Worauf sollte man achten, wenn man handschriftliche, digitale Notizen erstellt? Lars nennt die vier häufigsten Fehler, die, seiner Erfahrung nach, gemacht werden. Das gilt aber auch für getippte oder manuelle Notizen. Natürlich gibt es auch Tipps, wie man es besser machen kann.

Transkript

BF = Barbara Fernández
LB = Lars Bobach

BF:
Herzlich willkommen zum Podcast Selbstmanagement. Digital. Wir geben Orientierung im digitalen Dschungel, so dass wieder mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben bleibt. Mein Name ist Barbara Fernández und hier, mir gegenüber, sitzt der liebe Lars. Hallo Lars.

LB:
Hallo Barbara.

BF:
Die vier häufigsten Fehler bei der Erstellung von digitalen Notizen ist unser Thema heute und ich bin ja ganz froh, denn ich mache keine digitalen Notizen. Dann mache ich also auch keine Fehler?

LB:
Zumindest da nicht.

BF:
Okay, das wäre jetzt ein anderes Thema, bleiben wir doch bei der Erstellung von digitalen Notizen. Was gibt‘s generell zu sagen? Du machst digitale Notizen?

LB:
Genau, generell gibt es zu sagen, dass ich Notizen wohl irgendwie komisch ausspreche. Das sagt meine Tochter immer, meine jüngste, die findet es immer lustig, wenn ich Notizen sage. Wahrscheinlich betone ich das komisch.

BF:
Du sprichst es mit einem bergischen Slang. Der hat sich eingespielt.

LB:
Ist es nicht auch charmant, wenn man einen kleinen Slang hat?

BF:
Total! So gibt Lars sich auch selbst Komplimente.

LB:
Habe ich mir sagen lassen. Ich empfinde es immer als charmant. Das gilt natürlich auch für analoge Notizen.

BF:
Ich glaube, wir müssen uns bei der Community entschuldigen für diesen Durcheinander-Einstieg zum Thema die vier häufigsten Fehler bei der Erstellung von digitalen Notizen. Also, Konzentration.

LB:
Ja, ich bin dabei.

BF:
Es geht also generell um handschriftliche digitale Notizen und deine Tipps können auch für analoge gelten?

LB:
Ja, für getippte auch, wobei tippen finde ich ja generell doof. Wenn man sich was getippt notiert, weil man dann ja, wie wir jetzt hier gegenüber, man hat so eine Wand vor sich stehen. Der Laptop wie der Bildschirm ist wie eine Barriere und ich empfinde das auch so. Wenn mir jemand damit gegenübersitzt, empfinde ich das immer in einer Besprechung als ein bisschen unhöflich.

Als ich das Ganze gelernt habe, hatte man ein Blatt Papier vor sich liegen, klar. Da war es ganz anders, aber ich schreibe gerne handschriftlich. Es macht auch was anderes, das hatten wir schon mal, das Thema, in deinem Kopf, dass Handschrift etwas ganz anderes macht. Dadurch, dass du sehr langsam handschriftlich schreibst, viel langsamer als du tippst, musst du vorher das Geschriebene verarbeiten. Und dadurch passiert etwas, es bleibt viel eher hängen.

Dazu gibt‘s auch Studien in Schulklassen, wie die, wenn die handschriftlich schreiben, dass die viel mehr die Sachen verinnerlichen, behalten, als wenn sie es tippen. Aber generell kann man auch einen Teil dafür natürlich auch für getippte oder für analoge, handschriftliche Notizen verwenden, genau.

Ich bin auf die Idee jetzt gekommen zu diesem Podcast oder zu diesem Thema, weil ich ja viel mit Unternehmern zu tun habe in meinen Workshops, aber auch, wenn ich Beratungen vor Ort mache und das sind ja alles häufig Personen, die dann auch meinen Blog kennen, meinen Kanal, meinen YouTube-Kanal. Und die schreiben dann viel auf dem iPad und da fallen einem halt ein paar Dinge auf. Da dachte ich, ich stelle das mal zusammen und vier Sachen sind dann so exemplarisch dafür, welche Fehler man da machen kann.

BF:
Wunderbar, okay.

LB:
Dann ist es so, das ist mir auch noch ein Anliegen, es ist jetzt Anfang des Jahres, Anfang 2019, GoodNotes 5 erschienen. GoodNotes war meine Lieblings-App für die handschriftliche Notiz auf dem iPad. Da ist jetzt die neue Version erschienen, das hat tierisch lange gedauert.

