Eine der mir am häufigsten gestellten Fragen lautet: ‚Welches iPad soll ich mir für diesen oder jenen Anwendungsfall zulegen?‘ und dann natürlich noch: ‚Welchen Eingabestift soll ich mir dazu kaufen?’
Nachvollziehbare Fragen, denn die Anschaffung will gut überlegt sein. Ein iPad ist schließlich eine längerfristige Investition. Auf jeden Fall längerfristiger als die Investition in ein Smartphone.
Grund genug, mich einmal intensiv mit dem Thema zu beschäftigen und Euch eine Auswahlhilfe zu geben. Schließlich weiß ich wovon ich rede, hatte ich doch schon alle Modelle und Größen im Einsatz…
Aber wie fängt man mit einer Auswahlhilfe an? Hmmm… am besten, ich liste die zur Zeit verfügbaren iPads auf und schreibe über die möglichen Einsatzgebiete. Genau, das macht Sinn. Eine Liste von klein nach groß.
Weiter unten gehe ich dann noch auf die Speichergrößen und die WiFi-Cellular Optionen ein. Bei der Farbauswahl muss ich aber passen. Nicht mein Thema. Eher was für Stilberater.
iPad Mini
Klein, handlich und ultraportabel. Das iPad Mini ist für unterwegs konzipiert. Es passt sogar in die Gesäßtaschen der meisten Hosen. Für mal eben in den Kalender gucken, Emails nachsehen und Social Media Aktivitäten bestens geeignet.
Professionell Arbeiten kann man mit dem Mini allerdings nicht. Aufgrund des kleinen Displays, welches sehr hoch aufgelöst ist, nur etwas für gute Augen!
Günstiger Einstieg in die iPad-Welt. Für besonders kostenbewusste Käufer, auch noch als prähistorisches Mini 2 verfügbar.
Für was geeignet:
- iPad-Neulinge, die noch nie mit einem Tablet gearbeitet haben
- Mehr zum Nachschlagen / Nachschauen als zum aktiven Arbeiten
- Als Zweit-iPad (OK, ich weiss…)
- Gesäßtaschen
Für was nicht geeignet:
- Als Laptopersatz
- Professionelles Arbeiten
- Handschriftliche Notizen
- Filme und Videos
iPad Air 2
Ein etwas in die Jahre gekommenes Modell. Der kostengünstige Einstieg in die größere iPad-Welt. Auch geeignet, wenn man mit handschriftlichen Notizen auf dem iPad beginnen will, sich aber noch nicht sicher ist, ob einem so etwas liegt.
Für was geeignet:
- iPad-Neulinge mit weniger guten Augen
- Filme und Videos
- Home-Anwendungen
Für was nicht geeignet:
- Als Laptop-Ersatz
- Professionelles Arbeiten
- Handschriftliche Notizen
- Laptop-Ersatz
iPad Pro 9,7“
Das neue ‚kleine‘ iPad Pro. Für diejenigen, denen das große Pro zu unhandlich ist. Arbeitet gut mit dem Apple Pencil, ist aber aufgrund der Größe des Displays etwas eingeschränkt bei Zeichnungen und handschriftlichen Notizen. Die Displaygröße macht auch die Nutzung als echten Laptop-Ersatz schwierig. Dafür ist das Display einfach zu klein.
Für was geeignet:
- Perfektes Tablet für Gelegenheits-Tablet-User
- Gelegentliche Mitschriften und Zeichnungen
- Ein halber Laptop Ersatz
- Filme und Videos
Für was nicht geeignet:
- Tablet Ninjas
- Profis des papierlosen Büros
- Handschriftliche Vielschreiber und Oftzeichner
iPad Pro 12,9“
Mein aktuelles iPad. Mehr iPad geht nicht, State-of-the-art, sozusagen. Von der Größe gewöhnungsbedürftig, ungefähr Din A4. Hat man sich aber einmal an die Größe gewöhnt, will man sie nicht mehr missen. Glaubt mir!
Ein echter Laptop-Ersatz. Ich arbeite teilweise ganze Tage nur mit dem iPad. Siehe hierzu auch mein iPad-only Experiment.
Perfekt in Zusammenspiel mit dem Apple Pencil.
Für was geeignet:
- Ein echter Laptop-Ersatz
- Alle handschriftlichen Vielschreiber und Oftzeichner
- Alle, die papierlos arbeiten (wollen)
- Filme und Videos
Für was nicht geeignet:
- Portabilität aufgrund der Größe eingeschränkt
- Gesäßtaschen
Hier geht es zum Erfahrungsbericht.
Der Arbeitsspeicher
Je mehr desto besser? Hmmm, eher nicht. Ich als Cloud-Junkie habe meine Speicherplatz-beanspruchenden-Daten (Filme, Musik, Fotos etc.) eh alle in der Cloud liegen. Ich benötige nicht sonderlich viel Speicherplatz.
Obwohl: In meinem Pro nutze ich aktuell 81 von 124 GB. Das hat aber mit den ungefähr 10.000 installierten Apps zu tun…
Hast Du es nicht so mit der Cloud, brauchst Du viel, sehr viel Speicher!
WiFi oder Cellular
Cellular bedeutet, dass das iPad eine eigene SIM-Karte hat und damit immer im Internet ist, ein entsprechender Telefonvertrag vorausgesetzt.
Ein iPad mit dieser Option kostet ca. 120,- Euro mehr als die einfache Version nur mit WiFi. Aber auf keinen Fall an der Cellular Option sparen. Es sei denn, Du nutzt das iPad wirklich nur auf Deiner Couch und in den eigenen vier Wänden. Aber dafür ist ein iPad eigentlich nicht gemacht.
Ansonsten immer mit Cellular! Mein erstes iPad hatte nur WiFi. Ein Fehler. Ich habe mich eigentlich nur geärgert.
Fazit
Alle iPads sind hervorragende Tablets. Toll verarbeitet, super Displays und das mit Abstand beste Betriebssystem für Tablets. Punkt.
Generell gilt: Hole Dir auf jeden Fall so viel iPad, wie Du Dir leisten kannst und nicht weniger. Das iPad wird in den nächsten Jahren eines Deiner wichtigsten Arbeitsgeräte sein. Das ist sicher. Hier am falschen Ende zu sparen, zahlt sich auf Dauer nicht aus. Eher im Gegenteil, Du wirst es irgendwann bereuen.
Für Tablet-Neulinge, die sich noch nicht so sicher sind, ob das iPad ihnen als Arbeitsgerät liegt, empfiehlt sich das iPad Mini oder das Air. Wobei das Mini eher für schnelles Nachschauen und weniger als richtiges Arbeitsgerät genutzt werden kann. Eher wie ein großes iPhone, mit dem man nicht telefonieren kann.
Wenn Du professionell mit Deinem iPad arbeiten willst, kommst Du um die Investition in ein Pro nicht herum. Die Größe ist abhängig vom Einsatzgebiet: Wenn Du wirklich alle Notizen, Mitschriften und Zeichnungen mit dem iPad anfertigen willst, führt kein Weg an dem 12,9“ vorbei. Wenn Du nur gelegentlich schreiben / zeichnen wirst, mehr Wert auf Portabilität legst und vielleicht sogar noch ein Laptop Dein Eigen nennst, solltest Du Dich für das 9,7“ iPad Pro entscheiden.
Bei den Eingabestiften ist es ganz einfach: Für das iPad Pro immer den Apple Pencil, für alle anderen den Bamboo CS-160. Alle anderen Smartpens, sind nicht zu gebrauchen.
Hast Du Fragen zu den verschiedenen iPad-Modellen? Welches sind Deine Erfahrungen mit den unterschiedlichen Varianten? Ich freue mich auf unsere Diskussion in den Kommentaren.
Der Unterschied ist riesig. Ein Pro mit dem Apple Pencil ist kein Vergleich zu einem Air mit Drittanbieter-Stift. Dazwischen liegen Welten.
Aber zum einfach mal Antesten, funktioniert das Air natürlich auch. Habe ich schließlich jahrelang so gemacht 🙂
Ich mag keine grossen Laptops und würde mir daher auch das 12.9-iPad nicht kaufen. Ich finde absolut, dass ein kleineres auch für „Profis des papierlosen Büros“ genügt, denn zu Zeiten, in denen ich noch auf Papier Notizen gemacht habe, habe ich das auch nur in einem Notizbuch im Format A5.
Finde also das 9.7er absolut super – habe es mir im Apple-Store angeschaut. Habe es deswegen nicht gekauft, weil ich über die Behörde, in welcher ich tätig bin, bald ein 12.9er-iPad zur Verfügung bekomme. Da kann ich leider nicht wählen.
Ein guter Punkt und ein Luxusproblem 🙂
Hallo,
vielen Dank für den guten Überblick. Ich habe nur eine Frage bezüglich der Cellular Option. Was spricht dagegen das Smartphone über Bluetooth zu benutzen, das spart die 120€ und Nachteile konnte ich bisher eigentlich noch nicht erkennen, oder was ist das Problem.
Beste Grüße,
Jens Michaelis
Reine Bequemlichkeit und Du musst das iPhone halt immer dabei haben, was bei mir nicht der Fall ist..
Weiterer Unterschied ggfs. Nachteil ist, dass bei der Cellular-Variante kein GPS an Bord ist. Navigation geht dann also auch nicht.
Muss man aber für sich selbst entscheiden, ob das ein Nachteil ist!
Ich glaube Du hast da was verwechselt…
Zumindest lt Apple-Seite hat die NUR WLAN-Version keines, bei der WLAN + Cellular Version steht „Assisted GPS + GLONASS“
Hallo Lars,
der Beitrag kommt genau zur rechten Zeit, vielen Dank dafür!
Eine Frage an alle die bereits das große iPad Pro nutzen. Ist das nicht zu groß für den Gebrauch auf dem Sofa, im Zug etc? Also um auf dem Schoß zu arbeiten?
Ich freue mich auf einige Erfahrungen.
LG Matthias
Das ist reine Gewöhnung. Ich hatte anfangs auf dem Sofa immer noch mein ‚altes‘ Air hervorgeholt. Mittlerweile nutze ich auch dort das große Pro. Meine Erfahrung: Spätestens nach einer Woche wirst Du die Größe nicht mehr als störend empfinden. Eher umgekehrt: Hast Du dann nochmals ein kleines iPad in den Händen, kommt Dir das wie ein etwas größeres iPhone vor 🙂
Hi Lars,
ich habe eine kurze Frage: Kennst du auch Programm wie Good Notes direkt für den Laptop?
lg Dominik
Ja, GoodNotes gibt es auch für OS X, kann aber nur die auf dem iPad erstellten Notizen anzeigen.
Meintest Du eher ein echtes Zeichenprogramm?
Hallo Lars!
Guter Artikel. Ich kann Dir aber nicht voll zustimmen. Ich besitze ein iPadPro 9.7″ und verwende es sehr wohl für alle handschriftlichen Notizen und Zeichnungen. Es ist eig. genau so groß wie mein früher verwendetes Moleskine Notizbuch (und da hatte ich auch keine Größenprobleme!)
Als Notebook-Ersatz ist meines Erachtens kein iPad geeignet, da es an geeigneten Apps bzw der Bedienbarkeit (z.B. Maus!) mangelt.
Man kann aber sehr wohl auch einen Arbeitstag damit verbringen, vor allem wenn man neben Notizen und Zeichnungen nur Termin- und ToDo Planung sowie Mails und Internet-Recherche macht. Da kann das iPad sehr gut mit, tw. sogar besser weil mit der Cellular Version sofort Internet verfügbar ist. Und genau dafür verwende ich mein iPadPro 9.7″
Die größere Variante wäre mir zum unhandlich und da gibt es ja das MacBook dafür…
Soweit meine Erfahrungen damit!
Liebe Grüße und weiter so!
Wolfgang
Danke für Deine Meinung, Wolfgang.
Dem schließe ich mich an. Da iPad Pro 9.7 ist ideal.
Lieber Lars, prima: das Thema kurz und knackig auf den Punkt gebracht. Mir erscheinen noch zwei Punkte als sehr wichtig. 1. Auch die wirklich hervorragende Performance des iPad Pro 12.9“ macht es zu einer guten Alternative zu Laptop und Co. als Arbeitsgerät. 2. Genau aus diesem Grund, nämlich dem (nahezu) täglichen Arbeitseinsatz, sollte eine externe Tastatur angeschafft werden. Ich bin da deiner Empfehlung gefolgt und habe mir das Magic Keyboard gekauft. Das ist eine fast perfekte Kombination. Nachteil: noch mal rund 100EUR. Aber wer A sagt …
Übrigens kann ich aus eigener Erfahrung mit den Eingabestiften (incl. externer Lösungen wie Livescribe, 1. und 3. Generation) deiner Aussage voll und ganz zustimmen. Entweder einfach, günstig und trotzdem gut, also CS-160, oder das Profigerät Apple Pencil.
Danke für Deine Ergänzung und die Zustimmung, Carsten.
Für mich ist leider keines der iPads (auch kein anderes Tablet) ein vollwertiger Laptop-Ersatz. Schon das Drucken im Firmennetzwerk ist so gut wie unmöglich, AirPrint kann man in Windows-Netzen nicht voraussetzen. Zum anderen fehlen den Textverarbeitungen für mich wichtige Features. Bleibt zu hoffen, dass sich Apple sich doch mal in Richtung Convertibles orientiert…
Ich drucke bestens damit, ebenso wie mit dem iPhone. Auch mit HP Office-Druckern gelingt das selbstverständlich. Einmal miteinander verknüpft, hält die Verbindung über eine wlan-Verbindung, die nur den Drucker zugeschnitten ist.
Daheim ist das kein Problem. Im Firmennetzwerk sind die Drucker jedoch nur über LAN ansprechbar.
Danke für den Artike, lieber Lars und vielen Dank für den Nachtrag, Michael!
Ich ‚arbeite‘ seit ein paar Wochen an der Frage und Entscheidung ob und welches IPad ich mir zulegen soll. Mein aktuelles IPad mini ist wirklich nur für den kleinen Einsatz und für die Urlaubsreise nutzbar. Arbeiten ist auf Grund der Größe des Bildschirm nicht sinnvoll.
Beim IPad Pro schwankte ich wirklich zwischen der 9,7 ohne cellular und der 12,9 mit Wi-Fi Variante. Da ich im Büro aber in der Microsoft-Welt gefangen bin und nur bei Sitzungen Handschriften anfertigen will und im privaten Umfeld nur den normalen ‚Kleinkram‘ machen muss, werde ich wohl jetzt die 9,7 ohne cellular-Variante kaufen.
Gerade auch der „IPad only Versuch“ hat mich im übrigen dazu gebracht mich vom Laptop-Kauf zu verabschieden und nur auf das IPad zu setzen.
Besten Dank!!!
Immer gerne, lieber Reinhard.
Mein ‚iPad only Experiment‘ geht übrigens gerade in die nächste Runde. Ich werde dieses mal aber nicht live berichten, sondern im Anschluss alles in ein paar Artikeln und Podcasts zusemmenfassen . Stay tuned 🙂
Da bin ich aber sehr gespannt :))
Nachtrag: das iPad Pro ist ohne Cellular etwas leichter – ich nutze das iPhone für den Internetempfang. Das geht über den persönlichen Hotspot schnell und einfach. Zudem geniesse ich es, mit dem iPad nur online zu gehen, wenn ich es brauche. So kann man ungestörter arbeiten.
Ansonsten bei alle Aussagen ein Häkchen. Das Pro ist ein hervorragendes Arbeitsgerät, das ich oft über Wochen als einziges benutze.
Danke für die gute Ergänzung, Michael.