Dies ist der zweite Teil meiner Serie zur Lebensplanung und Zielerreichung. Den ersten Teil der Serie mit den Grundlagen zur Zielsetzung und etwas Theorie findest Du hier.
In diesem Teil wird es konkreter. Jetzt kommen wir zur Planung, zu Trello und den ersten vier von neun Schritten zu Deinem Lebensplan.
1. Schritt: Erstelle Dein Lebensplan-Board
Ich habe ein Lebensplan – Beispielboard in Trello erstellt. Du kannst Dir aber auch einfach Dein eigenes Board einrichten.
Im Wesentlichen besteht das Board aus den folgenden Spalten:
- Lebensziel
- Was ist mir wichtig?
- Kurzfristige Ziele
- Meine Hauptziele
- Was möchte ich sein?
- Was möchte ich machen?
- Was möchte ich besuchen / sehen?
Eventuell solltest Du Dein Lebensplanungsboard noch um die Spalte ‚Was möchte ich besitzen?‘ erweitern. Ich persönlich brauche die nicht.
Besitztümer sind für mich keine erstrebenswerten Ziele im Leben. Wenn es bei Dir anders sein sollte, kein Problem, einfach die Spalte zusätzlich einbauen.
2. Schritt: Was ist mir wichtig?
Als erstes beschäftigen wir uns mit den eher weichen Zielen und Bereichen in unserem Leben. Dazu nutzen wir die Spalte ‚Was ist mir wichtig?‘. Die wichtigsten Bereiche meines Lebens halte ich dort fest und sortiere diese nach Priorität. Das könnte dann zum Beispiel so aussehen:
Alle Karten in dieser Spalte betrachte ich nicht als Ziele, sondern als Konten, analog zu Bankkonten: Viele befinden sich im Plus, manche im Dispo und einige sind heillos überzogen.
Zu jedem der Bereiche stelle ich mir das Ziel und ein Ideal vor. Wie sähe das Konto aus, wenn es prall gefüllt wäre?
Dieses Ziel und das dazugehörige Ideal schreibe ich in die Beschreibung für jede Karte. Hier als Beispiel mein Ideal im Bereich ‚Ich – Gesundheit‘:
3. Schritt: Träume
Konzentriere Dich jetzt auf die letzten drei Spalten mit den Fragen und lasse Deinen Gedanken und Träumen freien Lauf.
Schreibe hier alles und wirklich alles, was Dir in den Sinn kommt, hinein. Jedes Ziel, jeder Traum auf eine separate Karte.
Dein Board könnte danach wie folgt aussehen:
Bevor Fragen kommen: Nein, dies sind nicht meine Träume, dies ist ein Beispielboard 🙂
Ich habe für mich erkannt, dass ich alleine für die Beantwortung dieser Fragen ein paar Tage und teilweise sogar Wochen Zeit gebraucht habe. Ich hatte die Fragen zuerst während der Auszeit beantwortet, war aber mit dem Ergebnis nicht 100%ig zufrieden. Ich musste die Fragen für mich noch ein wenig sacken lassen.
In den folgenden Tagen habe ich mir das Board dann immer mal wieder vorgenommen und Ziele ergänzt und angepasst. Durch das Beschäftigen mit dem Thema kommen ganz interessante Dinge ans Licht…
Auch bei diesen Zielen solltest Du in die Beschreibung eines jeden Ziels genau hineinschreiben, wie die Zielerfüllung aussehen könnte. Ein wenig Prosa und blumige Sprache können sehr hilfreich sein, schließlich sollen Dir diese Worte das Ziel erlebbar und erstrebenswert machen.
Danach solltest Du noch eine Checklisten anlegen. Schreibe die Gründe in die Checkliste, warum Du das Ziel unbedingt erreichen willst. Beantworte Dir dabei die folgende Frage: Warum ist mir das Ziel so wichtig?
4. Schritt: Setze Termine
Wir bleiben bei den letzten drei Spalten und sortieren die Aufgaben jetzt in die Zeiträume, bis wann wir das Ziel erreicht oder den Traum verwirklicht haben wollen:
- kurzfristig
- 1 Jahr
- 3 Jahre
- 5 Jahre
- 10 Jahre
- > 10 Jahre
Dazu schreiben wir hinter das Ziel die entsprechende Zahl in Klammern (k,1,3,5,10, 10+). Dann die Karten in den jeweiligen Spalten nach den Zeiträumen sortieren.
Danach könnte Dein Board ungefähr so aussehen:
Bitte hierbei nicht zu perfektionistisch vorgehen. Der Lebensplan wird nie zu 100% fertig sein. Er lebt und wird über die Zeit immer wieder angepasst und erweitert. Wichtig ist nur, dass Du alle Deine Ideen und Träume festhältst und verfolgst.
Der Lebensplan als Momentaufnahme
Du musst den Lebensplan als eine Momentaufnahme betrachten, die Du jederzeit anpassen kannst und garantiert auch wirst. Dein Leben wird die eine oder andere Überraschung für Dich bereit halten und das wird sich auch in Deinem Lebensplan niederschlagen. Daher einfach loslegen, einen Plan anlegen und damit arbeiten.
Im dritten Teil der Serie wird es deutlich einfacher: Du musst ’nur‘ noch die richtigen Prioritäten setzen…
Noch eine Empfehlung zum Schluss:
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Moin Herr Bobach,
vielen Dank das es Sie gibt. Ich bin gerade erst in den Anfängen dennoch glaube ich, dass Sie mir helfen mein Leben zu verändern. Dafür danke.
Ich habe eine Frage zu meinem Lebensplan, auf Ihrer Seite haben Sie unter dem Punkt was ist mir wichtig „Ich“ aber auf den folge Seiten „Ich-Gesundheit“. Kann ich „Ich-Gesundheit“ unter ich unterordnen?
Und das gibt es auf der Karte eine Sprechblase für Kommunikation da steht „überall“ bei Ihnen eine 1 aber Sie gehen nicht darauf ein. Was mache ich den mit der Kommunikation?
Ich hoffe ich konnte es rüberbringen womit ich nicht weiter komme. Ich freue mich auf Ihre nächsten Blog Beiträge und Ihren Podcast. Vielleicht können Sie in einem Beitrag auf Slack eingehen 🙂 das würde mich sehr begeistern.
Mein ‚Ich‘-Konto war mir zu breit, daher habe ich drei Ich-Konten erstellt: Ich-Gesundheit, Ich-Ruhe, Ich-Persönlichkeit. So kann ich gezielter und besser auf meinen einzelnen Bereiche eingehen.
Die Zahl an der Sprechblase zeigen nur die Anzahl der Kommentare auf der Karte an. Auf dem Beispielboard war das immer die ‚1‘. Bei Deinem Lebensplan-Board erhöht sich die Zahl mit jedem Review und Kommentar, den Du der einzelnen Karte hinzufügst.
Ich hoffe, ich konnte Deine Fragen damit beantworten 🙂
Lieber Lars
Habe heute – nach erneutem Lesen Deiner Lebensplanungsblogs – von meinen geliebten MindMaps auf Trello gewechselt. Meine 2Do-Liste wurde einfach zu unübersichtlich. Nun mal schauen, was Trello bietet.
Was ich bei meiner Lebensplanung zusätzlich noch eingefügt habe, ist eine Liste mit Werten/ Haltungen (z.B. als Vater oder als Führungsperson): „WIE möchte ich sein“. Strebe ich z.B. achtsam und mitfühlend oder auch wertschätzend an, hat dies auf die Liste „WAS möchte ich sein“ und „was möchte ich machen“ einen entscheidenden Impact.
Vielleicht scheint dies manchem logisch oder unausgesprochene Voraussetzung. Doch ich bin der Ansicht, es lohnt sich auch da, hinzublicken und hinzudenken 🙂
Herzliche Grüsse, Roger
Eine gute Ergänzung. Danke dafür, lieber Rog’r
Da ich Trello in letzter Zeit immer häufiger für die verschiedensten Aufgaben benutze hab ich mich über diesen Artikel gefreut. Vor allem der Tipp mit den Konten gefällt mir sehr gut.