Ich habe fünf Unternehmen erfolgreich gegründet, betrieben und teilweise verkauft. Dies geschah jedoch bei Weitem nicht so kontinuierlich und linear erfolgreich, wie sich diese Aussage anhört.

Tatsächlich ist jede unternehmerische Tätigkeit ein Risiko, das auch scheitern kann. Damit andere hoffnungsvolle Existenzgründer nicht die gleichen Fehler machen wie ich, bin ich einmal in mich gegangen und habe die aus meiner Sicht fünf wichtigsten Ratschläge herausgearbeitet. Meine persönlichen Big-5.

Hier eine kurze Zusammenfassung des Podcasts:

1. Ausreichend finanzieren

Als Selbstständiger ist man für alle Bereiche seines Unternehmens selbst verantwortlich. Und damit ist wortwörtlich alles gemeint: Vom Werbeflyer bis zu den Bio-Mülltüten der Kaffeeküche. Hier lauern geradezu unendlich viele Kostenfallen, bei denen das noch nicht einmal selbst verdiente Geld innerhalb Sekunden verschwinden kann. Damit einem Gründer nicht nach der ersten Werbeaktion schon die Puste ausgeht, gilt in der Anfangsphase der Grundsatz

„Liquidität vor Rentabilität“

Solange ein Unternehmen noch wachsen muss, bis es sich selbst tragen kann, braucht es ausreichende Finanzmittel. Banken schätzen nachfassende Kredite überhaupt nicht und lassen sie sich, wenn überhaupt, nur sehr teuer bezahlen. Deshalb ist es besser, im Vorfeld für ausreichende Finanzmittel zu sorgen. Das entbindet natürlich keineswegs vom sparsamen Umgang der gewährten Mittel, auch wenn diese auf den ersten Blick als sehr großzügig erscheinen.

2. Richtige Prioritäten setzen

Ein Produkt oder eine Dienstleistung ist nie aus ihren Selbstzweck heraus gut. Sie muss sich am Markt bewähren und dem Kunden einen maximalen Nutzen bringen. Nur dies schafft das Vertrauen und das Existenzrecht einer neuen Idee.

Der Kundennutzen steht dabei immer Vordergrund.

Dass dabei auch Geld verdient werden muss ist zwar ebenfalls wichtig. Bevor aber ein Kunde aufgrund falscher Versprechen oder mangelhafter Qualität verloren geht, muss alles zur Behebung der Mängel getan werden. Ein enttäuschter Kunde nimmt schnell auch weitere Kunden mit.

3. Ehrlichkeit

Als Gründer steht man im Feuer der Verantwortung. Dann ist es wichtig, dass man ehrlich bleibt und sich Situationen nicht schöner redet, als sie sind.

Wenn es brennt, dann brennt es. Wenn gespart werden muss, muss gespart werden. Wenn die Existenz der Firma von einem Auftrag abhängt, dann ist das eben so und sollte nicht verheimlicht werden.

Jedoch darf man durchaus auch einmal ehrlich auf die Erfolge des Teams verweisen. Dann ist es aber gut, eine Vision für die nächste Entwicklung parat zu haben. So bleiben die Mitarbeiter und Kunden bei der Stange.

4. Nie den Mut verlieren

Mut gehört zur Selbständigkeit dazu. Krisen kommen ohne, dass man irgend etwas dagegen unternehmen könnte. Jedoch kann der Umgang mit Krisen trainiert werden.

Je härter der Wettbewerb ist, je schneller die Entscheidungen getroffen werden müssen, je komplexer der Markt ist – desto fitter werden diejenigen, die sich diesen Herausforderungen stellen.

Mut ist hierbei die Essenz und die treibende Kraft, die ein Unternehmen samt seiner Mitarbeiter in den Erfolg führen kann.

5. Mentor Suchen

Mentoren und Coaches sind die Spezialisten, wenn man selbst nicht mehr weiter weiß. Fokus gehört zum Erfolg zwar dazu – führt aber sehr schnell zu Betriebsblindheit und Tunnelblick.

Ein erfahrener Coach kann helfen, den Blick über den Tellerrand zu bewahren und in schwierigen Zeiten mit wertvollen Ratschlägen weiter zu helfen.

Welche Erfahrungen habt Ihr in der Selbstständigkeit und als Unternehmer gemacht? Ich freue mich auf Eure Anregungen in den Kommentaren.