Den Kalender richtig führen: In der heutigen Zeit erledigen wir nur dringende Dinge. Wichtige, aber nicht dringende Termine erledigen wir nicht. Was genau gehört in einen Kalender, auch private Dinge? Auch Termine mit sich selbst?
Diese Fragen klären heute Barbara und Lars. Und auch die, wann man überhaupt nicht in den Kalender sehen muss.
Hier das Transkript des gesamten Podcasts und vorab die erwähnten Sponsoren und Links:
Sponsoren
Vario Software AG
MDD Workshop 2018
Links
Acuity Scheduling
The One Thing von Gary Keller
BF: Herzlich willkommen zum Podcast „Produktiv in digitalen Zeiten“. Wir geben Orientierung im digitalen Dschungel, so dass wieder mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben bleibt. Mein Name ist Barbara Fernandez und hier, mir gegenüber, sitzt Lars Bobach.
LB: Hallo Barbara.
BF: Hallo lieber Lars. Die acht wichtigsten Termine für deinen Kalender. Lieber Lars, nenne mir einen Termin, den Du nicht in Deinen Kalender schreibst!
LB: …
BF: Stille, also, Du schreibst alles in Deinen Kalender?
LB: Ähh, jaaa…!
BF: Alles?
LB: Ja, sogar ja.
BF: Sogar Sport?
LB: Ja.
BF: Lesen?
LB: Nein. Also, meine Morgenroutine ist nicht in meinem Kalender, das stimmt. Die ist nicht drin. Aber wir haben ja mal eine Folge gemacht zum perfekten Kalender. Ich weiß nicht, ob Du Dich erinnerst? Ist schon ein Weilchen her und da schreibe ich auch Sport rein, klar, weil, das muss ich ja blocken. Und wenn ich das nicht geblockt habe, wandern da die Termine rein! Und wenn ich dreimal die Woche mich auf mein Rad setzen will, da muss es auch in meinem Kalender stehen. Zumindest zweimal die Woche, weil, wenn ich es während der Woche mache, muss es schon drinstehen. Aber, ansonsten, ich komme auch gleich dazu, das oder generell, ich schreibe wirklich alles in meinen Kalender.
Wenn Du mich fragst, was wichtiger ist, meine To-Do-Liste oder mein Kalender, würde ich immer sagen, mein Kalender. Weil, wenn was wirklich wichtig ist, wie Sport, ist für mich wirklich wichtig, meine Gesundheit, dann schreibe ich mir das immer in meinen Kalender. Oder wenn ich gewisse Dinge, die wirklich richtig Zeit brauchen, wenn ich sage, so, okay, das ist mir auch wirklich wichtig, dass ich das tue, sei es zum Beispiel eine neue Preisliste für meine Agentur oder eine Präsentation oder hier so, wenn ich einen Vortrag vorbereite. Wenn ich das nicht in meiner MDD-Zeit mache, die ich ja jeden Morgen in meinem Kalender reserviert habe, dann manche ich einen Termin mit mir selbst. Weil, wenn der im Kalender steht, wird er auch hundertprozentig erledigt. To-Do-Liste, neigt man ja so dazu, das auch mal auf den nächsten oder übernächsten Tag zu verschieben oder nächste Woche, im Kalender erledige ich die Sachen grundsätzlich. Und alles, was wichtig ist, steht bei mir immer im Kalender. Und Du kennst die Eisenhower Matrix?
BF: Nein, sag noch mal.
LB: Wichtig, dringend, …
BF: Ach so, ja genau.
