Nach einer kürzeren Pause, bedingt durch die Arbeit an meinen neuen Podcast, geht die Testserie von Email-Apps für das iPhone in die nächste Runde. Dieses Mal am Start: CloudMagic.

Wieder eine hochgelobte App (nach eigenen Aussagen 4 Mio. Nutzer!). Wieder eine App ohne Snooze (Wiedervorlage). Wieder eine Quälerei?

Die Bedienung und das Handling von CloudMagic zeigt das folgende kurze Video:

The Good

Apps für alle Plattformen

CloudMagic gibt es für alle Apple Plattformen: Mac (OS X), iPad/iPhone (iOS), Apple Watch; darüber hinaus noch für Android und Android Wear. Ein Umgewöhnen zwischen unterschiedlichen Apps auf den einzelnen Plattformen ist somit nicht nötig.

Cloudmagic Konto

Gerade bei vielen Email-Konten kann das Anlegen auf den einzelnen Geräten mitunter ganz schön nerven. (Gerade wenn man wie ich eine Testreihe durchführt…)

CloudMagic bietet die Möglichkeit, ein CloudMagic-Konto in der iCloud anzulegen. Einmalig alle Email-Accounts eingerichtet, werden diese automatisch auf allen verbundenen Geräten synchronisiert. Praktisch, aber Achtung: Hierbei werden auch die Passwörter in der Cloud abgelegt. Wer das nicht möchte, sollte einen großen Bogen um diese Funktion machen.

Die Karten

Mit Hilfe der sogenannten Cards werden Apps von Drittanbietern einfach eingebunden.

Test der Email Apps für das iPhone CloudMagic

Es besteht so die Möglichkeit, Emails direkt an die folgenden Programme zu senden:

  • Todoist
  • Evernote
  • Trello
  • OneNote
  • Asana
  • Salesforce
  • Zendesk
  • Pocket

Auch toll: Bei Todoist und Evernote kann man zwischen ‚Quick Save‘ und ‚Edit & Add‘ wählen. ‚Quick Save‘ fügt die Email sofort ohne weiteres Abfragen der Inbox hinzu. Bei ‚Edit & Add‘ können Termine, Notizbücher, Projekte etc. zusätzlich ausgewählt werden.

The Bad

Einstellungen

Die Einstellmöglichkeiten sind äußerst überschaubar gehalten. Eine Individualisierung der Oberfläche oder auch der Bedienung ist nicht möglich.

Test der App Cloudmagic

Wischgesten

Zwar gibt es die mittlerweile ja zum Standard gehörenden Wischgesten, aber leider nur in eine Richtung und dann muss man die Aktion auch noch einmal extra auswählen.

Cloudmagic als einfache Email App für das iPhone

Ein Klick zu viel und dadurch unnötig kompliziert.

Nach Aussagen von Android-Nutzern wurden die Wischgesten dort schon angepasst und direkt mit einer Funktion verbunden. Vielleicht kommt das ja in einem der nächsten Updates auch noch für das iPhone.

Mangelnde Anzahl Schnittstellen

Auch wenn ich als Todoist-, Evernote- und Trello-Nutzer hier nichts zu meckern habe, ist mit der Anbindung eines einzigen Taskmanager (Asana zähle ich nicht zu den Taskmanagern) das Angebot doch sehr mager. Nutzer anderer Aufgabenmanager bleiben außen vor.

Das Mac Programm

Die App für den Mac steckt noch in den Kinderschuhen. Zwar sehr einfach strukturiert, was gefällt, reicht sie vom Funktionsumfang noch nicht einmal an die iOS Apps heran.

Vergleich von Email Apps für das iPhone

So sucht man die Funktionalität der Karten dort vergebens.

Das Mac Programm ist entgegen der Apps für iOS nicht kostenlos. € 19,99 zahlt man für diese Schmalspurversion eines Email-Programms…

Cloud Anbindungen

Auch hier ist die Auswahl überschaubar gehalten. Einzig Google Drive und iCloud werden angeboten.

Email App Cloudmagic Cloud Schnittstellen

Es bleibt dabei: Die Anzahl eingebundener Apps von Drittanbietern ist nicht zeitgemäß.

The Ugly

OK, irgend womit müssen die Jungs bei CloudMagic ihr Geld verdienen. Schließlich geben sie ihre Apps größtenteils kostenlos her. Die Monetarisierung über das In-App-Abo ‚Sender Profiles‘ wirkt aber nicht wie ein durchdachtes Geschäftsmodell.

Für $ 24,99 im Jahr kann ich mir von den Absendern der erhaltenen Emails ‚Sender Profile‘ anzeigen lassen. CloudMagic bedient sich dabei einer Datenbank, die mit Hilfe der sozialen Netze gefüttert wird…

Ich habe die Befürchtung, dass sich nur wenige Nutzer auf den kostenpflichtigen Dienst einlassen werden. Hoffentlich geht denen bei CloudMagic nicht irgendwann das Geld aus. Aber vielleicht täusche ich mich da ja auch.

Die Tabelle

Um die Übersicht zu behalten, habe ich eine Tabelle mit meinen Testkriterien und allen bisher getesteten Email-Apps erstellt:

Fazit

CloudMagic ist eine schlanke und einfache Email-App. Der Funktionsumfang ist sehr gering und eine Wiedervorlage fehlt komplett.

Schön ist die Idee mit den Karten, auch wenn man sich bzgl. der angebotenen App-Schnittstellen arg einschränken muss.

Generell ist die Bedienung etwas zu kompliziert gehalten und auch die Anzahl an Schnittstellen und Funktionen einfach zu gering. Ich sehe hier keinerlei Mehrwert gegenüber der mit jedem iOS ausgelieferten Apple Mail. Andere Email-Apps sind da deutlich weiter.

Für mich, den bekennenden Inboxzero-Fanatiker, ist die fehlende Wiedervorlage eh schon ein K.O.-Kriterium.

Habt Ihr Fragen zu CloudMagic? Wollt Ihr mir Eure Lieblings-Email-App verraten? Ich freue mich auf unseren Austausch in den Kommentaren.