autoren. Dann hat zum Beispiel Martin Walser einen sehr guten Roman geschrieben, das 13. Kapitel. Ist im Grunde genommen auch eine Liebesgeschichte. Das ist das, was mir jetzt gerade dazu einfällt.

LB:
Ich lese auch gerade einen Liebesroman.

BF:
Her damit, mit dem Titel!

LB:
„Only in Naples“, der heißt auf Deutsch „Amore al dente“. Das ist von Katherine Wilson, die habe ich mal kennengelernt, eine Amerikanerin, die sich in Italien verliebt hat. Die habe ich jetzt auch in Rom bei ihrer Familie besucht. Ich habe da auch in ihrem Apartment gewohnt mit meiner Mutter. Das habe ich meiner Mutter zum 70. Geburtstag geschenkt.

Und Katherine Wilson ist Autorin. Sie hat die Geschichte, wie sie ihren Mann kennengelernt, geschrieben. Und sie ist wirklich so aus der Upper Class, Amerikanerin, die hier hinkam und sich wirklich in so einen Italiener verliebt hat. Das beschreibt sie. Ganz schön geschrieben und so, ja, finde ich auch gut. In dem Buch habe ich natürlich eine persönliche Widmung.

BF:
Sehr schön.

LB:
Es ist eher selten, dass ich sowas lese, aber es ist mal gut, so etwas zu lesen. Kommen wir auch gleich zu bei den Tipps.

BF:
Ich habe auch ein Buch mit einer persönlichen Widmung zu Hause, von Dir, Lars!

LB:
Ach so, ja stimmt, aber nicht mein Buch.

BF:
Nein, Lars hat mir ein Buch, wie angekündigt, zu Weihnachten geschenkt, was mich sehr gefreut hat. Einmal, dass er mir ein Buch geschenkt hat, aber natürlich auch, dass da eine persönliche Widmung drin ist und eine sehr schöne Weihnachtskarte war. Kann ich mich an der Stelle mal bedanken.

LB:
Ja, sehr gern. Ich habe auch etwas von Dir geschenkt bekommen, Dankeschön dafür.

BF:
Genau.

LB:
Hast Du es denn schon gelesen.

BF:
Ja, ich habe es angefangen zu lesen und habe es zur Seite gelegt. Ich bin jetzt ehrlich an der Stelle. Also, ich habe jetzt natürlich auch in Vorbereitungen zum Podcast dann gesehen, jetzt kommt noch eine Podcast Folge zum Thema Lesen. Er hat mir ein Buch geschenkt. Und ich habe dann gestern auch nochmal so quergelesen und hatte es nochmal in der Hand und auch mal wieder neue Kapitel angelesen.

Ich habe irgendwie eine Schwierigkeit mit seiner Art zu schreiben. Ich glaube, es liegt daran, dass der einen Blick auf die Welt hat, die die Leute auch so ziemlich harsch einteilt. Und die, die er da so wegkickt, das sind oft die, die mich aber besonders interessieren. Oder anders gesprochen, ich glaube, ich liebe Leute, die so die Lupe drauflegen, um zu gucken, was dahinter ist. Und das finde ich recht selbstgerecht, wie er da so durch die Welt marschiert.

Ich glaube, es liegt dann vielleicht auch an so einer Zeit. Was war das, Weihnachten? Da hatte ich einfach nicht Lust auf sowas. Vielleicht gibt es irgendwie eine andere Situation, da hätte ich das in die Hand bekommen und kann dem was abgewinnen, weil ich gerade selber so drauf bin. Ich würde ihn jetzt nicht aburteilen, aber es war einfach jetzt nicht so mein Schreibstil.

Und jetzt sage ich auch mal, worum es geht, weil, das wissen unserer Hörer gerade noch nicht. „Gebrauchsanweisung für das Leben“ von Altmann und er ist auch ehemaliger Schauspieler und wenn ich dann so sein Bild sehe und weiß, dass der Schauspieler ist, habe ich ein ziemlich gutes Bild von diesem Typen. Und der war jetzt in meiner Weihnachtszeit nicht der Passende für mich.

