Das fokussierte Arbeiten oder „Deep Work“, wie es der Autor Cal Newport nennt, sollte im täglichen Leben ein fester Bestandteil sein.
Gerade in der heutigen Zeit ständiger Ablenkungen ist das wichtig, Herrscher über die Dinge zu sein. Aufräumen, feste Zeiten setzen, Ernährung, Trinken, Arbeitstag richtig abschließen, Lars gibt uns heute wichtige Informationen, wie wir wieder zu uns kommen.
Hier das Transkript des gesamten Podcasts und vorab die erwähnten Links und die Sponsoren:
Links:
Buch:
„Deep Work“ von Cal Newport
Deutsche Übersetzung: Konzentriert arbeiten von Cal Newport
App: Be Focused
Sponsoren:
Meistertask Promo-Code: LARS
BF: Herzlich willkommen zum Podcast “Produktiv in digitalen Zeiten”. Wir geben Orientierung im digitalen Dschungel, so dass wieder mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben bleibt. Mein Name ist Barbara Fernandez und hier, mir gegenüber, sitzt Lars Bobach. Hallo Lars.
LB: Hallo Barbara.
BF: Sechs Schritte zu einem fokussierten Arbeiten. Hört, hört, das klingt doch spannend. Wer kann heute noch fokussiert arbeiten? Alles, die ganze Zeit, multitasking mäßig im Durchrauschen auf allen Kommunikationskanälen wird gefeuert. Wie kann man sich überhaupt noch konzentrieren? Ich meine, es ist eigentlich das Kerngeschäft hier, unsere Podcasts, “Produktiv in digitalen Zeiten”, total schwere Sache. An welchen Themen arbeitest Du, wenn Du fokussiert arbeitest?
LB: Ja, gute Frage. Ich arbeite dann an meinen wichtigen Themen.
BF: Nenn uns ein Beispiel.
LB: Ein Beispiel? Ja, zum Beispiel an dem, hier, “Mach Dein Ding Selbstmanagement-Kurs”. Wenn ich da jetzt zum Beispiel die ganzen Workbooks überarbeite ich gerade und steht jetzt im September an, der nächste Termin, habe ich ein paar Sachen geändert seit letztem Mal, weil, mir sind ein paar Sachen aufgefallen, die ich gern anders machen möchte.
Sowas mache ich dann oder wenn ich Konzepte erstelle, wie wir hier uns größere Kundenkreise erschließen in der Agentur oder solche Sachen, wo ich wirklich mal richtig in mich gehe, viel nachdenken muss und sowas.
Wo ich auch zum Beispiel den Podcast vorbereite, ist auch so eine Sache, werde ich auch nicht gern gestört oder ich will nicht gestört werden, ich will mich konzentrieren, um das Thema vorzubereiten.
BF:
Genau, entweder, um sich zu versenken in die Tiefe, weil man gut nachdenken muss oder weil man mal nach oben fliegen muss in die Vogelperspektive, um zu gucken, ob das Unternehmen in die richtige Richtung läuft oder ob die Sachen, die sich realisiert haben, gut auf dem Weg sind oder die, die sich nicht realisiert haben, vielleicht auch mal Gründe finden, selbstkritisch an eigenen Baustellen zu arbeiten. Für all das müssen wir uns fokussieren.
LB:
Da gibt es ja das Buch, was ich dazu empfehlen kann, zu diesem fokussierten Arbeiten, ist ja “Deep Work” von Cal Newport. Der hat dieses Buch und es ist wirklich ein Must-Read, sage ich immer. Die Sache kann ich jedem empfehlen, das zu lesen, ist auch auf meiner Leseliste für dieses Jahr.
Ich habe immer eine Leseliste auf meinem Blog, welche Business-Bücher man lesen sollte. Und er gibt das Beispiel, dass wir im weltweiten Wettbewerb sind, also nicht wie damals, wenn Du einen Programmierer gesucht hast, ist immer das Beispiel, dann hast Du gesagt, okay, wir sitzen jetzt hier in Leverkusen, wo habe ich einen Programmierer hier im Umfeld? Vielleicht noch in Köln oder in Düsseldorf könnte jemand sein und den habe ich dann eingestellt.
Heutzutage gehe ich hin und sage einfach, ich brauche das und das, den Programmierer für das und das Projekt, und dann kann der in Indien sitzen oder wer weiß wo, also Du stehst auch nicht nur im lokalen Wettbewerb, Du stehst im weltweiten Wettbewerb mit Deiner Arbeit, egal, ob Programmierer oder was weiß ich was, Du stehst immer im weltweiten Wettbewerb.
Du sagtest eben richtig, wir können uns kaum noch fokussieren, weil wir ständig abgelenkt werden, Multitasking und und. Das ist das Paradoxon, dass wir auf der einen Seite wird von uns wahnsinnig gute Arbeit erwartet, weil wir im weltweiten Wettbewerb stehen. Auf der anderen Seite werden wir aber immer wieder unterbrochen und können es gar nicht mehr. Und darauf, verstanden?
BF:
Klar.
LB:
Genau das sagt dieses Buch, wie man wieder zu diesem “Deep Work”, zu dieser tiefen Arbeit, dieses tiefe Versenken in die Arbeit, findet.
BF:
Und dass ich nicht nur das Gefühl habe, die Löcher zu stopfen, dass ich so von A nach B renne und hier noch schnell die E-Mail beantworte und dann noch schnell das Teamgespräch abreiße, um dann noch alle auf dem Weg zum nächsten Kunden im Auto das Telefonat für morgen zu klären und und und und und sondern, wirklich vorankommen und nicht mit dem Rücken zur Wand stehen und die Flutwelle kommt und ich kann nichts mehr machen.
LB:
Ja, mit dem Vorankommen hast Du das genau richtig gesagt, dass man vorankommt. Ich glaube, dass so eine Phase, wie Du sie jetzt genannt hast, dieses Lücken füllen, Löcher schließen, die gehört auch dazu, die braucht man auch, die gibt es auch in jedem Geschäft.
Nur, man muss aufpassen, dass es nicht von morgens bis abends nur so ist, über Wochen, über Monate und dann über Jahre. Dann sind die Jahre ganz schnell ins Land gegangen und man ist überhaupt nicht mehr vorwärts gekommen, weil man gar nicht an den wichtigen Dingen fokussiert arbeiten kann, sondern man ist nur noch im Reaktionsmodus.
Ich versuche ja, da hatte wir auch mal eine Podcast Folge von, meinen Tag aufzuteilen, dass ich sage, morgens früh ist die Zeit für meine “Deep Work”, das ist die wichtigste Aufgabe des Tages für mich, wo ich wirklich die Tür zu mache, keine Ablenkung, mich einfach mal fokussiert hinsetze und an den wichtigen Dingen arbeite.
Und nachmittags, nach dem Mittag, ist dann für mich dann die Zeit, wo ich mich mit Social Media auch mal beschäftige, wo dann auch wirklich Telefonate kommen, meine Tür steht auf, meine Mitarbeiter können reinkommen. Da habe ich dann so eine Phase, das ist dann auch in Ordnung. Da kann ich mich eh nicht mehr so gut konzentrieren, nach dem Mittagessen.
BF:
Der Unterschied ist wirklich, wenn ich so in den Tag starte, mit so einer fokussierten Arbeit und in einer hohen Konzentration, dann schaffe ich unheimlich viel. Das kennen, glaube ich, sehr viele Menschen. Wenn ich morgens zwischen acht und zehn arbeite und da wirklich mal mich hinsetze, da können wir unheimlich viel schaffen.
Aber in der Regel läuft es ja anders. Geschäftsführer kommen in die Firma, machen ein Laptop auf, die ganzen E-Mails rein, die Sekretärin steht schon da, da muss noch was unterschrieben werden usw. Und das sich vom Hals zu halten, ist nicht so einfach, aber wenn man klare Vereinbarungen trifft, ist es möglich. Und es ist ja nicht so, als würde man weg sein, sondern, man sagt nur, hier gibt es nur Zeit, da darf ich nicht gestört werden.
LB:
Genau, und da möchte ich nicht gestört werden oder darf, genau. Was machst Du denn, wenn Du fokussiert arbeiten willst oder musst?
