Das Jahr neigt sich mit dem vierten Quartal dem Ende zu, dabei hat man das Gefühl, dass es doch gerade erst angefangen hat! Hast Du denn schon alle Deine Ziele erreicht? Falls nicht, solltest Du Dir unbedingt den 4 Schritte-Plan von Lars anschauen, um noch einen erfolgreichen Jahresendspurt hinzulegen.
Transkript
BF = Barbara Fernández
LB = Lars Bobach
BF:
Herzlich willkommen zum Podcast Selbstmanagement.Digital. Wir geben Orientierung im digitalen Dschungel, so dass wieder mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben bleibt. Mein Name ist Barbara Fernández und hier, mir gegenüber, sitzt der liebe Lars. Hallo Lars.
LB:
Hallo Barbara.
BF:
Vier Tipps für einen erfolgreichen Jahresendspurt. Ist es denn schon so weit? 2018 hat gerade erst angefangen, hast du deine Ziele schon erreicht oder sind sie bereits übertroffen, Lars?
LB:
Gerade erst angefangen ist nicht ganz richtig, aber mir geht es wirklich auch so. Wo ist das Jahr eigentlich hin?
BF:
Schwupps, haben wir schon Herbst. Noch nicht ganz offiziell, aber wenn es ausgestrahlt wird, haben wir ganz offiziell Herbst. Das ist also die Zeit, um jetzt schon in den Jahresendspurt zu gehen? Klar, das letzte Quartal liegt vor uns.
LB:
Genau, das letzte Quartal hat gerade angefangen. Wenn es ausgestrahlt wird, hat es gerade angefangen, Anfang Oktober. Jetzt muss man sich mal darüber Gedanken machen, in den Jahresendspurt zu gehen und nochmal etwas zu tun.
BF:
Hast du denn schon so das Näschen in die Bücher gesteckt und herausgefunden, ob die Ziele alle schon erreicht sind? Du machst doch ein wöchentliches Review und überhaupt hast alles ganz schön gut unter Kontrolle. Wie sieht es aus?
LB:
Ich habe da einen groben Überblick alleine deshalb, weil ich meine Ziele omnipräsent habe, die hängen immer bei mir an der Wand. Ich kann auch einen kleinen Teaser loslassen: So einen Kalender, womit man seine Ziele verfolgt, den werde ich dieses Jahr auch anbieten. Einen Wandkalender.
BF:
Schreibt man mit dem Stift darauf?
LB:
Nicht mit dem Apple Pencil, sondern mit einem richtigen Stift. Den wird es dieses Jahr geben. Und weißt du was, Barbara, den schenke ich dir, wenn wir uns das nächste Mal sehen. Dann kannst du auch deine Ziele damit verfolgen.
BF:
Das ist sehr gut, dann sind die auch endlich mal omnipräsent.
LB:
Dadurch habe ich einen ganz guten Blick und ich muss sagen, es ist immer wieder erstaunlich, wenn man so reflektiert und guckt, dass man eigentlich viele Ziel schon erreicht hat, die man sich vorgenommen hat. Bei mir ist das so. Ich glaube, nur noch ein Haken fehlt.
BF:
Welcher wäre das? Dürfen wir das wissen?
LB:
Meine Wunde, mein Buch.
BF:
Das hast du noch gar nicht fertig? Das sollte eigentlich fertig sein.
LB:
Es soll dieses Jahr fertig sein. Das ist jetzt mein Jahresendspurt. Genau mit dem 4- Schritte-Plan, den ich hier vorstelle, muss ich auch daran. Sonst habe ich das Gefühl, ich werde das nicht schaffen.
BF:
Also, ob dieser 4-Schritte-Plan Sinn macht oder nicht, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, werden wir an Lars himself dann überprüfen. Wenn wir im Dezember die letzten Folgen des Jahres aufnehmen, werden wir mal schauen, ob er diesen 4-Schritte-Plan eigentlich selbst befolgt hat.
LB:
Wenn ich ihn befolge, liegt es hoffentlich nicht am Plan. Vielleicht liegt es auch ein Stückweit an mir selber. Obwohl man das Gefühl hat, dass das Jahr nicht so super gelaufen ist oder man hat viele Herausforderungen gehabt und auch Hürden zu überwinden, aber trotzdem ist man, wenn man da wirklich fokussiert und konsequent ist, hat man seine Ziele dann vielleicht doch erreicht. Bei mir ist es zumindest so.
BF:
Also, hat „man“ ist natürlich eine schwierige Formulierung. Habe ich oder haben sie das, wissen wir nicht. Habt ihr das? Ich glaube, es zielt so in die Richtung, mal innehalten und schauen, was habe ich eigentlich schon erreicht? Auch als Maßnahme der Wertschätzung der eigenen Arbeit.
Weil wir vielleicht alle auch im Tagesgeschäft immer so nach vorne und höher, schneller, weiter. Es ist doch schön, auch mal zurückzugucken und zu sagen, schau mal, das hat geklappt, das habe ich erreicht, das Projekt ist realisiert, hier habe ich ein Häkchen machen können.
LB:
Auf jeden Fall. Das ist auch ein Vorteil dieses Wandkalenders. Ich sehe ja die Häkchen, die sind da. Dadurch, dass sie nicht verschwinden im digitalen Äther, sondern wirklich an der Wand hängen mit Häkchen, ist das schön.
Du hast recht, wir fokussieren uns viel zu sehr auf die Sachen, die wir noch nicht erreicht haben oder wo wir uns jetzt, wie ich mit meinem Buch, mich dann selbst geißle und sage, Lars, das wolltest du doch, jetzt mach doch mal. Aber irgendwie kriege ich den Knoten gerade nicht so hundertprozentig gelöst.
Aber einfach mal bewusst machen, was ist denn dieses Jahr schon gut gelaufen und das ist oftmals mehr als wir uns vorstellen können. Oder immer im Kopf haben, sagen wir mal so, weil das, was gut läuft, nehmen wir gar nicht so richtig wahr.
Wichtig nur bei dem ganzen Jahresendspurt, wirklich jetzt damit loszulegen, also jetzt wirklich anfangen, viertes Quartal.
BF:
Jetzt heißt wirklich, es gibt noch Oktober, November, Dezember.
LB:
Und der Dezember, mal unter uns, ist ja oftmals geprägt von Weihnachtsfeiern und also nicht so richtig viel produktiv abarbeiten, sondern viel mit Feierlichkeiten und so, da kriegt man eigentlich nicht viel getan, also, ist meine Erfahrung. Und dann ist ja mit Weihnachten auch alles vorbei. Zwischen Weihnachten und Neujahr mache ich immer Urlaub. Deshalb, was ich bis Anfang Dezember nicht richtig auf den Weg gebracht habe, wird im Dezember meist auch nichts mehr.
BF:
Okay.
LB:
Ist es bei dir anders?
BF:
Nein, das ist bei mir auch so. Ich mag aber auch die Weihnachtszeit genießen, also ich finde dieses typisch deutsche, „es ist vor Weihnachten“-Stress, ich muss noch die Geschenke und so. Ich finde, die Weihnachtszeit ist eine super schöne Zeit. Ich liebe auch Jahreszeitenwechsel und es gibt halt bestimmte Sachen, die mache ich nur im Dezember.
Erstens habe ich da Geburtstag, zweitens backe ich da Plätzchen, drittens ist der Kamin ständig an. Und das sind auch einfach Sachen, die schön sein sollen und in der Regel erwarten wir vielleicht zu viel vom Dezember. Deswegen sind wir auch gestresst.
Deswegen kann ich es nur unterstützen, was bis Dezember nicht erledigt ist, wird vielleicht auch nicht mehr erledigt. Um sich auch mal ein bisschen diesen Zeitraum freizuräumen für diese doch irgendwie auch kuschelige und schöne Zeit, die da auf uns wartet.
