Gibt es wirklich nur Unternehmer… und Unterlasser? Diese harte, digitale Betrachtungsweise des Unternehmertums ist in Wirklichkeit noch sehr viel härter zu betrachten: Denn im Grunde ist jeder ein Unternehmer. Nur ignorieren die meisten diese Tatsache ihr Leben lang.

Dennoch: Ein gewisser Unterschied zwischen denjenigen, die zum Geldverdienen einen festen Vertragspartner benötigen und denjenigen, die das nicht brauchen ist unbestritten. Doch ist das angeblich so sichere Arbeitsverhältnis am Ende nicht doch nur eine Illusion?

Die häufigsten Gründe dafür, sich die Sicherheit eines festen Arbeitsverhältnis zu suchen halten einer näheren Betrachtung meistens nicht stand. Auch die größten Konzerne sondern permanent durch Restrukturierungen und Neuorganisationen Arbeitsplätze aus. Mit der Sicherheit des Arbeitsplatzes ist es daher nicht wirklich weit her. Hinzu kommen die mehr als düsteren Aussichten, welche die Industrie 4.0 für die bestehenden Jobs bereit hält:

Die Schätzungen gehen heute inzwischen davon, dass knapp 60% aller traditionellen Beschäftigungsverhältnisse durch Automatisierung ersetzt werden. Es sollte sich also jeder mal zumindest die Frage einer potentiellen Selbständigkeit einmal gründlich durch den Kopf gehen lassen.

Hier wie immer die Podcast-Folge kurz zusammengefasst:

Selbständigkeit ist Typsache

Drei Dinge braucht es für den selbständigen Unternehmer: Kreativität, Mut und Selbstdisziplin. Ums vorweg zu sagen: Das besitzt wirklich jeder. Nun traut sich nicht jeder, dies auch heraus zu lassen. Darum bleibt der wirkliche Wunsch nach Selbständigkeit bislang nur denen vorbehalten, die an ihre Vision auch wirklich glauben.

Gründen war noch nie so einfach

Bei aller Bürokratie, für die Deutschland zurecht international gefürchtet ist: Das Gründen eines Unternehmens ist kaum in einem Land so einfach, wie bei uns. 15 Euro für die Gewerbeanmeldung und schon hat man seine eigene Firma. Dazu hält der Staat enorme Investitions- und Förderprogramme bereit, mit denen die Gründung eines Unternehmens zusätzlich unterstützt wird. Dafür werden wir besonders in Europa stark beneidet.

Doch der Trend zeigt merkwürdigerweise in eine eindeutige Richtung: Die Gründerzahlen gehen in Deutschland zurück.

Die Angst vor dem Scheitern ist mit Sicherheit ein Hauptgrund dafür. Denn wir haben hier in Deutschland leider noch keine „Kultur des Scheiterns“ etabliert, in dem wir Misserfolge als wichtige Lernschritte sehen.

Darüber hinaus sind die Abgabenlast und die Bürokratie für Selbständige echte Hemmschuhe. Zum Vergleich: Ein deutscher Unternehmer muss knapp 3x so viel Zeit für die Bearbeitung seiner Steuer investieren, wie ein Selbständiger aus der Schweiz.

Sechs Gründe für die Selbständigkeit

Wer mit dem Gedanken spielt, sich selbständig zu machen, sollte sich die folgenden sechs Punkte genau durchlesen. Denn im Grunde spricht alles nur für die Selbständigkeit

Selbstverantwortung

Arbeiten wann, wie oft, wo, womit und mit wem man will. Als Selbständiger ist man vollkommen frei in der Gestaltung seiner Arbeitsumgebung. Weder Kollegen noch Vorgesetzte können einem den Arbeitstag vermiesen. Man umgibt sich nur mit den Menschen, mit denen man sich umgeben möchte.

Der beste Chef sein können

Als Selbständiger kann man der Arbeitgeber werden, den man selbst gerne gehabt hätte.

Sicherheit

Qualität setzt sich immer durch und treue Kunden bleiben. Darum ist die Selbständigkeit wesentlich sicherer als das vermittelte Angestelltenverhältnis.

Passion und Leidenschaft

Als Selbständiger hat man immer die Kontrolle über seine Tätigkeiten und kann sich auf die Dinge konzentrieren, die wirklich der eigenen Persönlichkeit und den eigenen Zielen entsprechen.

Vielfalt und Entwicklung

Innerhalb seines eigenen Unternehmens kann der Selbständige quasi jede Aufgabe besetzen und organisieren. Die Selbständigkeit wird so nie langweilig.

Work-Life Balance

Arbeit und Leben verschmelzen in der Selbständigkeit zu einer Einheit. Man macht, was einem Spaß macht und verdient sein Geld dabei.

Selbstständigkeit bedeutet deshalb nicht Selbst und Ständig arbeiten zu müssen. Es befreit vom schicksalhaften Opferdenken, in dem man sich täglich zur angestellten Tätigkeit hinschleppt. Als Selbständiger lebt man sein eigenes Leben und nicht das eines anderen.

Welche Erfahrungen habt Ihr, mit der Selbstständigkeit? Ich freue mich auf Eure Anregungen in den Kommentaren