Ihr werdet jetzt sicher zurecht denken, der Lars hat sie doch nicht mehr alle: Erst startet er eine Testreihe für Email-Apps auf dem iPhone und dann, ein paar Monate später, nutzt er gar keine Email App mehr?

Ja, irgendwie schwer bis gar nicht nachvollziehbar, aber so ticke ich nun mal. Immer für eine Überraschung gut…

Aufgrund der ganzen App-Testerei war mir mein Blog eh viel zu sehr in die Nerd-Ecke abgerutscht. Das bin ich nämlich definitiv nicht und die ganze Email-Checkerei auf dem iPhone hat mich auch total genervt.

Immer abgelenkt, nie richtig bearbeitet und ständig dieses Verlangen, doch mal eben nach den Emails zu gucken. Einfach nur doof.

Also, runter damit von dem iPhone und mal sehen, was so passiert. So schlimm wird es schon nicht sein.

Die ersten Tage

Vormittags, wenn ich versuche, mehr oder minder konzentriert zu arbeiten, fehlt mir die Email-App auf meinen iPhone überhaupt nicht. Aber dann nachmittags, wenn ich meine Kontakte mehr oder minder konzentriert pflege und auch viel unterwegs bin, wird es schon schwieriger.

Gerade in Wartezeiten, am Bahnhof, beim Arzt oder auf eine Verabredung, habe ich immer wieder das iPhone gezückt und nach meiner Email-App gesucht.

Irgendwie scheint mein Gehirn Wartezeit mit Emailchecken verbunden zu haben.

Ohne Email-App musste ich die Zeit also anderweitig nutzen. Gut, dass ich darüber mal in einer Podcast-Folge mit Barbara gesprochen habe: 8 Produktivitätstipps für Dein iPhone

Die Eingewöhnung

Nach drei Tagen war dann alles gut. Das Mal-eben-Emails-nachgucken-Gefühl hat sich weitestgehend verflüchtigt, die neuronale Verbindung in meinem Gehirn schien unterbrochen.

Etwas kompliziert

Hotel- und Mietwagenbuchungen leitete mir meine Assistentin immer per Email weiter. Ich habe dafür extra den Ordner ‚Reisen‘ in meinem Email-Programm angelegt. Dort liegen die entsprechenden Emails bis nach der Reise. Danach werden sie archiviert.

Um nach der Reservierung zu gucken, musste ich jetzt immer das iPad auspacken. Umständlich.

Inzwischen haben wir uns darauf geeinigt, dass Reiseunterlagen immer in dem dazugehörigen Termin im Kalender abgelegt werden. Da gehören sie schließlich auch hin.

Prima, wieder weniger Emails, um die ich mich kümmern muss!

Der Mehrwert

Emails habe ich nur noch an meinem iPad bearbeitet. Die Betonung liegt hierbei auf bearbeitet. Nicht gecheckt, nein, direkt bearbeitet.

Genau so soll es doch sein. Die Email-App wirklich nur dann öffnen, wenn auch die Zeit zur Bearbeitung ist und nicht mal eben zwischendurch. Und dann alles in einem Rutsch abgearbeitet, bis zum Inboxzero. Zack!

Fazit

Das hatte ich mir deutlich schwerer vorgestellt. Schon nach ein paar Tagen der Eingewöhnung fehlte mir die Email App auf meinem iPhone überhaupt nicht mehr. Ich habe Emails an einem Stück und immer fokussiert mit meinem iPad bearbeitet. Geschätzter Zeitgewinn: 30 min pro Tag.

Mein Empfehlung: Solltest Du Schwierigkeiten mit dem Inboxzero haben oder generell Deine Emails nicht in den Griff bekommen, solltest Du auch mal Deine Email App von Deinem Smartphone löschen. Die daraus resultierende Selbstdisziplinierung wird auch Dir garantiert helfen.

Vielleicht sollte ich das auch mal mit Twitter, Facebook und Instagram machen. Einfach runter vom iPhone und mal gucken, was passiert. Der daraus resultierende Zeitgewinn wäre, ja… ok, Twitter und Instagram sind mir dann doch eine Spur zu hart, aber Facebook…

Habt Ihr das auch schon mal probiert, ohne Email App auf Eurem Smartphone? Habt Ihr Fragen oder Anmerkungen zu meinem Selbstversuch? Ich freue mich auf Eure Kommentare.