Ein „Ja“ ist schnell ausgesprochen und „Nein“ sagen ist schwer. Weil wir gefallen wollen und weil wir die Erwartungen unseres Gegenübers erfüllen möchten und ihm nicht mit einem Nein gegen den Kopf stoßen wollen.

Die Ursachen für Schwierigkeiten mit dem Wort Nein sind schnell in der eigenen Psyche gefunden: Mangelndes Selbstvertrauen und auch Ängste sind oft dafür verantwortlich. 

Und so sagen wir oft Ja, obwohl wir hätten Nein sagen müssen. Obwohl uns in dem Moment der Anfrage schon die Stimme im Hinterkopf zugerufen hat: „Mach’s nicht!”.

Aber es gibt auch durchaus andere Dinge, zu denen wir Nein sagen müssen, die nichts mit Selbstvertrauen oder Ängsten zu tun haben. Die nicht mit Anforderungen verbunden sind, die ein Gegenüber an uns stellt.

Podcastfolge

Lebensplanung: „Dein Navi fürs Leben“ Workshop
Motivation „Finde Dein Warum“ Workshop

Nein sagen zu Chancen und Möglichkeiten

Oftmals müssen wir auch Nein sagen zu Chancen, die sich ergeben und Möglichkeiten, die sich uns eröffnen. 

Auch das fällt schwer. Gerade für Unternehmerinnen und Selbstständige, die von Kreativität und Unternehmergeist leben, die entscheidungsfreudig sind und Dinge direkt anpacken. Die Herausforderungen hier Nein zu sagen, sind sehr groß.

Warum „Nein“ sagen wichtig ist

FOKUS, FOKUS und nochmals FOKUS. Das sind die drei wichtigsten Gründe, warum wir lernen müssen, Nein zu sagen. 

Nein sagen ist für mich die Fähigkeit, über sein Leben selbst zu bestimmen. Selbst die Prioritäten für das eigene Leben festzulegen. Selbst die Weichen, für den eigenen Lebensweg zu stellen. 

Somit ist Nein sagen keine Fähigkeit, die nur am Rande wichtig ist!!!

Strategien zum „Nein“ sagen

Nein sagen kann man lernen. Es ist kein leichter Prozess. Der Weg ist schwierig. Aus den oben genannten Gründen lohnt er sich aber allemal.

Hier die besten drei Strategien, wie auch Du zu einem Meister im Nein sagen wirst:

1. Ein brennendes Ja haben

Ein Nein fällt viel leichter, wenn tief in Dir ein Ja brennt. Ein Ja für eine gerechte Sache. Ein Ja, das Deinem Leben einen Sinn gibt.

Der US-Amerikanische Autor Derek Sievers bringt es auf den Punkt:

ausrufezeichen„If it’s not a hell yeah, it’s a no.“

Hast Du ein brennendes Ja in Dir? Hast Du Dein Warum, den Sinn Deines Lebens gefunden? Dann ist das Nein sagen ein Kinderspiel.

Falls Du noch auf der Suche nach Deinem brennenden Ja bist, würde ich Dir gerne meinen „Finde Dein Warum“ Workshop empfehlen. Dort gibt es ein brennendes Ja!!!

2. Die Kosten eines Ja kennen

Ein Ja ist immer kostspielig. Denn ein Ja zu etwas bedeutet gleichzeitig immer auch ein Nein zu etwas anderem.

Ein Ja zu einem neuen Produkt bedeutet ein Nein zu regelmäßigen Mitarbeitergesprächen. Ein Ja zu ambitionierten Kundenforderungen bedeutet ein Nein zu einem Ausflug mit Deiner Tochter.

Mit einem Ja sagst Du immer auch Ja zu Prioritäten anderer. Du stellst Deine Prioritäten, die Dinge, die Dir wichtig sind, hinten an.

3. Nicht sofort Ja sagen

Als sehr entscheidungsfreudiger Mensch muss ich mich oft bremsen und mir sagen: Du kannst dir Zeit nehmen und darüber nachdenken, du musst das nicht sofort entscheiden. 

Den Satz „Danke, ich mache mir Gedanken und melde mich!“ nimmt Dir niemand übel.

Aber auch zu Chancen und Möglichkeiten, die sich Dir bieten, niemals sofort Ja sagen. Auch hier abwarten. 

Notiere Dir diese Chancen in Deinen Ideenspeicher und lass sie bewusst ein paar Tage oder Wochen dort liegen. 

Nach einem Zeitraum des Abwartens, stellen sich viele Ideen, die Dir in dem Moment noch als der heilige Gral erschienen, als Hirngespinste heraus. Reine Ablenkung.

Mein Tipp zum Nein sagen

Die oft mit einem Nein einhergehenden Schuldgefühle, müssen wir lernen zu ignorieren. Packe diese Gefühle in einen Koffer und schließe ihn ab. Danach einfach nicht mehr darüber nachdenken. 

Mir persönlich hilft in diesem Fall, mich nicht zu entschuldigen. Ein einfaches und knappes „Nein, dafür habe ich keine Zeit“ ist vollkommen ausreichend. Oder wie es die US-amerikanische Schriftstellerin Anne Lamott so schön formuliert:

ausrufezeichen„NEIN ist ein vollständiger Satz.“

Ohne eine Entschuldigung entstehen weniger Schuldgefühle und umso leichter wird Dir das Nein beim nächsten Mal fallen.

Fazit

Nein sagen fällt uns allen schwer. Mangelndes Selbstvertrauen und Ängste sind oft die Ursache. Aber auch ein Nein zu Chancen und Möglilchkeiten ist für mehr Fokus entscheidend.

Das Gute ist: Nein sagen kann man lernen. Immer die Kosten eines Ja vor Augen halten. Immer überlegen, dass Du mit jedem Ja, Nein zu etwas anderem in Deinem Leben sagen musst.

Wenn Du dann noch auf Entschuldigungen verzichtest und so aufkeimende Schuldgefühle im Keim erstickst, dann steht einem selbstbestimmten, fokussiertem Leben nichts mehr im Wege.

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