LB: Also, wichtig, dringend, die beiden Achsen und da gibt es wichtig und dringend, nur wichtig, nicht dringend, dringend und nicht wichtig. Wir bewegen uns ja in dieser Dringlichkeitssucht, in der wir uns befinden. In der heutigen Zeit erledigen wir nur dringende Dinge, also, wir bewegen uns nur in dieser Dringlichkeitsachse rauf und runter und die wichtigen nicht dringenden machen wir eigentlich nicht. Und genau diese Dinge gehören auch in den Kalender. Also, nicht nur der Termin, Kunde kommt zu Besuch oder ich fahre irgendwo hin oder so, sondern auch die ganz wichtigen, die nicht dringend sind, gehören aus meiner Sicht in jeden Kalender. Und da gehört Sport auch zu. Morgenroutine habe ich nicht drinstehen, richtig. Aber, das ist auch eine Sache, wie gesagt, es ist eine Routine.
BF: Ist wie Zähneputzen.
LB: Genau, steht auch nicht auf meiner To-Do-Liste.
BF: Ja, wird jetzt eine total langweilige Folge, weil, ich bin hundertprozentig Deiner Meinung, habe dem überhaupt nichts entgegenzusetzen. Bin eigentlich auch nicht überrascht, dass es bei Dir so ist. Bin eher überrascht, dass es bei mir genauso ist wie bei Dir, weil, wir liegen ja auch schon mal konträr gegeneinander da. Aber, ja.
LB: Aber, Du hast Deinen Kalender ja noch komplett analog, ist richtig, nicht wahr?
BF: Ja, auf der linken Seite ist die ganze Woche, da stehen alle Sachen drin, die genau Tag für Tag gemacht werden müssen. Und auf der rechten Seite sind die Wochenaufgaben. Das ist dann eher eine To-Do-Liste und da kann man auch mal was auf die nächste Woche verschieben. Das ist das, wenn Du Deine E-Mails auf Wiedervorlage klickst, das ist das, was ich dann mache. Dann mache ich so einen Strich und dann verschwindet der Satz und dann schreibe ich den woanders wieder hin.
LB: Ja, wenn man eine überschaubare Anzahl an Aufgaben hat, das ist jetzt nicht abwertend oder so, überhaupt nicht, dann kann das auch gut funktionieren. Das habe ich früher auch so gemacht.
BF: Natürlich sind es Sammelthemen, also, zum Beispiel unter Vorbereitung Seminar, fügen sich tausend Kleinigkeiten zusammen. Das mache ich aber dann, wenn ich in dem Zeitblock bin und da habe ich dann auch wieder meine Unterlagen digital usw. Aber klar, ich führe ja kein Unternehmen mit mehreren Angestellten, so, dass ich es tatsächlich für mich so betiteln kann.
LB: Dann würdest Du auch keinen Papierkalender mehr benutzen können.
BF: Nee, nicht mehr.
LB: Weil dann auch andere Leute vielleicht mal drauf gucken müssen, auf Deinen Kalender und wissen müssen, wo Du bist oder vielleicht für Dich Termine machen. Oder, bei mir ist es ja sogar so, dass sich Kunden Termine in meinen Kalender eintragen.
BF: Verrückte Sache!
LB: Wahnsinn.
BF: Das ist ja unglaublich. Dann schaltest Du die Zeitblöcke frei und dann können die sich eintragen?
LB: Genau. Ich habe so ein Tool, das habe ich auch mal auf einem Blog vorgestellt. Da kann man Zeitblöcke freigeben, zum Beispiel, wenn ich Podcast-Interviews mache. Bevor man sich da zehn E-Mails hin und her schreibt oder versucht, sich anzurufen, sage ich immer, okay, schicke ich einen Link und dann habe ich einen gewissen Zeitblock jede Woche freigegeben für Podcast-Interviews. Da kann sich dann der Podcast Gast selber den aussuchen, der ihn …
BF: Das ist ja perfekt. Wie heißt das Tool?
LB: Acuity Scheduling heißt das.
BF: Okay.
LB: Können wir hier gerne verlinken. Also, wenn das jemand hat… Aber, da geht ja auch der ganze Trend hin, dass man von außen mal auf den Kalender kann. Also, mein Zahnarzt zum Beispiel, super, ich muss da nicht anrufen oder irgendwas, ich gehe auf dessen Seite, ist auch noch ein Kunde von uns hier, und kann mir da direkt einen Termin machen online.