Hier im Podcast ist es auch mal angekündigt worden von einem, der bei GoodNotes arbeitet. Er hat gesagt, es kommt und dann hat es ungefähr 1 ¾ Jahr gedauert, bis es dann passierte. Die Woche, nachdem das ausgestrahlt wird hier, kann ich schon mal einen kleinen Teaser machen, also einen Cliffhanger, werde ich den wieder im Interview haben. Und er wird erzählen zu GoodNotes 5, es wird ja viel dazu kontrovers diskutiert.

Man hat so lange gewartet, hinterher waren dann viele enttäuscht, als es rauskam. Es war am Anfang relativ buggy. Zurzeit bringen sie alle zwei, drei Tage neue Updates, um diese ersten Bugs mal wieder rauszuholen. Hätte man für den langen Zeitraum vielleicht ein bisschen besser machen können, stabiler, aber es gibt so viele tolle Funktionen.

Und da gibt es auch die Diskussion, ja, andere Apps sind an denen vorbeigezogen, was den Funktionsumfang angeht. Da muss ich sagen, das ist totaler Quatsch. Eine App ist ja nicht gut, wenn sie viele Funktionen hat. Du nutzt auch nicht Excel, sondern Numbers. Oder nutzt du überhaupt eine Tabellenkalkulation, Barbara?

BF:
Nö, brauche ich nicht.

LB:
Aber du nutzt Pages, du schreibst ja manchmal etwas.

BF:
Ja, das stimmt. Darauf können wir uns einigen.

LB:
Also nutzt du Pages und nicht Word von Microsoft.

BF:
Ich mache tatsächlich beides. Kommt immer ein bisschen darauf an, was ich schreibe.

LB:
Worauf kommt es da an?

BF:
Ob es irgendwie grafisch ansehnlich sein muss und ob ich die Funktionen von Pages nutzen will oder ob ich einfach nur gerade ein Textdokument erstelle. Dann schreibe ich schon noch oft in Word.

LB:
Gut, ich wollte auf jeden Fall darauf hinaus, kannst du ja machen, wie du willst, dass Word natürlich viel mehr Funktionen als Pages hat. Trotzdem würde ich sagen, Pages ist die bessere App oder auch Google Docs ist das Bessere, weil es viel einfacher in der Handhabung ist. Also, der Funktionsumfang ist ja nicht entscheidend, ob irgendwas gut oder schlecht ist.

BF:
Ja, darauf können wir uns einigen.

LB:
GoodNotes 5 ist auch noch erschienen, es gibt übrigens einen Onlinekurs dazu.

BF:
Wo gibt es den?

LB:
In der Akademie bei mir mit 41 Videolektionen.

BF:
Wahnsinn!

LB:
Ja, richtig umfangreich geworden. Wir haben ihn diesmal anders aufgebaut. Wir wollten einen machen, der als Nachschlagewerk dient, dass man jetzt sagt, wie war das nochmal mit dem Lasso oder mit dem Seiten verschieben oder was weiß ich was. Und dann kann man wirklich genau in dieses kurze kleine Video gehen von ein bis drei Minuten, wo es erklärt wird. Man muss sich nicht in einem 20-Minuten-Video, diese Sequenz raussuchen.

Kleiner Teaser auch dazu, diese Woche, wenn Ihr das jetzt hört hier, in der Woche ganz aktuell ist auch die Anmeldung zur Akademie nochmal möglich.

BF:
Wie lange ist die geöffnet, die Anmeldung?

LB:
5 Tage.

BF:
Genau in der Woche, wenn Ihr das jetzt gerade hört, also jetzt gerade gäbe es die Chance und dann ist Freitag wieder zu?

LB:
Genau, wir machen das nur dreimal im Jahr und vor allem das Gute ist und dann hören wir auch damit auf, dann gehen wir auch mal ins Thema. Das Gute ist, es ist das letzte Mal, dass man sich zu den günstigen Einstiegspreisen aus 2018 noch anmelden kann. Danach werden die Preise erhöht. Wir haben Einstiegspreise gemacht, als die Akademie angefangen hat 2018, das erste Mal, hatten wir einen Kurs online. Und die haben sich angemeldet mit einem großem Vorschuss an Vertrauen.