LB:
Toll, wie du das gesagt hast. Ich freue mich jetzt schon darauf. Nachdem du es erzählt hast, kann ich mich jetzt schon richtig auf den Dezember freuen.
BF:
Ja, gut, also, wir freuen uns auf den Dezember.
LB:
Vorab mal eine Frage, wie ist das denn bei dir, hast du das auch schon für dich getan. Mal geguckt, was du 2018 erreichen wolltest? Du hattest ja auch Ziele in deinem Kalender stehen. Wie sieht es da aus?
BF:
Ja, ich hatte das große Ziel gehabt der Fokussierung in diesem Jahr. Es mussten einige Entscheidungen getroffen werden und dabei hat mir übrigens auch Lars geholfen, haben wir hier auch zusammengesessen und fokussiert. Das ist auf jeden Fall erreicht dieses Jahr, es sind ganz wichtige Entscheidung getroffen worden. Viele Dinge sind auf den Weg gekommen und zur Belohnung, die fokussiere ich, ich muss auch immer noch eine Konterbewegung machen. Ich mache jetzt nochmal ein kleines Theaterstück zur Belohnung.
LB:
Echt?
BF:
Ja, ich habe mich jetzt einfach entschieden. Ich mache 90 bis 95 Prozent Seminare, Trainings und Coachings. Und wenn was Schönes um die Ecke kommt, was mich reizt, dann ist das meine Belohnung und es tut mir gut, mich auch immer wieder in diesen anderen Zusammenhang zu schmeißen und mich da zu verbinden, wo ich auch herkomme. Davon ernähre ich ja im Grunde genommen auch alles andere.
Das sind so Sachen, die ich klargezogen habe in diesem Jahr. Die kann ich viel besser formulieren, auf den Punkt bringen und mich drückt jetzt nicht mehr so viel. Das ist sehr schön und es überträgt sich tatsächlich auch aufs Geschäft. Ich bin sehr zufrieden und ich habe zum ersten Mal im September schon einen ganz großen Schwung Seminare in 2019 verkauft. Von daher muss ich sagen, ich bin mehr als zufrieden.
LB:
Für dich ist der Jahresendspurt dann nichts, du brauchst den gar nicht?
BF:
Nein, ich habe jetzt total schöne Sachen, die noch vor mir liegen, auf die ich mich freue, sehr unterschiedliche Aufträge und dann Dezember, Januar, spiele ich Theater. Dann ist es auch Ende Januar schon abgespielt und dann liegt da auch schon so ein ganz großer Teil auf der Habenseite für 2019. Ich bin entspannt, ich freue mich auf den Kamin.
LB:
Okay, für dich ist die Folge jetzt nichts, weil du den Jahresendspurt dieses Jahr ausblenden kannst. Aber ist doch toll.
BF:
Ich habe ja auch ein regelmäßiges Coaching mit dir hier bei den Podcastfolgen. Also, fangen wir an.
4 Tipps für einen erfolgreichen Jahresendspurt
Tipp Nummer 1: Reflektieren
LB:
Reflektieren. Erstmal natürlich gucken, welche Ziele hatte ich denn? Die Ziele haben wir ja idealerweise schriftlich festgeschrieben. Sei es jetzt in einem Businessplan, sei es aber auch vielleicht, dass der eine oder andere hier Mitglied der MDD-Akademie, also meiner Selbstmanagement-Akademie, ist, wo wir einen Kurs hatten für die Zielsetzung, wie ich meine Jahresziele definiere und auch verfolge.
Oder vielleicht sogar am MDD-Board, so ein Lebensplanungsboard. Auch da sind ja Jahresziele. Dann einfach mal reflektieren, was habe ich schon erreicht? Auch für ein positives Mindset. Mal gucken, was ist denn schon wirklich erreicht worden. Da auch ein bisschen stolz sein, vielleicht auch ein bisschen was feiern oder sich selber dann auch mal belohnen dafür.