BF: Perfekt.
LB: Ja.
BF: Fällt eine ganze Arbeitskraft weg.
LB: Ja, ich meine, siehst Du das jetzt positiv oder negativ mit der Arbeitskraft?
BF: Sowohl als auch. Also, man spart Geld, man hat weniger Arbeit, aber, klar ersetzt das natürlich auch einen Menschen. Es ist auch praktisch.
LB: Bei dem Zahnarzt übrigens ersetzt das bei dem keinen Menschen, er hat vorne an seinem Empfang, da hat er jemanden aus dem Hotel sitzen. Der hat Hotelfachmann oder wie man das nennt, gelernt. Weil der freundlich empfangen soll und dieses Kundenorientierte haben soll. Da sitzt also nicht irgendeine Zahnarzt-Helferin, sondern wirklich eine Hotelfachfrau oder -fachmann, wie man das auch immer nennt. Das zum Thema, da sind Arbeitsplätze weggefallen. Es ist einfach wahnsinnig praktisch. Ich würde mir ja wünschen, mein Friseur hätte das. Nein, da musst du immer anrufen, dann kommst du nicht durch, dann hast du keine Zeit, hast es wieder vergessen. So gehst du einmal auf die Seite, zack, machst du einen Termin, fertig.
BF: Super.
LB: So, nur mal am Rande.
BF: Ja, die acht wichtigsten Termine für deinen Kalender.
LB: Ich fange ganz kleinteilig an und wir gehen dann immer größer werdend.
BF: Okay.
LB: Der Wichtigste ist natürlich meine MDD Aufgabe, haben wir schon x-mal drüber gesprochen. Die wichtigste Aufgabe des Tages. Kann ich nur jedem raten, jeden Morgen einen Termin mit sich selbst zu machen und da auch nur eine Aufgabe abzuarbeiten. Das habe ich nicht erfunden, ich habe es nur für mich so als MDD – Mach Dein Ding – Aufgabe benannt und das ist ja von Gary Keller mit in dem Buch „The One Thing“ und er sagt, man soll sich jeden Tag eine Aufgabe mit Priorität A vornehmen und die als allererstes tun. Das habe ich jeden Tag von 08:00 Uhr bis 10:00 Uhr in meinem Kalender. Da ist meine Türe im Büro zu, darf keiner reinkommen und dann kümmere ich mich darum.
BF: Super. Punkt Nummer 1: MDD – Mach Dein Ding. Punkt Nummer 2?
LB: Das ist jetzt für Führungskräfte oder Unternehmer ganz wichtig, das ist der Daily Huddle. Und zwar ist das einfach ein tägliches Teammeeting. Das halte ich für super wichtig in Unternehmen, dass man sich täglich, alle Mann, zusammensetzt. Klar, Bayer kann jetzt natürlich nicht mit allen Mitarbeitern sich zusammensetzen. Aber, da gibt es ja Teams.
BF: Abteilungen und Teams.
LB: Genau und bei kleineren Firmen wird einfach das Tagesgeschäft besprochen. Das ist bei uns maximal 15 Minuten. Wir machen das immer im Stehen. In der Küche bei uns haben wir einen Stehtisch und da hängt auch direkt eine Pinnwand, da hängen unsere aktuellen Zahlen. Die hat man also auch im Blick und da wird einfach das Tagesgeschäft kurz durchgesprochen. Was steht heute an, was wollen wir tun? Welche Aufträge haben wir? Wo sind wir dann? Wo hängt es? Was muss vielleicht ein Anderer noch erledigen? Und das macht die Kommunikation so viel einfacher und schneller, weil man nämlich dann nicht den anderen immer wieder besuchen muss im Büro und rausreißt, sondern, ich meine, wir haben ja ein gutes Miteinander. Wir gehen mittags zusammen essen bzw. essen immer zusammen. Aber, das macht das Ganze nochmal so geballt, dass man sich hinterher wieder ein bisschen besser konzentrieren kann, weil man nicht andauernd rausgerissen wird.