LB:
Er polarisiert ja auch, muss man sagen, er polarisiert total, seine Bücher auch. Man findet sie entweder gut oder man hasst sie. Wenn Du Dir die Rezessionen anguckst zu seinen Büchern, hat er auch viele hates darin, also viel negative Kritik.

BF:
Das zieht er auch an, weil er selber so viel hate quasi in die Welt sendet. Das ging mir auch auf den Nerv. Sein Nachwort ist das Beste von dem Buch, glaube ich.

LB:
Worum geht es da?

BF:
Er hat eine Danksagung oder ein Nachwort, da wird er sehr ehrlich und sehr reflektiert. Da fängt es an, spannend zu werden. Aber dann mehrt er sich aus in so bestimmten Sachen und dann verliere ich auch den Faden und denke so, wohin willst du jetzt? Und jetzt nur dich zu lesen, um an deinem Leben und deinen Gedanken teilzuhaben, bist du mir jetzt auch ein bisschen wenig.

LB:
Muss ich mich jetzt schon entschuldigen für das Geschenk?

BF:
Nein, nein, nein, nein, überhaupt nicht! Wir haben hier herzhaft auch gelacht über dieses Format. Ist das ein Ratgeber, was ist das überhaupt? Wie können wir dieses Format einteilen? Du liest ganz viel von so inspirierten Büchern, so könnte man sie auch nennen. Ich habe mit dem amerikanischen Stil wirklich auch ein Problem, ich lese die nicht gerne. Das ist mir schnell auch zu chucka, chucka. Ich würde mir dann eher ein Buch über Neurobiologie kaufen. Lese ich aber dann auch nicht ehrlicherweise. Da fange ich an und dann wird es kompliziert und dann liegt es neben dem Altmann und dann greife ich doch zum Liebesroman. Ich glaube, ich liebe auch im Bett, einfach Geschichten lesen.

LB:
Ja, klar. Also, entschuldigen muss ich mich nicht? Vielleicht versuche ich es beim nächsten Mal mit einem anderen Buch, mal gucken. Es gibt immer wieder welche. Wenn ich mal irgendwas habe, wo ich denke, das könnte eventuell was für Dich sein, dann werde ich es mal bestellen.

BF:
Ich habe mir auch schon mal ein Buch bestellt, was Du beschrieben hast. Das mit dem Empfehlungsmarketing.

LB:
Aah, okay.

BF:
Das habe ich auch nicht ganz durchgelesen. Es kommt aber auch schon mal vor, dass man Bücher bestellt und dann …

LB:
Von der Frau Dr. Friedrich?

BF:
Genau.

LB:
Die habe ich auch interviewt in meinem Podcast. Ja, tolles Buch, tolle Frau, vor allen Dingen tolles Thema. Empfehlungsmarketing, genau, aber heute geht es ja darum, mehr zu lesen.

BF:
Ja?

LB:
Einen Tipp muss ich sagen, ich habe ja 8 Tipps aufgeschrieben. Einen Tipp habe ich mir gespart, den würde ich gern mal vorab schicken, dass man natürlich weniger Fernsehen sollte. Das habe ich mir noch überlegt, weil ich dachte, nimmst du es jetzt in die Tipps auf, aber es ist eigentlich so platt und blöd. Aber vielleicht da nochmal bewusstmachen, dass man, wenn man nach Hause kommt, nicht direkt die Flimmerkiste anmacht. Da kann man auch schönere Dinge tun.

BF:
Gut, jetzt muss ich an der Stelle ein Zitat vorab …, das zum Schluss bleibt bestehen. Aber ich habe bei der Recherche auch ein Zitat gefunden von Grouch Marx. Der hat gesagt: „Fernsehen bildet. Immer, wenn der Fernseher läuft, gehe ich in den Nebenraum und lese ein Buch.“

LB:
Okay, schön.