Aber auch natürlich gucken, wo es Abweichungen gab, wo ich nicht hinterher gekommen bin und dann einfach fragen, warum? Mal hinterfragen, warum gab es Abweichungen. War es mir vielleicht nicht wichtig? Kam anderes dazwischen? Dieses Reflektieren und dann natürlich neue Ziele eventuell definieren fürs Jahr oder man lässt sie stehen und geht dann hin und passt vielleicht die Maßnahmen an. Dazu kommen wir dann im nächsten Schritt.
BF:
Hast du denn da vielleicht auch einen Tipp, wie reflektierst du? Gibt es da einen Leitfaden zur Reflexion? Hast du einen Tipp, wo, wann und wie mache ich das?
LB:
Dafür würde ich mir grundsätzlich Zeit im Kalender reservieren. Wenn man sagt, ich habe dieses Jahr Bedarf für einen Jahresendspurt, so wie ich. Du nicht, haben wir ja gerade festgestellt.
BF:
Du bist jetzt ein bisschen neidisch, das merke ich schon.
LB:
Das gebe ich zu. Ja, einfach einen Termin im Kalender reservieren, einen halben Tag vielleicht und das nochmal angucken und einen Schlachtplan entwerfen. Das Reflektieren, ja, da gibt es Anleitungen, das gibt es in dem Kurs halt auch.
Wenn ich mir die Jahresziele definiere, gucke ich erstmal auf das vergangene Jahr und gucke mal, was ist denn da gelaufen, wo war ich gut? Was sind meine Stärken? Es kann auch sein, dass ich mir Ziele außerhalb meiner Stärken definiere. Muss nicht immer gut sein, indem man irgendwelche Schwächen ausmerzen will. Das ist ja Quatsch, vielleicht sollte man sich nur auf seine Stärken konzentrieren.
Da gibt es schon Methodik, gibt es in dem Kurs auch, in der Akademie. Aber wichtig ist, dass man einfach mal guckt und hinterfragt, warum ist es nicht passiert? Und dann auch nicht sklavisch an den Zielen festhalten, das ist auch wichtig. Was guckst du so? Sollte ich das Buchprojekt einfach streichen?
BF:
Ich habe gar nichts gesagt (lacht). Gut, danke, das war Tipp Nummer 1, reflektieren.
Tipp Nummer 2: Ziele neu definieren
Ist das gut so kurz vor Jahresende? Dann habe ich natürlich immer alle Freiheit zu sagen, gut, das mit dem Buch hat jetzt nicht geklappt. Dann schreibe ich halt doch kein Buch, dann gewinne ich jetzt noch schnell zwei neue Kunden, das wird sowieso passieren. Dann kann ich zufrieden sein und endlich den Kamin anmachen.
LB:
Das hört sich jetzt erstmal verlockend an, diesen einfachen Weg zu gehen, aber dann ist man nicht außerhalb seiner Komfortzone. Irgendwo gehört das auch dazu, seine Ziele außerhalb seiner Komfortzone zu definieren. Denn nur so wächst man ja. Und das persönliche Wachstum, da kommt auch eine große Genugtuung, Zufriedenheit und Lebensglück auch her, indem man wächst.
Bei mir ist das auf jeden Fall so und das kann ich auch bei vielen anderen beobachten. Wenn man sich nur Ziele innerhalb seiner Komfortzone steckt, die sowieso passieren, du sagst, zwei neue Kunden gewinnen oder sowas, dann macht das auf jeden Fall nicht glücklich und bringt einen auch persönlich nicht weiter.
Neue Ziele definieren heißt jetzt, kann sein, dass man wirklich Ziele streicht natürlich. Kann auch sein, dass man sie vielleicht anpasst. Aber vielleicht hält man auch daran fest. Ziele definieren heißt für mich aber auch, vielleicht sich dann mal überlegen, die runterzubrechen.
Mit meinem Buch jetzt zum Beispiel, dass ich mir sagen würde, okay, jetzt ist es wirklich an der Zeit zu sagen, was will ich denn jetzt diesen Monat davon erreichen? Was will ich vielleicht diese Woche erreichen? So in Wochen- und Monatsziele herunterzubrechen, um das Ganze ein bisschen greifbarer zu machen.
