Ich war skeptisch. Nach Studium der Montageanleitung der Displayschutzfolie wurde es auch nicht besser. Dort steht allen Ernstes unter Punkt 1: Schließen Sie die Fenster und gehen Sie duschen…

Diesen Punkt hatte ich bei der Montage der Folie natürlich übersprungen. Ein Fehler, wie sich hinterher rausstellen sollte, aber dazu später mehr.

Aufmerksam geworden bin ich auf die Displayschutzfolie durch das großspurige Versprechen auf der Website des Herstellers mumbi: „… sie sorgt auch dafür, dass sich das Zeichnen und Schreiben mit dem Apple Pencil auf dem iPad mehr wie auf echtem Papier anfühlt“.

Papier und insbesondere Werbeaussagen sind geduldig. Wollen wir mal sehen, wie sich die Folie im Alltagstest so schlägt.

Die mumbi Displayschutzfolie

Ich habe die Displayschutzfolie seit sechs Wochen auf meinem iPad Pro installiert. Nach der zeitraubenden Montage – es waren immer Staubkörner und Luftblasen unter der Folie eingeschlossen (Duschen???) – war die Ernüchterung groß.

Mir kommt das Display grobkörniger und ein wenig unscharf vor. Die Anti-Reflex-Oberfläche der Folie raubt dem grandiosen Retina-Display die Brillanz.

Die Funktionen des Touchscreens beinflusst die Folie aber in keiner Weise. Alles funktioniert auch mit der Schutzfolie genauso, wie es soll.

Das Schreibgefühl

Von der im wahrsten Sinne des Wortes ‚trüben Aussicht‘ wollte ich mich nicht abschrecken lassen. Schließlich ging es doch um das Schreibgefühl und den Papiereffekt. Also GoodNotes gestartet, den Apple Pencil gezückt und… Ahhhh… ein echter Wow-Effekt!

Die raue Oberfläche der Folie gibt dem Display etwas Weiches und Gleitendes zugleich. Der Schreibwiderstand erhöht sich irgendwie, obwohl der Pencil viel besser über das Display gleitet. Weniger stumpf als direkt auf dem Display. Hört sich widersprüchlich an? Stimmt, aber ich kann es nicht anders oder besser beschreiben.

Schreiben geht mir mit der Displayschutzfolie deutlich flüssiger und natürlicher von der Hand. Das Schreiben-auf-Glas-Gefühl ist fast gänzlich verschwunden.

Gestern dann der ultimative Test: Nach sechs Wochen habe ich das erste Mal die Displayschutzfolie wieder entfernt und den Gegentest gemacht.

Der Unterschied zum Schreiben mit der Folie war deutlich spürbar. Härter und stumpfer fühlte sich das Glas an. Nicht so geschmeidig und weich wie mit der Displayschutzfolie.

Die Montage

Das mit dem Duschen war wirklich ernst gemeint und mittlerweile habe ich auch verstanden, warum. Durch das Duschen soll die Luftfeuchtigkeit erhöht und so die Staubpartikel in der Luft gebunden werden. Der Selbstversuch hat ergeben, es stimmt und funktioniert wirklich. Ein deutlich besseres Montageresultat. Und nein, natürlich musst Du nicht selber duschen gehen, sondern nur die Dusche anstellen…

Zusätzlich habe ich noch ein Geodreieck verwendet, um die unvermeidlichen eingeschlossenen Luftbläschen (auch hier deutliche Verbesserung nach dem Duschvorgang!) unter der Folie herauszuquetschen.

Und sonst?

Die Antireflex-Oberfläche der Folie macht in grellen Umgebungen, gerade bei der Arbeit unter freiem Himmel, ganze Arbeit. Das Display lässt sich viel besser ablesen. Keine nervigen und störenden Spiegelungen.

Fazit

Ich bin begeistert. Die Folie verbessert das ohnehin schon gute Schreibgefühl des Apple Pencil. Zwar nur in Nuancen, aber diese sind beim Schreiben und Wohlfühlen ja oft entscheidend.

Mit der mumbi Displayschutzfolie (Deutscher Hersteller!!!) nähert sich das Schreibgefühl wirklich dem auf echtem Papier.

Aber eine Kröte muss man für dieses Schreibgefühl schlucken: Das Display wirkt bei aufgeklebter Folie deutlich trüber und nicht so brillant.

Ist die Folie etwas für Dich?

Das muss jeder für sich selbst beantworten. Bei einem Preis von knapp 10,- Euro ist es aus meiner Sicht auf jeden Fall einen Versuch wert. Bei mir bleibt die Folie montiert.

Welche Erfahrungen habt Ihr mit Schutzfolien gemacht? Habt Ihr Fragen zur mumbi Displayschutzfolie? Ich freue mich auf unsere Diskussion in den Kommentaren.