BF:
Das fand ich auch sehr gut.

LB:
Ja, genau, so ist es.

BF:
Okay, los geht es. 8 Tipps, um mehr zu lesen.

Punkt Nummer 1: Wechsle das Format.

LB:
Ja, einfach auch mal, wenn man sich schwertut zum Beispiel mit Lesen an sich, mal ein Hörbuch versuchen. Könnte man mal hingehen, gibt es ja Audible, kann man ja Hörbücher runterladen. Gibt es Abos, zehn Euro im Monat, habe ich auch. Ich muss aber oft nachladen, weil ich dann mit einem Hörbuch im Monat gar nicht hinkomme.

BF:
Wahnsinn, wann machst Du das alles?

LB:
Hörbücher mache ich jetzt hauptsächlich im Auto oder ja, wenn ich irgendwie Rasenmähen oder irgendwie sowas mache. Ich höre ja auch viele Podcasts.

BF:
Ja, ich weiß.

LB:
Ich denke mir manchmal, meine Birne müsste langsam überlaufen.

BF:
Ich muss eigentlich mal so eine Woche neben Dir herlaufen und dann erzähle ich Euch mal, wie er das macht. Weil, das scheint nicht von dieser Welt. Gut, also.

LB:
Zum Beispiel ein Hörbuch hat bei meinem Sohn funktioniert. Der hat gerade Abitur gemacht, jetzt letztes Jahr und ich wollte unbedingt, dass er auch mal ein bisschen liest. Ging nicht und dann habe ich ihm ein Audible Abo geschenkt zum Abitur und habe gesagt, so, vielleicht funktioniert das ja. Ich habe ihm auch direkt dann ein paar Bücher empfohlen. Nicht alle waren etwas für ihn, aber da waren wirklich ein paar dabei, wo ich auch merke, wo sich sein ganzes Denken dann verändert hat. Das war schön. Aber auch, wenn man viel digital liest.

BF:
Bei was hat sich sein Denken verändert? Bei welchem Buch oder bei welchem Thema?

LB:
Das Buch „Rich Dad Poor Dad“ habe ich ihm empfohlen. Das kennst Du gar nicht?

BF:
Doch, den Titel kenne ich.

LB:
Jetzt fällt mir der Autor nicht mehr ein, es ist ein Amerikaner, aber japanischen Ursprungs. Da geht es einfach um das Denken. Das habe ich auch in meiner Buchempfehlung in den vergangenen Jahren mal erwähnt. Es geht darum, dass einer sagt, ich habe einen reichen und einen armen Vater. Und so denkt der reiche Vater und so denkt der arme Vater. Arm ist aber nicht arm, von wegen, dass er jetzt hungern muss, aber einfach die Einstellung zum Geld. Wofür gebe ich mein Geld aus. Ich glaube, es ist in dem Alter mal ganz gut.

Ich hätte mir gewünscht, ich hätte das mit 19 gelesen, dieses Buch. Jetzt guckst Du mich an. Ich weiß, Du hast garantiert noch eine ganz andere Einstellung dazu, aber ich sage mal so, das kann sehr helfen, gerade in dem Alter. Und meinem Sohn hat es das, wenn ich jetzt mitkriege, was er mir für Fragen stellt, worüber er sich Gedanken macht. Da muss ich sagen, da ist es dann schon sehr interessant.

BF:
Super, also, stärker können wir diesen ersten Punkt, wechsle das Format, gar nicht untermauern, aber Du willst trotzdem noch erwähnen, man kann auch mal …

LB:
Ja, man kann natürlich auch mal so ein richtiges Buch greifen, wenn man die ganze Zeit auf dem Kindle liest oder wenn man die ganze Zeit richtige Bücher liest, sich mal ein Kindle kaufen. Aber einfach mal das Format wechseln, weil da kann auch eine Spannung drin liegen. Ich habe auch physische Bücher wie jetzt das von der Katherine.

BF:
Physische Bücher? Ja, dass man das jetzt schon dazu erwähnen muss. Bücher sind Bücher und das andere ist dann quasi E-Book?

LB:
Ja, genau. Das habe ich jetzt auch oder meine Frau schenkt mir grundsätzlich nur Bücher, also, ich kriege immer ein Buch von ihr geschenkt, wenn irgendwas ist. Das ist natürlich auch immer ein richtiges Buch, jetzt kein E-Book. Aber das meiste lese ich schon auf dem Kindle. Aber einfach mal wechseln, um die Spannung aufrechtzuerhalten, kann gut sein. Aber Hörbücher sind wirklich ein Thema für Leute, die Probleme haben, sich hinzusetzen. Einfach, wenn man irgendwas anderes tut, mal sich ein Hörbuch reinziehen.

BF:
Genau, okay.

Punkt Nr. 2: Lese nicht auf Deinem Tablet oder auf dem Smartphone. Warum denn nicht?

LB:
Darüber habe ich sogar mal einen ganzen Artikel geschrieben, über das Thema. Ich glaube einfach, da ist zu viel Ablenkung. Wenn ich lese, möchte ich mich mit meinem Buch beschäftigen und nicht womöglich noch eine Benachrichtigung von Facebook bekommen und wissen, meine E-Mails sind nur einen Klick entfernt, so ungefähr. Das ist einfach, nee, das muss nicht sein. Ich genieße es im Kindle, dass ich da schnell …, ich lese viel Englisch, amerikanische Romane oder Bücher allgemein, dass ich dann mal, wenn ich mich jetzt schwertue mit einer Übersetzung, dass ich dann eben mal übersetzen kann mit dem Kindle. Das finde ich schon gut oder auch markieren kann. Aber, dass ich die E-Mail oder Facebook oder irgendwie in der Nähe habe, das möchte ich beim Lesen nicht.

BF:
Okay, also, es wäre jetzt mal Lars Tipp, dass Ihr das auch nicht macht.

LB:
Ja.

BF:
Punkt Nr. 3: Hole Dir Empfehlungen.

LB:
Du bist jetzt aber knapp über den Punkt hinweggegangen, warum?

BF:
Warum?

LB:
Du hast doch auch eine Meinung dazu, das sehe ich Dir doch an den Augen an.

BF:
Ach so, ja, ich, mmh, nee, ist richtig, nicht auf dem Handy zu lesen. Wo ich gerade so hängen geblieben bin und deswegen muss ich auch so ein bisschen schmunzeln, dass Du jetzt auch noch auf Englisch liest. Aber da wollte ich jetzt kein Fass mit aufmachen, das ist ja toll, dass Du auch noch auf Englisch liest!

LB:
Die meisten.

BF:
Was dann auch vielleicht erklärt, dass Du die amerikanischen Bücher auch viel besser annehmen kannst, weil Du es in der Originalsprache tust, weil, wenn Du es auch noch auf Deutsch übersetzt, ich finde, das hakt immer. Es macht einen komischen Eindruck.

LB:
Ja, ich habe zum Beispiel vom Elon Musk, die Biografie, habe ich auf Englisch gelesen.

BF:
Aber das
erklärt dann einiges, das erklärt für mich sehr viel sogar.

LB:
Okay? Was?

BF:
In der Übersetzung wirkt amerikanisches Englisch ins Deutsche übersetzt in der deutschen Sprache oftmals oberflächlich oder nach so einer gefühlsheischenden Sprache. Wenig wissenschaftlich oder mir macht das dann so einen Eindruck. Ich kann es gerade nicht anders beschreiben, aber, wenn man es dann im Original liest, kann man auch, wenn man die Sprache gut kennt, es dort verorten. Dann passt das auch und ich kann es immer noch bei mir übersetzen.

LB:
Ja klar, aber das hängt total von der Übersetzung ab. Es gibt auch sehr gute Übersetzungen, muss man sagen. Aber wie gesagt, ich würde es nicht auf dem Tablet oder Smartphone machen. Klar, hat man irgendwie immer dabei und sowas, aber ist auch schlecht für die Augen mit dieser Hintergrundbeleuchtung. Es ist irgendwie doof und anstrengend und ich würde dann eher zu einem Reader, wenn man es als E-Book liest oder ein physisches Buch dann nehmen.

BF:
Punkt Nr. 3: Hole Dir Empfehlungen.

Also, Lars freut sich immer über Empfehlungen. Sei jetzt dazu aufgerufen, Eure Empfehlungen ruhig ihm zu schreiben.

LB:
Ja, sehr, sehr gerne.

BF:
Wenn Ihr denkt, das ist ein Buch, das könnte den Lars interessieren, dann her damit.

LB:
Ich gebe jedes Jahr Buchempfehlungen raus für das kommende Jahr. Es sind Bücher, die mich dann im vergangenen Jahr irgendwie, die ich besonders gut fand. Meine Anregung da, guckt mal nach Buchempfehlungen, die sind auch auf der Homepage bei mir sogar verlinkt. Da in die Kommentare, freue ich mich immer über Empfehlungen. Die nehme ich mir auch alle zu Herzen, die gucke ich mir auch alle an.

BF:
Wow, okay. Barack Obama macht es übrigens auch.

LB:
Was?

BF:
Buchempfehlungen.

LB:
Leseempfehlungen?

BF:
Ja.

LB:
Och.

BF:
Und auch Musikempfehlungen, auch Filmempfehlungen.

LB:
Wo macht er das?

BF:
Weiß ich nicht, hat er eine eigene Seite?

LB:
Bestimmt. Er hat eine digitale Identität. Er weiß, wie es geht.

BF:
Ich auch. Ich habe sogar ein Video bei mir, guckt Euch mal mein Video an.

LB:
Ja, kann ich empfehlen.

BF:
Viertens, quäle Dich nicht! Was meinst Du damit?

LB:
Ich würde mal sagen, die Hälfte der Bücher, die ich habe, habe ich nicht zu Ende gehört, nicht zu Ende gelesen.

BF:
Jetzt kommt es raus.

LB:
Ja, weil ich sage mal, es gibt so viele gute Bücher, dass ich mich mit schlechten gar nicht quälen will. Man sagt ja auch immer, es gibt so viel guten Wein, da will ich mich mit schlechten nicht quälen. Genauso ist es mit Büchern auch. Wenn ich merke, wie Du jetzt bei dem Altmann, dass Du sagst, das ist nichts, dann tue es einfach weg. Früher war wirklich schon ein Zwang dabei, ich muss das Buch zu Ende lesen. Das mache ich seit Jahren nicht mehr. Wenn es nicht passt, weg, nächstes.

Man muss dazu sagen, dadurch, dass es eine Flut an Bücher gibt, weil es so einfach geworden ist, Autor zu sein. Du kannst heute alles auf Amazon sofort verkaufen. Du schreibst ein kleines E-Book, brauchst keinen Verleger, nichts, es ist super einfach. Dadurch ist auch super viel Schrott da draußen. Das muss man rausfiltern und wenn man mal an so ein Buch gerät, nicht schlimm. Aber dann einfach zur Seite und dann mit dem nächsten los. Es gibt auch gute.

BF:
Guter Tipp, mehr Leichtigkeit in das Thema zu bringen.

LB:
Genau, Leichtigkeit und nicht zwanghaft und wie gesagt, die Hälfte meiner Bücher, würde ich locker sagen, lese ich nicht zu Ende. Weil ich dann irgendwann merke zwischendrin, nein.

BF:
Und jetzt kommen wir zu dem Punkt Nummer 5: Lese Bücher mehrmals oder greife sie nochmal wieder auf.

