Mein Name ist Tobias Bauer. Ich bin Referendar an einem Gymnasium in NRW und stelle mich der schier aussichtslosen Herausforderung, als Lehrer ein papierloses Büro anzusteuern.

Gegen Ende meines Studiums bekam mich mein Schreibtisch häufiger zu Gesicht als meine bessere Hälfte. Die Abschlussarbeit forderte mich und vor allem meine freie Zeit, von der ich als Student zuvor doch recht viel hatte.

So begab ich mich auf die Suche nach Möglichkeiten meine Produktivität zu erhöhen und mein Zeitmanagement zu verbessern. Ich stieß auf Lars‘ Blog und begann viele seiner Tipps und Anregungen umzusetzen.

Mittlerweile bin ich ein großer Freund der Programme Evernote und ToDoist. Da ich sehr schnell und sehr viel wieder vergesse, frage ich mich, wie ich vorher, ohne diese beiden Tools, überhaupt ansatzweise produktiv arbeiten konnte.

Seit einigen Monaten, vor allem aber seit meinem beruflichen Umzug im April, habe ich mich der Herausforderung des papierlosen Büros verschrieben. Das Wort ‘Papierlos‘ darf dabei natürlich nicht auf die Goldwaage gelegt werden – als Lehrer, auch im Zeitalter von iPads, Beamern, Smartboards und digitalen Lernplattformen, ist Papier aus dem System Schule nicht ansatzweise wegzudenken. Dennoch stelle ich mich persönlich der Herausforderung so viel wie nur irgendwie möglich ohne den Einsatz von Papier zu bewerkstelligen.

Mein Setup

Mein heimischer Arbeitsplatz kommt soweit ohne Papier aus. Dennoch kann ich auf einen Stapel an kleinen Notizzetteln nicht verzichten. Zumindest der Einkaufszettel wird noch auf dieses klassische Medium geschrieben.

Ansonsten findet man Papier nur noch im Epson Drucker, der hauptsächlich als Scanner genutzt wird. Noch genügt er für diesen Zweck meinen Ansprüchen. Auf der linken Seite befindet sich mein Eingangskorb, in dem alle Papiere landen, die nicht sofort bearbeitet werden müssen.

Sonntags abends wird dieser geleert. Dokumente, die ausschließlich digitalisiert werden müssen, landen in einer separaten Scan-Box am Drucker. Bevor am Montag eine neue Woche beginnt, sind beide Körbe leer.

Diese Routine gehört ebenso wie ein Wochen-Review und ein Evernote Inbox-Cleaning zu den wichtigsten Office Arbeiten. So kann, ohne Altlasten, in eine neue Woche gestartet werden.

Ebenso wie Lars, schwöre ich auf den guten alten Wandkalender in Übergröße. Als Lehrer und in besonderem Maße als Referendar ist es stets wichtig den Blick für das gesamte (Schul-)Jahr zu haben. Ferien und wichtige Termine, wie Lehrproben, Abgaben oder Konfe-renzen, sind in bestimmten Farben markiert. So reicht ein Blick an die Wand um sich im Jahr zurechtzufinden.

Tobias Bauer

Mein iPad mini Retina ist mein Allround-Werkzeug. Egal ob im Umfeld der Schule, als Arbeitsgerät in den eigenen vier Wänden, als Informationsquelle oder zur Unterhaltung, das Tablet ist ständig im Einsatz.

Dementsprechend gestaltet sich der Home-Screen. In der unteren Leiste finden sich die klassischen Apple-eigenen Kommunikations-Apps. Daneben mein Arbeitsplatz-Ordner mit Evernote, GoodNotes, verschiedenen Office-Apps und Cloud-Diensten.

Es folgt das Must-have für alle „digitalen“ Lehrer. Die App TeacherTool ist Lehrer-kalender, Klassenbuch und Notenverwaltungssystem in einem. Meine meist frequentierten sozialen Kanäle folgen ebenso wie meine Musik-Bibliothek. Der Rest erklärt sich soweit von selbst.

Erwähnenswert und die mit Abstand am häufigsten geöffneten Apps sind der Kalender und ToDoist. Beide im Zusammenspiel geben mir meinen Produktivitätsschub. Für die schnellen und flüchtigen Ideen nutze ich seit einigen Wochen Note.

Meiner Meinung nach kann eine Notiz-App nicht simpler und effektiver aufgebaut sein. Einmal mit Evernote verknüpft, tippe, spreche oder fotografiere ich etwas in Note und mit einem Wisch landet die Notiz in meiner Evernote-Inbox.

Mein iPhone ist nach demselben Prinzip aufgebaut und wird entsprechend immer dann genutzt, wenn der Griff zum iPad zu umständlich ist.

Die Idee des papierlosen Büros versuche ich natürlich auch in den Unterricht zu tragen. Auch ich nutze noch die klassische Lehrertasche und weiß sie sehr zu schätzen. Dennoch wird so wenig wie möglich Papier mit in die Schule transportiert.

Immer dabei das iPad und ein Anschlusskabel für die Beamer und Smartboards. Entsprechend eingerichtete Klassenräume in den Schulen vorausgesetzt. Arbeitsblätter werden nach Möglichkeit zu Hause vorbereitet und über einen USB-Stick oder die Cloud erst in der Schule ausgedruckt.

In Zukunft wird jedoch mehr und mehr auf digitale Lernplattformen ausgelagert und den Schülern auf diesem Weg zugänglich gemacht. Weitere Ansatzpunkte und Ideen rund um die digitale Lehrertasche finden sich bei Felix Schaumburg, der auf dem Blog www.edushift.de seine Gedanken diesbezüglich niederschreibt.

Die Möglichkeiten dahingehend Unterricht digital vorzubereiten, ihn mit digitalen Materialien zu stützen und ihn auf digitaler Ebene zu evaluieren und kategorisieren sind endlos. Evernote nutze ich in dieser Hinsicht zur Planung von Unterricht.

Für jede Klasse und für jedes Fach sind Notizbücher und Stapel eingerichtet, in denen Verlaufspläne und Materialien gesammelt werden. Auch kurze Notizen oder Ideen für einzelne Stunden werden sofort an Evernote weitergeleitet.

Ein ebenso großer Vorteil ist die Arbeit mit Evernote wenn es um Tafelbilder geht. Noch verfügt nicht jede Klasse über Smartboards, an denen Tafelbilder per Tastendruck in die Cloud oder auf einen Rechner gesichert werden. Dank Evernote auf meinem iPad oder iPhone wird das Tafelbild auf der klassischen Wandtafel abfotografiert, automatisch zugeschnitten und in das entsprechende Notizbuch abgelegt.

Wer mehr über das Lehramts Referendariat erfahren möchte, ist herzlich eingeladen meinen (leider etwas eingestaubten) Blog zu besuchen. Auf der Seite www.meinefreundinbasteltnachts.wordpress.com schildere ich aus der ersten Reihe wie es ist, wenn die Freundin nachts um 1 Uhr eine Seite nach der anderen durch das Laminiergerät schiebt. Zukünftig werden zusätzlich Eindrücke meines Vorbereitungsdienstes dort festgehalten.