Das heutige Thema ist Things 3, es geht um neue Entwicklungen und natürlich um Lars Gesprächspartner Werner Jainek. Er ist einer der Gründer von Cultured Code und Softwareschmieder des Task Managers Things.

Seit dem Studium in Bioinformatik fasziniert ihn die Schnittstelle zwischen Mensch und Computer. Mit dem Task Manager Things 3 feiert seine Firma einen riesigen Erfolg. Das Produkt besticht durch seine einfache Bedienung und ein wirklich außergewöhnlich schönes Design.

Hier das Transkript des gesamten Podcasts und vorab die erwähnten Sponsoren:

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Things, Cultured Code
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SCRUM-Buch von Jeff Sutherland

LB: Herzlich willkommen zum Podcast „Produktiv in digitalen Zeiten“. Mein Name ist Lars Bobach, ich gebe Orientierung im digitalen Dschungel, so dass wieder mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben bleibt. Heute sitze ich hier zusammen mit Werner Jainek. Hallo Werner!

WJ: Hallo Lars, schön, da zu sein.

LB: Ja, finde ich auch, sehr schön. Hat lange gedauert, bis wir einen Termin gefunden haben, weil Werner war nämlich sehr sehr geschäftstüchtig in letzter Zeit. Er ist nämlich einer der Gründer von Cultured Code. Und Cultured Code sagt dem einen oder anderen jetzt vielleicht nichts, aber, was jedem von Euch etwas sagen wird, ist der Task Manager Things. Und Cultured Code ist die Softwareschmiede dahinter, die Firma, die Things, den Task Manager Things, entwickelt. Und vor kurzem, ich glaube, es war im Mai, ist es richtig Werner? Habt Ihr jetzt Things 3 vorgestellt?

WJ: Richtig, Ende Mai war das, genau.

LB: Und da warst Du natürlich sehr busy und es war schwer, einen Termin zu finden. Umso glücklicher bin ich, dass es jetzt geklappt hat. Cultured Code ist ein deutsches Unternehmen mit Sitz in Stuttgart. Super finde ich das und ganz kurz zur Historie: 2007 wurde Things das erste Mal vorgestellt und war damit aus meiner Sicht und aus meiner Wahrnehmung zumindest der Vorreiter im digitalen Task Manager und ich kann wirklich für mich sagen, ich habe alle Versionen besessen. Und auch mitgearbeitet, jaja und ganz beeindruckend. 2014 habt Ihr dann die Schallmauer von 4 Millionen Downloads der App durchbrochen. Das natürlich ist echt der Wahnsinn. Das sind Zahlen, da schlackere ich hier trotz Kopfhörern mit den Ohren. Im Mai 2017 habt Ihr Things 3 vorgestellt, nochmal ein richtig neuer Schritt und damit wurdet Ihr vor kurzem mit dem Apple Design Award ausgezeichnet. Nochmal herzlichen Glückwunsch dazu.

WJ: Vielen Dank.

LB: Werner, wieviel Aufgaben hast Du heute schon in Things abgehakt?

WJ: Bisher waren es fünf ungefähr. Aber, ich habe auch schon Notizen gemacht in manchen Projekten. Ich habe ein Projekt etwas modernisiert. Gerade eben habe ich vorher abgehakt, das Audio Setup zu testen für unseren Podcast. Das ist ein zentrales Tool für mich.

LB: Davon gehe ich aus. Wo wir gerade darüber reden, wieviel Aufgaben hakst Du denn so im Schnitt am Tag ab? Wieviel Aufgaben erledigst Du?

WJ: Das ist sehr unterschiedlich. Es gibt Tage, an denen ich wirklich nur so kleine Kleinigkeiten abhake, dann sind es gerade mal so fünf, sechs Dinge, die ich erledigen musste. Und die meiste Zeit arbeite ich eigentlich daran, mir zu überlegen, was als nächstes ansteht und wie man Dinge tut. Aber es gibt auch schon Tage mit 10, 15. Das ist ungefähr die Größenordnung bei mir. Es gibt aber auch Leute, die haken 50 pro Tag ab oder noch mehr.

LB: Pro Tag? Der hat aber die 2-Minuten-Regel nicht verstanden. Dass man alles, was man in zwei Minuten erledigt, eigentlich gar nicht in den Task Manager oder auf die To-do-Liste aufschreiben soll, sondern direkt machen. Okay, Werner, erzähle uns mal kurz Deinen Werdegang und den natürlich auch von Cultured Code. Was treibt Euch an, wie seid Ihr überhaupt auf Things gekommen?

