In der Schule war es noch so einfach: Das nächste Ziel war die folgende Klassenarbeit und das war´s. Die gute Zeugnisnote kam mit den Ergebnissen automatisch mit, so dass man sich, außer um die herrlich bequem planbaren Termine, keine Sorgen machen musste.

Doch im Berufsleben stellt man schnell fest: Stresssituationen wie Klassenarbeiten können unangekündigt auftreten. Darauf kann man fatalistisch reagieren und das Leben nehmen, wie es kommt – oder man packt den Stier bei den Hörnern. Doch ohne Strategie funktioniert das nicht.

Hier wie immer die Podcast-Folge kurz zusammengefasst:

Die wichtigste Frage: Wo will ich überhaupt hin?

„Der Weg ist das Ziel“ ist leider mittlerweile zur reinen Kaffeebecher-Weisheit verkommen. Diese kleine Meditation diente ursprünglich dazu, auch Umwege willkommen zu heißen und sie für neue Eindrücke gewinnbringend zu nutzen. Inzwischen ist es aber leider eher eine Entschuldigung für diejenigen, die sich vor mangelhafter Zielsetzung ewig auf dem Weg wähnen.

Doch ein Weg ohne Ziel ist kein Weg.

Es ist nichts als Herumtaumeln im Nirvana, bei dem nur Kraft und Zeit vergeudet wird. Darum, bevor überhaupt über To-Do-Listen, Milestones, Task-Planer und deren sinnvoller Hilfsmittel nachgedacht werden kann, steht die eine, große aber unausweichliche Aufgabe der Zielsetzung an. Wohin will ich: A) Im Leben B) In diesem Beruf C) In dieser Firma?

Bevor diese Fragen nicht beantwortet sind, erübrigt sich sich jede weitere Überlegung.

Ziel und Glück

Ein Ziel zu haben und daraufhin zu arbeiten, ist viel mehr, als der kurzfristige Zugewinn einer Lebensleistung. Gerade der Weg dorthin – sofern das Ziel hinreichend klar definiert ist – kann dann sehr beglückend sein, wenn er strukturiert und organisiert angegangen wird.

Die Zielsetzung ist damit nicht der direkte Benefit. Nein, der Benefit ist die Kontrolle über das eigene Leben.

Zielpausen sind kein Rückschritt

Zur Zielsetzung gehört aber ebenso dazu, sich Raum für Pausen einzuräumen. Dies sind die Zeiträume, in denen das nächste Ziel noch nicht ausformuliert werden soll. Der kreative Geist braucht immer wieder diese Momente, in denen er sich von alle Strukturierung befreien muss.

Wird das zu lange ignoriert, kann eine Krise drohen. Aber auch das ist kein Grund zur Verzweiflung: Selbst eine durch eine Krisensituation erzwungene Zielpause öffnet den geistigen und visuellen Horizont und kann dann – völlig abwegig von den vorher formulierten Zielen – zu ganz neuen Ideen führen.

Nur aufgeschrieben ist formuliert

Der Geist ist ein windiges Wesen, das sich leicht ablenken lässt. Wenn ein Ziel formuliert ist, muss es deshalb zwingend aufgeschrieben werden. Je konkreter das Ziel dabei analysiert und formuliert ist, desto besser ist die anschließende Ausrichtung daraus.

Ziel ist formuliert. Und jetzt?

Ohne ein regelmäßiges Innehalten und Überprüfen, ob ich überhaupt noch auf dem richtigen Weg bin, ist kein Ziel zu erreichen. Daher ist für mich das wöchentliche Review, das wichtigste Tool um fokussiert und zielorientiert zu arbeiten. Ohne wöchentliches Review, keine Zielerreichung. So einfach ist das.

Ich habe das wöchentliche Review in folgenden drei Bereiche aufgeteilt:

1. Ziele verinnerlichen

Erst muss ich mir nochmals klar darüber werden, welche Ziele will ich überhaupt erreichen will. Was sind meine Prioritäten? Was ist mir wichtig? Wo will ich hin?

Dazu schaue ich nochmals in meine diversen Tools: Lebensplan, Business-Vision, Einfacher Businessplan.

Jetzt weiss ich wieder, wo ich hin will und alle weitere Planung fällt mir viel viel leichter.

2. Letzte Woche reflektieren

Als nächstes werfe ich einen Blick auf die vergangene Woche. Ich gucke in den Kalender und in mein Notizbuch, also GoodNotes. Habe ich eventuell etwas vergessen zu notieren oder eine Aufgabe zu erfassen? Das kann ich jetzt in Ruhe nachholen. So geht nichts verloren, rein theoretisch…

Abschließend werfe ich noch ein Blick in mein Portmonee und meine Taschen. Alle Belege und Quittungen der vergangenen Woche werden sortiert und abgelegt.

3. Nächste Woche planen.

Jetzt geht es an die Planung der anstehenden Woche. Dazu öffne ich meinen Kalender und gleichzeitig meinen Taskmanager Todoist, meist im Split-Screen auf meinem iPad. Die Ansicht ‚Nächste 7 Tage‘ in Todoist ist dafür perfekt geeignet.

Jetzt plane ich die Aufgaben der anstehenden Woche entsprechend. Dabei gucke ich auch gleichzeitig immer in meinen Kalender und checke gegen: Habe ich an den Tagen auch die Zeit, die geplanten Aufgaben zu erledigen?

Zum Schluss des wöchentlichen Reviews sollte die anstehende Woche komplett durchgeplant sein. Diese Planung hält dann in der Regel bis Montag Mittag…

Welche Erfahrungen habt Ihr, mit dem wöchentlichen Review? Ich freue mich auf Eure Anregungen in den Kommentaren.