Und gerade im Jahresendspurt, wo man wirklich richtig dran sein muss, heißt ja „Spurt“, heißt nicht, irgendwann passiert es, sondern jetzt muss ich wirklich jede Woche liefern. Es ist ganz wichtig, dass man sich die Ziele in Wochenziele runterbricht. Erstmal in Monatsziele und dann in Wochenziele.
BF:
Okay.
LB:
In der Vergangenheit hatte ich das mal zum Beispiel bei ISOTEC, dass wir gesagt haben, wir wollen wie du den glücklichen Zustand, den du hast jetzt mit vielen Seminaren für 2019, also fürs nächste Jahr. Hatten wir bei ISOTEC auch mal, dass wir gesagt haben, wir wollen nächstes Jahr mal mit einem großen Vorlauf in das Jahr starten. Da haben wir dann zum Beispiel gesagt, wir machen Marketingmaßnahmen, Marketingprojekte. Diese Woche machen wir das, nächste Woche das, dass man es wirklich dann konkret runterbricht.
BF:
Okay, ich muss es jetzt fragen, mir liegt es auf der Zunge. Manchmal gibt es aber ja auch diesen großen Flow-Effekt, also gerade bei so was wie ein Buch schreiben, nicht vielleicht bei einer Marketingmaßnahme, die man in die Welt jagen will. Da kann man sehr wohl sagen, diese Woche entscheiden wir Titel und Weg und Form, nächste Woche wird der Auftrag freigegeben und vorher das Budget geklärt.
Bei einem Buch ist es auch so, dass ich davon abhängig bin, dass ich in einen Flow komme, weil ich das sonst in zu kleinen Schritten zerhackstücke. Was machst du denn jetzt damit?
LB:
In den Flow zu kommen ist toll, aber es ist natürlich immer für uns Unternehmer, Selbstständige oder Führungskräfte schwierig, denn wir haben auch noch das Tagesgeschäft. Und im Tagesgeschäft, was wir parallel noch abarbeiten müssen, dass sich da so ein Flow einstellt, ist schwierig.
Es ist ja nicht so, wenn ich morgens aufwachen, nehmen wir mal an, das passiert mir morgen früh, wäre ja toll und ich habe das Gefühl, heute, jetzt schreibe ich, habe aber meinen Termine voll mit Telefonaten und was weiß ich hier, Calls und keine Ahnung was, geht nicht. Ich kann nicht sagen meiner Assistentin, sag alles ab, heute schreibe ich. Das kann ich nicht und das können wirklich Wenige.
BF:
Könnte aber eine Lösung sein.
LB:
Ja, habe ich noch nicht darüber nachgedacht. Ich mache das dann eher so und ich habe es wirklich schon so gemacht. Ich habe mir jetzt für jede Woche einen Tag freigeräumt. Keine Termine.
BF:
Aber wenn du an dem Tag nicht schreiben kannst…?
LB:
Ja, aber so flexibel bin ich nicht, dass ich mir das jetzt morgens früh aussuchen kann. Das geht nicht. Wenn du jetzt einen Termin mit mir willst, hast du anderthalb Monate Vorlauf. Es ist einfach so, ich habe wirklich wahnsinnig viele Termine. Und ich kann es mir nicht erlauben, es morgens zu entscheiden. Ich versuche es strukturiert, so bin ich nun mal auch.
BF:
Es ist jetzt auch ein extremes Beispiel, morgens aufzustehen und zu sagen, ich glaube, ich spüre einen Flow in mir. Ich sage sofort alles ab. Ein Flow entsteht auch vielleicht beim Schreiben. Dann hat man sich ein Zeitfenster von zwei Stunden, irgendwie die wichtigste Aufgabe des Tages, bevor ich meine E-Mails schreibe, jetzt schreibe ich das Buch und plötzlich komme ich irgendwie in so ein Ding rein und schreibe weiter und sage tatsächlich drei Termine ab.
Ist aber auch ein Druck, denn du musst schon wieder rational werden. Du musst entscheiden, du musst abwägen. Ist es das jetzt wert, ist es das nicht wert? Da ist der Flow eigentlich auch schon weg und dann kannst du auch den ganz normalen Tag weitermachen. Sprich, klingt aber auch nach einer Überforderung, in so einem Alltag ein Buch herzustellen. Aber das ist nicht das Thema dieser Podcastfolge, von daher werde ich jetzt geschickt wieder umlenken und meine Moderation flowartig zurückbringen zu dem Punkt, wie kann ich denn meine Ziele neu definieren? Hier steht ein wichtiges Schlagwort, smart, willst du das vielleicht mal kurz ausführen?
LB:
Nein, ich würde gerne nochmal auf den Flow zurückkommen, es ist jetzt doch wichtig. Ich sage nicht, dass es richtig ist, wie ich es mache. Es kann auch durchaus sein, gerade ein Buch zu schreiben, in einem Flow. Es ist eher ein kreativer Prozess, das ist sicherlich schön, wenn man sowas kann und auch die Freiheit hat.
Ich kann es halt einfach nicht und es wird vielen Hörern draußen genauso gehen, dass deren Tagesgeschäft so fordernd und auch so durchgetaktet ist, dass sie sich die Zeit bewusst nehmen müssen. Und ob der Flow kommt oder nicht, Steven King, der Autor, hat mal dazu gesagt, viele warten auf die Inspiration und ich gehe einfach hin und fang an. Und so sehe ich das auch.
Manchmal tut das weh und es sind auch Schmerzen, die man da hat, wenn man sagt, jetzt muss ich schreiben und dann setzt man sich hin und fängt an, das tut weh. Jeder wünscht sich, ich setze mich hin und zack, dann passiert das einfach von alleine. Aber mal ganz unter uns, in 90 Prozent oder 95 Prozent der Fälle ist es einfach nicht so. Dann müssen wir uns einfach auch mal in den Hintern treten. Und wenn ich mir so eine Zeit freiräume da, dann funktioniert das bei mir.
Ich kann unseren Hörern auch nur raten, wenn sie sowas haben, wirklich Zeit nehmen. Wir hatten auch die Folge, was kommt in den Kalender. Kannst du dich erinnern, welche Aufgaben? Genau das tun wir einfach. Zeit da reservieren und dann wirklich anfangen und nicht auf die Inspiration warten. So schön die ja ist. Ich war ja wirklich lange im Sommerurlaub und habe gehofft.
Damit schließe ich das Ganze jetzt auch ab, ich hatte vier Wochen Urlaub und ich hatte irgendwie mein iPad dabei und gehofft, dass mich die Inspiration küsst oder der Flow kommt. Nein, nichts ist passiert, gar nichts.
BF:
Gut, wir schütteln uns kurz, lassen das Thema zur Seite und sind bei Punkt 2, rund um das Thema, die vier Tipps für einen erfolgreichen Jahresendspurt. Ich ankere uns nochmal in Punkt 1, reflektieren, Punkt Nummer 2, Ziele neu definieren und zwar nach dem Prinzip smart.
LB:
Darüber haben wir schon oft gesprochen, smarte Ziele sind ja einfach, dass sie messbar sind, also spezifisch, also dass man etwas tut, dass ein Verb da drin ist, messbar.
BF:
Erreichbar, achievable.
LB:
Realistisch und terminiert. Bis zum Jahresendspurt, das ist relativ einfach, dass es dann terminiert ist, aber dass man einfach hingeht und wirklich sich die Ziele nochmal danach definiert.
Und das kann ja zum Beispiel sein, dass man sagt, zwei neue Kunden bis zum Jahresende oder den Umsatz von XY erreichen einmal im Monat oder den Gewinn auf X heben, keine Ahnung, jetzt im geschäftlichen Umfeld. Und dass man das wirklich dann noch mal ganz klar so aufschreibt.
BF:
Was gehört noch dazu, also Monats- und Wochenziele vergeben, Marketingmaßnahmen als Beispiel oder aber auch…
LB:
Wenn man ein MDD-Board hat oder einen MDD-Kurs gebucht hat oder auch den MDD-Kurs in der Akademie gemacht hat, hat man sein MDD-Projekt im Task Manager, also sein „Mach Dein Ding“ Projekt und da hat man eh für jeden Monat seinen Monatsfokus, seine Monatsziele drin, dass man das natürlich nutzt.
Und wenn man das nicht hat, dass man einfach vielleicht im Task Manager ein Projekt anlegt, Jahresendspurt und da nochmal für jeden Monat runterbricht, was man wirklich erreichen will.
BF:
Gibt es eigentlich eine MDD-App?
LB:
Nö.
BF:
Warum nicht?
LB:
Bin ich oft gefragt worden schon, aber irgendwo tue ich mich damit schwer.
BF:
Schade.
LB:
Warum? Hättest du die gern?
BF:
Dann hast du so eine AppleWatch und dann ist da deine MDD-App und dann meldet die sich und dann weißt du, was zu tun ist.
LB:
Ich hatte auch schon mal Einen, der hat mir angeboten, das mit mir gemeinsam zu machen. Die Idee ist nicht so neu.
BF:
Ich wollte jetzt auch nicht sagen, dass ich tolle Ideen habe, ich wollte es nur mal gefragt haben.
LB:
Nein, gibt es noch nicht.
BF:
Gut, alles klar. Hier wird sich jetzt sicherlich der eine oder andere nochmal zu einem Kommentar hinreißen lassen.
Tipp Nummer 3: Tagebuch führen
LB:
Das hört sich jetzt erstmal komisch an. Was hat ein Jahresendspurt mit Tagebuch zu tun? Aber gerade, wenn man in dem Spurt ist und jeden Tag wirklich einen Teil erreichen will oder um sein Jahresziel zu erreichen, muss man sie auch jeden Tag nochmal neu fokussieren und dranbleiben.
Mir hilft mein Tagebuch wirklich sehr, dranzubleiben, fokussiert zu sein und einfach sich jeden Tag zu überlegen, was mach ich heute, um mein Ziel zum Beispiel zu erreichen. Oder wenn man es abends führt, einfach fragen, was will ich morgen machen, was ist die eine Sache, die ich unbedingt morgen erledigen will, um mein Ziel zu erreichen. Das man das einfach in einem Tagebuch sich auch nochmal niederschreibt.
Tagebuch ist generell gut, dazu hatten wir auch eine Folge, die ist allerdings schon über ein Jahr oder noch länger her. Warum man Tagebuch führen sollte? Für ein positives Mindset, Dankbarkeit entwickeln usw. Alles gut, alles toll, aber auch, um an seinen Zielen dranzubleiben.
Wenn man sich jeden Tag die Frage stellt, was ist denn das heute? Was ist heute wichtig, was ich tue und was ist denn jetzt meine MDD-Aufgabe? Und das kann man sehr schön mit so einem Tagebuch wirklich dann erledigen.
BF:
Dann habe ich den vierten Tipp, wöchentlich kontrollieren. Also wirklich einmal in der Woche, du machst es, glaube ich, immer freitags dann auch?
Tipp Nummer 4: Wöchentlich kontrollieren
LB:
Das würde ich gerne, meistens mache ich es sonntags.
BF:
Der Lars macht es sonntags, sein weekly review. Und da haben wir wirklich schon sehr oft drüber gesprochen, aber du sagst auch immer wieder, das ist wichtig. Die Leute hören sich das an und sagen, ja, scheint wichtig zu sein, machen es aber nicht.
LB:
Genau, das ist dann auch nochmal wirklich, dass man einmal noch hingeht und im Schnelldurchlauf mal eben die letzte Woche reflektiert, sich nochmal mit seinen Zielen verbindet, also die Ziele, die man jetzt neu definiert hat, nochmal angucken und sagt okay, das ist jetzt wirklich das, was ich erreichen will und dann die nächste Woche entsprechend planen.