BF:
Ich merke auch, dass ich totale Ruhe brauche. Ich habe das Handy dann immer aus und was mich noch rausbringt tatsächlich, sind E-Mails, die so reinfliegen. Das muss ich eigentlich auch ausstellen, dass ich das gar nicht sehe, aber ich brauche auf jeden Fall totale Ruhe.
LB:
Können wir ja gleich machen.
BF:
Ja, genau, das musst Du mir zeigen.
LB:
Es blinkt hier nämlich ab und an bei Dir.
BF:
Das bin nicht ich! Ich habe hier alles auf leise gestellt. Ich kriege gar keine E-Mails. Ein Handy bei Dir oder so.
LB:
Ich habe kein Handy dabei.
BF:
Ach, komm, Du hast doch Deine Apple Watch.
LB:
Die ist auf „nicht stören“ gestellt, also bitte.
BF:
Also bitte, wir haben kein Papier, aber es piept, das ist der Unterschied.
LB:
Bei wem es jetzt eben gerade gepiept hat, werden wir gleich noch rausfinden.
BF:
Bei Dir piept es wohl! Ja, wenn ich manchmal so ein Projekt habe, wo ich gar nicht weiß, okay, ich muss neues Material generieren oder ich muss neuen Inhalt schaffen. Da hilft mir zum Beispiel auch, solche Gedanken beim Joggen zu klären. Ich gehe manchmal dann arbeiten, indem ich joggen gehe. Und da finde ich oft, wenn ich so ein loses Ende in der Hand habe und nicht weiß, das kann ich oft nicht in dieser Stille am Rechner. Da kommt mir der erste Gedanke oder der „Packan“ beim Joggen.
LB:
Kann ich total gut nachvollziehen, beim Sport, das hilft dann wirklich gut. Geht mir ähnlich.
BF:
Gut, in sechs Schritten zu einem fokussierten Arbeiten. Schritt Nr. 1 hatten wir gerade schon, Ablenkungen ausschalten.
LB:
Grundsätzlich sollte man sich ganz genau überlegen, wann will man gestört, werden. Du sagst immer so schön und das habe ich mir irgendwie so jetzt auf die Fahne geschrieben, ich will Herrscher sein über die Dinge. Ich möchte nicht, dass mich irgendwas stört, wenn ich nicht möchte, dass ich gestört werde.
Und das geht damit los, dass ich meine iPhone Einstellung wirklich dann nur gestört werde, wenn ich auch wirklich gestört werden möchte. Das fängt an beim Telefonat, ich habe mein iPhone auf stumm stehen, ich mache nur noch an der Apple Watch mal ab und zu an, wenn ich sage, jetzt kann man mich auch mal anrufen, aber man kann mich auch nicht immer anrufen.
Und weil ich sage, wenn ich jetzt in so einer Konzentrationsphase bin morgens, möchte ich auch da auch nicht rausgeholt werden. Jede Ablenkung da wieder, man braucht wieder wahnsinnig viel Zeit, um wieder reinzukommen. Einfach Bürotür schließen. E-Mail-App nicht ständig offen haben, das ist auch so ein Ding.
BF:
Das muss ich echt ändern.
LB:
Generell, ich gucke vor 10 Uhr gar nicht in meine E-Mails, das mache ich grundsätzlich nicht. Ich will damit gar nicht starten.
BF:
Das ist so schlau! Dieses Wort Herrscher finde ich eigentlich gut, weil Du bist der Herrscher über den Informationsfluss. Und dafür muss man es aber sehr stark reflektiert haben. Das können die wenigsten, bin ich mir sicher.
LB:
Das glaube ich auch. Kriege ich auch mit, wenn ich hier dann Kunden sitzen habe, bei denen piept und blinkt es andauern, da würde ich wahnsinnig werden. Das könnte ich gar nicht, das würde mich wirklich wahnsinnig machen.
Aber gerade E-Mails, sich überlegen, wann öffne ich sie und wie gesagt, ich habe nachmittags bewusst meine Zeit für den Wahnsinn, aber wenn ich mich konzentrieren will, ist das aus. Da gehört aber auch, dass mein Umfeld, auch da Ablenkung ausschalten.
Das heißt, einen aufgeräumten Schreibtisch und Barbara, Du siehst meinen Schreibtisch, der ist aufgeräumt, da ist nie was drauf. Ich hasse es, wenn ich Sachen da drauf stehen habe.
