Dies ist eine weitere Folge zum „Ohne-Büro-Experiment“. Zu den bereits veröffentlichten Beiträgen zu diesem Thema sind einige Fragen von Euch eingegangen, die Steffen Kessler vom FranchisePortal und ich nun beantworten wollen.

Kurz zur Erinnerung: Vor der Sommerpause gab es meinen Beitrag „Mein Ohne-Büro-Experiment (Virtual First), in dem es darum ging, dass wir unser Büro in Leverkusen aufgegeben haben und in ein kleines Büro / Café gewechselt sind, wo wir uns bei Bedarf treffen können.

Daraufhin hatte Steffen mir geschrieben, dass er das bereits schon etwas länger gemacht hat und auch schon Erfahrungen gesammelt hat. Mit Steffen habe ich dann im Hallo FOKUS! Podcast die Folge „Virtual First: Das Ohne-Büro-Experiment in der Praxis – Steffen Kessler“ aufgenommen.

Video

Podcast

Das FranchisePortal
Virtual First: Das Ohne-Büro-Experiment in der Praxis, Steffen Kessler
Mein Ohne-Büro-Experiment (Virtual First)

Eure Fragen zum Ohne-Büro-Experiment

1. Post

„Wir stellen uns gerade die Frage, wie ihr es mit der Postanschrift löst. Es kommen ja Dokumente, die aufbewahrt werden müssen, z.B. die Handelsbilanz gebunden vom Steuerberater oder eben Dokumente mit Urkundencharakter. Wo kommen die an? Digitalisierung ist klar, aber wo verbleiben die Dokumente, wenn es kein Büro mehr gibt?“ (von Sandra)

2. Auszubildende

„Weiterhin stelle ich mir die Frage, wie geht ihr mit Auszubildenden um? Oder gibt es keine?

Wir haben aktuell drei Azubis und wären diese nur im Homeoffice, denke ich wären sie nicht annähernd so gut betreut. Was wäre hier dein Ansatz?“ (von Sandra)

3. Teamspirit und Stresslevel

„Ich fände ein Follow-Up bei dem Thema super spannend. Vor allem auf den Team-Spirit und das Stresslevel der Mitarbeiter bezogen. Ich arbeite seit 2015 im Home Office und finde, es hat definitiv große Vorteile, die ich auch nicht missen möchte.

Aber ich empfinde es auch als deutlich stressiger, als meine 10 Jahre davor in einem Büro. Ich denke auch, dass Kommunikation fernab der Arbeit super wichtig für das Team ist, sonst sinkt die Identifikation mit dem Unternehmen und der Arbeit drastisch. Beim Miteinander vor Ort werden ja Hormone für die Bindung ausgeschüttet. Wird das online nicht irgendwie kompensiert, steigt das Risiko, dass die „Liebe“ zum Unternehmen schnell verloren geht…. wie in einer echten Beziehung.“ (von Katja)

4. Risiko der Vereinsamung

„Nachtrag: Ein weiterer deutlicher Nachteil am Homeoffice ist das Risiko der Vereinsamung für mich. Klar, wenn man mit Menschen zusammenwohnt, mag das nicht so hoch sein. Aber Arbeit ist für Menschen, die alleine leben, noch so viel mehr – sofern das Kollegium harmonisch ist. Gerade an Tagen, wo es einem vielleicht doof geht, ist es schön auf Arbeit zu Kollegen zu kommen, die einen hochziehen und motivieren. Oder wo man sich einfach mal alles von der Seele reden kann. Wo man seinen persönlichen Mist mal für eine Zeit vergessen kann. Im Homeoffice ist man mit solchen Gefühlen völlig allein.“ (von Katja)

5. Selbstdiziplin, Anerkennung und Austausch

Dazu das hohe Maß an Selbstdisziplin, dass es erfordert. Die fehlende Anerkennung von außen und der Austausch, denn in einem funktionierenden Team ko*tzt man sich ja mal aus oder feiert sich gegenseitig für Sachen, die gut laufen … BTW: Mich würde generell interessieren, ob Homeoffice das Risiko auf Depressionen oder Burnout steigert. Direkt mal googeln, ob es dazu schon Studien gibt. Edit: ja gibt es und die Belastung durch Homeoffice steigt.

Kurz um: Ich denke, Homeoffice ist Fluch und Segen zugleich. 😅“ (von Katja)

6. Steuerliche Aspekte

„Was ist mit den steuerlichen Aspekten bei Mitarbeitenden im Ausland? Da gibt es glaub‘ auch für den Arbeitgeber schnell mal Konsequenzen. Hast du das abgeklärt?“ (von Nicole)

7. Telefonanlage

„In deinem letzten Podcast mit Steffen Kessler wurde zu Beginn das Thema Telefonanlage und Alternativen angesprochen. Leider seid ihr darauf nicht weiter eingegangen. Daher die Frage an euch beide: wie macht ihr das mit dem Telefon? Habt ihr eine Telefonanlage in der Cloud? Wenn ja, wie sind eure Erfahrungen, was könnt ihr da empfehlen?“ (von Daniel)

8. Homeoffice-Zuschlag

„Mit wirklich großem Interesse habe ich deinen Blog zum Thema „Virtual First“ verfolgt und muss sagen, dass ich kurz davor bin das auch umsetzen zu wollen. Eine Frage hätte ich an dich: Zahlst du deinen Mitarbeitern dann einen Homeoffice-Zuschlag (z.B. wegen zusätzlicher Strom- und Heizkosten)? Wenn ja, hast du da einen Richtwert?“ (von Andrej)

Vielen Dank für Eure tollen Fragen und Kommentare, die Ihr mir geschickt habt. Und dazu möchte ich Euch auch gerne wieder einladen. Wenn Ihr also noch weitere Fragen oder Anregungen dazu habt, schreibt mir gerne eine E-Mail an fraglars@larsbobach.de

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