WJ: Also, zu meinem Werdegang, ich bin seit klein auf …, mir hat mein Vater einen Computer hingestellt. Das war damals noch ein 386er. Hat mir auch gezeigt, wie man ein bisschen Basic programmiert und ab da war dann die Faszination in mir geweckt für Computersteuern mit Kommandos. Habe dann auch Informatik studiert, genauer Bio Informatik. Und bin eigentlich die ganze Zeit ein PC Benutzer gewesen und erst 2004 bin ich mit dem Mac in Kontakt gekommen. Da war ich im Studium in den USA und habe mir da ein PowerBook G4 gekauft damals und war absolut begeistert eigentlich von der Welt, die sich da aufgetan hat. Was ich da gesehen habe, dass da Menschen Software produzieren, vor allem Apple, die ganz anders war, als ich bisher gekannt habe. Es war Software für Menschen, wenn man es plump ausdrücken will. Und das hat mich enorm fasziniert. Und seit dann ist das ein fester Bestandteil in allem, was wir tun. Also, Apple war ein ganz ganz großes Vorbild. Überhaupt finde ich es persönlich sehr spannend, die Zeit, in der wir gerade sind, dass die Hardware da ist, die ist richtig kräftig inzwischen. Es gibt sehr viel Power und die Schnittstelle zum Menschen ist eben die Software. Und da haben wir die Möglichkeit, durch tolle Software die Fähigkeiten von Menschen zu erweitern, ihnen zu helfen usw. Also, das ist, was ich hochspannend finde. Das war gegen Ende meines Studiums, da sind wir zusammengekommen. Wir waren am Anfang zu viert, haben gemerkt, wie kommt das eigentlich, dass bei einem so wichtigen Bereich wie Aufgabenverwaltung bisher die Softwarewelt so gut wie nichts zu bieten hat? Wie kann das sein? Und dem haben wir uns dann angenommen und so ist Things entstanden.

LB: Damals dann zu viert und dann auch schon in Deutschland oder habt Ihr das noch in Amerika angefangen?

WJ: Nein, das war auch in Deutschland schon.

LB: Super, dann gab es ja wahnsinnig viele Entwicklungsschritte. Was sind denn die Zahlen jetzt, wie viele User habt Ihr jetzt? In wie vielen Ländern seid Ihr aktiv? Wie viele Mitarbeiter habt Ihr?

WJ: Seit dem Launch von Things 3, das war ein sehr großer Erfolg für uns, haben sich unsere Userzahlen verdoppelt, mehr als verdoppelt. Das freut uns sehr, wir haben viele neue User. Wir haben viele, die es wiederentdeckt haben. Das ist auch so eine Sache, dass manche Leute so Tools dann anfangen zu benutzen und dann versandet es nach einer Weile aus verschiedensten Gründen. Da haben wir einiges dafür getan in der neuen Version und wir haben aber natürlich auch ganz viele, die seit Jahren dabei sind und jetzt ihre ganzen Projekte und To-Do’s rüberbringen. Und die Hälfte unserer User sind in den USA und dann gibt es große Brocken Deutschland, UK, Frankreich, Italien, Russland, Japan, China inzwischen, da haben wir eine Lokalisierung hinzugenommen. Seit Things 3, läuft auch sehr gut. Das sind dann die restlichen 50 Prozent, die werden dann von denen bestritten.

LB: Also, der Hauptmarkt ganz klar die USA.

WJ: Ja.

LB: Okay, wieviel Mitarbeiter seid Ihr?

WJ: Wir sind ungefähr acht Mitarbeiter, wir waren auch mal schon zehn. Haben jetzt vor, auch noch weiter zu wachsen, aber, das ist so die Größe, acht bis zehn.

LB: Aber, die sitzen nicht alle in Stuttgart, oder?

WJ: Komischerweise doch, lange Zeit zumindest, obwohl die eigentlich aus aller Welt kommen. Wir schreiben auf der Website „Truly International Team“, wir reden hier auch alle immer nur Englisch. Wir haben einen aus Kanada, der andere ist aus Australien. Dann hatten wir lange Zeit jemand aus Neuseeland, aus US, aus Russland auch und so weiter. Komischerweise haben die sich alle hier eingefunden. Die meisten Leute haben wir über Twitter eingestellt.

LB: Ach, über Twitter? Kann man sich da bei Euch bewerben?

WJ: Ja, na ja, gut, die E-Mail kann man dann schon an die E-Mail-Adresse schicken, aber jedes Mal, als wir jemanden gesucht haben, haben wir getweetet, zusätzlich zu irgendwelchen Jobbörsen wie Monster und so und die besten Applications haben wir bekommen über Twitter oder über das Hörensagen. Das sind so die Kanäle gewesen.

LB: Da werdet Ihr ja auch einige Follower haben. Ist ja auch viel los bei Euch, also über Twitter, ich meine, klar, wenn Ihr in den USA die meisten User habt, da ist ja Twitter ein ganz anderer Faktor als hier in Europa. Kann ich mir schon vorstellen, dass da ordentlich was passiert. Wie seid ihr denn finanziert, wieviel Gesellschafter seid Ihr?

WJ: Wir sind jetzt noch drei Gesellschafter und sind komplett eigenfinanziert, von Anfang an gewesen. Die ersten zwei Jahre Entwicklungszeit haben wir selber bestritten. Und seit, dann ist Things Version 1.0 rausgekommen, erstmals für das iPhone und das hat uns dann ermöglicht, Leute einzustellen.

LB: Von Anfang an also alles aus eigener Tasche? Wow.

WJ: Jawohl.

LB: Das ist stark. Und Gesellschafter seid Ihr noch zu dritt, einer ist verloren gegangen auf dem Weg?

WJ: Ja, der wollte dann etwas anderes machen.

LB: Aber, Deine Aufgabe ist jetzt genau was?

WJ: Ich bin der Geschäftsführer der Firma, habe auch sehr viel mitprogrammiert die ganzen Jahre über. Gerade auch bei der iOS Version war ich stark beteiligt und mache auch beim Design sehr stark mit.

