Vor ein paar Jahren hatte ich mit meiner Familie Urlaub auf Borkum gemacht. Nach einer äußerst stressigen Zeit freute ich mich auf die Erholung und die gemeinsame Zeit mit meiner Familie, schließlich war ich in den Monaten vor dem Urlaub beruflich doch arg eingespannt.
Doch es kam alles ganz anders. Ich habe alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte. Das Ende vom Lied: Ich habe den Urlaub nach einer Woche abbrechen müssen.
Aus dieser beruflich und familiär doch eher grenzwertigen Erfahrung habe ich meine Schlüsse gezogen. Ich habe meinen persönlichen Plan entwickelt, mit dem ich in einer solchen Situation wirklich abschalten kann.
Hier mein Sechs-Stufen-Plan zu einer echten Entspannungspause im Urlaub:
1. Aufgaben vor dem Urlaub erledigen
Zur Vorbereitung einer erfolgreichen Erholungsphase gehört es, auch mal in einen sauren Apfel zu beißen und im Vorfeld die eine oder andere Überstunde zu machen. Vielleicht muss sogar mal ein Wochenende durchgearbeitet werden.
Ziel ist es, Deine Aufgabenliste abzuarbeiten. Am besten komplett, aber das ist natürlich nicht möglich. Sie sollte aber auf einen vor dem Urlaub vertretbaren Stand reduziert werden.
2. Das Umfeld informieren
Mach Dir Gedanken darüber, wer versuchen könnte, Dich während des Urlaubs zu erreichen und informiere diesen Personenkreis über Deine Abwesenheit. Am besten telefonisch.
Keiner Deiner wichtigen Geschäftskontakte sollte von Deiner Email-Abwesenheitsbenachrichtigung überrascht werden.
3. Aufgaben und Verantwortung delegieren
In Deiner Abwesenheit wird es Dinge geben, die geregelt werden müssen. Aber nur im absoluten Ausnahmefall von Dir. Gehe realistisch alle Eventualitäten und Szenarien durch, die eintreten könnten, stecke den Mitarbeitern einen Handlungsrahmen und gib Verantwortung ab. Möglicherweise hilft es auch, die Vorgehensweise für bestimmte Situationen schriftlich festzuhalten.
Generell gilt: Jeder Selbstständige und auch jede Führungspersönlichkeit sollte versuchen, seinen Team so zu organisieren, dass er selbst abkömmlich ist. Nicht nur im Urlaub!
4. Regeln zur Kontaktaufnahme
Eine Situation, in der Du tatsächlich unabkömmlich bist, liegt natürlich dennoch im Bereich des Möglichen. Das bedeutet aber nicht, dass Du permanent für jeden erreichbar sein musst.
Ich habe für meinen Urlaub klare Regeln festgelegt: Es gibt mit meiner Assistentin nur eine Person, die mich kontaktieren darf. Sie ist auch die einzige, die weiß, wie sie mich erreichen kann. Allerdings nur, wenn bestimmte Ereignisse eintreten, die wir vorher gemeinsam festlegt haben.
5. Schreibtisch aufräumen
Mein Schreibtisch ist grundsätzlich sehr aufgeräumt, aber vor dem Urlaub achte ich ganz besonders darauf, ihn so ordentlich wie möglich zu hinterlassen. Nach der Rückkehr auf Unordnung zu stoßen, würde mich nur demotivieren.
6. Rückkehr planen
Ein sanft gestalteter Wiedereinstieg erspart Dir in den ersten Tagen nach dem Urlaub eine Menge Stress. Meine Regel dafür lautet: Keine Termine am ersten Arbeitstag. Stattdessen spreche ich mit meinem Team, gehe die Post, Emails und die aktuellen Zahlen durch.
Ein guter Tipp ist auch, den ersten Arbeitstag auf einen Donnerstag zu legen. So hast Du gleich zwei Tage für einen entspannten Wiedereinstieg und dann direkt wieder ein Wochenende vor der Tür.
Fazit
Wer im Urlaub jeden Tag Emails beantwortet und Telefonkonferenzen führt, ist mit dem Kopf immer wieder in der Firma und könnte sich das Wegfahren eigentlich gleich sparen. Doch in der stressigen, lauten Zeit, in der wir uns bewegen, sind Auszeiten und Ruhezeiten das Wichtigste, um die Akkus wieder aufzuladen. Nur dann können wir produktiv und fokussiert arbeiten.
Meine Empfehlung deshalb: Den Urlaub wirklich wichtig nehmen und ihn akribisch vorbereiten. Nur so wird aus ihm auch die gewünschte, erholsame Zeit.
Zitat
Barbara bringt uns zum Thema ein schönes Zitat von William Shakespeare mit: „Wenn das ganze Jahr über Urlaub wäre, wäre das Vergnügen so langweilig wie die Arbeit.“
Wie schafft Ihr es, im Urlaub richtig abzuschalten? Habt Ihr weitere Anregungen? Ich freue mich auf unseren Austausch in den Kommentaren.
Hallo Lars,
ich versuche im Urlaub immer ein besonders schönes und anderes Ambiente zu haben wie zuhause.
Ob das ein Zelt mitten im Wald ist oder eine besonders schöne Ferienwohnung ist, ist erstmal nebensächlich.
So habe ich unter anderem schon einer einer alten Mühle, einer alten und umgebauten Schule oder einem ausgebauten Gartenhaus meine Ferien verbracht. Obwohl ich im Urlaub viel Zeit draussen verbringe, finde ich es doch auch sehr inspirierend wenn ich in einer ganz besonders gestalteten Umgebung bin.
Andererseits nehme ich aber auch die Dinge von zuhause mit, die selbst zuhause eine gute Stimmung machen:
– das Lieblingskapuzenshirt
– die kleine Bialetti die morgens so schön den Espresso ausfaucht
– meine Yogamatte
Diese Dinge werden im Urlaub wieder mit neuen schönen Erlebnissen aufgeladen und zaubern dann wieder daheim die gute Stimmung.
Liebe Grüße
Su
Danke für Deine gute Ergänzung, liebe Su 🙂