Also, nochmal den Monatsfokus vielleicht festlegen, den Wochenfokus festgelegen, die Wochenziele auch nochmal festgelegen, vielleicht anpasst oder so. Vielleicht hat man ja mehr geschafft oder weniger als man sich vorgenommen hat, dass man das nochmal anpasst. Und dann wirklich für die kommende Woche jeden Tag diese eine wichtige Aufgabe nochmal definiert.
BF:
Ich fasse zusammen, vier Tipps für einen erfolgreichen Jahresendspurt:
- Tipp Nummer 1: Reflektieren, wo stehe ich jetzt, wie kann ich das Ziel eventuell anpassen?
- Tipp Nummer 2: Ziele neu definieren nach dem Prinzip smart. Es muss spezifisch sein, messbar sein, erreichbar, realistisch und terminierbar.
- Tipp Nummer 3: Tagebuch führen.
- Tipp Nummer 4: Wöchentlich kontrollieren.
Ich hatte mir eine Abschlussfrage überlegt für dich, Lars, die wir eigentlich eingangs ziemlich diskutiert haben. Die Abschlussfrage lautet, Geniales gelingt in der Regel außerhalb des Plans. Sollen wir also lieber offenbleiben oder Ziele verfolgen? Und ich glaube, du bist ganz gut darauf eingegangen, dass es für dich der Weg ist des Plans. Es gibt auch andere Wege und ich glaube, eine Mischung ist auf jeden Fall auch gut.
LB:
Absolut und es ist total individuell. Das glaube ich auch, dass es Leute gibt, die sich eher inspirieren lassen, aus einem Fluss heraus arbeiten. Ich hatte mit Dr. Stefan Frädrich von GEDANKENtanken hier ein Interview in dem Podcast, der komplett ohne Ziele arbeitet und wahnsinnig viel erreicht und auch auf den Weg bringt, ganz toll.
Das ist auch in Ordnung, wenn man so strukturiert ist. Da habe ich großen Respekt vor. Bei mir funktioniert das so gar nicht. Ich möchte aber abschließend noch etwas mit auf den Weg geben, was mir wirklich wichtig ist, dass wir uns einfach bewusst machen, dass eine Abweichung vom Ziel, was wir uns vornehmen, ganz normal ist und dass ein Plan nie funktioniert.
Ein amerikanischer General oder Präsident hat mal gesagt, der Plan ist nichts, aber planen ist alles. Also, dass der Plan an sich erstmal nichts wert ist, weil wir sowieso, sobald wir das erste Mal Feindberührung haben, ist er eh obsolet, aber wir müssen planen, um uns bewusst zu machen, wie wir zum Ziel kommen.
Und ich frage in meinen Workshops oft, was glaubt ihr, wie oft ein Flugzeug, was jetzt hier in Düsseldorf oder Köln-Bonn startet und nach New York fliegt, was glaubst du, wie oft prozentual gesehen das auf seiner Route ist, wie viel Prozent?
BF:
Das will ich als Flugängstliche gar nicht wissen.
LB:
Ach so, das ist ja total egal, null. Es ist nie, das startet und ist komplett immer daneben und es wird immer nur reguliert, dass es versucht, aber jedes Flugzeug kommt ja an. Es ist ja nicht so, dass irgendeines verloren geht oder keine Ahnung in Grönland landet.
BF:
Also nur einmal ist eins verloren gegangen, okay, weiter?
LB:
Aber auch da, das Ziel ist klar, aber auf dem Weg dahin wird immer angepasst. Und genau das muss uns auch bei unseren Zielen bewusst sein, dass wir uns nicht verrückt machen, wenn wir abweichen. Es gehört einfach dazu und es ist völlig normal. Das gehört zur Zielerreichung dazu.
BF:
Der Plan ist nichts, aber Planen ist alles.
LB:
Genau.
BF:
Wunderbar, das ist unser Abschlusszitat für euch an dieser Stelle und in diesem Sinne wünschen wir euch wieder mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben.