Vor eineinhalb Jahren – im IT-Business also praktisch im letzten Jahrhundert – habe ich zuletzt meine Lieblings-Notiz-Apps GoodNotes und Noteshelf gegeneinander antreten lassen.

Damals gab es weder iPad Pro noch Apple Pencil. Heute schauen wir uns beide Programme noch einmal an und gucken, ob GoodNotes diesmal eine bessere Figur abgibt.

Für die Nichtleser-und-eher-Gucker hier das Video:

Organisation

Fangen wir mit GoodNotes an: Direkt auf dem Startbildschirm sehe ich meine Notizbücher, darüber befinden sich meine Kategorien. In diesen Kategorien darf ich meine Notizbücher ablegen und vielleicht Arbeit und Privates trennen. Das wirkt ein bisschen antiquiert, funktioniert aber.

Noteshelf macht es moderner und präsentiert ein digitales Bücherregal, in das ich meine Notizbücher ablege. Stapel aus Büchern lassen sich ebenfalls bilden.

Der erste Punkt geht daher klar an Noteshelf.

Schriftbild

Beim Blick auf das Schriftbild zeigt sich, dass GoodNotes jetzt deutlich hübschere, weniger geglättete Buchstaben auf das virtuelle Papier zaubert. Alles ist gut lesbar und zumindest ich finde das Schriftbild einfach nur gut.

NoteShelf im direkten Vergleich kann auch „schön“, aber die Schrift wirkt auf mich etwas unnatürlich.

Ich gebe daher einen Punkt an beide Apps.

Schriftumwandlung

GoodNotes hat mit der Schriftumwandlung von geschriebenem Text in Maschinenschrift ein Alleinstellungsmerkmal. Den Text darf ich dann auch mit anderen über iOS-Teilen.

Praktisch und funktionell einwandfrei, dafür gibt es einen Punkt!

Handling

GoodNotes bietet durch die Tabs im oberen Bereich des Papiers ein intuitives Handling, das Springen zwischen den Notizbüchern gelingt schön einfach.

In Noteshelf muss ich hingegen immer ein Notizbuch öffnen, es schließen, ein neues Notizbuch öffnen und so weiter.

Das wirkt weniger elegant, daher gibt es einen Punkt für GoodNotes.

PDF-Dateien

PDF-Dateien darf ich in GoodNotes in meine bestehenden Notizbücher integrieren. Das gelingt flüssig schnell, auch meine Notizen in PDFs werden übernommen.

Noteshelf öffnet PDF-Dokumente ebenfalls, aber dort darf ich sie nur als eigenes Notizbuch anlegen. In bestehende Bücher kann ich meine PDFs leider nicht einfügen.

Es gibt mal wieder einen Punkt an GoodNotes, das jetzt 4:2 vorne liegt!

Export

Beide Apps nehmen sich hier nicht viel. GoodNotes hat allerdings einen leichten Vorteil: Ich kann beispielsweise ein komplettes Notizbuch als PDF exportieren oder sie in die Cloud auslagern. Außerdem darf ich auch einzelne Seiten exportieren, die vielleicht für einen bestimmten Mitarbeiter ganz besonders wichtig sind.

In Noteshelf darf ich Notizbücher ebenfalls über iOS teilen, allerdings kann das Programm einzelnen Seiten nur über fest eingestellte Dienste exportieren.

Ein großer Nachteil, der GoodNotes wieder einen Punkt einbringt.

Synchronisation

In diesem Bereich macht GoodNotes leider viel falsch. Ich darf zwar in den Optionen über iCloud theoretisch die Synchronisation einschalten, nur leider funktioniert das nur selten gut.

Noteshelf hingegen kann Notizbücher über Evernote synchronisieren, indem dort Kopien meiner Notizbücher landen.

Super praktisch, und dafür gibt es einen Punkt für Noteshelf.

Updates und Support

Die Integration des Apple Pencils beispielsweise war bei GoodNotes viel schneller gegeben. Auf neue Hardware reagieren die Entwickler schön flott, dafür gibt es einen Punkt.

Abschließend lässt der Support bei Noteshelf stark zu wünschen übrig, meine Bitten und Anfragen werden bislang alle einfach ignoriert – und das geht gar nicht.

Fazit

Am Ende steht es somit 7:3 für GoodNotes – und wer hätte das nach dem letzten Vergleich gedacht?

Wie sind Deine Erfahrungen mit GoodNotes oder Noteshelf? Kannst Du eine andere App empfehlen? Ich freue mich auf unseren Austausch in den Kommentaren.