Gunnar Bartels ist Software-Unternehmer, er hat ein Jahr nach seinem Studium bereits eigene spannende Tools auf den Markt gebracht, vom ausgefeilten Textbaustein-Editor PhraseExpress bis zu ShareMouse, bei dem der Mauszeiger Laptop und Personal Computer verbindet und magisch-mühelos Bildschirmgrenzen überwinden kann.

Beinahe jeder großer Kunde hat ihn im Portfolio, er scheint beruflich zu fliegen. Aber unser Lars bohrt so lange, bis auch wir die wenigen Niederlagen des Gunnar Bartels erfahren. Und tatsächlich, er wäre heute Milliardär, wenn er vor einigen Jahren eine Patentanmeldung nicht „verdusselt“ hätte, Glück für uns, sonst hätte Lars ihn wohl nicht zum Interview bekommen.

Hier das Transkript des gesamten Podcasts und vorab die erwähnten Links:

Links:

Bartels Media GmbH

PhraseExpress
ShareMouse

Virtual CD
Corel Draw

Snagit von Techsmith
Camtasia von Techsmith

LB: Herzlich willkommen zum Podcast „Produktiv in digitalen Zeiten“. Mein Name ist Lars Bobach, ich gebe Orientierung im digitalen Dschungel, so dass wieder mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben bleibt. Heute sitze ich hier zusammen mit Gunnar Bartels. Hallo Gunnar.

GB: Ja, hallo Lars. Vielen Dank für die Einladung.

LB: Ja, freut mich sehr, dass Du hier bist. Gunnar Bartels ist Software-Unternehmer, hat ein spannendes Tool auf dem Markt Phrase Express, das ist ein Textbaustein-Editor oder Einfügungs-Tool, wirst Du mir gleich noch sagen, wie man das dann professionell nennt. Das war jetzt garantiert nicht die richtige Beschreibung dazu. Ja, stell Dich am besten der „Produktiv in digitalen Zeiten“-Community bitte einmal kurz vor, was Du so gemacht hast, was Dich antreibt und auch der private Mensch Gunnar Bartels, lass uns an dem ein wenig teilhaben.

GB: Ja, ich bin Gunnar Bartels, Geschäftsführer der Bartels Media GmbH und wir bieten seit nunmehr 15 Jahren hauptsächlich eine Textbaustein-Verwaltung an. Wir sprechen die immer aus mit PhraseExpress, wobei auch die Amerikaner da immer unterschiedliche Ansichten haben, aber, ich denke, damit kann man arbeiten.

LB: Ja, okay, was hatte ich jetzt gesagt?

GB: Ich weiß es gar nicht, aber man hört die unterschiedlichsten Sachen. Also, manche kürzen das auch interessanterweise ab zu Phraser oder dergleichen, also, das ist sehr amüsant, was da immer bei rauskommt. Aber PhraseExpress ist die richtige Ausdrucksweise. So haben wir es uns gedacht.

LB: Ja, seit 15 Jahren, sagst Du, bist Du selbständig? Lass mich an dem Lebensweg, wie bist Du selbständig geworden, lass uns an Deinem Leben ein bisschen teilhaben.

GB: Ja, dann fange ich mal ganz vorne an. Also, selbständig bin ich schon viel länger, nur das Produkt PhraseExpress mache ich seit 15 Jahren. Also, angefangen hat eigentlich schon alles …, ich habe seit frühester Kindheit mit Elektronik herumgebastelt. Mein Vater kommt auch aus der Richtung, der hat mir mit sechs Jahren den ersten Lötkolben geschenkt, wo ich dann auch schon mal eine Küche in Brand gesetzt habe. Computertechnisch fing es dann an mit einem ZX81, den ich mit 14 Jahren zusammengelötet habe. Das war dann schon ein bisschen mehr erfolgreich. Im Anschluss haben wir dann zusammen mit meinem Vater ein TRS 80 zusammengebaut, der von der Münchner Computer User Group damals, ich weiß nicht, ob da irgendjemand zuhört davon, nochmal vielen Dank für das tolle Projekt. Die haben nämlich den TRS 80, das war so einer der allerersten populären Mikro Computer in den USA , nachgebaut im Europakarten-Format und wir waren da auch ganz begeistert und haben dann quasi den Computer noch komplett selbst aufgebaut von der Pike auf. Ja, also, ist so der früheste Werdegang so in Sachen Computern. Eine andere Leidenschaft ist Schlagzeug, das spiele ich schon sehr lange und da wäre fast die Karriere auch mal hingegangen. Ich habe mich aber dann doch besonnen und Elektrotechnik studiert und mit dem Wirtschaftsingenieur abgeschlossen. Und mein Studium finanziert habe ich mir, da ich in Hannover studiert habe, da gibt es ja die CeBIT, und als Studentenjob habe ich mich dann einfach mal spontan in Amerika beworben bei Corel, die haben ja dieses sehr populäre Zeichenprogramm. Da habe ich dann auf der Messe quasi das Produkt vorgeführt und im Anschluss beim Marketing mitgewirkt. Das heißt, da kam ich dann ins Software Marketing rein. Der damalige Distributor hat mich dann eingestellt als Produktmanager und im Rahmen dieser Arbeit habe ich dann sozusagen meinen ersten großen Hit gelandet. Das kennen vielleicht viele noch, Virtual CD. Das habe ich im Prinzip 1996 weltweit bekannt gemacht.

LB: Ach! Aber eine Frage noch zu mal zu Corel ganz kurz. Würde mich jetzt einfach mal interessieren. Gibt es das noch, Corel Draw?

GB: Oh ja, die haben einige Wirrungen durchschritten, aber das ist immer noch ein sehr großes Paket, seit 1993, da hat es glaube ich auch den großen Durchbruch in Deutschland oder Europa gemacht. Ich selber stand da persönlich in den Media Märkten und Saturn und verschiedenen Ketten mit einem großen Computermonitor und habe die Software Endkunden vorgeführt, Endkunden. Das war so die Schwelle, wo es da so der große Erfolg wird, der Übergang von der Version 2 auf 3, da konnte man die Leute noch wirklich begeistern mit einem Farbverlauf. Das heißt also, man hat im Prinzip ein Quadrat gezeichnet und hat einen Farbverlauf gemacht von Rot auf Gelb und die Leute waren dahin. Ja, ich meine, man muss da wirklich Jahrzehnte zurückdenken. Das war wirklich ein großer Hit und ja, die sind einen guten Weg weitergegangen. Adobe ist natürlich auch ein großer Player, der da den Markt mittlerweile beherrscht. Aber Corel Draw ist nach wie vor denke ich mal eine etablierte Größe oder hat seine Fan-Base.

LB: Ja, habe ich nicht mehr weiter verfolgt, deshalb die Frage einfach nur, ob es das noch gibt. Aber, Du hast dann ja virtual CD entwickelt. Das kenne ich auch, klar.

GB: Also, entwickelt habe ich es nicht, aber ich habe die Technologie quasi entdeckt und weltweit dann vermarktet. Und habe mich damit auch selbständig gemacht und das war dann ein großer weltweiter Hit. Da wurden Millionen Lizenzen verkauft. Auch teilweise an OEM’s, das heißt, also Festplattenhersteller, CD-Geräte-Hersteller und Computerfirmen haben die Software mit gebundelt mit ihren Produkten und dadurch hat man natürlich eine sehr große Öffentlichkeit bekommen. Ich selber war dann auch „von Schwein“ sozusagen habe also das Marketing gemacht, ich war bei QVC, habe die Software da verkauft.

LB: Nein!

GB: Ja, doch, das sind tatsächlich noch die Jugendsünden sozusagen. Ich war jung und brauchte das Geld.

LB: Finde ich das noch auf YouTube?

GB: Das weiß ich nicht, das ist ein lustiger Zufall. Ich habe gerade neulich noch die VHS-Kassette im Keller gefunden. Also, falls mir das jemand mal digitalisieren möchte, wäre ich sehr dankbar. Ich habe nämlich das Equipment nicht mehr. Das wurde verkauft und es war auch sehr erfolgreich zu seiner Zeit, also überraschenderweise, es wird ja immer als Hausfrauenfernsehen verspottet, aber es ist durchaus sehr erfolgreich gewesen. Dann war ich auch auf amerikanischen Messen, ich war in Japan für mehrere Monate, um die Software zu vermarkten und das war schon ein großer Erfolg. Da kommen wir dann auch gleich zur Entstehungsgeschichte von PhraseExpress. Weil, ich meine, die Software, die ich vermarktet habe. Ich war sehr früh dabei, die Software komplett im Internet zu vermarkten, also online. Dann kam noch das andere dazu, auch, als ich mich selbständig gemacht habe, ich habe die Software nie entwickelt, ich bin also kein Softwareentwickler, aber mir war es immer ganz wichtig, den Support selbst zu machen. Das ist etwas, Du hast in einem anderen Podcast das mal besprochen, dass man eigentlich lernen sollte zu delegieren und das ist mir schon bewusst, aber der Support, den finde ich persönlich zu wichtig, um ihn abzugeben. Ob das dann eine richtige oder falsche Entscheidung ist, auf jeden Fall habe ich das so gemacht, nur mit zunehmendem Erfolg war das technisch nicht möglich. Ich wurde überschwemmt.

LB: Support? Was verstehst Du jetzt unter Support?

GB: E-Mail, Endkunden-Anfragen. Nicht den wirklich First Level Support, d. h. also, wie lege ich eine CD ins Laufwerk oder wie rum hält man die Maus richtig, das natürlich nicht. Aber das Glück, was ich hatte, wir haben relativ technische Software oder Systemsoftware vertrieben und da sind die Fragen schon anspruchsvoller gewesen und wir haben auch clevere Anwender. Da kommt sehr viel wichtiger Input rein und den möchte ich mitbekommen, den möchte ich nicht ausgefiltert haben und auch nicht versteckt haben. Dem möchte ich mich auch stellen, also da kommt ja auch Kritik oder Funktionsvorschläge. Nur, ich kam halt an einen Punkt, ich konnte das nicht mehr mit den bestehenden Mitteln bearbeiten und das war die Geburtsstunde von PhraseExpress. Denn mit PhraseExpress war es mir wirklich möglich, wiederkehrende Anfragen, also, wenn man zwanzig, dreißigmal gefragt wird, wo kann man das Update herunterladen, gibt es die Software auf Englisch oder wo ist das französische Update-Pack und dergleichen, also Fragen, die immer wiederkehren, die wollte ich nicht mehr per Hand eintippen. Und manche Leute, die machen dann ja auch so eine virtuelle Zettelablage und machen copy/paste mit verschiedenen Textbausteinen. Und da musste was Besseres her und das war die Geburtsstunde von PhraseExpress. Das schon vor über 15 Jahren.

