Trotz aller Vorsätze zum neuen Jahr bin ich in der vergangenen Woche doch wieder viel, oder eigentlich nur, unterwegs gewesen. Ich bin quer durch die Republik gereist.
Das war aber gar nicht so schlimm, schließlich hatte ich mit dem iPad Pro und dem Apple Pencil die perfekten Reisebegleiter immer an meiner Seite.
Eigentlich wollte ich diesen Artikel mit einer Beichte beginnen, denn ich bin die Woche schwach geworden… das spare ich mir jetzt doch bis zum Schluss auf. Ich sehe halt immer erst das Positive, so bin ich nun mal.
Das Reisegepäck
Mein Reisegepäck sah während der Woche im Wesentlichen so aus:
- iPad Pro
- Magic Keyboard
- Apple Pencil
- iPhone 6s Plus
- Kopfhörer
- Kensington Presenter
- Visitenkarten
- iPad Tasche
Je nach den anstehenden Anforderungen oder Möglichkeiten, hatte ich meist entweder das Keyboard oder den Presenter zu Hause gelassen. Beide zusammen passen leider nicht in meine iPad Tasche. Brauchte ich doch beides, habe ich den Presenter in meiner Jacke verstauen müssen.
Präsentationen
Auch wenn wir in meiner Agentur die Google Office Produkte nutzen, habe ich für Präsentationen nach wie vor Keynote von Apple im Einsatz. Die Möglichkeiten und die Präsentationen an sich sind dort um einiges schöner.
Präsentationen unterwegs mit dem iPad zu bearbeiten, ist überhaupt kein Problem und geht mir nach einer gewissen Eingewöhnungszeit sehr flüssig von der Hand.
Neue Präsentationen erstellen geht natürlich auch, ist aber dann schon wieder etwas schwieriger und unnötig kompliziert.
Als Weiterschalter während der Präsentation nutze ich den Kensington Presenter. Einfach per Bluetooth mit dem iPad koppeln und schon kann es losgehen. Der funktioniert übrigens auch an einem MacBook.
Technische Probleme hatte ich damit nur nach mehrfachem Wechsel zwischen MacBook und iPad. Einmal gekoppelt, läuft er aber problemlos.
Schreiben
Nach drei Wochen iPad only kommen wir echte Zweifel, ob ich ein Tastaturcover für mein iPad Pro jemals benötigen werde. Zum einen schreibe ich aufgrund des Apple Pencil viel mehr von Hand. Zum anderen ist das Magic Keyboard von Apple so klasse, dass ich es nicht mehr missen möchte.
Ein weiterer Riesenvorteil der Kombination iPad und Magic Keyboard: Wenn ich mein altes iPad Air für handschriftliche Notizen nutzte, musste ich das Keyboardcover immer erst abnehmen, da das iPad sonst beim Schreiben zu sehr wackelte. Das entfällt bei einer externen Tastatur.
Was auch super ist: Das Magic Keyboard passt perfekt in die kleinere vordere Tasche meiner Pack & Smooch.
Handschrift
Die Art, wie wir Notizen festhalten, beeinflusst unser Denken. Das wurde mir neulich wieder im Setup Artikel von Manuel Marquina bewusst, der darin auf ein Video von Clive Thompson zu diesem Thema hingewiesen hat.
Unabhängig davon hatte ich Anfang des Jahres einfach mal angefangen, mein Tagebuch handschriftlich auf dem iPad zu führen.
Und was soll ich sagen: Es funktioniert wirklich. Ich habe das Gefühl, viel freier in den Gedanken und vor allem kreativer beim Schreiben zu sein.
Du fragst Dich: Tagebuch??? Was will er denn damit??? Guckst Du hier: 6 Gründe, warum Du ein Tagebuch führen solltest.
Auch sonstige Ideen, Gedankenblitze und -gänge, meine grobe Wochen- und Tagesplanung notiere ich jetzt vorwiegend handschriftlich auf dem iPad. Ist wirklich klasse, kann ich nur jedem empfehlen.
Ein kleine Einschränkung
Ich habe die Woche auf Reisen nur ein einziges Mal mein MacBook vermisst.
Während einer Präsentation (lief auf dem iPad) kam eine Diskussion auf und mir eine Idee. Die wollte ich kurz notieren, was auf dem iPad aber nicht möglich war, sonst hätte ich die Präsentation ja unterbrechen müssen.
Also versuchte ich mir die Idee zu merken und im Nachgang zu notieren. Das hat natürlich nicht funktioniert. Ich hatte meine garantiert wahnsinnig geniale Idee wieder vergessen…
Der Akku
Nur damit ich es auch mal erwähnt habe: Ich hatte nie auch nur ansatzweise ein Problem mit der Akkulaufzeit. Ich habe das Pro meistens über Nacht geladen und auch wenn ich es den ganzen Tag intensiv genutzt hatte, war der Akku abends nie unter 30%.
Das Ladegerät musste ich auf meinen Tagesreisen nie einpacken.
Die Beichte
Die Woche stand die Produktion meines Videos zum Apple Pencil an. Ich musste das Video schneiden und nachvertonen. Erst hatte ich mir iMovie angeguckt und mich danach noch auf die Suche nach geeigneteren Apps begeben.
Nachdem ich so schon über 30 Minuten vertrödelt hatte und noch keine Lösung in Sicht war, habe ich dann einfach meinen iMac gestartet. Der Begrüßungston, den ich schon fast vergessen hatte, klang wie Engelsgesang in meinem Ohren.
Nach 40 Minuten war das Video geschnitten, vertont und der Youtube-Upload lief. Das ist echte Produktivität und wäre nur mit dem iPad nicht ansatzweise möglich gewesen.
Fazit
Unterwegs ist das Pro mit dem Apple Pencil der perfekte Reisebegleiter. Mehr brauchst Du nicht, ok, eventuell noch eine externe Tastatur. Mein MacBook habe ich auf jeden Fall (fast) nicht vermisst.
Es fühlt sich einfach gut an, so leicht und unbeschwert zu reisen.
Semiprofessioneller Videoschnitt ist mit dem iPad aus dem Stegreif nicht möglich, zumindest nicht für mich. Da bremst das iPad die Produktivität und Effizienz doch arg aus.
Die nächste Woche wird meine letzte Woche iPad only. Irgendwie schade, aber auch irgendwie gut.
Habt Ihr Fragen oder Anregungen zu meinem iPad only Experiment? Ich freue mich auf unsere Diskussion in den Kommentaren.
Kleiner Hinweis für alle, die meinen die Apple Magic Tastatur passe in die vorgestellte pack&smooch Taste für den 10,5″ iPad. Dem ist nicht so, wie ich gerade leidvoll festgestellt habe.
Danke für den Hinweis 😉
Hallo Lars,
vielen Dank für deinen Bericht (und viele andere, die ich bereits gelesen habe). Ich habe den Presentair bei amazon bestellt, aber leider ist die Batterie nach einem vergeblichen Kopplungsversuch mit meinem MacBook Air aus 2015 bereits leer. Ich wollte eigentlich noch gerne testen, ob er zum Weiterklicken von pdfs auf dem ipad pro taugt (dazu habe ich keine Berichte gefunden). Weißt du
a) ob der Presenter mit dem MacBook Air kompatibel ist und
b) ob er zum Weiterklicken von pdfs taugt?
Vielen Dank und viele Grüße,
Gabi
Das mit der Batterie ist so eine Sache… Du musst die Batterie bei Nichtgebrauch entfernen, da sonst in der Tasche immer irgendeine Taste gedrückt wird und die Batterie im Nullkommanix leer ist.
zu Deinen Fragen:
a) Kann ich Dir nicht beantworten, besitze ich nicht. Vielleicht mal den Support kontaktieren.
b) Mit welcher App schaust Du Dir auf dem iPad denn die pdfs an?
Hallo Lars,
vielen Dank für deine Antwort. Auf dem IPad habe ich bislang nur den Standard-pdf-Viewer (vermutlich Preview?). Ich könnte aber natürlich auch Acrobat Reader oder was anderes installieren, wenn es nur damit funktioniert…
Hallo Lars,
weißt Du zufällig, ob der Präsenter auch für das Präsentationstool „Prezi“ geht?
Liebe Grüße,
Stefanie
Danke für Deine Frage, Stefanie. Sorry, das kann ich Dir leider nicht beantworten. Am besten direkt an den Support wenden 🙂
Hallo Lars,
darf ich fragen welche Tagebuch-App das im Screenshot ist?
Gruß
Fabian
Ja, klar. Dafür bin ich schließlich da 🙂
Das ist Noteshelf, eine Notiz-App, mit der ich eine Zeitlang mein Tagebuch geführt habe.
Mein Favorit ist aber zur Zeit Grid Diary: https://larsbobach.de/grid-diary-die-perfekte-app-fuer-tagebuchschreibmuffel/
Hallo Lars,
besten Dank für Deine bisherigen Infos zum Thema iPad Pro. Ich bin auf das Fazit gespannt.
Heute habe ich eine eher triviale Frage: Welche Version des iPad Pro ist anzuraten? Ich denke 128 GB sowieso, denn 32 GB wäre auf Dauer wohl zu wenig. Aber nur WiFi oder WiFi und Cellular? Stimmt es, dass GPS nur mit der Cellular-Ausstattung funktioniert? Welche Ausstattung hast Du und was gab den Ausschlag dafür?
Herzliche Grüße
Michael
Ich habe ein 128 GB Cellular.
Die 128 GB sind für mich als Cloud-Junkie zwar viel zu viel, aber ich brauche auch unterwegs einen unkomplizierten Internetzugang. Und Cellular gibt es nur in der 128 GB Variante… danke Apple 😉
Ich habe ja den allergrößten Respekt vor Euch. Ich bin langjähriger Iphone und Ipadnutzer, aber produktives Arbeiten mit dem Ipad ist für mich nicht möglich. Selbst mit dem Ipad Pro, dass ich als Fanboy eigtl. sofort kaufen würden, kann ich nicht arbeiten, alles ist ein Kompromiss…ich habe ein Surface Pro 4 und damit kann ich mit einem einzigen Gerät alles machen, auch, wenn es natürlich nicht den Applestyle hat, aber sei es drum…
Danke für Deine Erfahrung, lieber Jan. Kannst oder möchtest Du das eventuell etwas näher ausführen? Gerne in einem Gastbeitrag, das fände ich super interessant.
Ich wage den Schritt nun auch und verkaufe sogar mein MBP, unterwegs nutze ich eh nur noch das iPad Pro, daheim habe ich meinen iMac, das MBP ist somit einfach über … Ich berichte weiter, evtl. sogar mit einem Gastartikel hier …
Super, das würde mich riesig freuen 🙂
Also ich bin auch leicht und unbeschwert unterwegs, mit meinem Macbook Air 13″. Ich habe alles was ich brauche, und finde es perfekt. Internetverbindung ist ja auch kein Problem, iPhone Hotspot, und läuft. Meine Erfahrung ist, wenn ich nur mal für ein paar Minuten ins Internet möchte, nehme ich mein iPad Air, aber zum arbeiten ist es für mich kein vollwertiger Ersatz. Und zwischen iPad Pro und Macbook Air halt je nach Ausstattung gibt es keinen all zu großen Preisunterschied, und dahingehend würde ich mich immer wieder für das Macbook Air entscheiden. Aber es fahren ja auch nicht alle Menschen rote Kombis….
Danke für Deinen Erfahrungsbericht, lieber Eckhard.
Hm, wenn das iPad grad blockiert ist, warum die wahnsinnig geniale Idee nicht schnell im iPhone speichern?
😉
Sehr schöner Praxisbericht. Werde ich gerne ausprobieren. Laut Hersteller ist der Kensington PresentAir Pro LE-Presenter NICHT für Mac geeignet? Hasst Du ein anderes Modell? …leider ist die Kensington-Website äußerst lieblos und unvollständig.
Viele Grüße
Andras Klippe
Nachtrag: Gibt es einen Presenter-Stift, der auch mit Keynote funktioniert? in der Beschreibung steht immer nur „iOS, nur mit PowerPoint. Und Mac geht gar nicht? Bei Dir geht es doch auf dem Mac? Sehr verwirrend….
Hallo Andreas, der einzige Stift der sich zum arbeiten auf einem iPad eignet ist der Adonit Jot Script 2. er hat eine Spitze von 1,9mm und ist gut im handling. Ich habe schon viele ausprobiert, und eben genatter ist der einzige mit dem man arbeiten kann. Allerdings steht hier der Preis entgegen, aber für eines wird man sich immer entscheiden müssen.
Vielen Dank Eckhard und Lars. Ich werde den Adonit auch noch bestellen. Habe gerade den Bamboo Stylus 170 bestellt als Ersatz zu meinem alten Bamboo mit „wabbliger Spitze“. Beim Laserpointer habe ich etwas einfaches genommen: Inateck 2.4 GHz Wireless Presenter für PowerPoint| Multifunktions-Kabellose /Schnurloser/ Cordless Fernbedienung. Für den Moment halt nur mit OSX oder Windows. In Kürze kommt ein Satechi® Aluminum Wireless Presenter heraus. Kanpp 39USD. Dieser Stigt soll alles „erschlagen“ und sieht dazu noch formschön aus. Auf der Website kann man sich eintragen, damit man informiert wird, wenn der Stift in Deutschland verfügbar ist.
… ich werde mich demnächst mehr mit dem „papierlosen“ Büro beschäftigen 🙂 Der nächste logische Schritt ist das große iPad Pro. Isdt vielleicht nur etwas zu groß, wenn ich damit in Südost-Asien „durch die Gegend renne“.
Asiatische Grüße und nochmals vielen Dank für die Informationen, die mir sehr geholfen haben, von
Andreas Klippe
Hallo Andreas, Lars hatte in einem anderen Beitrag geschrieben das der Adonit sich nicht zum schreiben eignet, das mag wohl sein, und das habe ich bisher nicht probiert, da meine Handschrift vermutlich von keiner OCR Erkennung gelesen werden kann, und ich seit Jahren meine Notizen eintippe, hat halt den Vorteil ich kann sie immer lesen. Zum papierlosen Büro noch eine Anmerkung, ich setze die App Scanner Pro ein gibt es für iPhone sowie auch iPad. Das coole so finde ich, Du kannst auch eine schief eingescannte Notiz gerade ablegen, und wenn Du willst in der iCoud oder Dropbox, oder wo anders. Das finde ich sind die kleinen eleganten Helferlein. Was machste zB. mit Kassenbelegen die auf Thermotransferpapier geduckt worden? da gibt es ja nix anderes, denn wie willste einen ev. Garantieanspruch geltend machen? Es gibt zB. bei Baumärkten auf einige Geräte 7 Jahre Garantie, den Beleg zeigste mir mal nach 7 Jahren…LG Eckhard
Eckhard, gute Idee mit den Thermopapieren. Wir kopieren diese und heften das Original für Steuerzwecke gleich daneben. Wenn die Buchprüfung nach 10 Jahren kommt…
Ich weiß das machen viele Buchhalter so, aber damit ich nicht ewig in meiner Dropbox suchen muß haben die Dokumente folgendes Format: zB. 20160208–Bandschleifer. Somit hast Du eine Sortierung in chronologischer Reihenfolge.
Der Inateck 2.4 GHz Wireless Presenter ist heute gekommen. Genial einfach. Funktioniert mit PowerPOint und mit Keynote. Bei Keynote sollen lediglich die Hyperlink-Funktionen nicht gehen. So what…. Für ca. 14 € und einer AAA-Batterie kann man nichts sagen.
Nochmals herzlichen Dank an Lars, der die Tests alle viel „wissenschaftlicher“ durchführt.
Danke für die Empfehlung, lieber Andreas.
Meiner funktioniert mit iOS und Keynote und auch am Mac mit Keynote. Ich bin gerde unterwegs und werde, sobald ich wieder zu Hause bin, einmal nachsehen 🙂
So, gerade nachgeschaut und auch den toten Link repariert… Es ist exakt der gleiche Presenter, den ich im Artikel verlinkt habe.
Lese deine Artikel sehr gerne. Was meinst du mit Semiprofessioneller Videoschnitt ? Ich sehe kein Problem mit dem iPad Pro schnell und easy Videos zu bearbeiten.
Kannst du denn eine App empfehlen?
OK, welche App nutzt Du dafür?
Auch iMovie aber es gibt diverse Alternativen