Das ist auch das, was ich mit dem Altmann meinte. Es war vielleicht die falsche Zeit, es war Weihnachten und er war so krude. Aber andere Zeit? Vielleicht passt es. Vielleicht lache ich mich dann über den kaputt oder, was ich auch erlebt habe, Bücher, die ich nicht verstanden habe. Zum Beispiel habe ich am Anfang meiner Schauspielausbildung Buchempfehlungen bekommen, die habe ich mir dann auch ganz ehrenwert gekauft.

Es waren große Namen, die lagen dann auf meinem Nachttisch und die habe ich einfach nicht verstanden. Das war mir irgendwie alles so … Und nach vier Jahren, als ich irgendwie im festen Engagement war, zog ich dieses Buch raus und denke so, ein gefundenes Fressen und war so dankbar, es jetzt zu lesen, jetzt zu verstehen, jetzt für mich da was rauszuziehen.

LB:
Ja, genau, aber auch Sachen, die man wirklich sagt, es ist so klasse, das muss ich ein zweites Mal lesen, warum nicht? Oder ein drittes Mal. Gerade Fachbücher, dann bleibt vielleicht auch eher was hängen. Also, der Rolf Dobelli, den empfehle ich ja auch als Autor, der hat wirklich ganz tolle Bücher geschrieben. Der sagt ja, man soll sich sein Lesen so vorstellen oder so stellt er sich das vor, wie so eine Fahrkarte, wie eine Mehrfachfahrkarte, die Du bei der KVB kaufen kannst. Wo Du vier Ecken hast, die dann irgendwie abgetrennt werden. Da kannst Du viermal mit fahren. Und genauso sollte man das mit seinen Büchern machen, aber jetzt nicht mit vier, vielleicht mit 50 Büchern in seinem Leben. Und das sind die wertvollen und die ruhig mehrfach lesen.

BF:
Lustig, ich habe nämlich auch, nur meine wertvollen Bücher kommen in mein Bücherregal, die anderen verschenke ich weiter und sage, ja, kannst du weitergeben. Ja, also, Deins bleibt noch.

LB:
Jetzt kommt es raus! Das kannst Du nicht verschenken, da steht ja eine Widmung drin!

BF:
Eben.

LB:
Oder Du musst sie rausreißen.

BF:
Nein, das bleibt ja auch. Aber wenn ich so Romane lesen, wo ich denke, danke, war eine nette Geschichte oder ja gut, habe ich jetzt mal gelesen, das geht dann irgendwie so in den Kreislauf der Dinge.

LB
Das ist echt gut. Das mache ich nicht und meine Frau und ich machen das beide nicht. Wir sind ganz stolz auf unsere Bücherwand, weil, die ist schon recht groß und umfangreich, aber das ist echt eine gute Idee, um da abzuspecken.

BF:
Und die Essenz bleibt stehen und mit der Essenz arbeite ich auch. Da brauche ich Zitate draus, da weiß ich auch, wo die Bücher stehen und es ist sehr überschaubar auch, aber das sind meine Bücher.

LB:
Ja, gute Anregung, super.

BF:
Punkt Nummer 6: Führe eine Liste.

LB:
Muss ich jetzt sagen …

BF:
Ich wollte schon fragen, in was? In was soll ich die führen, Lars? In welcher App?

LB:
In Todoist, da habe ich ein eigenes Projekt, books to read heißt das, also, Bücher zu lesen, so kann man sie natürlich auch nennen oder Leseliste oder wie auch immer. Da kommen alle Empfehlungen rein und da habe ich zurzeit so 20, 30 Stück drin, würde ich schätzen. Ich vergebe dann Prioritäten danach, ob ich es mir schon gekauft habe oder ob ich es schon lese. Weil, ich lese auch mehrere, kommen wir gleich auch noch zu, Bücher gleichzeitig.

Ich lese nicht immer nur eins, sondern ich mache es immer gleichzeitig. Aber einfach da eine Liste führen, weil, dann hat man immer, wenn man sagt, ich würde gerne nochmal was lesen, in dem Bereich und dem Bereich, dann kann man da reingucken und dann findet man normalerweise auch was. Da muss man sich nicht auf diese Amazon-Empfehlungen da verlassen, die meist auch nicht immer hundertprozentig passen.