BF: Und gibt es Regeln für dieses Daily-Huddle-Ding? Also, wie kannst Du die 15 Minuten einhalten? Gibt es Leute, die das irgendwie gerne überschreiten oder zu viele Fragen stellen oder abschweifen?
LB: Gibt es immer, also, da muss man schon sehr zielorientiert sein, sofort sagen, okay. Wenn ich da bin, fang ich das immer an und sage, das mache ich heute, das ist gestern noch passiert. Wenn ich einen neuen Auftrag geholt habe, dann sage ich, der ist gekommen. Da müsst ihr nächste Woche dran denken, müssen wir einplanen und, und, und. Oder, ich habe mit einem Kunden was durchgesprochen. Klar gebe ich das auch bei uns in die Tools ein, aber, das geht, muss man wirklich dann knackig durchziehen und so ein bisschen sehen, dass es dann auch wirklich schnell geht. Und jeder erzählt halt, was er am Tag so vorhat oder was er erlebt hat am Vortag.
BF: Gut, also, es macht transparent?
LB: Genau. Transparenz und auch wirklich eine Schnelligkeit, man wird wahnsinnig agil damit als Unternehmen. Die Idee kommt davon, damals bei ISOTEC, als ich das hatte, das habe ich hinterher nicht mehr gemacht, aber unser technischer Leiter jeden Morgen mit den ganzen Handwerkern. Da wurden die ganzen Baustellen durchgesprochen. Was steht da an, wie weit kommst du da? Was meinst du, wann kannst du die nächste anfangen? Und, und, und…. Auch jeden Tag einmal alles durchgesprochen. Und dann dachte ich, wenn das auf Baustellen funktioniert, warum soll es nicht in der Agentur auch funktionieren?
BF: Super, Punkt Nummer 3: Sport.
LB: Genau. Das ist natürlich jetzt bei mir nicht täglich, aber, Du hast mich eben dazu gefragt, ob ich das eingetragen habe. Habe ich und Bewegung und Gesundheit sind wichtig und da stehen bei mir drei feste Termine in der Woche drin. Also, zwei während der Woche und einer am Wochenende.
BF: Und, verschiebst Du die oft?
LB: Gute Frage, was ist oft?
BF: Jede Woche einen davon verschoben?
LB: Ich würde mal sagen, alle zwei Wochen einen, ja. Also, wenn wir jetzt einen Kunden haben, der hier zum Online-Marketing Workshop vorbeikommt, der relativ zeitintensiv ist und der kann nur an einem Mittwochnachmittag, dann muss ich da mal mein Radfahren opfern. Aber oftmals, ich würde sagen, es passiert einmal im Monat und einmal im Monat oder zweimal, vielleicht passiert es auch öfter als alle zwei Wochen. Vielleicht auch dreimal im Monat, würde ich sagen, hängt auch ein bisschen am Wetter. Wenn es jetzt draußen schifft ohne Ende, setze ich mich auch nicht …
BF: Fällt es leichter, das Verschieben.
LB: Genau.
BF: Okay, das war Punkt Nr. 3, interessant, an dritter Stelle steht also Sport. Punkt Nummer 4: Weekly Review.
LB: Ja, haben wir auch schon eine Folge zu gemacht. Die Wichtigkeit dürfte unseren Hörern mittlerweile sehr klar sein. Ich sage ja immer, freitagnachmittags machen, wobei ich das selber ja nie hinkriege, freitagnachmittags, weil, da fahre ich meistens Fahrrad. Ich finde es aber am besten, Freitagnachmittag. Und wenn es mal schlechtes Wetter ist und ich mache das Freitagnachmittag, dann ist das wirklich ein ganz tolles Gefühl, weil ich das ganze Wochenende vor mir habe und weiß, ich habe für die nächste Woche schon alles vorgeplant. Wunderbar, aber, es kann auch Sonntagabend sein oder Montagmorgen, je nachdem, wo es dann reinpasst. Aber, das würde ich mir auch fest in den Kalender eintragen, das Weekly Review.
BF: Das waren die ersten vier Punkte und bevor wir zu den nächsten kommen, wollen wir uns noch kurz bei unserem Sponsor bedanken.
Da sind wir wieder, die acht wichtigsten Termine für deinen Kalender. Vier haben wir schon und der fünfte Tipp ist, lieber Lars?
LB: Ja, die wöchentlichen Teambesprechungen und da würde ich mit allen Teams, die mir in meiner Firma oder meinem Unternehmen wichtig sind oder mit allen Themen einfach einmal wöchentlich mich zusammensetzen. Und das ist, was weiß ich, hier bei uns das Führungsteam, dass wir da Strategien besprechen. Da gehen wir zum Beispiel, das hatten wir ja bei einem unserer letzten Podcasts, unsere Stop-Doing-Liste auch durch. Was gehen wir jetzt wirklich die Woche davon an.
BF: Ach, das passiert da?
LB: Genau, das besprechen wir auch da.
BF: Also, da sind jetzt alle zusammen oder nur das Führungsteam?
LB: Nur das Führungsteam. Dann haben wir natürlich noch einen fürs Marketing. Alles, was sonst noch so Sinn macht. Dann kann man für HR, also, für Personalsachen, sich wöchentlich zusammensetzen, wenn man das möchte. Ich würde alle Themen, die dir wichtig sind, die du nach vorne bringen willst, da würde ich mich immer wöchentlich mit dem Team zusammensetzen.
BF: Jetzt muss ich mal gerade unterbrechen, Lars. Also, wenn ich mir das jetzt mal so überlege, also morgens „Mach Dein Ding“. Freitagsnachmittags wöchentliches Review, jeden Tag 15 Minuten Daily Huddle, einmal in der Woche Besprechung mit dem Team, jeden Morgen Tagebuch, jeden Monat monatliches Review. Ist es manchmal auch der Besprechungstermine und der Reflexionstermine nicht ein bisschen viel?
LB: Nein, das kann man nicht oft genug machen. Grundsätzlich hast Du recht, man muss aufpassen, dass das nicht total ausufert, das ist sicherlich richtig.
BF: Dann bist Du ja nur noch damit beschäftigt, in Deine Tools das auch einzutragen und den Lebensplan in Trello usw. und so fort. Dann bist Du ja auch viel Zeit damit beschäftigt?
LB: Ja, grundsätzlich sollte man ja viel Zeit damit, mit dem eigenen Selbstmanagement, verbringen. Da hatte ich ja immer gesagt, sharpening the saw, schärfe deine Säge. Dafür brauchst du einfach Zeit. Und mit den Besprechungen, da muss man aufpassen. Bei uns dauern Besprechungen immer eine halbe Stunde.
BF: Okay.
LB: Also, wir sagen eine halbe Stunde und es wird auch nicht protokolliert. Es ist jetzt nicht so, dass hinterher noch einer Protokoll schreibt. Sondern, in der Besprechung haben wir schon das Tool offen, wo wir die To-Do’s reinschreiben, wer was machen soll.
BF: Wie schaffst Du es, dass Du die Redezeit eingrenzt oder sind hier nicht so viele Leute beschäftigt, die dann sich ausmehren? Weil, man muss ja schon sehr spitz und effektiv …
LB: Einfach knackig durchgehen. Wir haben hier auch ein Zeitlimit für unseren Podcast uns gesetzt und das schaffen wir auch. Wir könnten über dieses Thema hier auch eine Stunde reden.
BF: Gut, ich habe verstanden. Wir gehen zum nächsten Punkt.
LB: Nein, so war das nicht gemeint!
BF: Es ist einfach mal gut, das auch abzufragen. Weil, das wird vielleicht auch dem einen oder anderen Hörer durch den Kopf jagen. Okay, wie viele Besprechungstermine kann ich überhaupt leisten und wie viel an Effektivität bringt mir das ein? Und ist es nicht eigentlich auch ein Zeitverlust oder wo ist da die Grenze? Natürlich muss das jeder für sich selbst rausfinden, aber, deswegen wollte ich Dich jetzt mal, wollte ich Dir mal ein wenig auf den Zahn fühlen.
LB: Aber, diese Daily Huddle eine Viertelstunde. Das kann ich nur jedem Unternehmer raten, auf jeden Fall tun und diese wöchentlichen Besprechungen. Wenn du ein Thema nach vorne bringen willst, geht es nicht ohne. Du musst ja sehen, dass das ganze Team, das du da führst oder mit dem ich da zusammen arbeite, in die richtige Richtung läuft. Und wenn wir uns Marketingmaßnahmen überlegen und dann besprechen wir die und dann, das Schlimmste ist ja, die verlaufen dann irgendwann im Sand, weil keiner hinterher hakt oder weil tausend andere Dinge dazwischenkommen. Aber, wenn du jede Woche zusammensitzt über dem Thema und dann direkt während der Besprechung protokollierst und sagst, okay, du machest das bis nächste Woche. Das machen wir im nächsten Monat und, und, und. Das wird so festgehalten, dann ist das wirklich ein Produktivitätsbooster.
BF: Super, okay. Punkt Nummer 6: Monatsplanung.
LB: Genau, das spielt Dir jetzt natürlich in die Karten, also, ich sage, einmal im Monat sollte man sich der Monatsziele mal bewusst sein. Bei mir sind das zwei bis drei Stunden. Die halte ich bei mir immer in einem separaten Projekt in Todoist fest. Da habe ich auch mal ein Video zu gedreht. Das Projekt nenne ich dann „Mein 2017“ oder, wenn man das jetzt hört, auf jeden Fall, „Mein Jahr“. Und da halte ich dann für den Monat die Ziele fest, die ich diesen Monat unbedingt erreichen will. Und die breche ich dann teilweise runter in Projekte oder wie auch immer. Ich gucke durch mein Selbstmanagement-Board, meine Lebensplanung und so. Aber einmal im Monat sich zu sagen, okay, ich mache jetzt für den Monat meine Ziele, halte ich schon für sehr wichtig.
BF: Führt uns zu Punkt Nummer 7: Quartalsplanung.
LB: Nochmal zur Monatsplanung. Die sollte man sich für das ganze Jahr schon mal im Vorfeld eintragen, auf jeden Fall den Termin. Quartalsplanung, genau das gleiche. Es ist dann für mich meistens ein ganzer Tag, wo ich die Ziele fürs Quartal festlege, für mich persönlich, für meine Firma. Das mache ich ja zum Beispiel in meinem MDD Selbstmanagement-Board, da habe ich ja für meine Ziele so Zeitraster ein Jahr, drei Jahre, fünf Jahre. Da habe ich kurzfristige Ziele und das sind immer die fürs Quartal. Da schiebe ich mir immer die rein, die ich dieses Quartal erreichen will. Und ich nehme mir da einen ganzen Tag Zeit, das mache ich auch bewusst. Weil, das mache ich nie hier, mache ich auch nie zu Hause. Da fahre ich irgendwo hin und nehme mir mal einen Tag pro Quartal. Das kann man auch schön mit einer kleinen Auszeit verbinden, wenn man dazu Lust hat. Aber, da sollte man sich auf jeden Fall einen Tag im Quartal, gerade als Unternehmer, mal Zeit nehmen zur Planung.
BF: Super, dann kommen wir auch schon zum letzten Punkt der acht wichtigsten Termine, die Auszeit.
LB: Ja, auch hier direkt am Anfang des Jahres Auszeiten für das Jahr planen und auch da, ich fahre da ja allein in Urlaub. Ich habe das sehr oft in Irland gemacht, dass ich nach Irland gefahren bin alleine. Und wie gesagt, mit dem Urlaub verbinden. Man kann da auch nochmal seinen ganzen Lebensplan, sein Selbstmanagement-Board, dann hinterfragen und alles. Also, das finde ich wirklich wahnsinnig wichtig. Da reichen locker zwei Tage, da braucht man vielleicht einen halben Tag für. Da macht man zwei Tage, dann verbindet man das mit schönen Sachen wie Fahrradfahren oder sowas. Das ist ja auch egal, aber, man sagt ja nicht umsonst, big rocks in first. Deshalb, diese Auszeiten in den Kalender eintragen und wirklich verteidigen bis aufs Blut. Die werden leider und kann ich aus eigener Erfahrung sagen, häufig dann geschlabbert.
BF: Ich fasse zusammen, die acht wichtigsten Termine für deinen Kalender:
Punkt Nr. 1: Mach Dein Ding, die wichtigste Aufgabe des Tages, Priorität A.
Punkt Nr. 2: Daily Huddle, das 15-minütige Teammeeting zum Tagesgeschäft.
Punkt Nr. 3: Sport. Lars schlägt vor, drei feste Termine in der Woche. Ist ja auch aus sportmedizinischer Sicht zu empfehlen, dreimal in der Woche sich Zeit zu nehmen.
Punkt Nr. 4: Das Weekly Review. Das wöchentliche Review.
Punkt Nr. 5: Die wöchentlichen Besprechungen, also, das Führungsteam eines Unternehmens beispielsweise in die wöchentliche Besprechung zu schicken.
Punkt Nr. 6: Monatsplanung, die Ziele für den Monat. Lars nimmt sich zwei bis drei Stunden Zeit.
Punkt Nr. 7: Die Quartalsplanung, dafür nimmt sich Lars einen ganzen Tag Zeit, die Ziele für das Quartal werden festgelegt.
Punkt Nr. 8: Die Auszeiten, zwei Tage im Halbjahr wirklich Zeit nehmen, aussteigen, die Ziele und den Lebensplan überarbeiten, beispielsweise mit dem MDD Selbstmanagement-Board und sich wieder fokussieren, sich wieder auf den Boden bringen und ausrichten für die nächste Zeit.
Ist es denn auch mal wichtig, den Kalender komplett zur Seite zu lassen und alles außen vor zu lassen und wenn ja, wann ist das zum Beispiel wichtig?
LB: Total wichtig, das ist bei den Auszeiten, im Urlaub, da gucke ich nie in den Kalender. Und da fällt mir der Spruch von Harald Juhnke ein, kennst Du den? Was für ihn Glück bedeutet? Kennst Du den nicht?
BF: Ich glaube ja, sag mal.
LB: Für ihn bedeutet Glück, keine Termine und leicht einen sitzen.
BF: Stimmt! Genau!
LB: Und das ist für mich, also jetzt, mit dem leicht einen sitzen, das lassen wir mal außen vor, aber keine Termine, einfach nicht in den Kalender zu gucken und ich meine, wir kommen ja gerade frisch aus dem Sommerurlaub, wir zwei und da habe ich nicht einmal in meinen Kalender geguckt. Gar nicht.
BF: Hattest Du denn manchmal einen leicht sitzen?
LB: Im Urlaub? Ist, glaube ich, passiert, ja.
BF: Also, wir kommen zum Abschluss unserer schönen Folge, die acht wichtigsten Termine für deinen Kalender. Ich habe ein Zitat eines österreichischen Arztes, der aber auch Lyriker und Essayist ist, Ernst Freiherr von Feuchtersleben: Pläne sind die Träume der Verständigen. In diesem Sinne wünschen wir Euch wieder mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben.