Die Königsdisziplin auf dem Weg zum papierlosen Büro sind handschriftliche Notizen auf dem iPad oder Tablet.
Im Gegensatz zu den Besitzern eines Samsung Galaxy Tablets, die einen passenden Stylus schon beim Kauf ihres Tablets mitgeliefert bekommen, wurde es uns iPad Nutzern relativ schwer gemacht. Das hatte mit der Vorstellung des Apple Pencil jetzt endlich ein Ende.
Aus der Fülle an Eingabestifte und Smartpens den passenden und für den eigenen Anwendungsfall geeigneten Stift auszuwählen, ist gar nicht so einfach.
Auf vielfachen Wunsch und um Euch die Auswahl zu erleichtern, habe ich im Folgenden ein Ranking über alle bisher von mir getesteten Stifte für handschriftliche Notizen zusammengestellt:
Vorab zur Info:
Die LB – Wertung ist neu und reicht von von (grottig) bis (empfehlenswert).
1. Apple Pencil
Pros:
+ Unkompliziertes Handling
+ Einfaches laden
+ Grandiose Präzision
+ Perfekte Handballenerkennung
Cons:
– Griffbereich wird schnell glitschig
– Nur fürs iPad Pro
LB – Wertung:
Fazit: Fast perfekter Stift mit herausragender Präzision und unkompliziertem Handling. Ein Muss für das iPad Pro!
Link zu meinem Test.
2. Bamboo CS-160
Pros:
+ Gutes Schreibgefühl
+ Innovative, verschleißarme Spitze
+ Günstig
Cons:
– Kein präzises Gefühl
LB – Wertung:
Fazit: Sehr gutes Schreibgefühl gepaart mit einer relativ schmalen Spitze. Mein absoluter Favorit für das iPad Air und das iPad Mini!
Link zu meinem Test und zu Amazon.
3. Pencil for Paper
Pros:
+ Optik / Haptik
+ Digitaler Radiergummi
+ Zuverlässigkeit
+ Innovatives Ladekonzept
Cons:
– Sehr weiche und wabbelige Spitze
LB – Wertung:
Fazit: Der perfekte Stift für den kreativen Bereich. Zeichnen und Malen im Zusammenspiel mit der Paper App sind ein echter Genuss. Auf Grund der sehr wabbeligen Spitze nur sehr bedingt für handschriftliche Notizen geeignet.
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4. Rotring 800+
Pros:
+ Verarbeitung / Haptik
+ Integrierter Druckbleistift
Cons:
– Hoher Anpressdruck
LB – Wertung:
Fazit: Hervorragender Hybridstift mit integriertem Druckbleistift für Gelegenheitsschreiber. Die Schreibspitze ist relativ hart und erfordert einen hohen Anpressdruck beim Schreiben.
Link zu meinem Test und zu Amazon.
5. Maglus Stylus
Pros:
+ Verarbeitung / Haptik
+ Schreibwiderstand
+ Unterschiedliche Spitzen verfügbar
Cons:
– Wuchtige Spitze
– Kein präzises Gefühl
LB – Wertung:
Fazit: Wertiger und sehr wuchtiger Stift. Sehr gut geeignet zum Malen und das Markieren von Texten in PDFs. Auf Grund der sehr wuchtigen Spitze ist er nicht für Handschriftliches und feine Zeichnungen geeignet.
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6. Bamboo CS-100
Pros:
+ Schreibgefühl
+ Günstig
Cons:
– Breite und wabbelige Spitze
– Kein präzises Gefühl
LB – Wertung:
Fazit: Der Klassiker. Sehr breite und relativ weiche Spitze. Für Anfänger in Sachen Schreiben auf dem iPad geeignet. Aber da sollte man lieber die paar Euros mehr für den Bamboo CS-160 investieren.
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7. Lynktec Apex True Glide
Pros:
+ Innovatives Konzept
+ Schmale Spitze
+ Super Schreibgefühl
+ Kein Offset
Cons:
– Zuverlässigkeit
– Haptik
– Schriftbild abhängig von Apps
LB – Wertung:
Fazit: Tolles Konzept mit einem wirklich perfekten Schreibwiderstand und schmaler Spitze. Leider hapert es an der Zuverlässigkeit und der Verarbeitung.
Link zu meinem Test und zu Amazon.
8. Adonit Jot Pro
Pros:
+ Verarbeitung / Haptik
+ Relativ günstig
+ Optik / Präzision
Cons:
– Sehr gewöhnungsbedürftig
– Schreibgeräusche
– Fehlende Befestigungsmöglichkeit
LB – Wertung:
Fazit: Deutliche Verbesserungen beim Schreibgefühl gegenüber dem Vorgänger, aber sehr sehr gewöhnungsbedürftig. Nichts für Vielschreiber.
Link zu meinem Test und zu Amazon.
9. Adonit Jot Script 2 Evernote Edition
Pros:
+ Verarbeitung / Haptik
+ Zuverlässigkeit
+ Akku über USB-Dongle ladbar
Cons:
– Lautes Schreibgeräusch
– Schreibgefühl
LB – Wertung:
Fazit: Marginale Verbesserungen beim Klackern gegenüber dem Vorgänger, aber immer noch mit grausigem Schreibgefühl.
Link zu meinem Test und zu Evernote.
10. Bamboo Stylus fineline
Pros:
+ Verarbeitung / Haptik
+ Schmale Spitze
+ Integration in Bamboo App
Cons:
– Lautes Schreibgeräusch
– Kein Schreibwiderstand
– Offset
LB – Wertung:
Fazit: Hier macht Wacom einen auf Adonit, auch was die Geräusche und das Schreibgefühl angeht. Dazu kommt noch ein Offset so groß wie der Grand Canyon. Unbrauchbar.
Link zu meinem Test und zu Amazon.
11. Adonit Jot Touch
Pros:
+ Verarbeitung / Haptik
+ Schmale Spitze
+ Akku über USB-Dongle ladbar
Cons:
– Lautes Schreibgeräusch
– Kein Schreibwiderstand
– Schreckliches Schriftbild
– Teuer
LB – Wertung:
Fazit: Adonits derzeitiges Flaggschiff mit den typischen Nachteilen aller Adonit Smartpens: Laut und kein Schreibwiderstand. Dazu kommt noch, abhängig von der App, ein grausames Schriftbild und der hohe Preis.
Link zu meinem Test und zu Amazon.
12. Adonit Jot Script Evernote Edition
Pros:
+ Dünne Spitze
+ Präzises Gefühl
Cons:
– Lautes Schreibgeräusch
– Kein Schreibwiderstand
– Unzuverlässige Bluetooth-Verbindung
LB – Wertung:
Fazit: In die Tage gekommener Smartpen, teilweise unzuverlässig, mit unterirdischem Schreibgefühl und einer ohrenbetäubenden Lautstärke.
Link zu meinem Test und zu Amazon.
Welche Erfahrungen habt Ihr mit Eingabestiften gemacht? Welchen Stylus nutzt Ihr für handschriftliche Notizen auf dem iPad? Ich freue mich auf unseren Austausch in den Kommentaren.
Hallo alle zusammen,
welchen Stift könnt ihr denn empfehlen, wenn man hauptsächlich zeichnen möchte auf dem ipad…
Ich lese so viele unterschiedliche Artikel, dass ich mich gar nicht wirklich für einen Stift entscheiden kann.
Es geht mir viel um feine Linien sowie um Schattierungen und ausmalen… ich nehme auch gerne verschiedene Stifte, nur weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll.
Vielen Dank für die Hilfe!
LG Kathi
Moin 🙂
Nachdem ich nun den Apple Pencil verkaufen konnte, suche ich einen Stift o h n e Bluetoothverbindung.
Hätten Sie eine Empfehlung?
Gruß!
Nach dem Test des Apple Pencil ist das Ranking wohl zu überarbeiten 😉
Stimmt 🙂
Kommt in den nächsten Tagen!
Hallo Herr Bobach,
haben Sie den Wacom Bamboo Stylus Fineline 2 schon getestet?
Mich würde brennend interessieren, ob dieser besser ist als der Fineline 1.
Mit freundlichen Grüßen
Tim Littmann
Nein, den habe ich noch nicht getestet. Nach der Enttäuschung bei Fineline 1 bin ich mir auch nicht so sicher, ob sich das lohnen wird…
Hallo Herr Bobach,
haben Sie schon den Wacom Bamboo Stylus Fineline 2 getestet?
Mich würde interessieren, ob dieser besser ist als der Fineline 1.
Mit freundlichen Grüßen
Tim Littmann
Hallo Herr Bobach,
ich folge Ihnen hier und auf youtube schon eine ganze Weile und habe mich nach ihren Videos vor 1,5 Jahren „getraut“ mein Büro weitestgehend papierlos zu machen. Als Lehrer mit tausenden von Zetteln und Dingen, an die ich mich erinnern muss eine große Erleichterung!
Meine Erfahrung mit dem Wacom Bamboo sind im Prinzip ähnlich, wobei das Offset ein bisschen gemildert wird, je nachdem wie man den Stift dreht. Taugen die elektrischen Stifte mit Bluetooth alle nichts? Gerade wenn ich das iPad (mit Goodnotes – aber vielleicht ja auch bald mit Noteshelf 🙂 ) zum präsentieren benutze finde ich es besser das ganze Display zu sehen und auch direkt beschreiben zu können. Da stören mich die Zoomfenster immer.
Neidisch gemacht haben mich auch ein paar Kollegen mit ihrem Surface. Da scheint das Mitschreiben und Zeichnen etc auch noch einmal wesentlich präziser zu sein. Aber wenn man einmal bei iOS ist ist es schwer und teuer sich wieder zu trennen 🙂
Mit freundlichen Grüßen und Danke für Ihre interessanten Videos
Addi Baldin
Danke für die netten Worte, lieber Manfred.
Es freut mich wirklich sehr, dass ich Dich inspirieren konnte.
Neidisch musst Du nicht sein… Ich glaube, dass Apple mit dem Pencil mindestens gleichgezogen hat. Ich habe ihn zwar bisher nur kurz im Apple Store ausprobiert, aber die ersten Tests waren sehr vielversprechend. Ich warte zur Zeit jeden Tag auf die Lieferung von Apple und werde berichten 🙂
Danke für die nette Antwort :),
ja, das iPad pro…das sieht schon klasse aus. Habe es im Store mal ein bisschen in die Hand nehmen können und muss sagen, dass ich es für meine Zwecke für zu unhandlich halte. Im Unterricht mal eben herausholen, etwas abfotografieren, mit dem Pad vor der Tafel stehen…da ist das iPad Air wirklich ideal. Der Sweetspot zwischen gutem handling und genug Platz zum arbeiten, schreiben etc. Ich hoffe, dass das Air 3 mit dem Pencil kompatibel sein wird. Dann wird mein jetziges Air eingemottet 🙂
Hallo Herr Bobach, nutzen sie auf dem iPad eine Displayschutzfolie?
Gibt es da Produkte die zu empfehlen sind oder halten Sie das für unnötig?
Vielen Dank für Ihre interessanten Artikel.
Franz
Danke für die gute Frage, lieber Franz.
Nein, ich nutze keine Schutzfolie, halte ich auch nicht für notwendig 🙂
Hallo Herr Bobach,
erst mal Gratulation zu diesem grandiosen und inspirierendem Blog, er gefällt mir wirklich sehr gut.
Die Frage nach der Displayschutzfolie erübrigt sich, in Kombination mit Herrn Brinkmanns Kommentar, eben dann, wenn man einen Adonit Jot Pro V3 verwendet.
Ich nutze diesen Stift nun schon seit fast zwei Jahren auf meinem iPad Air mit der Notability App (von der ich übrigens mehr als begeistert bin) und schreibe dort in allen Vorlesungen mit. Die Notizen werden über die Dropbox gesynct und über einen Link zu der Dropbox in unserer FB Gruppe haben alle anderen Kommilitonen darauf Zugriff und können sich die entsprechenden Vorlesungen downloaden und ausdrucken. Das aber nur am Rande.
Ich persönlich bin vom V3 sehr begeistert, da man für relativ kleines Geld sehr präzise schreiben kann. Nur ohne Displayschutzfolie würde ich den V3 unter keinen Umständen verwenden, da die Plastikscheibe das Display doch arg in Mitleidenschaft ziehen würde. Im Moment handhabe ich es so, dass ich meine Displayschutzfolie mindestens einmal im Semester wechsele, da der Stift doch den ein oder anderen Kratzer macht.
Für mich ist das nicht schlimm, ich kaufe den Dreierpack Displayschutzfolien von Mumbi für 9 € und dann hält das anderthalb jahre, was vollkommen ok ist.
Ich muss gestehen, das ist der einzige Nachteil am V3, dass man immer zusehen muss, dass die Plastikscheibe und das iPad Display einigermaßen sauber sind, sonst hat man schnell riesige Furchen in der Schutzfolie.
Man sieht das dann immer sofort, wenn bei einem weißen Blatt in Notability „Regenbogenlinien“ zu sehen sind. Dieser Erscheinung liegt natürlich die unterschiedliche Brechung des Displaylichts an der „Furche“ zugrunde und bedeutet nicht, dass das Display selbst beschädigt ist, woran man sich anfangs auch erst gewöhnen muss.
Wie gesagt, ansonsten bin ich damit sehr sehr zufrieden und meinen Kommilitonen scheint es auch zu gefallen, da ich schon öfter nach meinem Setup gefragt wurde und der ein oder andere Kommilitone das übernommen hat.
Aber es ist natürlich wie so vieles Geschmackssache ;).
Danke für Deinen ausführlichen Erfahrungsbericht, lieber Florian.
Danke für Deine gute Ergänzung, lieber Sebastian.
Ich hatte den ‚Platten-Stift‘ auch schon in den Händen, konnte mich aber an die Optik und auch an das Schreibgefühl nicht gewöhnen.
Ich habe mir mal den Bamboo CS-160 bestellt, kenne nur den Vorgänger, der ist o.k. aber nicht die Offenbarung – o.k, den gabs für wenige Euro beim einer Onlinebstellung dazu, sonst hätte ich den nie gekauft.
Zudem habe ich noch zwei Bluetooth Stifte von Wacom (Stylus Finelne & Creative Stylus 2 ), die funktionieren ja soweit auch gut aber mit stört auch das laute Schreibgeräucht und der fehlenden Schreibwiderstand wg. der harten Kunststoffspitzen. Letzterer ist auch weniger für sschreiben, sondern mehr fürs zeichnen/malen gedacht.
Hier währe es ein leichtes von Wacom, andere Spitzen als Alternativen anzubieten, schliesslich sind die auswechselbar und für die Stifte der Grafiktablets gibt es auch unterschiedliche Spitzen.
Danke für Deinen Kommentar, lieber Thomas. Hast Du mittlerweile erste Erfahrungen mit dem CS-160 sammeln können? Wie ist Dein Eindruck?
Hallo, nö der ist noch nicht geliefert worden, Paket ist verschollen.
Blöd… Berichte einfach über Deine Erfahrungen, wenn das Paket wieder aufgetaucht ist 🙂
so jetzt kann ich 🙂 – erster Eindruck ganz gut. Vorher hatte ich den Cs-140, der CS-160 ist etwas kleiner ( stört nicht ), ist erheblich leicher ( sehr viel angenehmer ) und die Spitze ist subjektiv meine ich etwas härter, es schreibt sich auf jeden Fall besser damit. Ich habe heute etwas damit im Vergleich geschrieben auf meinem iPad und mit dem CS-160 ist das Ergebniss von der Lesbarkeit und vom Schreibgefühl viel besser geworden.
Verarbeitung, Optik usw. ist absolut Wacom-Niveau, da gibt es nichts zu meckern. Mal bei Wacom nachfragen, die sitzen ja hier bei mir in der Nachbarschaft, ob da nicht mal an weitere Stiftentypen vorgesehen sind 🙂
Danke für den Überblick! – Hatte als erstes einen Bamboo CS-100 und dann aufgrund der Tests hier einen Bamboo CS-160. Ein Riesen-Fortschritt! Ich benutze den Stift weiterhin regelmäßig. – Dann habe ich mir, ebenfalls aufgrund Deiner Tests, einen Pencil for Papers gekauft zum Zeichnen und Malen und bin auch damit sehr zufrieden.
Ohne Deine Tests hätte ich mir sicher einen Adonit gekauft. Das habe ich jetzt mal schön bleiben lassen …
Gruß, Joachim
Gute Entscheidung 🙂
Hallo Lars!
Ich habe mir aufgrund deiner Tests vor etlichen Wochen den CS-160 gekauft und kann deine Aussagen nur bestätigen. Ich habe dann zwischendurch mit zwei alten Stiften geschrieben und frage mich jetzt, wie ich mir das nur jemals antun konnte ;-). Btw: Großes Lob für deinen Blog. Vielseitig, interessant, und dein eBook ist auch lesenswert.
Gruß, Carsten
Danke für die netten Worte, lieber Carsten.