Ich finde es auch wichtig für mich, gut, jetzt, weil ich blogge oder hier podcaste, wenn ich jetzt die Leseempfehlungen mache, kann ich auch immer gucken, was habe ich denn dieses Jahr alles gelesen. Das kann ich natürlich dann auch nachvollziehen. Führst Du so etwas auch?

BF:
Nein.

LB:
Das hätte ich mir auch selber beantworten können.

BF:
Ja, doofe Frage, nächste Frage. Punkt Nummer 7: Wechsle die Genres.

LB:
Ja, also, es gibt ja viele Fachbücher, Romane, Ratgeber, Biographien. Und gegen die Langeweile einfach mal wechseln. Ich lese ja grundsätzlich mehrere gleichzeitig und dann versuche ich auch, da jetzt nicht zwanghaft, aber so, dass ich, ich habe meistens einen Roman, den ich abends lese, abends kann ich mich auf Fachbücher schlecht konzentrieren. Komme ich nach Hause, bin ein bisschen kaputt und dann lese ich so leichte Literatur wie diesen Liebesroman gerade. Aber dann auch so, wenn ich ein Fachbuch lese, fünf Fachbücher hintereinander mache ich jetzt auch ungern. Dann streue ich mal eine Biografie ein, damit es frisch bleibt. Wenn man nur die Ratgeber liest oder so.

BF:
Ist wie mit dem Essen. Man soll nicht immer das Gleiche essen.

LB:
Nee, aber mache ich irgendwie immer.

BF:
Gute Mischkost, machst Du immer?

LB:
Wenn ich etwas gut finde, wenn ich mir mittags etwas bestelle, bestelle ich mir meist dasselbe, oder?

BF:
Du hast auch schon mal Pizza bestellt.

LB:
Ja.

BF:
Habe ich auch schon mal im Podcast gesagt, heute gab es Curry, okay. Entwickle eine Routine.

LB:
Wenn sich jetzt Leute ganz schwertun und da habe ich mitbekommen bei einigen, dass es ihnen als Routine guttut, dass sie einfach sagen, morgens, so, wie ich das mache. Kann ich nur jedem raten, einfach als allererstes ein Buch in die Hand nehmen. Dann ist man frisch im Kopf und für mich ist das morgens klar. Kaffee, Buch, halbe Stunde mindestens lesen. So starte ich in jeden Tag.

BF:
Was hast Du heute Morgen gelesen?

LB: Heute Morgen habe ich gelesen, ja, wie heißt das Buch? Ich muss mal nachgucken, kann ich ja mal eben.

BF:
Jetzt guckt er mal kurz bei Todoist in der Leseliste 2018.

LB:
Nee, jetzt gucke ich gerade in meine Kindle-App.

BF:
Während Du das herausfindest, sage ich ungefragterweise, dass ich eigentlich nur abends lese und das ist vielleicht auch die Erklärung, warum ich bei Romanen im Moment hängenbleibe. Weil ich noch nicht bereit bin, so früh aufzustehen, damit ich vor der Familie wach bin und dann lese.

LB:
Ja, das sagtest Du ja auch und bei mir ist es so, ich muss es halt morgens machen. Sonst komme ich da gar nicht zu, aber dafür mache ich es wirklich jeden Tag. Gestern war ich auf einer Geschäftsreise, da musste ich im Hotel übernachten, was ich ungern tue, aber auch da genau das gleiche. Und da liebe ich es, darauf muss man immer achten, Hotel immer mit Coffeemaker auf dem Zimmer. Damit ich mir direkt erstmal einen Kaffee machen kann, im Bett.

BF:
Oder mit dem Zimmerservice, man kann sich den Kaffee auch auf das Zimmer bringen lassen.

LB:
Das habe ich jetzt nicht getan. Jetzt finde ich dieses blöde Buch nicht.

BF:
Dann fass ich mal kurz zusammen.

LB:
Ja, Moment, es ist auf jeden Fall ein Buch, da geht es um mehr Gelassenheit. Das hat ein Deutscher geschrieben, der eine Werbeagentur führt. Um mehr Gelassenheit im Alltag.

BF:
Okay, aber suche es doch nochmal in der Zeit und ich mache die Zusammenfassung und vielleicht findest Du es ja. Ich mache ganz langsam, aaaccchhhtttt Tttttiiiiipppppssssss, nein, um mehr zu lesen, also:



Punkt Nr. 1: Wechsle das Format.
Auch mal ein Hörbuch oder ein Kindle oder ein richtiges Buch abwechseln. 


Punkt Nr. 2: Lese nicht auf Deinem Tablett oder auf Deinem Smartphone,
zu viel Ablenkung und schlecht für die Augen.


Punkt Nr. 3: Hole Dir Empfehlungen
von Lars Bobach, Barack Obama, vom Nachbarn oder vom Freund und auch Eure Tipps und Buchempfehlungen sind herzlich willkommen, Lars schaut sich alle an. 


Punkt Nr. 4: Quäle Dich nicht,
es gibt viele schlechte Bücher, kann man auch mal zur Seite legen und man kann auch entweder später weiterlesen oder sie einfach gar nicht zu Ende lesen.


Punkt Nr. 5: Lese Bücher mehrmals.
Also die, die richtig gut waren, auch ruhig nochmal lesen. Der Inhalt bleibt besser haften und sorgt auch für guten Lesespaß.

Punkt Nr. 6: Führe eine Liste,
kleine Empfehlung, in Todoist ist es gut möglich, dann kann man einfach auch mal sagen, was will ich dieses Jahr lesen oder auch Revue passieren lassen. Was habe ich letztes Jahr gelesen und was hat mir besonders gut gefallen.


Punkt Nr. 7: Wechsle die Genres,
also Fachbücher, Romane, Ratgeber und Biografien ruhig mal abwechseln.


Punkt Nr. 8: Entwickle eine Routine.
Morgens früh liest Lars Bobach zum Beispiel…?

LB:
Ich habe es gefunden, Liebe Dein Leben und nicht Deinen Job, heißt das Buch. Es sind zehn Ratschläge für eine entspannte Haltung, es ist das richtige Buch für Barbara, ich weiß. Ich sehe es schon, von Frank Behrendt. Da bin ich so halb durch, würde ich schätzen und ich glaube zurzeit nicht, dass es auf MEINE Leseempfehlungen für 2019 kommt.

BF:
Aber jetzt denkst Du, dass es ein Buch für mich wäre, das ist ja auch schon fast eine Beleidigung!

LB:
Nein, es war ein Spaß, es war pure Ironie.

BF:
Ich sage mal so, ich glaube, ich brauche das Buch nicht. Aber wofür legst Du denn jederzeit auch das beste Buch der Welt weg? Stille…

LB:
Ich sage nicht, was mir als erstes durch den Kopf ging.

BF:
Oh Gott, jetzt weiß ich es. Ich dachte, was hat er denn jetzt? Okay.

LB:
Nein, ich gehe in die Natur. Wenn ich in der Natur bin, hat vielleicht auch mit dem Winter jetzt zu tun, dass ich zurzeit zu wenig in der Natur bin. Ich freue mich mal wieder auf schön frühlingshafte Temperaturen, mit meinem Fahrrad durch den Wald zu fahren und durch die Alpen. Dafür würde ich auf jeden Fall jedes Buch beiseitelegen.

BF:
Wunderbar, Arthur Schopenhauer sagte damals schon, es wäre gut, Bücher zu kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen mitkaufen könnte. Lars hat sich da organisiert, wir kommen dahin. Denn in diesem Sinne wünschen wir Euch wieder mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben.

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