Aber, der Computer aufgeräumt, nicht zehn Dinger gleichzeitig geöffnet, keine da auf dem Schreibtisch des Computers, auf Desktop tausend Dateien, kann ich alles nicht ab. Das ist alles da, das lenkt alles nur ab. Wenn man richtig fokussiert arbeiten will, muss man alles an Ablenkung ausschalten.
BF:
Okay, Du warst schon beim Thema Schreibtisch, führt uns zum nächsten Schritt. Arbeitsumgebung bewusst auswählen, also, meinst Du damit, dass ich genau gucke, wo mein Schreibtisch steht im Raum oder meinst Du auch, Raumwechsel, überhaupt wechseln? Was empfiehlst Du da oder ist das sehr individuell vielleicht auch?
LB:
Das ist individuell, aber, da einfach mal gucken, was einem gut tut. Ich merke das bei mir, dass ich Raumwechsel brauche. Ich kann nicht immer in meinem Büro sitzen und dann morgens sagen, so von 8 bis 10 ist jetzt hier meine “Deep Work” Zeit, das funktioniert nicht.
Ich muss dann rausgehen, ich muss bei mir auf der Terrasse sitzen, ich muss bei mir im Home-Office sitzen, ich muss im Café sitzen, ich muss am Rhein sitzen, ich muss am See sitzen.
BF:
Echt? Du machst das gar nicht im Büro hier dann, “Deep Work”?
LB:
Nicht immer.
BF:
Wo warst Du heute Morgen? Ach so, hier wegen Podcast, klar. Wo warst Du gestern Morgen?
LB:
Gestern war ich in Düsseldorf im Café.
BF:
Da bist Du bis nach Düsseldorf gefahren, um Dich in Düsseldorf ins Café zu setzen?
LB:
Genau.
BF:
Wahnsinn, warum?
LB:
Weil ich da inspiriert bin, da kann ich mich gut konzentrieren.
BF:
Ist das ein spezielles Café?
LB:
Nein, das mache ich ganz individuell. Ich habe mich sogar erst da in den Hofgarten gesetzt und da auf eine Bank und einfach mal eine Dreiviertelstunde am Skript gearbeitet. Das ist wirklich eine Sache, das inspiriert mich dann einfach.
Wirklich ganz frei irgendwo zu sein, mich hinzusetzen, wo es mir gerade gefällt. Das Schöne ist ja, dann kann man auch mal eine Pause machen, ich beobachte gerne Leute. Dann guckt man mal ein bisschen und so, das lenkt dann ab und dann wieder reintauchen, das hilft. Da muss man aber selber sehen, was das für einen Sinn macht. Das ist super individuell. Wie ist das bei Dir?
BF:
Ich arbeite zu Hause und von daher muss ich immer erst die ganze Bude aufräumen, bevor ich anfangen kann zu arbeiten, so ungefähr. Alles andere fällt mir schon schwer, muss aber manchmal sein. Und dann bin ich ja vor Ort und ich habe kein gesondertes Büro, deswegen.
LB:
Dann sitzt Du zu Hause.
BF:
An meinem Schreibtisch, auch im Garten.
LB:
Wenn Du zu Hause bist, dann siehst Du ja die tausend anderen Dinge, die jetzt gerade noch anstehen. Der Rasen muss gemäht werden, die Küche muss noch geschrubbt werden, die Spülmaschine eingeräumt oder aus, keine Ahnung, Wäsche gemacht. Das siehst Du dann ja alles, das ist ja auch wieder Ablenkung.
Und das ist genau das, wenn ich im Büro sitze, wo ich weiß, meine Mitarbeiter schwirren, auch, wenn ich die Tür zu habe, hier rum und ich weiß, ich mache sie auf und dann strömen die ein wie ein Bienenschwarm. Weil sie immer was haben, ist auch in Ordnung, dafür bin ich auch da. Nur, das ist dann schon wieder, da habe ich auch wieder zu viel Ablenkung, da ist es manchmal wirklich, ein Ortswechsel bringt da wahnsinnig viel.
Oder ich setze mich manchmal morgens aufs Rad und fahre einfach an den Rhein und setze mich da auf eine Bank oder in ein Café da.
BF:
Das ist auch super, Café mache ich auch, beizeiten, selten, aber, habe ich auch schon gemacht. Und ich habe aber auch den Vorteil oder finde es dann super, dass ich im Garten sitzen kann. Das ist auch sehr gut.
LB:
Was ich nur möchte, dass sich wirklich die Zuhörer einfach mal Gedanken machen und bewusst überlegen und mal gucken, was passiert mit Dir, wenn Du mal einen Ortswechsel machst?
BF:
Was sagst Du zum Thema Pausen?
LB:
Nächster Punkt, Pausenmanagement, bewusst Pausen einbauen. Ist auch für fokussiertes Arbeiten wichtig. Ich habe da auch Probleme mit, wenn man mal so richtig reintaucht und dann ist man und ich mache das immer über einen Timer.
Ich setze mir dann ja wirklich, wenn ich auf der Parkbank sitze, mit meiner Apple Watch einen Timer. Jetzt grinst Du! Ist richtig, aber, das ist diese Pomodore-Technik, die kommt von diesen Tomatenscheiben. Man schneidet seiner Zeit sozusagen in so Tomatenscheiben, Pomodore, ich glaube, da kommt das her.
Und, dass man dann sagt, zum Beispiel, ich arbeite 20 Minuten, mache 10 Minuten Pause, 20 Minuten, 10 Minuten Pause. Ich mache 50 Minuten und 10 Minuten Pause.
BF:
Klar, ist ja auch viel effektiver.
LB:
Weiß ich nicht. Aber, wenn ich mal drin bin und dann machen mir 50 Minuten nichts aus. Nur, es ist einfach so, wenn Du es zu lange machst, hast Du den Akku aufgebraucht und bist müde.
Deshalb immer wieder Pausen einbauen und die kann ich, hatte ich eben schon gesagt, besonders gut in einem anderen Umfeld, da kann ich den Blick schweifen lassen. Ich sehe andere Dinge, die ich sonst nicht sehe, kann Menschen beobachten, Schiffe, keine Ahnung, irgendwas. Das tut dann gut.
Und Pausenmanagement ist wirklich da gut und da kann ich die App, die kann ich hier verlinken, “be focused”, also, sei fokussiert, die gibt es in einer kostenlosen Version und in der Pro Version, nur empfehlen.
BF:
Was macht die?
LB:
Das ist diese Pomodore-Technik, ich drücke hier drauf und sage, jetzt starte ich meine Konzeptionsphase, die kann ich einstellen bei mir auf 50 Minuten.
BF:
Das kann ich doch bei meinem Timer einfach einstellen?
LB:
Jaaa, aber es gibt halt eine App dazu.
BF:
Dann wollen wir auch die App haben?
LB:
Genau.
BF:
Also, das ist die Folge: 6 Schritte zu einem fokussierten Arbeiten. Die ersten drei Punkte haben wir genannt und bevor wir zu den nächsten kommen, wollen wir uns noch kurz bei unserem Sponsor bedanken.
Ablenkung ausschalten, Arbeitsumgebung bewusst auswählen, Pausenmanagement und jetzt sind wir schon beim vierten Schritt: Ziele klar werden. Also, wir sollen uns fragen, was ist unser Ziel mit diesem “Deep Work” oder überhaupt, was ist unser Ziel und dafür machen wir das “Deep Work”?
LB:
Genau, überhaupt das Ziel, das Warum, frage ich immer?
BF:
Purpose.
LB:
Purpose? Ach, Anglizismus??? Das ist doch gar nicht Dein Ding!
BF:
Ich habe gelernt.
LB:
Ich sage immer, das Warum klar machen, wenn Du das Warum weiß, warum Du irgendwas tust, dann bist Du auch viel motivierter und Motivation sorgt auch für Fokus.
Und fokussiertes Arbeiten ist immer dann notwendig, wenn ich wirklich richtig was Wichtiges machen will. Und das tut auch meistens weh. Es ist nicht einfache Arbeit. Einfache Arbeit ist die, E-Mail hier beantworten, Telefonat da, Mitarbeiter kommt rein und dieses Löcher stopfen. Das ist zwar anstrengend, aber einfach, weil man nur reagiert. Und dieses richtig konzentriert fokussiert Arbeiten, das ist richtig anstrengend. Das tut weh.
BF:
Das ist so wie schnelles Denken, langsames Denken.
LB:
Genau, auch ein gutes Buch, gelesen?
BF:
Liegt bei mir auf dem Schreibtisch in einem unendlich großen Stapel nicht gelesener Bücher.
LB:
Das ist auch ein Buch, das man nicht, das ist anstrengend.
BF:
Schon die Seiten sind falsch bedruckt meines Erachtens.
LB:
Zu eng?
BF:
Ja, zu eng, die haben wenig Rand nach oben, wenig, gut, anderes Thema.
LB:
Ist aber absolut ein super Buch. Aber genau und das tut halt richtig weh und deshalb braucht man eine starke Motivation, um auch diese wehtuende wichtige Arbeit zu machen. Deshalb, da das Warum klar machen.
BF:
Gut, Schritt Nr. 5: Gesund ernähren, viel trinken.
LB:
Okay, da bin ich jetzt nicht so der Experte, was Ernährungsdinger angeht. Aber, ich meine, klar, fettes Essen, zu wenig Flüssigkeit und so, dass man sich da nicht konzentrieren kann, das glaube ich, klar. Aber Du hast doch Sport studiert? Ist eher Dein Thema.
BF:
Ich bin auch kein Ernährungswissenschaftler oder so. Klar macht Ernährung total viel aus und wenn wir ein bisschen Selbstwahrnehmung haben, dann wissen wir das auch, dass ein leichtes Mittagessen zum Beispiel, wenn ich weiß, ich will mich danach noch konzentrieren, ich sage Euch nicht, was Lars gerade bei der Pizzeria bestellt hat… Ich sage Euch nur, dass ich einen Salat bestellt habe, so, damit wäre wohl alles klar.
Gesund ernähren, viel trinken und vor allen Dingen mit gutem Beispiel vorangehen, das hatten wir auch schon in einer Podcast Folge. Ich muss aber auch ein bisschen lachen, im Moment ist die Kölsch Werbung, ich glaube, es ist die Früh-Werbung. Jetzt, wo es so heiß ist, dann trinken nicht vergessen und dann steht da so ein großes Kölschglas.
Also, natürlich Wasser trinken! Das war der fünfte Schritt, sehr unterhaltsam. Jetzt Schritt Nr. 6: Am Tag vorher beginnen. Was, jetzt soll ich mich schon vorher konzentrieren, dann ist doch schon alles vorbei am nächsten Morgen?
LB:
Wenn man es wirklich so macht, dass man morgens fokussiert mit seiner wichtigsten Aufgabe anfängt, ist es ein super Gefühl, wenn man den Tag vorher bewusst abgeschlossen hat. Da haben wir auch schon mal eine Folge zu gemacht, wie man seinen Arbeitstag richtig abschließt, dass man seinen Feierabend genießen kann.
Wenn Du da das Gefühl hast, Du hast alles organisiert an seinem Platz und ist es wirklich, Dir geht nichts abhanden, verloren, kannst Du am nächsten Morgen mit einem freien Kopf starten. Du hast den Task Manager organisiert, die E-Mails abgearbeitet. Der E-Mails Eingangskorb ist am Abend vorher oder am Nachmittag vorher, wann immer Du den schließt, leer.
Und am nächsten Morgen kannst Du loslegen und Du weißt nicht, da schlummern sowieso noch zehn E-Mails, die Du noch beantworten musst, in Deinem Eingangskorb. Da sind nicht noch 20 Tasks, die Du eigentlich noch hättest erledigen müssen, sondern, es ist alles irgendwo an seinem Platz und da kann ich mich, nachdem ich mich schön fokussiert in meine Arbeit gestürzt habe, dann darum kümmern.
BF:
Wunderbar, der Herrscher über Raum und Zeit und den Informationsfluss empfiehlt in seinen sechs Schritten zu einem fokussierten Arbeiten folgende Punkte:
Punkt Nr. 1: Ablenkungen ausschalten
Punkt Nr. 2: Arbeitsumgebung bewusst auswählen
Punkt Nr. 3: Pausenmanagement
Punkt Nr. 4: Über die Ziele klar werden
Punkt Nr. 5: Gesund ernähren und viel trinken
Punkt Nr. 6: Am Tag vorher beginnen.
So, die Abschlussfrage an Lars ist, was empfiehlst Du denn jemandem, der sagt, ich kann es sich umsetzen, weil ich muss wirklich, Lars, ich muss wirklich immer permanent erreichbar sein. Das geht in meinem Geschäft nicht anders, das ist auch die Branche, ganz ehrlich. Kann nicht zwei Stunden in Düsseldorf sitzen, so wie Du im Café. Kann ich nicht.
LB:
Das glaube ich nicht, das ist Bullshit. Das muss man sich einfach mal sein ganzes Umfeld mal hinterfragen, es kann nicht sein, dass man sich nicht zwei Stunden mal rauszieht oder drei oder vier oder einen halben Tag oder einen ganzen Tag, das muss doch gehen!
Entweder nimmt man sich für zu wichtig, das ist eine Möglichkeit, das gibt es auch, soll es geben. Oder man hat sich wirklich so zum Mittelpunkt seiner Firma und seines Umfelds gemacht, das ist auch nicht gut, wenn man selber immer der ist, der nur vorantreibt.
Man muss auch Verantwortung delegieren, das heißt, ich will nicht wegen jedem Pups kontaktiert werden müssen, sondern, ich möchte auch Leute um mich herum haben, die selbständig denken und auch selbständig handeln können. Und dieses ewig erreichbar sein müssen, ist eine Geißel der Zeit, aber ich glaube, es muss wirklich keiner.
BF:
Das ist ein guter Ausblick auch für andere Podcast Folgen und vielleicht noch ein spannender Impuls zum Abschluss dieser Folge: 6 Schritte zu einem fokussierten Arbeiten.
Konfuzius sagt, derjenige, der zwei Hasen gleichzeitig jagd, wird keinen davon fangen.
In diesem Sinne wünschen wir Euch wieder mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben.
Nur zur Info: der Name „Pomodoro“ Technik kommt daher, dass Francesco Cirillo (der Erfinder dieser Technik bzw. der, das erste Buch darüber geschrieben hat) zum Messen der Zeitslots während seines Studiums aufziehbare Küchenuhren verwendet hat. In Italien sind diese Uhren in Form von Tomaten sehr verbreitet. Nach einem Namen für seine Technik suchend hat sie kurzerhand nach der Tomaten-Küchenuhr benannt.
Und, BTW, PomodorO und nicht PomodorE.
Danke für die Richtigstellung und die Infos 🙂
gerne!
Das mit dem „Arbeitsumgebung bewusst auswählen“ – das funktioniert halt leider nicht immer, wenn man nicht selber Chef ist… Ich kann zum Glück viel auch von zuhause (oder von der Gartenbank aus oder am See) arbeiten, aber im Büro sitze ich halt in einem Grossraumbüro. Da kann ich nicht einfach die Türe zumachen… Lustig finde ich noch, dass du im Gewusel eines Cafés arbeiten kannst….
Betr. dem Abschalten der Ablenkung bin ich auch deiner Meinung – aber es macht die Zusammenarbeite mit anderen nicht einfach. Ich z.B. lese IMMER zuerst am Morgen die Mails und mache sonst noch „Kleinkram“ – denn ich bin kein Morgenmensch und kann sicher zwischen 8 Uhr und 10 Uhr keine Konzepte erarbeiten etc. Ich fühle mich gut, wenn ich am Morgen schon mal Kleinkram habe erledigen können. Dann bin ich dann wache und kann mich auf das fokussierte Arbeiten konzentrieren.
Ich arbeite sehr fokussiert am Nachmittag – oft direkt nach einer erfrischenden Mittagspause. Es wäre also z.B. bei einer Zusammenarbeit zwischen dir und mir schwierig, denn du arbeitest am Morgen fokussiert, ich am Nachmittag…. 😉 Wenn ich dich also am Morgen telefonisch nicht erreichen kann, dann rufst du am Nachmittag zurück – und da bin ich dann nicht erreichbar. Schwierig….
Da würden wir bestimmt eine Lösung finden 😉