BF:
Dass sich das entwickelt und wächst und vielschichtig wird.

LB:
Genau und das ist es jetzt. Jetzt sind wirklich viele Lektionen da und wir haben einen Leitfaden, wie man vorgehen soll und es gibt jeden Monat Webinare. Jetzt haben wir gesagt, wir müssen die Preise, die Einstiegspreise, die müssen wir jetzt erhöhen. Aber diese Woche ist es noch zum alten Preis.

BF:
Diese Woche bis Freitag noch schnell ins Netz klicken und sich anmelden, wer Lust und Freude an der Online-Akademie hat. Und da gibt es dann auch das Video zu oder bzw. die Videos zu GoodNotes 5.

LB:
Genau, der Onlinekurs ist da. Kann man direkt damit loslegen.

BF:
Prima. Die vier häufigsten Fehler bei der Erstellung von digitalen Notizen. Fehler Nr. 1?

LB:
Nicht zuhören. Du grinst mich so an?

BF:
Jetzt habe ich tatsächlich ein Verständnisproblem. Also, wenn ich gerade handschriftliche Notizen mache, ist mein Fehler, dass ich nicht zuhöre?

LB:
Genau.

BF:
Okay.

LB:
Was ist denn daran Verständnisschwierigkeit?

BF:
Wenn ich gerade schreibe, kann ich natürlich nicht zuhören.

LB:
Genau, das würde auch für analoge Notizen gelten.

BF:
Genau, mir muss bewusst sein, wenn ich gerade schreibe, kann ich nicht zuhören. Deswegen: Achtung beim Meeting, in der Besprechung. In dem Moment, wo ich mir eine Notiz mache, ziehe ich meine Aufmerksamkeit vom Zuhören ab.

LB:
Ja, aber es geht eher darum, wenn Leute auf einem iPad mitschreiben und das machen sie vielleicht nicht so häufig, dann erlebe ich eine gewisse Unsicherheit dann auch in dieser Mitschreiberei und dass man dann so mehr guckt, wie geht das jetzt nochmal genau, was muss ich jetzt tun und dann nicht zuhört. Weil man zu sehr mit der Technik beschäftigt ist.

Auf der anderen Seite habe ich auch schon das komplette Gegenteil erlebt, dass sich die Leute viel zu sehr Gedanken über das Format, über das schöne Aussehen, gemacht haben und deshalb nicht zugehört haben. Und wenn du jetzt mit jemandem sprichst und du hast jetzt gerade, wo ich jetzt mal beim Kunden bin zum Beispiel, und der fängt an, da rumzumachen und du redest und redest und weil er dich was gefragt hat und dann siehst du, dann formatiert er hier, macht da was und sowas. Das finde ich immer ein bisschen schade.

BF:
Das ist dann ähnlich unhöflich wie die Wand, die dasteht, wenn du ein Laptop aufhast. Es ist letztendlich die Beschäftigung mit dem Gerät anstatt mit dem Menschen, mit dem ich gerade im Gespräch bin.

LB:
Genau, mit dem Gerät, mit dem Format, mit der Schönheit, dass man das dann irgendwie ganz toll dann darstellt und irgendwas hin und her schiebt und da nochmal ein Kringelchen malt oder irgendwie so etwas.

BF:
Können wir jetzt auch eine Empfehlung formulieren? Wenn du sagst, einer der häufigsten Fehler ist, dass ich dann nicht mehr zuhöre. Was können wir empfehlen? Ich denke gerade an sowas wie, in dem Moment wo ich mir die Notiz mache, wenn mein Kunde bei mir sitzt, das einfach auch zu verbalisieren und zu sagen, ich würde mir gerade die wichtigsten Sachen nochmal aufschreiben. Vielleicht kann man es nochmal wiederholen und dann auch wirklich nur, um es festzuhalten, nicht der Schönheit wegen, sondern einfach nur runterschreiben. Das wäre eine Möglichkeit?

LB:
Das wäre eine Möglichkeit, dann natürlich stichpunktartig. Nicht auf die Schönheit achten, sondern erstmal runterschreiben. Ich gebe gleich auch noch einen anderen Tipp in dem Zusammenhang und sich noch nicht über das Ergebnis so viel Gedanken machen, sondern wirklich erstmal alles kurz reinschreiben.

Dann ist es vielleicht die Übung auch, nicht nur ein, zwei Mal, dann merkt man die Unsicherheit, dann tut man es wieder weg, holt dann doch wieder das Papier. Und wenn Lars dann kommt, will ich zeigen, dass ich das auch tue. Ist ja oft so, hab ich dann oftmals so das Gefühl und eine gewisse Übung gehört dann dazu.

Als ich damit angefangen habe, ist sechs Jahre jetzt her, das war wirklich so. Da bin ich in die Keller bei ISOTEC und habe dann da auf meinem iPad gezeichnet. Das war am Anfang auch irgendwo komisch. Da muss man gewisse Sicherheit dann entwickeln.

BF:
Also, vielleicht nicht einsetzen in dem Moment, wo ich total drauf angewiesen bin. Denn ich brauche ziemlich viel Speicherplatz im Hirn frei, um das gut zu machen am Anfang, sondern erst üben und dann zum Einsatz bringen, wenn ich eine gewisse Sicherheit habe.

LB:
Ja und es wird dann auch so, als hättest du ein Papier vor dir liegen. Ist ja genau das Gleiche.

BF:
Okay, gut. Also, ein zweiter häufiger Fehler, den du beobachtest, wenn Menschen digitale Notizen machen oder auch generelle Notizen.

LB:
Ja, das hast du ja gerade sogar bestätigt, diesen Punkt.

BF:
Zu viele Apps nutzen.

LB:
Ja.

BF:
Ich bin aber kein App-Junkie.

LB:
Aber beim Schreiben nutzt du schon mal Word und Pages. Ich habe noch nicht verstanden, warum. Also, generell sehe ich häufig, dass zu viele Apps genutzt werden und dann hast du ein gutes Beispiel gegeben.

BF:
Ja, aber es ist ja so, dass ich zum Beispiel mit Word großgeworden bin, das kenne ich ja alles in- und auswendig. Da habe ich bestimmte Sicherheiten und bestimmte Sachen, die mich auch nerven. Und Pages bietet nochmal andere Funktionen. Klar ist es einfacher und simpler und irgendwie sieht es alles schon direkt stylischer aus. Und ich habe da auch mit den Formen nochmal andere Möglichkeiten. Aber ich habe auch eine nicht so starke Sicherheit wie ich sie im Grunde genommen bei Word habe. Also, es immer so Standbein, Spielbein würde ich sagen. Standbein ist Word und Spielbein ist Pages.

LB:
Gut, du bist jetzt auch keine App-Junkies, so wie ich es ja bin. Aber ich habe genau den Fehler ja auch gemacht. Ich habe dann alles getestet, ich habe sogar mal eine Serie gemacht. Angefangen, dass ich Notiz-Apps vergleiche, die werde ich jetzt auch wieder aufleben lassen, wo GoodNotes 5 erschienen ist. Es wird auch irgendwann wieder dazu ein paar Videos geben.

Aber generell, was mir dann passiert und ich meine, das wirst du vielleicht bestätigen können, ist, dass ich gar nicht mehr weiß, mit welcher App ich irgendwas notiert habe. Habe ich das jetzt in Notability, habe ich das in Noteshelf, habe ich das in GoodNotes geschrieben? Das Gleiche hast du ja vielleicht mit deinem Word und deinem Pages?

BF:
Nein, das passiert mir überhaupt nicht, das speichere ich ja dann da ab, wo‘s hingehört! Es ist ein zugrundeliegendes System.

LB:
Du hast ja auch ein Laptop. Wenn du das mit einem iPad machst, das ist der riesen Vorteil, jetzt kommt auch noch ein kleiner Spoiler, wir machen ja sogar noch eine Folge in den nächsten Wochen, wo wir sagen, warum man nur noch mit dem iPad arbeiten sollte. Das tue ich ja jetzt und da ist ja das Schöne, da habe ich ja dieses Filesystem nicht mehr, sondern das legt die App irgendwie für mich ab. Da habe ich diesen ganzen Clutter, den habe ich einfach raus.

BF:
Aber es könnte ja auch ein Problem sein.

LB:
Nö.

BF:
Für mich könnte es zum Beispiel ein Problem sein.

LB:
Gut, es ist ein Problem, wenn du zu viele Apps nutzt. Wenn du jetzt natürlich sagst, was habe ich jetzt in welche App geschrieben. Ich kann nicht über alle Apps in meinem Filesystem dann da suchen.

BF:
Ja okay, meinem Filesystem ist das egal, welche App ich nutze. Weil ich das Filesystem als Grundlage habe und eben auch als Navigator. Und davon muss ich mich verabschieden, wenn ich mit dem iPad nur arbeite.

LB:
Genau, das kann passieren und da kenne ich einige, die viele Apps nebenher nutzen, weil sie daran auch Spaß haben, so etwas zu probieren, so wie ich. Und ich habe mir dann ganz klare Regeln gemacht und habe gesagt, bei der Firma nutzt du nur das, bei ISOTEC das. Dann hier das. Und irgendwo kommt dann doch wieder alles durcheinander und ich weiß wieder nicht, wo ich was suchen soll.

BF:
Zeitmanagementmäßig ist das aber nicht so von Vorteil, würde ich jetzt mal sagen?

LB:
Nein, überhaupt nicht.

BF:
Es ist ja fast ein Hobby, sich mit den ganzen Apps zu beschäftigen und das mal so und mal so und mal so und mal so zu machen?

LB:
Für die Produktivität ist es nicht gut.

BF:
Es führt jetzt ein bisschen weg von dem Thema, aber ich muss jetzt die Frage nochmal stellen. Wenn ich an meinem Filesystem hänge, sollte ich auch auf jeden Fall beim Laptop bleiben?

LB:
Du solltest nicht an deinem Filesystem hängen. Ich würde die Frage eher in diese Richtung stellen.

BF:
Warum sollte ich nicht an meinem Filesystem hängen?

LB:
Es bietet überhaupt keine Vorteile.

BF:
Doch, es ist ja meine ganz zugrunde liegende Struktur!

LB:
Ja.

BF:
Ansonsten bin ich ja nur auf der Bedienungsoberfläche unterwegs?

LB:
Ja, reicht ja.

BF:
Für wen?

LB:
Für jeden! Das werden wir in einer anderen Folge ausdiskutieren.

BF:
Gut. Jetzt haben wir die auch gespoilert, unsere andere Folge.

LB:
Wir spoilern die ganze Zeit nur.

BF:
Wir spoilern uns hier einen ab.

LB:
Aber mit den vielen Apps, hat natürlich dann auch noch … Ich meine, das erlebe ich ja auch, dass viele dann hingehen und sagen, welche ist denn jetzt die beste App? Dieser App-Vergleich, den ich gemacht habe, der ist auch 10.000 Mal bei YouTube geguckt worden. Irgendwo kriege ich dann auch die Frage, welche nutzt du denn gerade, welche ist denn jetzt die beste?

Da kann ich immer nur sagen, bleibt bei dem, mit dem ihr klarkommt und dann nicht immer wechseln. Klar kommt jetzt von irgendeinem irgendeine Funktion, wo du denkst, das ist ja toll, würde ich auch gern. Aber dann kommt wieder die Unsicherheit in der Bedienung. Dann weißt du wieder nicht, wie alles funktioniert. Da die Sicherheit einfach, die ist mir so viel wert.

GoodNotes hat es mir wirklich schwergemacht, weil die ja so lange gebraucht haben und an dem alten festhingen. Und ich weiß ja, dadurch, dass ich einen der Entwickler kenne, dass sie die ganze Zeit an einer neuen Version gearbeitet haben, an der alten gar nichts mehr so richtig gepflegt haben. Dadurch war das Ganze dann schon so, wo ich dann zwischendurch mal dachte, kommen die da überhaupt noch in die Pötte und jetzt guckste dich mal nach etwas anderem um. Aber im Nachgang kann ich sagen, bei dem alten zu bleiben ist immer ein riesen Vorteil.

BF:
Beim Alten zu bleiben ist immer ein riesen Vorteil, alles klar, nehmen wir so auf.
Fehler Nr. 3: Nicht das Zoomfenster nutzen!

LB:
Zoomfenster ist ja das, das sagt dir jetzt sehr wahrscheinlich nichts, deshalb erkläre ich das nochmal. Ist das richtig, dass dir das sehr wahrscheinlich nichts sagt? Aber du hast vielleicht eine Vorstellung?

Du kannst hingehen, wenn du auf einem iPad schreibst, das bietet wirklich jede App an, dass du einen Ausschnitt aus der Seite hervorheben kannst, also größer machen kannst, zoomen kannst. Dann kannst du da natürlich viel einfach reinschreiben, dann hast du ein viel größeres Feld. Du kannst viel ausladender schreiben und das hilft ganz vielen gerade am Anfang.

Und ich habe wirklich bei Kunden gesessen, bei Bekannten usw., die dann wirklich sich total schwergetan haben, auf dem iPad zu schreiben. Dann haben sie auf diesem DIN A4 digitalen Blatt haben sie dann, ich sage mal drei Worte untergebracht auf dem ganzen Ding, weil irgendwie war das so ungewohnt. Weißt du, was ich meine?

BF:
Ja, ja, voll.

LB:
Da einfach hingehen und sagen, konsequent in das Zoomfenster schreiben. Es gibt wirklich echte gute GoodNotes-Profis, die kenne ich auch, die das wirklich besser kennen als ich. Die schreiben nur im Zoomfenster.

BF:
Du selber schreibst auch nur im Zoomfenster?

LB:
Nein, gar nicht. So gut wie gar nicht. Ich komme da ganz gut mit klar, ich habe eine sehr kleine Handschrift anscheinend. Aber wenn man da ein Problem mit hat, das nutzen, da kann man schön ausladend schreiben und dann sieht es auch direkt zehnmal besser aus. Also, wenn ich etwas schönschreiben will, würde ich immer im Zoomfenster schreiben. Dadurch sieht es schöner aus.

BF:
Warum nutzt du es jetzt nicht, das habe ich noch nicht verstanden?

LB:
Weil ich das Blatt dann da habe und dann ist es okay für mich.

BF:
Okay.

LB:
Dann kann ich auf dem Blatt auch immer hin und her zeichnen oder irgendwie so etwas tun. Und im Zoomfenster hast du immer diese Zeile dann oder diesen Ausschnitt vergrößert und da kannst du auch flüssig mit schreiben, das wandert automatisch mit. Du musst nicht immer verschieben, sondern du schreibst, du kommst ans Ende und dann verschiebt er das automatisch. Also, das ist wirklich auch sehr gut, um flüssig zu schreiben.

BF:
Also, vor allen Dingen zu Beginn sollte man das Zoomfenster nutzen?

LB:
Auf jeden Fall. Wie gesagt, ich kenne Profis, die nutzen es auch hinterher nur, die machen nichts anderes als in dieses Zoomfenster schreiben. Also, das einfach nochmal machen, wenn man da Schwierigkeiten generell hat mit digitalen handschriftlichen Notizen, einfach mal das Zoomfenster stärker nutzen und dann wird es auch einfacher.

BF:
Gut, okay, keine Zusammenfassung schreiben ist ein häufiger Fehler bei der Erstellung von digitalen Notizen.

LB:
Von allen Notizen.

BF:
Ich muss ein bisschen um die Ecke denken, dass es ein Fehler ist, keine Zusammenfassung zu schreiben. Also sprich, positiv formuliert, bitte erstellt eine Zusammenfassung?

LB:
Ja, also, guckt euch die im Nachgang nochmal an und schreibt wirklich die wichtigsten Punkte nochmal zusammen. Das ist aber bei allen Besprechungsnotizen so. Wenn wir im Team zusammensitzen, machen wir meist ein Ergebnisprotokoll direkt in MeisterTask, also gar nicht handschriftlich, sondern da wird direkt die Aufgabe erfasst in MeisterTask und dem entsprechenden Teammitglied zugeordnet. Aber wenn man zusammensitzt, jetzt in einer normalen Besprechung, schreibt man handschriftlich mit und dann muss man hinterher das zusammenfassen, es geht nicht anders.

BF:
Die wichtigsten Punkte oder die Verabredungen oder das nächste, was zu tun ist. Da gibt es sicherlich auch die Funktion, es zu markieren, oder? Was hältst du davon, wenn man einfach guckt, was hebe ich jetzt hervor. Geht vielleicht auch schneller, als es alles nochmal zu schreiben?

LB:
Genau, das mache ich auch während des Gesprächs, da mache ich mir manchmal noch einen Textmarker, ist ja schnell gemacht in GoodNotes, hast du ja zack, ein Klick, hast du einen Textmarker. Dann hebe ich mir auch manche Sachen hervor. Ich schreibe in Besprechungen 99 Prozent mit dieser Vorlage von Cornell Notes mit.