LB: Das zeichnet Euch wirklich auch total aus, dieses schöne geschmackvolle Design. Das war damals schon so, es war von Anfang an ein Alleinstellungsmerkmal von Euch, dass es so sehr schön aussieht alles. Machst Du das allein oder hast Du da noch andere im Team, die da mitdesignen?

WJ: Nein, wir haben einen designierten Designer, das ist der Christian Kremer, ist auch einer unserer Mitgesellschafter, war von Anfang an im Team dabei und er ist eigentlich hauptverantwortlich für alles, was man da am Bildschirm sieht. Sehr viele Dinge besprechen wir gemeinsam, aber es startet dann meist, dass er erstmal viele Skizzen macht und sich überlegt, wie man bestimmte Probleme angehen kann. Was für Optionen wir überhaupt haben und da gibt es dann längere Designsessions, in denen wir es dann ausdiskutieren und auskämpfen.

LB: Da habe ich mal einen Blog-Beitrag von Euch gelesen, wo Ihr für irgendeinen Dialog, das ist aber schon ein bisschen was her, ich glaube 30 Vorlagen gemacht habt oder 50, ich weiß es gar nicht mehr genau.

WJ: Ja, das hat sehr lange gedauert. Das ist eigentlich symptomatisch, wenn man es so nennen will. Fast jedes Feature, das man in der App sieht, das dann am Schluss recht simpel daherkommt, da gibt es dann einen Ordner auf Christians Laptop mit mindestens 50 verschiedenen Mockups und Dateien, die dahinter sind.

LB: Gut, ich meine, das macht es auch aus. Ich meine, gerade was einfach zu machen, macht es auch schwer. Also, es einfach zu machen, ist ja das Schwere daran.

WJ: Richtig, so sehen wir das auch, wir investieren sehr viel Zeit in das Design der App und der einzelnen Features, so, dass am Schluss eben etwas kohärentes rauskommt. Ein kohärentes Gesamtwerk, wo sich an allen Ecken und Enden das gut anfühlt, es gut zusammenpasst und da gehört natürlich dazu, bei manchen Sachen nein zu sagen, dass, wenn etwas nicht in dieses Gesamtwerk passt, auch wenn es für sich genommen vielleicht ein sinnvolles Feature wäre, aber, die App dann in eine falsche Richtung driften lässt, da sagen wir dann schon nein. Auf anderer Seite fügen wir dann aber auch Features hinzu, die sich sehr natürlich in dieses Gesamtwerk einfügen und haben da auch einige, die unsere Konkurrenten zum Beispiel gar nicht haben.

LB: Dazu kommen wir gleich. Ist auch eine Sache, die man ja merkt, dass das Ganze wirklich rund ist, durchdacht ist, es das merkt man ja sofort, damit Arbeit das macht auch richtig Spaß, damit zu arbeiten. Das habe ich immer wieder festgestellt.

WJ: Das ist unser Ziel.

LB: Ja genau, das merkt man auch, dass Ihr Euch da wirklich viel Gedanken macht. Dazu fällt mir ein der Spruch, dass es schwer ist, was einfach zu machen, also schwierig ist, hat in dem Podcast hier war Markus Cerenak, er entwickelt digitale Produkte, allerdings Onlineprodukte, da ist er Experte. Er sagt, es gibt immer zwei, einer von uns beiden muss sich quälen. Entweder der, der es produziert oder der, der es konsumiert. Und wenn Ihr Euch nicht quält, dann müssen sich die User quälen und dann hättet Ihr auch nicht so einen Erfolg natürlich, klar.

WJ: Klar.

LB: Ja, jetzt kommen wir mal dazu, was Euch unterscheidet von den Wettbewerbern, wie Todoist, OmniFocus, wo, würdest Du sagen, ist Euer USP da? Was unterscheidet Euch da?

WJ: Wir haben es eigentlich schon gesagt, es das Design, das absolut im Zentrum steht bei uns. Und „Design is not only how it looks, it’s how it works“. Das ist ein bekanntes Zitat. Das sehen wir genauso. Uns ist wichtig, dass sich es gut anfühlt, diese App zu benutzen. Klar, auch andere Todo Apps haben einen Titel und eine Notiz zum Beispiel, das ist bei uns aber ein Volk, das direkt aufeinander ohne irgendwelche Felder, die man ausfüllt. Wenn man dann Todo öffnet in Things zum Beispiel, ist das wie so ein kleines Papier, das aufgeht, das sehr simpel daherkommt, obwohl es sehr viele Features hat. Was letztendlich dazu führt, dass der User die App sehr gut versteht. Er hat ein gutes Modell im Kopf darüber, wie diese App funktioniert. Und das macht in unseren Augen einen enormen Unterschied und speziell auch im Vergleich zu vielen der anderen Konkurrenten, die wir da haben. Das heißt, das ist wirklich von enormer Wichtigkeit und dann ist es so, dass wir in manchen Bereichen auch Features haben, die die Konkurrenz gar nicht hat, zum Beispiel, also dass man in Projekten, wir haben uns überlegt, wie kann man eigentlich ein Projekt gut strukturieren? Und jetzt, in Things 3, ist es so, da gibt es oben einen Titel und direkt drunter einen großen Notizenbereich, wo man einfach mal drauflosschreiben kann, ein bisschen Brainstorming. Da muss man nicht irgendeinen Inspektor reingehen und da irgendwas rumklicken, sondern, einfach mal drauflosschreiben und direkt drunter finden sich dann die Todo‘s. Dann kann man jetzt in Things 3 Überschriften einführen, um Projekte zu gruppieren nach verschiedenen größeren Schritten, die man der Reihe nach erledigen will und so weiter. Da gibt es schon einiges, was wir bieten, was andere nicht haben. Und das eben alles komplett in einem Paket, das sehr kohärentes ist und einfach zu verstehen.

LB: Ja, das stimmt. Trotz der Komplexität, die Ihr da ja mit aufgebaut habt irgendwie, ist es immer noch einfach geblieben. Sehe ich auch so, ja, das stimmt, also, diese Projektgeschichte da, auch mit den Überschriften und so, das ist, glaube ich, einmalig. OmniFocus kenne ich jetzt nicht so im Detail, aber, das finde ich auch. Warum unterstützt Ihr denn eigentlich keine Teamfähigkeit?

WJ: Ja, das ist eine gute Frage. Es ist nicht so, dass wir da prinzipiell etwas dagegen haben. Es ist nur so, Things war von Anfang an ein Tool, das sich konzentriert hat auf Personal-Produktivität, so wurde es immer genannte. Und das war uns absolut wichtig, das richtig gut hinzukriegen. Und mit Things 2 hatten wir intern das Gefühl, dass wir das noch nicht richtig geschafft haben und dass da noch einiges an Innovation notwendig ist, um das wirklich gut zu machen. Und Things 3 ist da ein großer Schritt in die richtige Richtung in unseren Augen. Das heißt, wir haben uns darauf wirklich konzentriert, weil wir glauben, dass das wirklich wichtig ist, jemandem ein persönliches Tool in die Hand zu geben, mit dem er selber sehr erfolgreich sein kann. Andere Tools gibt es natürlich, die starten von Teamworkgedanken heraus, irgendwie Asana und andere, nur, darin will niemand seine Hochzeit dann auch noch planen, zusätzlich zur Arbeit. Das heißt, die sind stark teamfokussiert, aber die einzelne Person findet sich schwer wieder mit den vielen einzelnen Dingen, die man halt zu tun hat.

LB: Wenn Du jetzt sagst, jetzt seid Ihr einen Riesenschritt vorwärts gekommen mit Things 3, ist das denn jetzt mal geplant, irgendwann die Teamfähigkeit, vielleicht mit Things 4 oder Things 3.21, keine Ahnung irgendwie, einzuführen?

WJ: Ja, wir finden es zumindest interessant, in die Richtung zu denken.

LB: Das habe ich jetzt mittlerweile auch gelernt. Ich interviewe ja viele, die Apps entwickeln und die tun sich immer schwer mit konkreten Aussagen. Weil, dann werden sie sofort festgenagelt.

WJ: Die zusätzliche Aussage ist, wir haben aber auch das Gefühl, dass noch einiges zu tun ist im personal productivity Bereich. Deswegen bin ich etwas vorsichtig mit der Teamgeschichte.

LB: Okay, ja, ist auch in Ordnung. Kritische Frage mal. Ein Kritikpunkt, den man ab und an liest und auch mitbekommt ist, dass es zwei unterschiedliche Version für iPhone und iPad gibt. Und keine Universal App, warum?

WJ: Ja, da ist eigentlich die Hauptfrage, wie man das iPad sieht als Plattform und wenn man glaubt, dass das iPad eher ein Media Consumption Devise ist, auf dem ich irgendwie Netflix gucke und ab und zu mal eine E-Mail schreibe, dann würde es sehr viel Sinn machen, eine Universal App aus unserer Sicht. Wenn man aber glaubt, dass das iPad, dass die Zukunft des iPads eigentlich für viele Menschen dazu führt, dass der Laptop ersetzt wird, und das sehen wir ja, und Apple versucht das auch ganz stark mit den iPad Pros, die da rauskommen. Dann muss man das eigentlich als Laptop Ersatz bewerten und sich dann überlegen, was ist da der richtige Preis für eine App wie Things? Und wie kriegen wir unsere Entwicklungskosten rein. Eine zehn Dollar Universal App für iPhone und iPad, das würde sich für uns finanziell nicht lohnen. Das heißt, für eine Universal App müssten wir dann deutlich mehr verlangen. Andererseits wollen wir aber fürs iPhone, wenn jemand nur auf dem iPhone einen Todo-Manager haben will, schon einen niedrigen Einstiegspreis haben. Und aus dieser Sicht ergibt sich dann eben, dass wir keine Universal App haben.

LB: Okay. Ist vom Funktionsumfang denn die iPhone und die iPad App unterschiedlich?

WJ: Teilweise schon. Die iPad App hat natürlich eine Sidebar und die kann man auch verstecken und wir werden auch in Zukunft in der Richtung noch mehr tun, dass man Keyboard Shortcuts stärker supportet auf dem iPad. Jetzt iOS 11 kommt Drag and Drop ganz viel hinzu von Apple Seite. Das heißt, da gibt es schon mehr Entwicklungsaufwand.

LB: Ich meine, mal gelesen zu haben, dass Apple das doch eigentlich durchsetzen will, diese Universal Apps, oder? Es kann auch sein, dass ich es falsch im Kopf habe.

WJ: Na ja, sie bieten es an, es macht für sehr viele Apps auch viel Sinn, vor allem, wenn die App free ist, dann ist es weniger Konfusion beim Benutzer, warum er jetzt zwei Apps runterladen muss. Aber wir empfinden da keinen Druck von Apple, in keiner Form.

LB: Okay, es ist nicht so, dass die sagen, jetzt müsst Ihr mit einer Universal App um die Ecke kommen, sonst geht es nicht mehr.

WJ: Nein.

LB: Okay. Zweite kritische Frage noch, Ihr wirkt von den Entwicklungsschritten, dass die relativ lange bei Euch brauchen? Wenn ich an diesem Cloudsync denke, da habt Ihr wirklich relativ lange gebraucht. Da habt Ihr mich auch wirklich gequält, muss ich sagen. Ich habe darauf so fieberhaft gewartet und ich weiß gar nicht, da gab es damals eine Möglichkeit, aber die war irgendwie sehr kompliziert. Und Ihr habt sehr lange gebraucht, dafür war der Cloudsync hinterher natürlich wirklich bullet proofed, der ging 1A. Ist das nur eine Empfindung von mir oder braucht Ihr da ein bisschen länger?

WJ: Zwei Antworten darauf: Generell ist es schon so, dass wir von unserem Mindset sagen, wir nehmen uns die Zeit, die es braucht. Wenn es nicht gut ist, wird es nicht released. Das ist schon unsere Grundeinstellung. Wir sind auch perfekt veranlagt, von daher, ja, da ist auf jeden Fall eine generelle Einstellung dahinter, dass manche Dinge länger dauern bei uns. Wir glauben auch, dass es zum Besseren ist. Im Detail ist es dann aber so, dass es sehr unterschiedliche Gründe gibt, warum Dinge länger dauern. Gerade der Cloudsync, wenn ich das als Beispiel nehmen muss, da habe ich gerade auf Deiner Homepage vor dem Interview gelesen, irgend so eine Notizenapp, wo Du dann geschrieben hast, mein definitiv letzter Versuch. Jetzt hat diese Notizenapp, nochmal den Sync zu reparieren und wenn es diesmal immer noch so schlecht ist wie davor, dann lasse ich die jetzt wirklich mal bleiben. Und das ist natürlich lustig, das zu lesen, weil, als wir losgelegt haben mit dem Sync, da wussten wir selber auch, wie das geht. Wir hatten keine Erfahrung in diesem Bereich und dachten uns, wir können es vielleicht einkaufen und dann haben wir tatsächlich zwei unterschiedliche Firmen beauftragt damit hintereinander, eine Architektur zu entwickeln und sogar, das für uns zu bauen. Beides hat nicht funktioniert. Wir waren mit Beidem überhaupt nicht zufrieden und in der Zwischenzeit hatten wir uns dann solange selber schon damit auseinandergesetzt, dass wir dann den dritten Anlauf selber unternommen haben. Das ist dann die jetzige Things Cloud geworden. Gerade beim Sync, das war auch seinerzeit eine große Frage, wie man das eigentlich richtig macht, wir sind damit 2012 rausgekommen. Und seit den fünf Jahren mussten wir dieses Feature eigentlich nicht mehr anfassen. Das funktioniert genauso gut wie seit dann weiter, also, hätte man das schneller rausbringen können, ja, aber auf jeden Fall deutlich schlechter. Und die Extrazeit, die wir uns genommen haben, hat dazu geführt, dass es sehr robust ist.

LB: Also robust, wie gesagt, ist es total, als es dann rauskam, mir kam es damals ein bisschen so vor, die Programmierer wollen mal selber so ein Sync programmieren. Nach dem Motto, ist ja oft so, dass die Techniker dann, ach nee, die anderen, das können die alle nicht, das probieren wir mal selber. Aber, Du hast recht, andere sind da viel schneller, dafür aber auch schlechter im Sync und ich habe ja wirklich viele Task Manager durchprobiert. Ich habe bei keinem erlebt, dass der Sync hundertprozentig funktioniert. Ist auch bei Euch, muss ich ganz ehrlich sagen, das ist so.

WJ: Das ist auch sehr interessant, weil, gerade bei so einem Problem wie Sync, da ist es dann schon, dass der erste Ansatz, den man hat, der funktioniert zu 97 Prozent. Und die anderen 3 Prozent, die sind verdammt schwer auszumerzen, wenn das Fundament falsch ist. Und unserer Sync basiert eben auf einem sehr mathematischen Ansatz, der sehr klar das Sync-Problem erst mal formuliert und dann implementiert und aus dem Grund kriegen wir dann eben diese restlichen 3 Prozent auch noch hin. Was für andere Leute vielleicht deutlich schwerer ist, selbst, wenn die enorm viel Zeit investieren, kriegen die ihren Sync vielleicht nicht so gut. Also, das ist generell die Antwort, wir versuchen, Dinge richtig gut zu machen und manchmal dauert es halt.

LB: Ja, Qualität steht über allem. Okay, finde ich super, ist ein toller Ansatz. Was ist denn eigentlich zukünftig noch von Euch zu erwarten? Was wird Things in Zukunft bringen? Ihr habt gerade ein Riesen-Update gemacht, da auch die Frage natürlich, die sich mir aufdrängt, gerade wo Du auch mit der Universal Apps, dass Ihr keine habt, weil Ihr die iPad App dann extra bepreisen müsst, damit die Entwicklungskosten auch reinkommen. Kann ich alles nachvollziehen, warum macht Ihr kein Abomodell?

WJ: Ja, das ist eine gute Frage. Das Abomodell haben wir uns überlegt, da gibt es auch immer mehr Beispiele von Softwareentwicklern, die darauf wechseln und wir finden es schon interessant auf jeden Fall. Also, das kann gut passieren in der Zukunft. Es ist schon so, dass manche User bei einem Abomodell dann doch das Gefühl haben, dass das Commitment ein größeres ist, dass sie jeden Monat dann quasi zur Kasse gebeten werden. Andererseits haben wir aber auch Leute, die uns selber jetzt schreiben, die sagen, okay, ihr habt eine Supersoftware, aber 80 Dollar jetzt einfach mal vorauszustrecken, das will ich nicht. Wenn man alle drei Plattformen kauft oder 50 Dollar für den Mac ist mir auch schon zu viel. Während fünf Dollar im Monat, würde ich Euch sofort zahlen. Deswegen, das überlegen wir uns gerade, was wir da tun.

LB: Vor allen Dingen, weil Ihr auch die Things Cloud anbietet. Okay, die preist Ihr jetzt in Euren Verkaufspreis ein, aber im Prinzip ist es was, was ich jeden Monat nutze.

WJ: Richtig, genau. Es geht, weil wir es recht effizient gebaut haben, die Things Cloud, sind das Kosten, die wir schultern können, aber ja, es sind monatliche Kosten für uns.

LB: Genau, ja, okay. Das Abomodell, darüber wird nachgedacht in Stuttgart, wenn ich das richtig verstanden habe? Was habt Ihr noch auf Eurer Roadmap?

WJ: Da gibt es natürlich die großen Releases von Apple, da kommt iOS 11 bald raus, ein tolles neues Feature, an dem wir gerade arbeiten, ist die Siri Integration, so dass man dann über Siri Aufgaben direkt nach Things schicken kann. Da freuen wir uns schon drauf und derart gibt es noch andere Features, die wir einbauen. Im Größeren gibt es zwei große Baustellen, ich habe es vorhin schon mal gesagt. Wir glauben, sowohl in personal Productiviy-Bereich gibt es noch einiges zu tun. Da haben wir auch einige Ideen, aber die will ich eigentlich nicht ausführen jetzt erstmal. Und dann die Teamwork-Geschichte ist auch etwas, worüber wir nachdenken, was wir da machen in die Richtung.

LB: Okay, interessant, schön. Dann würde ich sagen, mal wir mal einen Schnitt unter die Things Geschichte. Ich würde jetzt gern auf den Unternehmer Werner ein wenig eingehen. Wir wissen, Things, eine Erfolgsgeschichte, wirklich toll, deutsche Software finde ich ganz klasse. In Amerika, ich weiß gar nicht, habt Ihr Marktanteile? Da werde Ihr sicherlich einen großen Marktanteil für Task Manager haben, gibt es solche Zahlen eigentlich?

WJ: Schwer rauszukriegen, aber wir gucken. Es ist auf jeden Fall hoch, da muss man allerdings immer sagen, wir sind natürlich ein bezahlter Task Manager. Das heißt, alle Leute, die Freetools benutzen wollen, die sind dann woanders.

LB: Okay, Ihr werdet auch demnächst nicht von Microsoft gekauft?

WJ: Bisher sind keine Gespräche am Laufen, nein.

LB: Musste ich gerade, als Du „free“ sagtest, da fiel mir sofort ein Name ein. Erfolgsgeschichte, da waren wir, ist es ja, ist wirklich ganz toll, aber überall, da gibt es auch Schatten. Jetzt interessiert mich immer und auch meine Hörer die Niederlagen, die Niederschläge, die man als Unternehmer auch mal einstecken musste. Was war denn so die größte als Unternehmer und was hast Du daraus gelernt?

WJ: Ich habe, was Niederlagen angeht, ich würde es vielleicht nicht Niederlage nennen, sondern, es ist eigentlich eher das größte Experiment, das wir je gemacht haben oder das ich je gemacht habe, war tatsächlich jetzt Things 3. Weil, es ist ein kompletter Rewrite von der App und insgesamt hat, seit Things 2 rauskam, bis zu Things 3, sind auch viereinhalb Jahre vergangen. Je nachdem, wie man es zählt, seit wir begonnen haben, an Things 3 zu arbeiten. Und viereinhalb Jahre für ein Softwareprojekt und dann auch noch ein Rewrite, das kann man zumindest als Experiment mal vorsichtig bezeichnen. Weil, ganz viele Leute sagen einem, um Gotteswillen, macht keinen Rewrite von Eurer App, das endet alles in Niederlagen. Da gibt es ganz viele Softwareleichen am Rand der Straße, die ein Rewrite versucht haben und nie irgendwo angekommen sind. Für uns war das schon ein Problem intern, dass es so lang gedauert hat. Wir haben ehrlich gesagt nicht gedacht, dass es so lang dauert. Wir hatten eher mit zweieinhalb Jahren gerechnet.

LB: Aber, das ist ja der Standard. Ich glaube, bei Softwareprojekten, ist zumindest meine Erfahrung. Bei der Softwarebranche Faktor 2 immer.

WJ: Ja, genau. Das ist schon ein interessanter Aspekt gewesen. Die Gründe, warum wir einen Rewrite gemacht haben, sind alle sehr valide und wahrscheinlich würde ich die nochmal genauso sehen. Aber trotzdem hat es eben dazu geführt, dass wir in dieser Zeit an Things 2 eben nicht so viel noch hinzufügen oder ändern konnten, wie vielleicht unsere User erwartet haben. Weil wir so mit Things 3 beschäftigt waren und große Firmen, also, wenn ich an Apple denke, die machen auch ab und zu mal einen Rewrite, aber die haben dann ein komplett neues Team, das an dem Rewrite weitergearbeitet, während das andere Team noch die alte Software hegt und pflegt. Und für uns war es eine richtige Herausforderung, auch in der Kommunikation mit unseren Usern, auch intern, dass was richtig hinkriegen und so weiter.

LB: Und was hast Du jetzt daraus gelernt?

WJ: Dass man mehr zweigleisig fahren sollte, als wir es getan haben. Wir haben eigentlich in dem Glauben, dass Things 3, der Rewrite, schon nicht so lang dauern wird, Things 2 erstmal vernachlässigt. Zum Beispiel kam iOS 7 mit einem kompletten Redesign seinerzeit raus und da haben wir gesagt, naja, das müssen wir nicht machen, Things 3 hat ja ein komplett neues Design. Da müssen wir die alten Versionen nicht anpassen dafür und dann mussten unsere User quasi ein Jahr lang mit einem outdated Design durch die Gegend laufen. Das heißt, das würde ich viel klarer sehen in der Zukunft, dass man gleichzeitig diese Dinge machen muss, wenn man schon so sein halsbrecherisches Projekt angeht.

LB: Okay, ja, kann ich nachvollziehen. Was war der Grund für das komplette Rewrite?

WJ: Mehrere Gründe, wir hatten unterschiedliche Codebasen sowohl auf Mac als auch auf iOS, das ist historisch so gewachsen. Auch das Modell, das da zugrunde lag, war komplett anders. Dass wir unseren Sync so gut hingekriegt haben, ist an der Stelle sogar sehr interessant. Durch viel testen haben wir das hingekriegt. Aber nicht, weil die Modelle gleich wollten. Das heißt, wir wollten die vereinheitlichen auf beiden Plattformen. Das ist der eine Grund und der andere Grund ist, Things 3, wenn man das neben dem Things 2 sieht, da ist schon so gut wie alles geändert. Sämtliche Views, alles, was man da programmiert, ist sehr anders und wir hatten uns am Anfang überlegt, gibt es einen Pfad, wie wir das graduell ineinander überführen können? Und da hat sich dann herausgestellt, nein, eher nicht. Vor allem auch auf dem Mac, das gibt es seit 2007, den Code, da haben wir auch noch ältere Technologien benutzt, die man inzwischen durch neuere ersetzen sollte und so weiter.

LB: Okay, alles klar. Jetzt nochmal zum Unternehmer, jetzt habe ich wieder eine Frage mit Things eingestreut, wollte ich eigentlich gar nicht. Wie organisierst Du Dich denn und Dein Leben, welche Selbstmanagement Tools nutzt Du neben Things? Nutzt Du überhaupt noch andere?

WJ: Ja, auf jeden Fall. Also, Things ist zentral, dann gibt es Notizen für Dinge, die ich mir irgendwie nur einfach merken will. Da habe ich früher mal SimpleNote benutzt, bin ich inzwischen auf AppleNotes umgestiegen und einen Kalender natürlich brauche ich, ein E-Mail-Programm ist sehr wichtig und ich selber benutze auch Mindmapping und da speziell MindNode. Ich weiß nicht, ob Du das benutzt?

LB: Ja, klar. MindNode mit „d“?

WJ: Richtig.

LB: Welche E-Mail-App nutzt Du?

WJ: Apple Mail.

LB: Okay, ganz klassisch. Was mich mal interessieren würde, klar, Ihr seid ein digitales Unternehmen, aber wie stellst Du Dich im Marketing auf? Wie erreicht Ihr solche tollen Zahlen? Was macht Ihr an Marketing gerade?

WJ: Sehr viel ist bei uns durch „word of mouth“ passiert in der Anfangszeit, das hat sich einfach rumgesprochen, dass wir so ein tolles Mac Todo App sind. Und davon zehren wir und leben ganz stark und zusätzlich sind wir auf Twitter, auf Facebook, schreiben Blogs, machen Werbung hier und da, haben wir verschiedene Werbungen probiert, ja, solche Sachen.

LB: Nichts ganz Besonderes, sondern einfach gutes Produkt gemacht und das dann immer weiterempfohlen?

WJ: Ja, genau.

LB: Sehr schön. Ja, bevor wir zu den Abschlussfragen kommen, wollen wir uns noch kurz bei unseren Sponsoren bedanken.

Wir sind zurück mit Werner Jainek, Mitgründer von Things, Cultured Code, aus Deutschland. Werner, welcher ist Dein wichtigster Produktivitätstipp?

WJ: Es gibt so viele.

LB: Der Wichtigste!

WJ: Der Wichtigste? Ich glaube, es wäre der Tipp, sich nicht von außen treiben zu lassen, sondern aus eigenen Zielen heraus zu handeln. Das scheint mir ein Punkt zu sein, der oft falsch gemacht wird, den ich selber auch oft immer wieder mal falsch mache. Das trifft sowohl persönlich zu für die persönlichen Angelegenheiten als auch für das Unternehmen. Ich glaube, die Eisenhower Matrix, diese Quadranten, da steht ja, was ist important und was ist urgent, dass die meisten Leute sich mit den dringlichen Dingen beschäftigen, statt mit dem wichtigen.

LB: Auch eine Erfahrung und das ist ein super Tipp, weil, das Dringende von dem Wichtigen zu unterscheiden, das fällt uns schwer. Wir sind mittlerweile, das sagt ja Steven Covey auch, oder hat gesagt, er ist ja leider verstorben, in einer Dringlichkeitssucht. Wir sind in einer Generation der Dringlichkeitssucht, wir brauchen das quasi. Das ist ein Riesenthema, absolut. Was machst Du denn als Unternehmer, um abzuschalten?

WJ: Ich gehe nach Hause, da warten drei Kinder auf mich und soweit Papa dann da ist, wird er voll eingenommen. Da habe ich keine Zeit, an etwas anderes zu denken. Sonst beschäftige ich mich gern mit Mathematik, mit Physik. Jetzt neulich habe ich 3D Drucker für mich entdeckt als Hobby. Da spiele ich ein bisschen herum.

LB: Auf welche drei digitalen Gadgets kannst Du nicht mehr verzichten?

WJ: Ich weiß nicht, ob man das digitales Gadget nennt, aber ich würde das Internet an höchster Stelle packen. Und dann eben ein Gerät, mit dem man sinnvoll damit interagieren kann, sei es ein Laptop, ein Cellphone und eben die Tools zur Verfügung stellt zum Nachdenken, also ganz banal, ganz simpel, Internet, Laptop, iPhone.

LB: Welche App oder welchen Internetdienst kannst Du der „Produktiv in digitalen Zeiten“-Community empfehlen?

WJ: Ich habe es vorher schon genannt, MindNode finde ich fantastisch als Applikation. Ich weiß nicht, ob Ihr das schon mal schon vorgestellt habt. Aber, das sollte sich unbedingt jeder anschauen.

LB: Absolut. Ist eine super App, ich habe das mal getestet gegen MindMeister. Das ist auch, die ist web-basiert allerdings, die ist aber auch teamfähig. Also, wenn man teamfähig arbeitet, das geht mit MindNode leider nicht so gut, da ist dann MindMeister die bessere Wahl, aber sonst als iPad App ist MindNode wirklich richtig richtig toll. Sehe ich auch so, habe ich auch was zu geschrieben auf meinem Blog. Welches Buch hat Dich denn als Unternehmer und Mensch am meisten geprägt?

WJ: Als Unternehmer würde ich sagen, ist es der Klassiker, das SCRUM-Buch vom Sutherland. Ich habe das relativ spät erst gelesen, da haben wir schon längst hier rum entwickelt. Und teilweise haben wir Dinge intuitiv richtig gemacht, kein Wasserfall und so, aber teilweise haben wir uns auch ein bisschen verzettelt in der Anfangsphase und durch dieses Buch habe ich doch gelernt, klarer über die internen Strukturen nachzudenken und unsere Prozesse zu verbessern. Also, das war schon sehr einflussreich. Und als Mensch habe ich Schwierigkeiten, das zu beantworten. Es sind so viele verschiedene Dinge, die da zusammenkommen.

LB: Welches ist denn der beste Ratschlag, den Du jemals erhalten hast?

WJ: Ich habe es vorher schon erwähnt, wir sind alle Perfektionisten hier, das ist teilweise gut, aber natürlich auch nicht immer gut und dieses Klischee von „you don’t have to outrun a bare, you just have to outrun the other guy“, das ist etwas, was wir uns immer wieder sagen müssen bei vielen Dingen, die wir tun.

LB: Das ist ein guter Ratschlag. Ja, das wars schon, hat sehr viel Spaß macht bis hier hin. Wie kann denn die „Produktiv in digitalen Zeiten“-Community mit Dir oder mit Euch jetzt in Kontakt treten?

WJ: Mit mir persönlich, ich habe ein Twitterhandle, das ist @Jainek, muss allerdings gestehen, dass ich das relativ selten benutze, ich fühle mich doch zu sehr abgelenkt dadurch, aber alle Wochen schaue ich dann doch mal rein. Das heißt, da antworte ich dann auch. Und sonst natürlich E-Mail einfach an uns schreiben.

LB: An die Supportadresse?

WJ: Genau.

LB: So habe ich auch den Kontakt mit Euch gesucht. Das hat ja auch funktioniert. Prima, Werner, dann bedanke ich mich ganz herzlich bei Dir.

WJ: Danke auch.

LB: Für das Interview, Du hast schöne Einblicke gegeben in Things, in Eure Entwicklung, wie es dazu gekommen ist, das war sehr sehr interessant. Ich hoffe, Euch Hörern hat es genauso viel Spaß gemacht und dann sage ich mal, danke Dir, Werner und Euch wieder mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben, ciao.

WJ: Danke Lars, tschüss.