LB: Du warst also niemals angestellt? Habe ich das jetzt Deinem Lebenslauf richtig entnommen?

GB: Ich war ein Jahr angestellt, das war zu der Zeit beim Coral-Distributor, der die Software in Deutschland und Europa vermarktet hat. Also, das war unmittelbar im Anschluss an mein Studium, da war ich ein Jahr angestellt.

LB: Ah, okay, und dann direkt in die Selbständigkeit.

GB: Und dann in die Selbständigkeit, das heißt also, ich habe einen Mentor gefunden, mit dem ich heute sehr freundschaftlich verbunden bin. Ich finde das sowieso eins der wichtigsten Sachen, also, der hat mir so viel mitgegeben. Das kann kein Studium und keine Erfahrung der Welt so schnell vermitteln wie in wirklich gut Wollender oder, also Mentor.

LB: Ja klar, absolut, super. Wie hast du denn damals, ich mein o. k., wenn Du jetzt Dich direkt nach dem Studium selbständig gemacht hast, lebt man natürlich auf recht schmalem Fuß. Aber, wie hast du das Ganze dann finanziert, diese ganzen Produkte? Weil, Ihr habt ja nicht nur PhraseExpress, sondern auch andere.

GB: Wir sind erstmal gesund gewachsen, das heißt, man muss das nicht alles auf einmal stemmen und dann ist bei der Softwaretechnik der Riesenvorteil, die Investitionen sind ja recht gering. Also, das ist der Computer, den man vor sich hat und das, was man zwischen den Ohren hat. Von daher war das also vom Start weg auch profitabel und das ist komplett selbst finanziert und dann gesund gewachsen. Also, Finanzierungsschwierigkeiten waren da nie. Man muss ja keine Anlagen anschaffen oder technisches Gerät oder große Immobilien. Das ist anfangs aus der eigenen Wohnung gestartet und dann kontinuierlich gewachsen.

LB: Ja, gut, aber, ich sage mal, Softwareentwicklung, ich hatte jetzt hier vor ein paar Wochen den von MeisterTask im Interview und der sagt auch, also die Entwicklung von MeisterTask, die hat schon einen Millionenbetrag verschlungen, über Entwicklung und die Programmierung. Die machen das ja auch nicht umsonst. Wenn Du selber sagst, Du bist kein Entwickler?

GB: Das ist richtig, also, genau, ich falle da als Entwickler jetzt auch noch weg. Das heißt also, das muss komplett finanziert werden. Aber wie gesagt, es ist mit dem Erfolg kommen ja auch die Mittel, um das dann zu bezahlen. Das hat sich immer die Hand gegeben, also wie gesagt, wir hatten nie die Notwendigkeit, etwas zu finanzieren. Es gab durchaus mal so Firmen, die interessiert waren am Aufkauf oder an der Finanzierung, aber die haben dann halt sehr schnell gemerkt, dass es gar nicht erforderlich ist. Ich glaube, die mussten auch was lernen. Also, diese ganzen Venture-Kapitalisten, die dann alles, was dort „com“ im Namen hat oder irgendwie mit Internet zu tun hat, da aufkaufen wollten und ein Startup draus machen wollen. Da ist kein so großer Kapitalbedarf. Mittlerweile ist das was Anderes, das ist klar, aber wir können uns auch selber tragen, das heißt, wir machen mittlerweile viel mehr mit Marketing und das kann man natürlich als kleines Startup noch nicht so stemmen, aber dafür sind wir jetzt ja auch gewachsen.

LB: Wo steht Ihr denn? Also, wo ist Phrase Express heute? Wieviel Downloads habt Ihr oder User oder verkaufte Lizenzen und welche anderen Produkte bietet Ihr an?

GB: Ja, also, PhraseExpress ist neben Virtual CD und noch einem dritten Produkt unser größter Erfolg. Ist weit über 1 Million Downloads mittlerweile und ja, also, mich erfüllt das wirklich mit Stolz und ich freue mich wirklich darüber, dass wir wirklich sehr namhafte Kunden im Portfolio haben. Vieles, was Rang und Namen hat, ist Kunde von uns. Es ist natürlich bei einer Textbaustein-Verwaltung immer ein bisschen schwierig, da Referenzen nennen zu dürfen, weil niemand kleidet sich gern mit dem Attribut, ich verwende eine Textbaustein-Verwaltung. Jeder möchte da den Eindruck verschaffen, dass jede E-Mail handgefeilt ist sozusagen.

LB: Oh Gott.

GB: Ja, das ist so.

LB: Das glaubt doch keiner mehr, oder?

GB: Na ja, also, da bekomme ich ja selber manchmal ganz lustige Anwender, wenn mir dann ein Anwender antwortet auf unsere Support E-Mail oder Antwort, da habt Ihr doch bestimmt nur einen Textbaustein verwendet? Natürlich lesen wir jede E-Mail und jede wird auch bearbeitet und nur, ich meine, wenn es halt eine Antwort ist, wofür wir einen Textbaustein haben, dann verwenden wir den auch. Der Vorteil von PhraseExpress ist im Speziellen, dass die Textbausteine auch nicht statisch sind, sondern die lassen sich auch individualisieren, auch beim Ausführen oder bei der Auswahl. Von daher sind die dann nicht ganz so gestanzt oder schießen am Bedürfnis des Anwenders vorbei. Das ist ja einer der Vorteile. Die Software ist auch entwickelt auf Basis, ich meine, ich selber brauche die Software. Ohne die Software wäre ich nicht funktionsfähig, jedenfalls nicht beruflich. Und wenn mich da irgendwas stört oder wenn mir irgendwas fehlt, dann muss ich nicht viel weiter als 10 Meter gehen, um eine Lösung dafür zu bekommen. Und das kommt ja auch allen Anwender dann zugute.

LB: Wie groß ist denn das Team da bei Bartels Medien?

GB: Also, es arbeiten so rund zehn Leute daran. Wir haben Externe, wir haben Interne, aber es ist so ein Kernteam von zehn Leuten.

LB: Was würdest du sagen, sind so die Killer-Features von PhraseExpress? Mach mal Werbung, warum sollte ich das nutzen und nicht TextExpander zum Beispiel?

GB: Ja, Textexpander ist auch eine schöne Software, würde ich jetzt gar nichts gegen sagen. Die haben halt jetzt ein anderes Geschäftsmodell entwickelt, die sind in die Cloud gegangen, in ihre eigene Cloud und haben ein Abomodell, also, das heißt, da bezahlt man dann jeden Monat für die Software oder jährlich, also wiederkehrende Zahlung, das ist einfach ein anderes Modell und wir haben noch das klassische, bei uns bezahlt man einmal und dann gehört Dir die Software oder die Nutzungslizenz. Und wir bieten halt die Software für Windows an, das ist sehr ausgereift seit 15 Jahren, also, da haben wir also wirklich sehr viel Expertise und jetzt seit neuestem auch für den Mac, für den wir allerdings auch schon länger entwickeln. Wir haben auch noch eine andere spannende Software, die wir auch schon seit fünf, sechs Jahren für den Mac anbieten. Und wir haben die Plattform iOS, also das iPhone und das iPad und Android, das heißt also, wir bieten quasi rundum mit Ausnahme von Linux alle populären Lernplattformen.

LB: Und wie synchronisiert Ihr?

GB: Wir nutzen die nativen Möglichkeiten, die das jeweilige System bietet. Das heißt, bei iOS ist das halt iCloud Drive und bei Android ist es Google Drive. Und die Windows und die Mac Versionen unterstützt eigentlich alles, wo man einen Dateizugriff hat. Das heißt, Du könntest im Prinzip deine Textbausteine auch auf einen NAS-Server legen und dann bedienen sich einfach alle Clients davon und können die gemeinsam laden und bearbeiten.

LB: Okay, jetzt kann ich verstehen, dass oder garantiert, dass einige Deiner Kunden sagen okay, ich muss nur einmal zahlen. Das ist sicherlich ein Kaufargument, aber für Dich als Unternehmer, macht das Sinn oder ist das nicht mit so Abomodellen eigentlich viel lukrativer?

GB: Ich bin sehr dankbar, dass TextExpander da mal so vorgeprescht ist oder andere ja auch. Adobe macht das ja auch seit einiger Zeit, die haben jetzt natürlich den Komfortvorteil, an Adobe führt kein Weg vorbei, das heißt, Du musst das abonnieren. Man hört ja jetzt nicht auf, Photoshop zu verwenden, insofern wird man das Abo dann abschließen. Bei uns ist der Markt leider nicht ganz so starr, das heißt, wir gucken uns das genau an, wie das so angenommen wird. Allerdings muss ich sagen, geschadet hat es uns in keiner Weise, wir haben viel Zulauf. Und es ist jetzt auch kein Geheimnis, recherchiere im Internet nach den zumindest laut und öffentlich gebrachten Feedback, sind nicht alle begeistert über Abo ohne Cloudangebote. Da ist der Aspekt Datensicherheit, Datenschutz, wohin schicke ich meine Daten? Was passiert, wenn fremde Server kompromittiert werden? Das sind ja alles so Sachen oder Fragen, die man sich dann stellen muss. Wir kommen halt von dem Bereich, wir machen das seit 15 Jahren so sehr erfolgreich und man darf auch nicht vergessen, wir bieten ja für große Firmen auch SQL-Server-Unterstützung an. Das heißt also, da ist man dann auf ein lokales Netzwerk mehr oder weniger angewiesen. Und das ist in großen Unternehmen etabliert und so führen wir es halt auch durch und bieten das an.

LB: Was sind noch so Killer-Features von PhraseExpress? Also, das Einmalmodell, also kein Abo.

GB: Das ist jetzt kein Killer-Feature, das ist ja jetzt nur das Vehikel der Lizenzierung, also, funktional könnte man jetzt wirklich Stunden erzählen. Da stecken ja wirklich mehr als 30 Mannjahre mittlerweile drin. Ein wesentliches Ding ist halt, wir selber sind Hardcore-Nutzer, ich nutze das wohl annähernd mindestens einmal jede Minute.

LB: Ich hoffe, nicht während des Interviews?

GB: Da habe ich wenig Ausnahmen, da habe ich auch bewusst die Finger jetzt weg von der Tastatur. Aber, nee, also, man kann so viel damit machen, es sind ja nicht nur Textbausteine, sondern, man kann damit auch häufig benötigte Bedienungsabläufe automatisieren, man kann schnell ein Angebot damit erstellen. Weil, wie gesagt, diese Textbausteine sind nicht statisch, das sind nicht einfach nur starre Textmasken, sondern, ich kann das auch mit Formularen anreichern, das heißt, ich habe eine Textgrundlage. Wenn ich den Textbaustein ausführe, bekomme ich ein Formular, da kann ich dann weitere Eingaben vornehmen und die werden dann in den Textbaustein eingesetzt, aber nicht nur das, sondern, die Eingaben können auch wieder andere Textbausteine aufrufen oder Berechnungen durchführen und dergleichen. Und das macht es dann zu einem sehr leistungsfähigen Tool.

LB: Hört sich ja leistungsfähig an, aber auch im Stück weit kompliziert. Wenn Ihr sagt, Ihr habt viele große namhafte Firmen, bietet Ihr denn da auch eine Unterstützung an in der Einführung? Wenn Du sagst, SQL-Datenbank mit diesen Formularen, mit Abfragen, kann man das selber als Nutzer? Ist das selbsterklärend oder helft Ihr da auch?

GB: Da kommt, glaube ich, jetzt ein Vorteil rein. Da ich ja den Support selber mache und da ich die Software selber sehr intensiv nutze und jeder Mensch ja von Natur aus, ich übertreibe jetzt mal, faul ist und ich merke, da kommt mehr als zweimal, ja, wie geht das und wie funktioniert das, dann arbeite ich am Handbuch, dann wird das Handbuch überarbeitet. Das ist ja auch online und das heißt also, wenn ich jetzt Fragen mehrmals bekomme und ich sage mir, oh ja, das ist ein Thema für ein Handbuch, dann wird das umgehend eingefügt. Das heißt also, dann ist diese Frage schon beantwortet. So machen wir das seit 15 Jahren, das heißt, das Handbuch, das man jetzt so vor sich hat, ist im Prinzip das Ergebnis von tausenden Fragen, die ich habe oder die sich mir gestellt haben oder die sich Anwender gestellt haben, die in das Handbuch einfließen. Das heißt, unsere Dokumentation ist sehr ausgereift und erledigt einfach auch viele Fragen. Darüber hinaus bieten wir Video-Tutorials an. Ich habe so ein kleines Video Blog, wo wir interessante Anwenderfragen aufgreifen. Also die fragen zum Beispiel, wie kann ich in PhraseExpress eine laufende Rechnungsnummer generieren? Und wenn wir merken, okay, das ist eine Frage, die hinreichend viele andere Anwender interessiert, dann mache ich darüber ein Video-Tutorial. Das heißt, ich zeige die Lösung, nehme das auf und das kann man dann als Video bei YouTube sich anschauen.

LB: Jetzt hast Du eben davon gesprochen, Ihr habt seit sechs Jahren ein ganz anderes spannendes Tool für iOS?

GB: Das, was ich jetzt erwähnt hatte, war ShareMouse, das ist auch eine ganz interessante Software, ist eine praktische Sache nur für diejenigen, die mehr als einen Rechner am Desktop haben. Das heißt also, wenn Du einen Desktop-Rechner verwendest und noch ein Laptop daneben hast, dann ist es eine tolle Sache. Das kann also ein Windows-Rechner sein oder ein Mac-Rechner, das ist völlig egal, eine beliebige Kombination. Es können auch bis zu neun Computer sein und wenn Du den nebenan stellst, dann kannst Du mit der Maus einfach von dem Monitor eines Rechners auf den anderen Rechner übergehen. Das geht ja normalerweise nicht, aber unsere Software tunnelt dann im Prinzip die Mauskoordinaten und die Tastatureingaben über das Netzwerk. Und das Schöne ist, das funktioniert komplett vollautomatisch. Das heißt, Du installierst ShareMouse auf allen Rechnern und dann ganz intuitiv, Du nimmst die Maus, ziehst sie rüber, von dem Monitorrand springt sie automatisch auf den Monitor des nebenliegenden Rechners.

LB: Wer hat denn heutzutage noch mehrere Rechner im Einsatz? Braucht man das?

GB: Ich meine, wenn man ein Desktop PC hat und man hat ein Laptop für unterwegs oder so ein Sub-Notebook oder wie sie heißen, also diese, wenn Du ein Präsentations-Laptop hast, wo Du aber jetzt nicht ständig dran arbeitest, gibt ja so diese MacBook Air, die man jetzt vielleicht nicht für den Heavyload oder für die Schwerarbeit verwendet, sondern wirklich nur mitnimmt für eine Präsentation, dann hast Du zwei PCs.

LB: Kann ich denn auch Dateien so hin- und herschieben?

GB: Genau da waren wir auch, ich weiß nicht, ob wir die allerersten waren. Microsoft hat ein ähnliches Tool rausgebracht. Wir hatten schon vorher ein Video rausgebracht. Bevor wir die endgültige Version rausgebracht haben, kamen die auch damit um die Ecke, allerdings nur für Windows und soweit ich weiß, nicht für einen Mac. Wir bieten das halt cross-Plattform an. In der Tat, Du kannst also Dateien nehmen, die auf einem PC sind und die einfach rüberziehen auf einen Zweitrechner. Und ist viel einfacher als eine Dateifreigabe einrichten oder ein Netzwerkshare oder Dropbox oder was auch immer, also, Du nimmst einfach die Dateien und ziehst sie visuell zu dem Zweit-PC und dann werden sie kopiert.

LB: Stark, das ist ja wirklich super. Wenn ich mehrere Rechner hätte, dann ist das auf jeden Fall ein gutes Feature. Das hört sich ja alles nach einer Wahnsinns Erfolgsgeschichte an, direkt nach Studium quasi in die Selbstständigkeit, tolle Produkte, die fast jeder kennt entwickelt und und und. Aber irgendwo war ja bestimmt mal eine Niederlage dazwischen? Die interessiert mich natürlich auch mal und auch meine Communities, was war denn so Deine größte Niederlage als Unternehmer bisher und was hast Du daraus gelernt?

GB: Um die Schadenfreude zu bedienen, die ja berechtigt ist.

LB: Nein, nein, nein, keine Schadenfreude!

GB: Verstehe ich schon richtig, das ist ja durchaus auch interessant, so etwas kennenzulernen. Es ist bei mir ziemlich profan, insgesamt muss ich sagen, habe ich, man weiß ja nicht, ob es Talent oder Schicksal ist, oft ist es irgendwas dazwischen, aber ich habe tatsächlich einmal Bockmist gebaut und dafür beiße ich mir heute noch in den Hintern. Und zwar, nach Virtual CD, das hat ja so funktioniert, das war ein virtuelles CD-Laufwerk, das heißt, das war eine Software, die hat Windows vorgegaukelt, es sei ein echtes CD-Laufwerk vorhanden und dann konntest Du Deine CDs auf die Festplatte speichern. Und die wurden dann wiedergegeben wie eine echte CD, das war das Konzept. Dann hatte ich die Idee, das gleiche mit einer Grafikkarte zu machen. Das bedeutet dann nämlich, dann man eine virtuelle Grafikkarte hat und Windows denkt dann, es wäre ein zweiter Bildschirm angeschlossen. Wenn Du da keinen zweiten Bildschirm hast, sondern einen zweiten PC und da schließt sich der Kreis, dann war es so, dann konntest Du einen zweiten PC als Monitor verwenden. Ich meine, das hatte ich erfunden. Ich habe Patente recherchiert, habe da nichts gefunden und habe ein Patent dafür angemeldet. Und der größte Fehler, den ich gemacht habe, ist einfach, ich habe das Patent eingereicht, ich habe das Patent selber geschrieben und der Examiner, wie die in Amerika genannt werden, also die, die das Patent begutachten, hatte offensichtlich ein Verständnisproblem und hat das in erster Instanz abgelehnt. Das ist ein Routinevorgang. Man hat dann die Möglichkeit zur Stellungnahme und ich habe mich dazu entschlossen, das dann über einen amerikanischen Patentanwalt zu machen. Ich habe einen angesprochen und ich hatte lediglich noch eine winzige Zwischenfrage, der hat also gesagt, er macht das und ich hatte lediglich eine winzige Zwischenfrage, was das Budget angeht und habe keine Rückmeldung mehr bekommen. Der hat das verdusselt und ich habe es dann auch verdusselt. Und dann habe ich die Frist versäumt. Und wenn ich diese Frist nicht versäumt hätte und wenn man dieses Patent anerkannt hätte, dann hätte ich Dich heute vielleicht auf eine kleine Privatinsel eingeladen.

LB: So schlimm?

GB: In unmittelbarer Folge, nach Ablauf der Frist, kamen dann nämlich einige andere Anbieter, einige sehr populäre Anbieter auch. Ich weiß nicht, ob da jetzt ein kausaler Zusammenhang ist, den phantasiere ich mir jetzt mal her. Und zwar kennt der eine oder andere Zuhörer vielleicht noch diese USB-Monitore. Das heißt, es ist ein normaler Monitor, der aber nicht nur diese klassischen Adapter hat wie HDMI oder damals noch VWA oder DFI, sondern auch USB. Da konnte man einen Monitor verbinden mit USB. Und das basiert auf meinem Patent oder zumindest hatte mein Patent die gleiche Grundlage. Da sagt man schon, ach Mist, hättest du doch noch eine E-Mail geschrieben, dann hättest du mit großer Wahrscheinlichkeit auch das Patent bekommen. Das ist im Prinzip das einzige in meiner Karriere, wo ich sage, da passe ich das nächste Mal mehr auf.

LB: Okay, was würdest Du da sagen, was ist Dein großes Learning daraus?

GB: Ja, einfach, gut, das Ding war, man ist in seinem Tagewerk verstrickt, man hat genug zu tun. Ist ja nicht so, dass ich da jetzt auch Däumchen gedreht habe, sondern, es ist einfach untergegangen. Ich meine, das ist ja Dein Thema, Selbstorganisation und Produktivität und wenn man sich besser organisiert, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas passiert, vielleicht geringer. Dann hätte ich da vielleicht mehr Aufmerksamkeit draufgelegt oder Prioritäten halt besser gesetzt. Das war tatsächlich ein Fehler.

LB: Okay, Du hast ja eben noch im Vorgespräch erzählt und das finde ich dann ganz witzig, weil, Duett-Display, das, was das iPad zum zweiten Monitor des Macs macht, basiert auch auf der Technologie. Ist richtig?

GB: Ja, klar. Guck mal bei YouTube nach Maxivista. Das ist meine Software, die gibt es seit 2003. Da gab es Duett-Display noch nicht, da gab es auch noch kein Air Display oder was auch immer, das war lange davor.

LB: Ja gut, aber, ich sage mal, es ist jetzt nicht so schlimm. Das tut weh, wenn man sieht, das ist eine gute Idee gewesen, die habe ich jetzt nicht bis zum Ende durchgezogen. Kann ich verstehen.

GB: MaxiVista war ja auch ein erfolgreiches Produkt und hat ja auch viel Spaß gemacht. Es ist ja nicht so, dass mit einem versagten Patent die Welt zu Ende geht. Das habe ich ja lange vermarktet. Es war ein Kollateralschaden. Microsoft hat geschossen und quasi eine Ameise dabei totgetreten sozusagen. Zwar kamen doch die Blu-ray-Laufwerke auf irgendwann und mit Windows Vista wurde ein neues Grafikkarten Treibermodell entwickelt. Und das ist jetzt reine Spekulation, aber man hat das so zwischen den Zeilen, konnte man das rauslesen. Microsoft hat sich ja entschlossen, eine Zertifizierung für Blu-ray zu bekommen und damit haben die im Prinzip technisch einen Riegel vorgeschoben vor MaxiVista, vor der Technik, die MaxiVista verwendet hat, damit der Kopierschutz nicht ausgehebelt werden kann. Weil, potenziell hätte man damit dann Blu-rays kopieren können. Das war dann halt so ein Kollateralschaden, also, es ist dann halt letztendlich aus dem Grunde haben wir uns dann entschlossen, okay, also, wenn es nicht mit Vista kompatibel ist und Windows 10 kompatibel schon gar nicht mehr, dann stellen wir es ein. Dann hat es keinen Sinn mehr.

LB: Okay, jetzt hast Du ja ein Team, Du hast interessante Tools, die Du entwickelt hast und so. Wie organisiert Ihr Euch denn da? Du sagst, Ihr habt Externe, Interne. Welche Tools setzt Ihr denn ein zur Selbstorganisation?

GB: Ja, also, da muss man sagen, damit haben wir ein ganz archaisches System, was halt gewachsen ist und mit dem man, ja, das ist ja never change a running system. Ist aber sehr archaisch, also, wir haben natürlich den Bugtracker, das ist so etwas wie eine to-do-Liste. Das heißt, es kommt eine Anfrage rein und dann muss man prüfen, ist es ein Fehler? Ist es ein Funktionsvorschlag oder ist es einfach nur ein Anwendungs-Missverständnis? Und wenn es halt ein Fehler ist oder ein Funktionsvorschlag, dann kommt das halt in so einen Bugtracker rein und intern kommunizieren wir ganz viel. Also, das habe ich so in einer Reflexion jetzt aufgrund Deines Fragenkatalogs auch noch mal mich selbst gefragt. Ja, was verwenden wir denn eigentlich so? Und da ist rausgekommen, das meiste, was wir verwenden, ist tatsächlich ein Screenshot-Tool und ein Videoaufnahme-Tool. Wir sind da ganz begeisterte Anwender von Techsmith, also von Snagit und von Camtasia. Es herrscht wirklich die Philosophie, ein Bild oder ein kurzes Video sagt mehr als 1000 Worte. Das heißt also, wir haben ja auch User Interface, was für ein Design oder was wir entwickeln. Die Software, die wir verkaufen, zeigt sich ja über die Benutzeroberfläche. Und wie kannst Du die besser beschreiben als mit einem Bild? Es ist wirklich so, gefühlt 90 % der Inhouse-Kommunikation, was die Software angeht, wird wirklich mit Screenshots gemacht, mit Annotationen, also mit so Sprechblasen dran, hier, die Checkbox muss an die Stelle oder benenn das mal um und dergleichen oder, kann man das nicht so machen vom Workflow. Dazu wird dann ein kurzes Video erstellt und das macht den allergrößten Anteil unserer Inhouse-Kommunikation aus.

LB: Das schickt Ihr Euch dann per E-Mail hin und her?

GB: Da haben wir verschiedene Wege, das geht über eine eigene Cloud, das geht über einen Server oder auch per E-Mail, wenn man jetzt wirklich mal unterwegs ist oder quasi offline ist. Das ist ja ein handhabbares Medium.

LB: Okay. Was machst Du denn als Unternehmer? Du hast ja einige Bälle mit den ganzen Produkten, die Du da hochhalten musst, was machst Du den als Unternehmer, um abzuschalten?

GB: Das kann ich eigentlich ganz gut. Das kann ich auch nur jedem nahelegen oder wirklich übermitteln, das versuche ich auch innerhalb der Firma immer wieder mit durchwachsenem Erfolg zu vermitteln. Sport hilft, also, eine halbe Stunde joggen und der Kopf ist frei. Ist meine persönliche Erfahrung oder alles, was den Geist zerstreut, also, Mountainbike ist jetzt auch Sport. Ich jogge und fahre Mountainbike. Musik, also, wer ein Musikinstrument spielt, weiß das ja auch. Also, wie sehr man dabei entspannen kann oder sich in eine ganz andere Welt begeben kann. Man hat sofort alles vergessen. Und das sind so die Hauptsachen. Ich würde sagen, Sport und Musik sind meine persönlichen Hauptdinge, um abzuschalten.

LB: Ja, danke erstmal bis hier hin. Dann kommen wir jetzt zu den Schlussfragen, da bitte ich immer, um kurze präzise Antworten. Was ist Dein wichtigster Produktivitätstipp?

GB: E-Mail abschalten.

LB: Auf welche drei digitalen Gadgets kannst Du nicht mehr verzichten?

GB: Das ist schwierig. Es ist wohl leider das Smartphone.

LB: Drei Stück davon oder nur eins?

GB: Mehr habe ich. Gut, ich meine, lass jetzt mal das Mikrofon weg oder das Headset, aber das sind ja keine Gadgets. Ich habe sonst keine technischen, da bräuchte ich Beispiele, was Du als Gadget definierst, aber, Computermaus, aber das ist ja kein Gadget.

LB: Nee, nee.

GB: Aber, ich habe zum Beispiel keine Smartwatch und dergleichen. Für das Mountainbike habe ich noch ein GPS-Ding, aber, das ist ja auch nichts fürs Büro. Nee, nee, keine Gadgets.

LB: Okay, welche App oder welchen Internetdienst kannst du der „Produktiv in digitalen Zeiten Community“ empfehlen?

GB: Unsere natürlich! PhraseExpress würde ich ganz vorne nennen. ShareMouse ist schon ein bisschen speziell, aber, wenn man mehrere PCs hat, auch. Ansonsten, wie schon erwähnt, ist unschlagbar und ganz tolles Tool Snagit und Camtasia von Techsmith.

LB: Okay. Welches Buch hat Dich als Unternehmer und Mensch am besten oder am meisten geprägt?

GB: Ich lese leider und dafür schäme ich mich, keine Bücher.

LB: Was machst Du?

GB: Ich informiere mich im Internet, ich lese Artikel im Internet, durchaus auch tiefer greifende, aber, das wirklich ganz verstreut. Also, ich bin auch politisch ein bisschen interessiert, da verbringe ich ein bisschen Zeit drin und lese da halt in einschlägigen Blogs. Aber leider kein Buch, wobei, da wünschte ich mir wirklich mehr Muße und die Zeit, weil, die wenigen Bücher, die ich gelesen habe, da habe ich schon gemerkt, dass man da viel rausziehen kann, dass also Autoren erst in Büchern wirklich Tacheles reden und wirklich das Wissen weitergeben, was sie so gesammelt haben. Und da wünschte ich mir mehr Zeit, ist ja noch etwas, an was man noch arbeiten kann. Aber, ja.

LB: Kann ich Dir nur zu raten, ist natürlich eine ganz andere Tiefe als wenn man Artikel liest. Was ist denn der beste Ratschlag, den Du jemals erhalten hast?

GB: Das war von meinem ersten und einzigen Arbeitgeber. Und der hat wirklich viel beigetragen, dass man sich nicht immer in Erwartung versteigt, die nur enttäuschen. Also, daher wurde ich auch relativ wenig enttäuscht. Der Ratschlag war der, fünf Prozent aller todsicheren Geschäfte werden höchstens realisiert. Das gibt einem die notwendige Gelassenheit, weil, als Jungsporn, als ich da damals angefangen habe, da war jeder Lead, der da reinkam, das war schon gleich das Supergeschäft und ich konnte an nichts Anderes mehr denken. Und er war halt ein erfahrener Fuchs und konnte das schon richtig einsortieren und hat sich natürlich für meine Motivation gefreut. Wollte aber natürlich auch, dass ich mich damit nicht ja, also, dass ich nicht über Gebühr enttäuscht werde. Wer hoch steigt, der fällt auch tief. Und das ist mir bis heute in den Ohren.

LB: Schön. Wie kann denn die „Produktiv in digitalen Zeiten“-Community mit Dir in Kontakt treten?

GB: Das Ergebnis meines Wissens oder dessen, was ich so mache oder was ich vertrete, findet man im Prinzip gegossen in meiner Software. Das heißt, durch die Nutzung meiner Software bekommt man das, was ich zur Produktivitätsklientel beitragen kann, geliefert. Und dann natürlich über E-Mail. Wir verstecken uns nicht, wir sind eine deutsche Firma. Man kann uns anrufen, wir sind erreichbar.

LB: Auch noch das! Anrufen, per E-Mail. Findet man dann alles auf Eurer Seite? Die Links packen wir natürlich hier in den Artikel zu diesem Podcast-Interview. Klar! Ja, Gunnar, dann sage ich mal vielen vielen Dank, hat Spaß gemacht.

GB: Mir auch, es war mir eine Ehre, interviewt zu werden und hat mir auch viel Spaß gemacht. Und ich hoffe, der eine oder andere konnte was mitnehmen.

LB: Da bin ich ganz sicher, also wirklich, hast Du eine tolle Lebensgeschichte, tolle Produkte. PhraseExpress ist auch bei mir in der Benutzung zurzeit. Ich habe also das Textexpander, hatte ich ja benutzt, habe ich auch schon einiges zu geschrieben, ein paar Artikel auf meinem Blog. Ich bin jetzt umgestiegen, werde das jetzt auch mal testen und da wird auch ein Testbericht von mir dazu geben. Ja also Gunnar, vielen vielen Dank und dann wünsche ich Dir alles Gute, viel Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben, auf bald, ciao!

GB: Ja, danke schön, tschüss.