Die Think Week, die Denkwoche, machte hierzulande kein Geringerer als Bill Gates bekannt. Regelmäßig, zweimal im Jahr, zieht sich der Gründer von Microsoft für eine ganze Woche zurück, um, nu ja, der Name ist Programm, zu denken.

Im Nordwesten der USA, mitten in einem Zedernwald, direkt an einem See, steht Gates abgelegene Holzhütte. In dieser Einsamkeit begeht er seine Think Week und das nicht erst, als Achtsamkeit, Entschleunigung etc. in aller Munde sind und zu einem kompletten Wirtschaftszweig herangewachsen sind. Nein, Bill Gates nimmt sich diese Auszeiten seit den 80er Jahren.

Also seit der Zeit, als Microsoft diesen raketenartigen Aufstieg zu einem der Giganten der Informationstechnologie hingelegt hat. Zu einer der sicherlich stressigsten und hektischsten Phasen des Unternehmens gelang es ihm, sich zweimal im Jahr eine Woche Zeit zu nehmen und sich zurückzuziehen.

Dank dieser Auszeiten und dem Abstand zu seinem Unternehmen, ist er zu einem der Vordenker der Computerbranche geworden. In dieser einsamen Holzhütte am See sind folgenschwere Entscheidungen für Microsoft, aber auch für die Computerbrache an sich, getroffen worden.

Gates hat in einem Gespräch über die Think Week erläutert, dass dort die Entscheidungen für den eigenen Webbrowser, die Entwicklung von Tablet-PCs und der Einstieg in das Geschäft mit Videospielen getroffen wurden.

Video zur Think Week

Podcastfolge zur Think Week

Big rocks in first

Was ist eine Think Week?

Es ist wie der Name schon sagt, eine Denkwoche. Eine Woche Zeit zum Durchatmen und Gedanken machen. Zum Reflektieren, Nachdenken und Hinterfragen. Es ist eine Auszeit, um Abstand zu dem teilweise hektischen Tagesgeschäft zu gewinnen und zu den ganzen Verpflichtungen, die ansonsten an einem ziehen und zerren. 

Die Think Week gibt Dir Raum, den Du sonst nicht hast. Raum zum Denken, zum Schauen und vielleicht auch zum Schlafen. Und worüber denkt man in einer Denkwoche nach? Über alles, was Dich bewegt und betrifft. Dein Leben, Dein Unternehmen, Deine Familie und Deine sonstigen Rollen im Leben.

Warum eine Think Week?

Sie sorgt für FOKUS!

Ohne eine Zeit zum Nachdenken ist Fokus ist nicht möglich. Wie willst Du sonst die ganzen Belanglosigkeiten, die Dein Leben beherrschen können, ausfiltern? Wie willst Du die wirklich wichtigen Dinge in Deinem Leben und in Deinem Unternehmen erkennen?

Das schaffst Du nur, wenn Du Dir bewusst Raum zum Durchatmen und für die Reflexion nimmst. Nur so kannst Du identifizieren, worauf Du Deinen Fokus legen solltest.

Sie bringt Dich und Dein Unternehmen voran

In unserer überstimulierten Welt bleibt keine Zeit sich die wesentlichen und wichtigen Fragen zu stellen. Fragen wie:

  • Was möchte ich in meinem Leben erreichen?
  • Wie sieht mein persönlicher Erfolg aus?
  • Wo soll meine Firma in 5 – 10 Jahren stehen?
  • Wie kann ich mir einen Wettbewerbsvorteil erarbeiten bzw. ausbauen?
  • Welche neuen Produkte / Dienstleistungen sollte ich entwickeln?
  • Oder viel wichtiger: Welche Produkte und Dienstleistungen kann ich sein lassen?

Zur Beantwortung dieser wichtigen Fragen brauche es Zeit und Raum. Und genau die nimmst Du Dir in einer Think Week.

Sie sorgt für Gelassenheit

Durch die bewusste Zeit zur Reflexion stellt sich oft heraus, dass wir den nicht relevanten Dingen in unserem Leben zu viel Platz einräumen. Uns wird klar, dass unser Leben von Belanglosigkeiten bestimmt wird. Denn, sind wir mal ganz ehrlich, die wenigsten Dinge sind wirklich wichtig. Das Meiste ist belanglos. 

Mit dieser stoischen Einstellung, die Du sehr gut in Think Weeks (ja, Mehrzahl, eine reicht dafür nicht aus) gewinnen kannst, kommt automatisch viel mehr Gelassenheit in Dein Leben. Und wer wünscht sich das nicht?

3 Tipps für eine Think Week

1. Alleine

Eine Think Week ist immer eine Zeit, die ich mit mir selbst verbringe. Zeit der Einsamkeit. Positive Einsamkeit! Dazu passt dieses wunderschöne Zitat von dem großen spanischen Maler Pablo Picasso:

ausrufezeichen„Ohne große Einsamkeit ist kein ernsthaftes Arbeiten möglich.“

Er bringt es damit sehr schön auf den Punkt. Wollen wir ernsthaft arbeiten, tief in unserer Arbeit abtauchen und wirklich etwas Substantielles schaffen, dann gelingt uns das nur, wenn wir ganz für uns sind. Ganz alleine.

2. Input reduzieren

Ablenkungen habe in einer Think Week nichts verloren. Daher müssen alle Arten von Input, so gut es geht, reduziert werden. Das bedeutet:

  • Digital abkoppeln und Internetzugang auf das Nötigste reduzieren.
  • Kein Hotel! Selbstversorger Wohnung / Haus / Hütte ist vollkommen ausreichend.
  • So wenig wie möglich unter Menschen sein. Nicht essen gehen, nicht einkaufen, nicht durch eine belebte Stadt schlendern.
  • Kein YouTube, kein Dauernetflixen, selbstredend…

Wir leben in einer hektischen Welt und die müssen wir in unserer Think Week außen vor lassen.

3. Fest in den Kalender eintragen

Wie viele von Euch wissen, bin ich ein großer Freund des Kalenders und ein Freund davon, diesen zu Beginn des Jahres mit den wichtigen Dingen zu füllen.

Bevor andere Verpflichtungen und Termine sich in meinem Kalender breit machen, blockiere ich Zeiten für die mir wichtigen Dinge, wie zum Beispiel die Think Week.

Big rocks in first“ nennt das der Selbstmanagement Papst Stephen Covey, der seine Familienurlaube drei Jahre (!!!) im Voraus plante, damit da ja nichts dazwischen kommt.

Wenn auch nicht drei Jahre im Voraus, aber trage zu Beginn eines jeden Jahres die Zeiten für Deine Denkwoche(n) fest in Deinen Kalender ein.

Fazit

Nur mit Zeiten der Reflexion, des Hinterfragens, des Nachdenkens bringen wir uns persönlich und unser Unternehmen nach vorne. Diesen Raum zum Durchatmen und Innehalten bietet Dir die Think Week, die Denkwoche.

Das Leben darf nie zu voll für solche Auszeiten sein! Das können wir uns von Bill Gates abgucken.

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