Das bedeutet, da ist unten eine Vorlage, die kann man runterladen bei mir in der Akademie. Da ist unten immer so ein Zusammenfassungsfeld. Man schreibt oben mit, es ist ein bisschen strukturiert nach Punkten. Unten kann man es nochmal zusammenfassen. Und dann gucke ich mir meine gelb markierten Dinge kurz durch und weiß, die schreibe ich mir unten mal zusammen und erstelle dann Aufgaben oder was auch immer.

BF:
Super, und diese Cornell Notes sind in der App schon drin?

LB:
Ich glaube, da gibt es auch eine Vorlage in GoodNotes, bin ich mir nicht sicher, aber ich habe eine Lars Bobach Vorlage gemacht, in der Akademie gibt es die, genau, das hat dieser Cornell da erfunden.

Das ist ganz einfach. Du hast links eine Spalte, wo du die Themen schreibst, rechts die Notizen dazu. Und unten eine Zusammenfassung, dass man die nochmal reviewt, was man da mitgeschrieben hat und nochmal das Essenzielle kurz aufschreibt.

Das ist ja auch super, gerade wenn man dann wiederkehrende Sachen hat, man fährt das nächste Mal zu dem Kunden, hat nochmal das Jourfix mit dem Kunden und kann dann unten nochmal gucken, was haben wir denn beim letzten Mal abgesprochen.

BF:
Ja, dafür macht man ja die Zusammenfassung. Gut, ich fasse zusammen. Die vier häufigsten Fehler bei der Erstellung von digitalen Notizen.

Punkt Nr. 1: Nicht zuhören
Also tatsächlich hören wir nicht mehr zu, wenn wir mit der Verschriftlichung beschäftigt sind. Deshalb auch im Vorfeld üben, damit wir nicht unsicher sind, dass wir noch auf den Inhalt achten können. Wenn es ein Kunde ist, könnte es auch eine Unhöflichkeit sein. Vielleicht verbal, das auch einleiten und sagen, mal kurz die wichtigsten Punkte aufschreiben. Also, wir können nicht zuhören, wenn wir gerade schreiben.

Typischer zweiter Fehler: Zu viele Apps nutzen.
Denkt an mich, ich nehme da auch Word und Pages. Das ist nicht empfehlenswert, also besonders, wenn ihr in verschiedenen Notiz-Apps unterwegs seid, dann wisst ihr nachher nicht mehr, wo ihr es abgelegt habt.

Punkt Nr. 3: Ein Fehler ist auch, nicht das Zoomfenster zu nutzen.
Andersrum formuliert, nutzt das Zoomfenster, weil ihr erstens mehr aufs Blatt bekommt, weil ihr sauberer schreiben könnt. Ganz einfach wandert dieses Fenster mit, machen auch Leute, die besonders gut sind in digitalen handschriftlichen Notizen oder auch GoodNotes-Profis nutzen das Zoomfenster.

Punkt Nr. 4: Ein Fehler wäre auch, keine Zusammenfassung zu schreiben.
Ganz wichtig, am Ende die wichtigsten Punkte des Gespräches nochmal zusammenzufassen oder das, was ihr mit Textmarker unterlegt habt und nochmal erneut zusammenstellen. Vielleicht Termine, Ausblicke oder To-Dos mit reinnehmen, sodass beim nächsten Kundentermin genau das wieder ganz schnell hervorgeholt ist und man mit einem Blick die wichtigsten Punkte beisammen hat.

Eine Abschlussfrage an dich habe ich, Lars. Was schreibst du denn eigentlich am allerliebsten handschriftlich ins iPad?

LB:
Am allerliebsten, also, ja, Besprechungsprotokolle.

BF:
Okay, könnte auch sein, neue inspirierte Ideen für die Akademie.

LB:
Da mache ich mein Mindmapping, aber das mache ich mit einer Mindmapping-App.

BF:
Also, die Besprechungsprotokolle auf jeden Fall handschriftlich digital mit dem iPad?

LB:
Ja und Ideen habe ich auch manchmal, wenn ich zum Beispiel einen Vortrag vorbereite. Die Ideensammlung oft als Mindmap, aber dann, wenn ich mir überlegen, welche Folien, was könnte das sein, wie passt das zusammen, mache ich es auch oft handschriftlich auf dem iPad.

BF:
Ein kleines spaßiges Zitat zum Schluss von Wilhelm Busch:

„Gedanken sind nicht stets parat. Man schreibt auch, wenn man keine hat.“

In diesem Sinne wünschen wir euch wieder mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben.