Im fünften Teil meines Ohne-Taskmanager-Experimentes stelle ich euch den X47 Planer vor, den ich 14 Tage lang getestet habe. Entwickelt wurde er von einem Herrn Büttner aus Saarbrücken. Auch er hat sich dem Thema Selbstmanagement verschrieben und demnächst wird es auch ein Interview mit ihm persönlich in meinem Podcast geben.

Webseite X47

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Transkript

Hallo und herzlich willkommen, mein Name ist Lars Bobach und ich gebe Orientierung im digitalen Dschungel, so dass wieder mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben bleibt.

Heute bewege ich mich ein bisschen raus aus dem digitalen Dschungel, weil ich habe dieses „Ohne Taskmanager Experiment“ gestartet, d.h. ich habe mein Todoist, meinen Taskmanager, von allen meinen Geräten gelöscht und habe mich mit Kalendern auseinandergesetzt. Das hat nicht 100-prozentig funktioniert und es kamen viele Empfehlungen von Euch, was ich mal testen sollte.

Unter anderem war da auch der X47 Kalender. Diesen habe ich jetzt die letzten 14 Tage intensiv getestet. Heute möchte ich mit Euch teilen, wie es mir damit so ergangen ist.

Der X47

Vorab möchte ich Euch das X47 kurz vorstellen. Es ist in Deutschland entwickelt, von einem Herrn Büttner aus Saarbrücken. Mit dem habe ich auch telefoniert, der wird auch mal in einer meiner Podcast-Folgen kommen. Eine ganz spannende Geschichte, die er da hat. Er hat sich nämlich auch dem Thema Selbstmanagement verschrieben und hat daraufhin den X47 entwickelt.

Das mutet jetzt erstmal an wie ein Filofax, ein Timesystem, hat aber einen wirklich interessanten Clou. Es gibt hinten Federschienen und damit kann ich Blöcke einspannen.

Die Federschienen des X47

Der Vorteil dabei ist, ich habe eine viel größere Arbeitsfläche, weil ich diesen Ringmechanismus nicht in der Mitte habe und so kann ich auch auf der gegenüberliegenden Seite schreiben, als Rechtshänder links, als Linkshänder rechts. Das ist schon mal toll.

Ich habe dann unterschiedliche Varianten getestet, ich hatte mir einen Wochenkalender bestellt, einen Tageskalender, einen großen Tageskalender. Mit diesem Tageskalender bin ich dann klar gekommen. Der Wochenkalender war mir zu klein, da konnte ich zu wenig reinschreiben.

Grundsätzlich sollte man wissen, das X47 gibt es in unterschiedlichen Formaten. Ich habe mich für das A5 entschieden.

Der X47 A5

Es gibt es aber auch eine Nummer größer in A4 und auch eine Nummer kleiner in A6. Unterschiedlich ist auch die Anzahl dieser Federschienen. Ich habe jetzt zwei, es geht aber bis zu vier. Man kann das also richtig dick machen.

Dies ist die günstige Steel-Variante, ich wollte es ja erstmal testen und nicht soviel Geld ausgeben. Aber wenn man in die Luxusvariante geht, da ist dann auch ein Stifthalter dabei, mehrere Buchbänder sind dabei, die Ecken sind umnäht, dann zahlt man auch mehr als 200 Euro nur für den Einband.

Wie ist es mir in den zwei Wochen ergangen? Was hat mir wirklich sehr gut gefallen?

Was hat mir gut gefallen?

Grundsätzlich hat es mir totalen Spaß gemacht. Ich hatte weniger dieses Gefühl des Überplanens, ich habe mir nicht zuviel vorgenommen, ich habe mir deutlich weniger vorgenommen und war viel klarer in meiner Tagesplanung.

Früher, als ich noch Todoist genutzt habe, da hatte ich 20, 30 Tasks jeden Tag, die mich morgens schon angestarrt haben, da hatte ich morgens schon keinen Bock mehr. Deshalb habe ich dieses Experiment überhaupt erst gestartet. Nun habe ich im Schnitt fünf Aufgaben neben meinem Kalender, den ich abzuarbeiten habe. Wie kommt das? Ganz einfach, weil ich mir, wenn ich es niederschreibe schon Gedanken darüber mache, ob ich das auch wirklich tun will. Während ich in Todolist erstmal alles reingehauen habe. Das gibt einem ein viel besseres und leichteres Gefühl.

Was mir in den zwei Wochen als riesen Vorteil aufgefallen ist, ich habe eine vergrößerte Arbeitsfläche. Wenn ich konzentriert an irgendwas arbeite, sei es an meinem MacBook, sei es an meinem iPad und mir kommt ein Geistesblitz, wie z.B. das meine Tochter morgen eine Mathearbeit schreibt und da wollte ich mir das noch eben notieren, früher musste ich da raus aus der App, andere App öffnen, um das da zu notieren, das brauche ich jetzt gar nicht mehr. Ich habe das X47 daneben liegen, nehme mir meinen Stift, mache schnell eine Notiz und bleibe im Flow. Das hätte ich gar nicht gedacht. Jemand, der das schon immer nutzt, denkt wahrscheinlich der Lars, der spinnt. Aber es ist wirklich eine riesen Erleichterung, dass man sich die Arbeitsfläche damit vergrössert.

X47 Planer offen

Was ich super fand, man hat ja den Kalender, den habe ich mir ja übertragen aus meinem Google Kalender und ich habe mir meine Aufgaben, die ich mir für den Tag vorgenommen habe, direkt in die Uhrzeiten geschrieben, wann ich sie ungefähr erledigen möchte. Das ist mir natürlich nicht immer gelungen, aber ich habe schon mal eine grobe Idee, den ruf ich dann an, dieses Konzept, da schreibe ich an dem Tag dran, zu der Uhrzeit. Das hat schon ein bisschen mehr Struktur gegeben und dadurch, dass es wenig war, war es auch keine erdrückende Struktur. Das war wirklich toll.

Und jemand, der mich, meinen Blog oder meinen Podcast schon lange kennt, weiß, ich habe jeden Tag meine MDD-Aufgabe im Kalender stehen bis 10 Uhr, also die „Mach Dein Ding“ – Aufgabe. Da arbeite ich an den wirklich wichtigen Dingen und erst danach gehe ich ins Tagesgeschäft mit E-Mails etc. Das habe ich als festen Block drin und jetzt habe ich mir einfach angewöhnt, mit dem X47, direkt daneben zu schreiben, was ich in dieser MDD-Zeit denn tun werde. Welche eine Aufgabe mache ich da, die mich meinen Zielen wirklich näher bringt.

Lars trägt MDD-Aufgabe in den X47 ein

Die Ideen, die mir jetzt so über den Tag kamen, so kleine Notizen, einfach auch mit reingeschrieben, weil es lag ja immer offen auf meinem Schreibtisch. Abends, wenn ich meinen Arbeitstag abgeschlossen habe, bewusst alle Aufgaben abgehakt oder auch verschoben habe, also die Dinge, die ich nicht erledigt bekommen habe, bin ich durch meine Notizen gegangen und habe vielleicht eine neue Aufgabe erstellt oder noch einen Mitarbeiter informiert über etwas, was ich mir notiert hatte. Das war auch super, weil ich mir das direkt in den Kalender hinein hatte notieren können.

Was hat mir nicht gefallen?

Was mir nicht so gut gefiel, war natürlich diese doppelte Buchhaltung, was den Kalender anging.

Ich musste natürlich immer meine Termine, die in meinem Google Kalender digital landen, händisch übertragen, damit ich die Übersichtlichkeit habe. Ich muss da also schon sehr regelmäßig gucken, dass ich das auch synchron halte. Da muss ich händisch machen. Das habe ich im weekly review versucht, aber es kommen ja manchmal während der Woche für die gleiche Woche noch Termine rein. Da muss man wirklich aufpassen, dass man das synchron hält.

Was mir auch passiert ist, ich habe einen Termin falsch übernommen und stand dann bei einem Kunden, das war ein externer Termin, eine Stunde zu früh auf der Matte.

Eine weitere Herausforderung sind natürlich die wiederkehrenden Aufgaben, die man regelmäßig tut. Bei mir ist das zum Beispiel jeden Freitag, da bereite ich meine Podcast-Interviews vor. Jeden Freitag mache ich Zahlungen. Das muss ich alles natürlich immer schön händisch übertragen. Das ist ein bisschen lästig, da wünscht man sich manchmal, dass das wie bei Todoist automatisch passiert. Den Kompromiss muss man hier natürlich eingehen.

Was mir wirklich an der Struktur nicht gefallen hat, von dem X47, von dieser Tagesplanung, dass es nämlich zu wenig Struktur hat. Es ist alles so ein bisschen unübersichtlich.

X47 Planer etwas unstrukturiert

Wenn Ihr das hier seht, wie mein Tag dann so aussieht, es sind die Termine, dann die ToDo’s, die Notizen, alles etwas unstrukturiert. Ich würde mir erstmal ein bisschen mehr Platz wünschen, vielleicht die ganze Doppelseite für einen Tag. Und alles etwas strukturierter, dass ich vielleicht den Kalender und die Tasks direkt nebeneinander habe, damit ich sie schön so nach Terminen wieder sortieren kann. Vielleicht ein extra Bereich für Notizen für den Tag. Das würde mir besser gefallen.

Mein Fazit

Die vierzehn Tage haben mir wirklich richtig Spaß gemacht. Es war richtig toll, es war so ein „back to the roots“ Gefühl mal wieder mit einem Papierplaner zu arbeiten. Ich fühlte mich richtig gut organisiert. Im Zusammenspiel, der X47 Papierplaner mit meinem Google Kalender und meinem MDD-Selbstmanagement Board, meinem Navi fürs Leben, das hat super funktioniert.

Ich habe viel öfter in mein Navi fürs Leben reingeguckt, weil die Dinge, die ich mir tagsüber aufgeschrieben habe, die ich vielleicht im nächsten Monat oder in den nächsten zwei, drei Monaten erledigen möchte, die konnte ich mir als Task ja nicht irgendwie vornehmen, sondern musste abends ganz bewusst entscheiden, schreibe ich die in mein MDD-Selbstmanagement Board oder verwerfe ich sie wieder? Auch da wieder priorisieren und das tut wirklich gut.

Ich kann jetzt die Leute richtig gut verstehen, die sagen, mit analogem Tool im digitalen Zeitalter, das hat was. Das gibt so eine Oase der Ruhe. Diese analoge Planung, die ist sowas von erdend und ruhig, im Gegensatz zu dem Technischen, Digitalen, Stressigen, Schnellen. Wirklich eine Oase der Ruhe. Das fühlt sich richtig gut an.

Perfekt ist das System nicht, wie schon gesagt, hätte ich gerne mehr Platz, also mehr Platz für Notizen haben und ein bisschen mehr Struktur in der Seite.

Aber der Weg ist schon richtig gut, auf dem ich mich gerade befinde. So habe ich zumindest das Gefühl. Ich finde es jetzt richtig schade, dass ich mit dem X47 aufhören muss, denn es hat so einen Spaß gemacht. Aber ich werde in den nächsten Wochen etwas anderes testen und Euch natürlich auch wieder berichten.

Wenn Ihr Fragen zu dem X47 habt oder zu meinem Ohne-Taskmanager-Experiment schreibt mir gerne in die Kommentare auf meinem Blog oder auf YouTube.

Wenn Ihr auch Ideen habt, was ich mal testen sollte und wie ich ohne Taskmanager besser zurechtkomme, freue ich mich natürlich auch über einen kleinen Hinweis.

Und nun wünsche ich Euch wieder mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Ciao.