Meine Familie guckte schon etwas amüsiert, als ich mit einer Tafel Schokolade am Ohr durch das Wohnzimmer schritt.
Nach dem Schokoladen-Versuch war mir eigentlich klar: Ich bin nicht der iPhone 6+ Typ. Das ist eher etwas für Asiaten, die ich schon vor einem Jahr in Hotels mit surfbrettgroßen Smartphones hantieren sah.
Aber so ganz sicher war ich mir noch nicht.
Ein Vergleich im Apple Store brachte auch keine neue Erkenntnis. Nachdem ich eine halbe Stunde mit dem iPhone 6+ herumgespielt hatte, war ich so schlau wie zuvor.
Aber dann passierte es: Auf dem Weg aus dem Apple Store klingelte mein iPhone 5 und als ich es in die Hand nahm, kam es mir einfach nur noch klein vor, winzig klein.
Aha, es ist also alles nur eine Frage der Gewohnheit.
Mit dieser Gewissheit wollte ich es dann doch mit dem iPhone 6+ probieren. Schließlich ist das normale 6er ja nur eine Weiterentwicklung des iPhone 5.
Das 6+ ist etwas komplett Neues, eine neue Kategorie, ein Phablet.
Also, auf zu neuen Ufern.
Hier mein Fazit nach fast einem Monat intensiver Nutzung:
Die Pros:
Die Verarbeitung
Die Verarbeitung ist über alle Zweifel erhaben. Apple halt. Ich habe sogar das Gefühl, dass Apple hier nochmals eine Schippe zugelegt hat.
Die Tasten
Hier ist eine deutliche Verbesserung zu dem Vorgängermodell spürbar. Alle Tasten haben einen deutlichen Druckpunkt und auch der Home-Button mit integrierter Touch-ID wurde von der Haptik verbessert.
Der Touchscreen
Durch die spürbare Reduzierung der Glasdicke ist das Display näher am Finger. Die Bedienung fühlt sich direkter an.
Das Display
Auf Grund der Größe des Displays bietet der Home-Screen eine extra Reihe für Apps.
Die meisten Hersteller haben mittlerweile Versionen ihrer Apps für das 6+ herausgebracht, die von dem Mehr an Platz sinnvoll Gebrauch machen.
Das resultiert zum Beispiel in besserer Übersichtlichkeit im Kalender, störungsfreiem Lesen von Blogs (ohne zoomen), einfacherem Schreiben von Emails und komfortableren Recherchen im Browser.
Die Kamera
Auch hier hat Apple einen Riesenschritt gemacht. Die Qualität ist einfach wahnsinnig gut.
Im Gegensatz zum normalen 6er hat das 6+ einen mechanischen Bildstabilisator, der wirklich hervorragend funktioniert. Videoaufnahmen aus der Hand, ohne Stativ, sind verwackelungsfrei.
Die Akkulaufzeit
Auch bei intensiver Nutzung ist ein Tag ohne Nachladen kein Problem. Neulich auf einer Tagung bin ich – bei wenigen Telefonaten – ganze drei Tage ohne nachzuladen ausgekommen.
Die Cons
Keine Einhandbedienung
Obwohl ich relativ groß bin, habe ich keine riesigen Hände. Die braucht es aber, wenn man, wie gewohnt, sein iPhone mit einer Hand bedienen möchte.
Versuche ich es trotzdem, ist die Gefahr groß, dass es mir aus aus der Hand kippt.
Also, immer schön beide Hände ans Telefon.
Platzbedarf
Klar, ein großes Telefon braucht auch mehr Platz. In die Innentasche im Sakko oder die Gesäßtasche meiner Hosen passt es aber ohne Probleme.
Eng wird es in den vorderen Hosentaschen. Das ist dann schon etwas unbequem.
Fazit
Wie alles im Leben, ist es auch mit dem neuen iPhone 6+ nur eine Frage der Gewöhnung.
Wenn ich jetzt, nach knapp drei Wochen Nutzung, das iPhone 5 meiner Frau in der Hand halte, kann ich nicht fassen, wie klein es ist. Es wirkt so, als hätte ich eine Streichholzschachtel in der Hand. Kein Witz.
Das 6+ ist ein Smartphone für den Smartphone-Ninja, der sein Smartphone intensiv nutzt. Der größere Bildschirm bietet mehr Information und macht das Arbeiten deutlich komfortabler.
Für mich ist das iPhone 6+ das bisher beste iPhone aller Zeiten.
Wie sind Deine Erfahrungen mit dem iPhone 6+? Ich freue mich auf unseren Austausch in den Kommentaren.
Ich habe mir das 6 Plus und nun das 6s Plus zugelegt, obwohl ich das 6er bereits hatte. Damit das nicht zu sehr nach Verschwendungssucht aussieht: Ich habe das 6er meiner Frau gegeben und das 6 Plus verkauft. Also, nur noch das 6s Plus. Meine Entscheidung für das Plus war eine rein praktische…
Da ich nur wenige Telefonate führe und mehr die Apps und Safari nutze, kam mir das größere Display schon gelegen. Zudem mache ich viele Fotos und der optische Bildstabilisator macht eine irre gute Arbeit. Wenn ich aber zwischendurch das iPhone 6 meiner Frau in die Hand nehme, dann ist das einfach eine Perle. Das elegantere Handy ist eindeutig das 6er. Aber zurück will ich auch nicht mehr 🙂
Seit dem filigranen redesign von ios7 mit seinen kontrastarmen Darstellungen war mein iPhone 5s für mich nur noch halb soviel Wert, da ich ab da für viele Dinge einfach meine Brille brauchte: Kalender, email, browser … ärgerlich, und auch mit den entsprechenden Einstellungen nicht wirklich besser.
Umso mehr fieberte ich dem iPhone 6 entgegen und seit mir meine Frau fast täglich das tolle Display ihres neuen Galaxy in Schokoladentafelgröße vor die Nase hält, war für mich klar: mein nächstes wird ein 6 Plus sein 🙂
Und seit ein paar Tagen ist es endlich soweit. Noch habe ich beide iPhones in Betrieb um manuell all die Einstellungen auf mein frisch installiertes 6+ zu übertragen. Und ich kann dem hier gesagten nur zustimmen:
– die Schokotafel am Ohr wirkt schon recht seltsam und erinnert an die imaginäre Kinderwelt, in der Erwachsenenmöbel überdimensional groß wirken
– und auch ich werde mich von der Einhand-Bedienung umstellen müssen, damit mir das 6+ nicht nach vorne über kippt
– im Querformat sind viele Apps jetzt deutlich angenehmer zu bedienen und es macht einfach Spaß. mit dem größeren Display. Leider hat es Apple immer noch nicht drauf, auch den Screen mit den icons im Querformat darzustellen. Wäre vielleicht zu anspruchsvoll, nach all den Jahren?
– durch das herrlich große Display kann ich auch schon wieder vieles ohne Brille lesen, was einfach mehr Spaß macht und vor allem unterwegs deutlich mehr Komfort bietet. Und: ich trainiere damit auch meine Augen, wieder kleinere Sachen ohne Sehhilfe lesen zu können.
– auch das stylische Gehäuse gefällt mir super gut.
– allerdings sorgt das zusammen mit seine Größe auch dafür, dass es schnell aus der Hand gleiten kann.
aus diesem Grund habe ich mir eine 0,3mm dünne Silikonhülle besorgt. damit ist es gegen Kratzer und anecken geschützt, dennoch frei bedienbar und rutscht vor allem nicht mehr wegen seiner glatten Oberfläche so schnell aus der Hand.
– da ich oft Screenshots mache, zB. im Browser, Doku’s, Einstellungen, etc., ist die neue Position des Ein/Aus Schalters ziemlich unpraktisch – aber auch das ich sicher nur eine Frage der Gewohnheit 🙂
Ansonsten st das 6+ auch für mich das beste iPhone aller Zeiten. Der kleine Bildschirm des 5s lässt mich jetzt automatisch schmunzeln. Habe ich wirklich so lange mit diesem Minidisplay gearbeitet? unglaublich 🙂 Und toll, endlich einen so herrlich großen Screen zu haben, auf dem locker noch einen weitere Reihe Icons mehr erscheint. Auch ein wichtiger Punkt für mich.
Bin schon gespannt, wie es sich auf dem 6+ mit dem Bamboo Stylus schreiben lässt 😉
bei allem Lob bleiben für mich auch nach all den iPhone-Jahren noch immer zwei wesentliche Wünsche unerfüllt:
– externe Speichererweiterung per uSD Karte
– austauschbarer Akku um länger Netzunabhängig zu bleiben
Ob das noch was wird? Ich würde fast wetten, nicht in den nächsten 2 Jahren.
Das kann ich mir auch nicht vorstellen 🙂
Danke für Deinen ausführlichen Erfahrungsbericht, lieber Klaus.
Ich verwende zwar kein Apple Produkt, aber ein Samsung Note 4. Ich kann Dir nur zustimmen hat man sich an das Pahblet erst einmal gewöhnt, dann hat man mit herkömmlichen Smartphones ein Problem. Hatte zwischenzeitlich ein Nexus 5 im Gebrauch, aber das wurde wieder an Sohnemann weiter gegeben, fühlt sich einfach verdammt klein an. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass ich ein Smartphone heute anders einsetze als vor 5 Jahren. Am Anfang stand wohl das telefonieren und SMS schreiben. Email konnte man auch lesen, klar aber heute stehen soviele Apps zur Verfügung welche einfach eines größeren Bildschirm bedürfen. Ich mache mit meinem Phablet einfach alles, von Notaten erfassen über Onlinebanking. Multimedia in jegliche Richtung ( Plex ) Video streamen, Audio hören. Es gibt so viele Möglichkeiten, aber die meisten User glaube ich sehen diese Möglichkeiten nicht, oder empfinden es wie Merkels Neuland.
mir sind beide neuen iphones zu groß, obwohl ich auch nicht kurz geraten bin.
um Office Kram zu erledigen habe ich ein iPad, das iPhone dient nur zum Checken von Terminen. mails etc.aber hauptsächlich tatsächlich ganz old school zum telefonieren
je kleiner ein Telefon, desto besser m.E.
Ich selbst nutze nur das 6er ohne „+“ dafür ist mein Daumen lang genug. Was die Einhandbedienung betrifft, hat Apple in iOS8 die Möglichkeit mit Doppeltap (nicht drücken, nur draufhalten) auf die Hometaste, das Bild nach unten zu schieben…dann ist der obere Rand bequemer mit dem Daumen zu erreichen…ober der beim iPhone6+ dann aber lang genug ist…wer weiß.
Den Rest muss dann wohl die Evolution richten 😉
Hallo Lars, ich habe mich köstlich über Deinen Test mit der Schokoladentafel amüsiert.
Meine Einschätzung deckt sich mit deiner. Ich finde das 6+ das beste iPhone, das ich je hatte und kann mir kein kleineres mehr vorstellen.
Nur von der Verarbeitung fand ich das 5s und das 4s irgendwie hochwertiger. Das 6+ fühlt sich auch „glitschiger“ ab. Doch was die Grösse, das Display etc. betrifft: Absolut top!
Ich wäre von meinem 5s nicht auf das 6 umgestiegen. Da wären die Vorteile zu gering gewesen. Doch als ich das 6+ in der Hand hatte, war es um mich geschehen.
Ein-Hand-Bedienung geht bei mir ganz knapp – bin aber auch fast 2m lang mit entsprechend grossen Händen. 🙂 Und sonst gibt’s ja den Trick mit dem halbierten Bildschirm.
Danke für Deinen Kommentar, lieber Ivan.
Mir scheint eher die Länge des Daumens als die Körpergröße relevant. Auch bei halbiertem Screen reichen meine Daumen nicht…
Die Milka-Tafel ist super und wurde von mir auch schon oft verwendet um Android-Freunde zu ärgern … 🙂
Ich selbst bin gerade dabei von Blackberry Q10 auf Iphone 5S mit Typo2 Tastatur umzusteigen. Ohne Tastatur geht bei mir als Vielschreiber nix.