Arnold Schwarzenegger, Bodybuilder, Schauspieler, Geschäftsmann, Politiker. Was ist sein Erfolgsrezept? Wo hat er Fehler gemacht? Lars hat die Biographie gelesen und sagt uns, was gerade Unternehmer von Arnie lernen können.

Hier das Transkript des gesamten Podcasts:

Transkript

BF = Barbara Fernandez
LB = Lars Bobach

BF:
Herzlich willkommen zum Podcast „Selbstmanagement.Digital.“ Wir geben Orientierung im digitalen Dschungel, so dass wieder mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben bleibt. Mein Name ist Barbara Fernandez und hier, mir gegenüber, strahlt der liebe Lars, hallo Lars.

LB:
Hallo Barbara.

BF:
Ja, was Unternehmer von Arnold Schwarzenegger lernen können. Ich vermute, du hast eine neue Biografie gelesen?

LB:
Och, wie kommst du denn darauf?

BF:
Weiß ich auch nicht, sagt ihr es mir! Gut, Arnold Schwarzenegger, dass du dir den gezogen hast…? Zu Weihnachten geschenkt bekommen?

LB:
Nein, gekauft, habe ich mir selbst gekauft, ganz aktiv runtergeladen und gelesen.

BF:
Sieh mal einer an!

LB:
Und vor allen Dingen wirklich mit Begeisterung gelesen sogar. Ich meine, Arnold Schwarzenegger fand ich immer schon faszinierend, muss ich sagen. Wie einer da aus der Steiermark, der wirklich in so einem Kuhdorf aufgewachsen ist so eine Karriere hinlegen kann. Fand ich schon immer sehr beeindruckend und irgendwann hat mir mal einer das Buch empfohlen, hat gesagt, das ist echt eine gute Biografie. Da habe ich mir gesagt, den liest du jetzt auch mal. Der Typ ist faszinierend, da gibt es nichts.

BF:
Super! Was gibt es generell zu sagen zu ihm. Also, du hast schon gesagt, in der Steiermark geboren im Jahr 1947. Der ist also jetzt?

LB: 71. Oder wird jetzt 71.

BF: 71?

LB: Ja.

BF: Krass. Bodybuilder.

LB:
Genau, tausend Titel gewonnen, Mister Universum, Mister Olympia. Damals war er auf jeden Fall der Erfolgreichste aller Zeiten. Er war auch mit einer der Ersten, muss man sagen, als er dann in den sechziger, siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts damit angefangen hat. Da gab es das so noch gar nicht in dem Sinne. Dann ist er auch ein Immobilienunternehmer, hat sein Vermögen und die ersten Millionen oder war schon Millionär, bevor er in das Filmgeschäft eingestiegen ist, über seine Immobilieninvestitionen, die er in Amerika getätigt hat, Schauspieler, das kennen wir alle.

BF:
Darüber ist er wirklich bekannt geworden.

LB:
Genau, er hat sogar mal einen Golden Globe bekommen 1977, irgendwie scheint er da etwas richtig gemacht zu haben. Er hat aber auch die goldene Himbeere, acht Nominierungen, also auch mit an der Spitze. Und natürlich noch Politiker ist er gewesen, er war ja Gouverneur von Kalifornien. Gouvernator nannte er sich da von Terminator.

Ja, Wahnsinn, was er für Facetten hat und was der alles geschafft hat. Ich glaube, das ist auch wirklich nur in Amerika in dem Fall so möglich.

BF:
Und auch zu dieser Zeit, glaube ich?

LB:
Ja, ich muss sagen, die Biografie hat mich begeistert. Ich habe dann allerdings einen Fehler gemacht. Also, wenn ihr die lest, also hier an unsere Hörerinnen und Hörer, denkt dann nicht, ich muss unbedingt nochmal so einen alten Schinken von Arnold Schwarzenegger angucken. Macht es nicht! Vor allen Dingen nicht mit Eurer Frau oder Eurem Partner, die halten Euch hinterher geistig nicht mehr für zurechnungsfähig. Wir haben uns dann Total Recall heruntergeladen, angeguckt.

BF:
Oh Gott, habt ihr denn durchgehalten bis zum Schluss?

LB:
Nee! Das kann man gar nicht mehr gucken. Es hat natürlich etwas damit zu tun, dass der Film 30 Jahre alt ist. Auch da hat sich natürlich viel geändert.

BF:
Ich glaube, der soll jetzt nochmal neu aufgelegt werden gerade?

LB:
Ja, sagen alle. Ich habe es noch nicht gehört.

BF:
Ich weiß auch nicht wo und von wem ich es habe.

LB: Das ist auf jeden Fall keine gute Idee. Obwohl, er hat ja jetzt wieder ein paar neue Filme gedreht.

BF: Ja? Keine Ahnung, ich verfolge nicht, was er macht.

LB: Ich habe es auch nur deshalb jetzt verfolgt. Hältst du als Schauspieler denn etwas von ihm? Als Schauspielerin!

BF: Er ist kein Schauspieler, er ist halt Bodybuilder und der ist für seine Zeit als Verkörperung eines Helden super und er bedient alle Klischees. Er ist ein außergewöhnlicher Mensch, aber er ist kein guter Schauspieler. Er ist auch kein Schauspieler, also, er hat bestimmt einen Coach am Set gehabt, aber das war es. Er ist ja in dem Film gelandet, weil er so aussieht, wie er aussieht.

LB:
Ja, genau. Da war so eine Turtelszene zwischen ihm und Sharon Stone. Das war schon lustig.

BF:
Ja, er ist halt Bodybuilder und Erfolgsmensch.

LB:
Erfolgsmensch total.

BF:
Was bedeutet Erfolg heutzutage eigentlich nochmal, Lars?

LB:
Da hatten wir doch mal eine Folge…

BF:
Gut, kommen wir zum Hauptteil. Was können wir denn jetzt von Arnold Schwarzenegger lernen?
Punkt Nummer 1, wir haben fünf Punkte für euch zusammengestellt. Vor allen Dingen, wir! Also, der liebe Lars hat die natürlich zusammengestellt.
Punkt Nummer 1: Commitment können wir von ihm lernen.

LB:
Der verschreibt sich seinen Zielen wirklich komplett. Also, das ist wirklich so eine Sache, das ist Wahnsinn! Wenn man sich überlegt, er hat als Bodybuilder jeden Tag fünf Stunden trainiert! Jeden Tag!

Dann ist er nach Amerika gegangen, er hatte nichts gelernt, ist nach Amerika gegangen, weil ihn einer von diesen Bodybuilding-Magazinen eingeladen hat. Er hat dann sozusagen das erste Jahr da gesponsert bekommen, hat aber festgestellt, er muss mal irgendeinen Uni-Abschluss oder sowas machen.

Er konnte als Ausländer aber nur gewisse Kurse an den Universitäten buchen, sodass er an einer Universität er den Abschluss nicht geschafft hätte. Also hat er mehrere Universitäten besucht, um dann mehrere Scheine zu machen. Er hat gleichzeitig noch Bodybuilding gemacht, fünf Stunden jeden Tag trainiert, hat dann einen Versandhandel aufgebaut. Er war ja Mister Universum, hat dann Nahrungsergänzungsmittel und solche Sachen verschickt. Dann hat er mit einem Freund ein Bauunternehmen gegründet, alles parallel und hat dann noch das erste Geld, was er wirklich sich vom Mund abgespart hat, hat er dann in Immobilien investiert.

Also, der Typ ist total committed! Wenn er was macht, dann zieht er das knallhart durch. Ich hatte ja mal Stefan Merath hier, der Weg zum erfolgreichen Unternehmer, sein Buch. Das ist so für die mittelständischen Unternehmer wirklich ein must read, wirklich eine Pflichtlektüre.

Der hat bei mir im Interview mal gesagt, weil ich ihn gefragt habe, was sagst du, was muss ein Unternehmer unbedingt tun oder was sind die größten vieler Fehler, die du siehst. Das ist mangelndes Commitment, hat er gesagt.

Also, Unternehmer müssen mit Haut und Haar dabei sein, um erfolgreich zu sein. Und das macht er, das ist der hundertprozentig! Wenn man sich dann noch überlegt, was er zusätzlich noch alles gemacht hat. Er ist ja irgendwann ins Filmgeschäft eingestiegen und dann war der noch Botschafter für die Special Olympics, da noch unterwegs. Dann war er Fitness-Botschafter unter Präsident Bush Senior. Dann hat er jeden Staat bereist in Amerika, ein Pensum nimmt der auf. Wirklich, wenn er sich einer Sache verschreibt, hat er Commitment ohne Ende.

BF:
Ist das Commitment ohne Ende oder ist es schon Workaholic oder?

LB:
Ich glaube, ja. Es ist bei ihm, er kann gar nicht anders.

BF:
Wahrscheinlich, ja, okay.

LB:
Aber, kann sich jeder Unternehmer abgucken. Wenn du so committed bist, dann bist du auch erfolgreich.

BF:
Das ist, glaube ich, die Formel, die ich auch gut finde, so weiterzutragen. Also, Erfolg ist auch erreichbar darüber, dass ich nichts anderes mache und mich mit Haut und Haaren einer Sache verschreibe. Es wird so sein müssen, dass das irgendwann aufblüht. Also, mit Sturheit und Fleiß und mit Disziplin kommt man eine ganze Ecke weiter.

LB:
Genau und mit Halbgas halt nicht.

BF:
Richtig. Das sage ich auch immer den Schauspielschülern. Talent ist so das eine, aber es bringt dich in den Beruf mit Disziplin, Fleiß und der unbedingte Wille, mit allem, mit Haut und Haar das Ding zu rocken.

LB:
Genau, das ist so und es kommt keiner da hin und sagt, auch beim Schwarzenegger, kommen wir auch gleich zu, der dann ihn für die Filmbranche entdeckt hat, sondern, er hat sich der Sache verschrieben und hat gesagt, ich will das. Und dann hat er alle Register gezogen.

BF:
Sieht man ja, dass man nicht unbedingt total viel Talent braucht. Punkt Nummer 2: Glauben.

LB:
Ja, er hat immer an sich und seine eigenen Stärken geglaubt. Er hat diesen schönen Satz geprägt, der taucht in der Biografie gar nicht auf, den hatte ich mal in einem Interview mit ihm gehört. Er hat so nach dem Motto gesagt, wenn ich auf alle Zweifler in meinem Leben damals gehört hätte, dann wäre ich immer noch „Jodeling in the Alps“. Also, da wäre ich immer noch jodelnd in den Alpen unterwegs.

Also, er hat an sich geglaubt und das ist natürlich auch wahnsinnig wichtig. Er hat auch Selbstzweifel natürlich gehabt, aber die überwunden. Er hat auch mal an sich schwierige Phasen durchlebt. Es ist nicht alles toll gewesen, das schreibt er in seinem Buch auch recht offen. Aber das wirklich überwunden und an sich geglaubt.

BF:
Dann Punkt Nr. 3: Nein sagen. Also, er hat dann auch mal Nein gesagt oder man sollte auch mal Nein sagen, wie meinst du das genau?

LB:
Beides, ist ja dasselbe. Also, er ist einfach wahnsinnig fokussiert. Wenn der sich einem Ziel verschrieben hat, dann war es das auch. Ich sage mal, wenn man sich das vorstellt, so einer, der ist als Bodybuilder ins Filmgeschäft eingestiegen. Er hat natürlich auch andere Möglichkeiten gehabt oder, als er dann im Filmgeschäft war, warum wird einer Gouverneur?

Also, da hat er zu vielen anderen Dingen Nein gesagt. Er hätte auch sagen können, ich mache das Filmgeschäft weiter, ich habe da wahnsinnig viele Angebote. Hatte er ja, er hat aber dazu Nein gesagt, er wollte Gouverneur werden.

Oder damals, das war, fand ich super interessant, als er so erfolgreich als Bodybuilder war, da hat er irgendwann gesagt, so, ich will jetzt Schauspieler werden und hat dann nicht auf seine ganzen Berater gehört, die ihm nämlich gesagt haben, er soll eine Fitnesskette aufmachen. Wäre er wahrscheinlich auch sehr erfolgreich mit gewesen. Das war ja vor dem Fitnessboom, den wir jetzt haben.

Aber nein, er hat gesagt, nein, das mache ich nicht. Ich will mich auch nicht verstricken, ich will Schauspieler werden. Und er hat dann Nein gesagt. Oder, als er dann anfing Schauspieler zu werden, der hat diese ganzen kleinen Nebenrollen nicht angenommen.

BF:
Wie hat er es denn gemacht?

LB:
Er hat gesagt, er wartet auf die eine große und dann kam ja Conan, das war ja seine große Rolle. Er hat vorher ein paar kleinere gemacht, unter anderem einen Dokumentarfilm, Pumping Iron. Ich glaube, dafür hat er auch den Golden Globe bekommen, ich bin mir nicht mehr ganz sicher. Er hat wirklich gesagt, jetzt warte ich auf die Rolle und zu allem anderen Nein gesagt. Das finde ich jetzt super bewundernswert. Ich meine, welche Disziplin gehört denn dazu, welcher Fokus, welcher Glaube?

BF:
Sehr gut, okay, also, Commitment, Glauben, Nein sagen.

LB:
Zum Neinsagen noch ganz kurz. Der hatte sich auch noch vorgenommen, er hatte sich Ziele gesetzt, hat gesagt, so, ich habe jetzt eine Million pro Film und das war in den Neunzigern. Damals sogar in den Achtzigern. Eine Million pro Film bis hin zu 20 Millionen pro Film. Hat er schon als Gage festgelegt für sich und hat das nicht hundertprozentig so geschafft, aber er hat gesagt, wenn ich das nicht kriege, sag ich nein.

BF:
Man merkt, wenn du das so erzählst, dass du auch total begeistert bist davon, denn irgendwas ist daran auch verrückt, weil er es einfach getan hat und weil jetzt der Erfolg ihm natürlich den Rücken deckt. Würdest du gerne mehr genau von sowas haben, wenn du dich jetzt so begeistern lässt auch von der Biografie? Glaubst du, du bräuchtest mehr davon oder wir alle bräuchten mehr von sowas?

LB:
Ja, also, ich sage mal auf der einen Seite ja, wir brauchen stärkeren Fokus, das ist bei ganz vielen Thema, bei mir auch, dass ich oftmals Gelegenheiten sehe und die versuche sofort wahrzunehmen und nicht fokussiert bin auf das Endziel. Das passiert mir auch, da würde ich mir das mehr wünschen bei mir.

Bei ihm jetzt, wir kommen auch gleich zu Punkt 5, was vielleicht nicht ganz so toll ist, wo er vielleicht auch ein negatives Beispiel sein kann oder wo er es auch definitiv ist.

Aber ich glaube, dass mehr Fokus jedem Unternehmer guttut. Ich erlebe das ja hier, wenn wir Onlinemarketing-Workshops machen, dann sitzen die Unternehmer hier. Da fragen wir, was macht ihr denn, was ist denn jetzt eure Spezialität? Da tun sich alle wahnsinnig schwer. Gerade im Handwerksbereich, die machen ja dann alles sozusagen. Da ist keiner irgendwie spitz oder fokussiert, sondern eher so nach dem Motto, wir machen das und jenes und welches. Also, vieles.

BF:
Je nach Anfragen.

LB:
Ja, genau und das kenne ich. Es ist ja so, wenn du dann, du hast als Unternehmer immer Möglichkeiten, links wie rechts und kannst sagen, dann mache ich das hier, dann mache ich das da. Wirklich fokussiert zu sein, seine Strategie zu verfolgen, ich glaube, das würde jedem guttun, ja.

BF:
Sehr gut, Punkt Nr. 4: Networking.

LB:
Wenn man das Buch liest, er kennt wirklich Gott und die Welt. Also, er hat da Kontakte gehalten. Für ihn natürlich alles Freunde, es ist ja amerikanisch…

BF:
Ja, ja, klar.

LB:
Es sind vielleicht eher Bekannte, aber befreundet war er wirklich mit Bush Senior, mit dem Präsidenten. Er ist ja auch mal beim Schlittenfahren seiner Frau Barbara Bush in die Hacken gefahren und hat ihr das Bein gebrochen. Da hat Bush auch ein Foto von geschickt, wie sie gemeinsam auf dem Schlitten sitzen, da ist das passiert.

Was ich sagen will, er ist ein Menschenfänger, das kann er total gut und nutzt das auch im Networking aus. So hat er auch seine Frau kennengelernt, aus dem Kennedyclan und dieses Networking, das hat ihm dann auch die Kontakte geschaffen, dass er so erfolgreich sein konnte.

BF:
Okay, das können wir auch von ihm lernen.

LB:
Man muss dazusagen, es ist nicht jedermanns Sache.

BF:
Networking?

LB:
Ja. Ist es deine Sache?

BF:
Ja. Also, ich arbeite unheimlich gerne mit Menschen und ich arbeite gern im Netzwerk, auch wenn ich Anfragen kriege, die ich selber nicht bearbeiten kann, die weiterzugeben. Ich mag auch das Gefühl im größeren Ganzen zu schwimmen. Nicht nur zu wollen, sondern auch weiterzugeben, das macht mich eigentlich sehr glücklich.

Also von daher wäre es schon auch cool, wenn ich Mitarbeiter hätte, aber das ist aus anderen Gründen vielleicht nicht mein Ding. Aber ich würde gerne auch so als Jobvermittlerin und dann aber selber natürlich auch an diesem ganzen größeren Ganzen gestalten. Das interessiert mich sehr.

Was Networking auch beinhaltet, ist, dass man natürlich neue Kontakte knüpft aus dem kalten heraus. Das weiß ich jetzt nicht, also so Leute strategisch angehen, weil sie für mich an der richtigen Position sitzen und dann da einen positiven Eindruck zu machen und mich zu verkaufen. Das finde ich auch anstrengend, also, wenn das offensichtlich die Überschrift der Verbindung oder der Begegnung gerade ist, dann finde ich das sehr anstrengt.

Das geht aber, glaube ich, den meisten Menschen so. Wenn es über die Hintertür geht oder durch Zufälle oder dadurch, weil man sowieso schon gemeinsam arbeitet, dann ja und im Netzwerk arbeiten, im Netzwerk schwimmen, Sachen bekommen, weiterreichen, hier anfragen, das finde ich viel leichter.

LB:
Ja, absolut. Genau, nicht dieses klassische Visitenkartenverteilen oder -sammeln.

BF:
Ja, wer mag das schon? Das mag ich jetzt auch nicht.

LB:
Genau.

BF:
Okay, Punkt Nr. 5: Fehler und falsche Prioritäten. Das ist jetzt ein Punkt, den hast du ausgewählt. Was wir jetzt vielleicht nicht von ihm lernen könnten, aber das gehört der Gänze halber natürlich auch zu ihm dazu.

LB:
Ja, nicht lernen, doch, da kann man viel von lernen. Aus Fehlern lernt man auch und wenn es aus Fehlern Anderer ist! Also, er ist ja familiär und mit seiner Ehe gescheitert. Das sagt er auch, dass das sein größter Fehler war.

Wenn er etwas bereut, dann ist es genau der Punkt in seinem Leben. Er hat damals, als er mit seiner Frau, der Maria Kennedy-Shriver, die ist aus dieser Kennedy-Dynastie, hat er sie, als sie mit dem letzten Kind schwanger war, hat er gleichzeitig die Haushälterin geschwängert und hat dann…

BF:
Arnie, der alte Schwerenöter… Auch bekannt als Conan der Barbar.

LB:
Genau, das ist passiert, okay. Aber erst 14 Jahre später, als das Kind schon 14 Jahre alt war und die Haushälterin immer noch bei denen arbeitete, muss man dazu sagen, hat seine Frau ihn darauf angesprochen in einer Therapiesitzung, die sie gemeinsam hatten. Das ist natürlich eine Sache, ich will gar nicht mit dem Finger auf andere zeigen, es sind alle nur Menschen, machen alle Fehler und so weiter. Aber er hatte dann auch, während er mit ihr zusammen war, eine Affäre mit Brigitte Nielsen, diesem blonden Busenwunder.

BF: Vamp Monster!

LB:
Genau. Was man wirklich daraus vielleicht mitnehmen sollte, deshalb finde ich, da kann man auch lernen daraus, wie wichtig die Dinge sind und dass man dem Beruf oder Karriere nicht alles unterordnen darf. Und das hat er getan.

Auch in dem Buch kommt auch ein Kapitel vor, dass sich seine Kinder beschweren, dass sie ihn nie sehen, dass sie dann weinend am Tisch sitzen, weil er nur unterwegs ist und solche Sachen. Also, er hat sich diesen Erfolg auch wirklich ganz teuer erkauft. Das muss einem auch klar sein, dass man Erfolg und deshalb habe ich den Punkt auch mit aufgenommen, den materiellen Machterfolg, nicht alles unterordnen darf. Das macht nicht glücklich und ich glaube, der würde auf seine ganzen hunderte von Millionen, die er auf dem Konto hat, gern verzichten, wenn er das rückgängig machen könnte.

BF:
Ja, wenn das Privatleben scheitert, sollten wir dann überhaupt vom Rest lernen, ist die Frage? Ist es überhaupt ein Beispiel, an dem wir lernen sollten, wenn doch eigentlich sein Privatleben gescheitert ist und er selber sagt, er würde das alles eintauschen?

LB:
Was würdest du denn sagen?

BF: Nein.

LB:
Okay, ich sage Ja. Man muss es ja nicht in dieser Gänze tun. Es ist ja die Frage, wir hatten eben das Thema Fokus. Weil er sehr fokussiert war. Aber ich darf ihm nicht alles unterordnen und muss wirklich dieses Gleichgewicht halten, wie ich immer mit meinen Konten.

BF:
Du immer mit deinen Konten, ja. Die Konten, die Konten…

LB:
Die müssen im Gleichgewicht sein.

BF:
Also, Fokus an der richtigen Stelle, vielleicht nicht in dem Maße wie Arnie das betrieben hat, aber trotzdem mehr Fokus bei der Arbeit. Aber dann auch wiederum mehr Fokus für die Freizeit.

LB:
Ich sage mal, es gibt von den ganzen Lichtgestalten, die wir uns oft als Vorbilder nehmen, sei es auch Steve Jobs, der ja eine uneheliche Tochter hatte, die er sogar verleugnet hat eine ganze Zeitlang. Also, das ist sicherlich auch nicht ein Ruhmesblatt von ihm.

So hat ja jeder irgendwelche Dinge, die vielleicht nicht so toll sind und ich glaube, trotzdem kann man sich in gewissen Bereichen etwas abgucken. Das sehe ich schon so. Nur ich glaube auch, dass man diesen Wahnsinnserfolg, den solche Leute haben, vielleicht dann auch nur sich so erkaufen kann.

BF:
Deswegen sollte uns auch der Wahnsinnserfolg von solchen Leuten nicht vor Neid erblassen lassen, sondern es ist auch wichtiger Punkt, dass uns bewusst ist, dass der eben auch eine Kehrseite hat.

LB:
Absolut, das Thema hatten wir vor ein paar Podcast Folgen, da haben wir ja über Erfolg gesprochen. Genau da kommt das zum Tragen, ist es dann noch Erfolg, wenn mein Privatleben gescheitert ist? Wenn ich mit 71, haben wir jetzt ausgerechnet, ist er, ohne meine Frau dastehe und meine Kinder haben sich von mir abgewendet usw. Ist das dann noch Erfolg bei allem Geld, was ich habe und allem Ruhm und Bekanntheit? Das ist dann die Frage.

BF:
Und diese Frage, meine Damen und Herren, ist der Cliffhanger zur Folge „Was ist heutzutage Erfolg„.

LB:
Wenn ihr die noch nicht gehört habt, genau.

BF:
Genau, ich schließe mit einem Zitat, wie kann es anders sein, von Arnold Schwarzenegger:
„Der Geist ist das Limit, sofern sich der Geist die Tatsache vorstellen kann, dass du etwas erreichen kannst, dann kannst du es auch, so lange du hundertprozentig daran glaubst.“

In diesem Sinne wünschen wir Euch wieder mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben.