Rollt die Informationslawine auch bei Dir? Jedes Jahr ein wenig schneller? Bekommst Du (zu) viele E-Mails und anderen Lesestoff, etwa Internetseiten, Blogs, Briefe, Zeitungen usw.?
Die beste Möglichkeit, Zeit zu sparen und produktiver zu werden ist, klare Ziele zu haben und anhand derer zu entscheiden, was man alles NICHT liest.
Doch selbst bei sorgfältigstem Aussortieren bleibt oft eine Menge Lesestoff übrig. Also gilt es, mit diesem Lesestoff möglichst effizient umzugehen.
Die gute Nachricht: Du kannst deine Leseeffizienz enorm steigern. Das hat im März 2015 der Test der Stiftung Warentest nochmal eindrucksvoll belegt: Unabhängig von der Lernmethode (Seminar, App, Videokurs, Software) haben ALLE Teilnehmer des Testfeldes die eigene Lesekompetenz erhöht. Testsieger wurde sogar das günstigste Produkt im Test: Die App „Schneller lesen“ von Holger Backwinkel.
Doch was sind die Geheimnisse des Speed Reading? Wie kannst Du die eigenen Lesefähigkeiten verbessern?
Mit dieser komplexen Frage lassen sich problemlos mehrtägige Seminare füllen.
Sofortige Verbesserung bringen Dir diese drei Tipps, die eine wichtige Grundlage des Schnelllesens darstellen:
Tipp 1: Nutze deine Blickspanne
Die meisten Menschen sind noch aus der Grundschule gewohnt, Wort für Wort zu lesen und entsprechend auch jedes Wort anzuschauen. Es ist jedoch problemlos möglich, zwei oder sogar drei Wörter auf einen Blick wahrzunehmen. Teste es selbst:
Das Auto.
Das Rohr.
Der Computer.
Das gelbe Auto.
Der neue Computer.
Schau jeweils in die Mitte der Wörter. Du kannst trotzdem alle Wörter lesen, stimmt´s? Die Blickspanne, die Du für´s Lesen einsetzen kannst, ist deutlich breiter als man denkt. Sie hängt von vielen Faktoren ab, natürlich von Deiner Sehschärfe, aber auch von der Textgröße, dem Sehabstand, der Beleuchtung, den Einstellungen des Monitors usw.
Gewöhne Dir an, mehr von deiner Blickspanne für das Lesen einzusetzen (grüner Bereich). Das steigert deine Leseeffizienz sofort.
Tipp 2: Gleichmäßige und schnelle Augenbewegungen
Deine trainierte Blickspanne kombinierst Du jetzt mit gleichmäßigen und schnellen Augenbewegungen. Versuche beim Lesen, nur noch jedes zweite oder dritte Wort mit den Augen „anzuspringen“. Das ist für die meisten Menschen zunächst sehr ungewohnt, denn wahrscheinlich hast Du Dir bisher noch nie Gedanken über Deine Augenbewegungen beim Lesen gemacht. Lass Dich beim Lesen beobachten und hole Dir einmal ein Feedback, wie Du Deine Augen beim Lesen bewegst oder Filme Deine Augen in einer Nahaufnahme beim Lesen, z.B. mit Deinem Smartphone. Ideal geeignet sind moderne Smartphones mit Zeitlupenfunktion. Du wirst beobachten, dass sich Deine Augen nicht gleichmäßig über den Text bewegen, sondern mit so genannten Fixierungen und Sakkaden (Augensprünge). Schnellleser machen wesentlich weniger Sakkaden pro Zeile und nehmen mit jeder Fixierung nicht nur ein Wort auf, sondern gleich mehrere.
Tipp 3: Regressionen vermeiden
Ebenfalls wichtig ist, unnötige Regressionen zu vermeiden. Regressionen werden Rücksprünge innerhalb eines Textes genannt. Bei langsamen Lesern machen die Rücksprünge im Text bis zu 25 % der gesamten Sakkaden aus. Das ist natürlich extrem unproduktiv. Schnelle Leser haben eine trainierte Blickspanne, machen gleichmäßige und schnelle Augenbewegungen und minimieren die Regressionen auf nahezu null.
Trainingsmöglichkeiten
Wenn Du es ausprobiert hast wirst Du merken, dass man das alles nicht einfach „mal eben so machen“ kann. Es erfordert eine gewisse Übung. Ich vergleiche die Fähigkeit, Schnelllesen zu lernen, gerne mit dem Lernen des 10-Finger Systems für das effiziente Schreiben von Texten: Am Anfang mühsam, aber natürlich eine Fähigkeit, die Dir enorm viel Zeit sparen wird.
Lesen üben mit Lesehilfe
Es gibt viele Möglichkeiten, Speed Reading zu üben. Eine Variante ist das Lesen üben mit Lesehilfe. Dabei legt man einen Finger unter jede Zeile eines gedruckten Textes (oder eines E-Book Readers ohne Touch-Screen) und liest einen Text „wie in der Grundschule“. Unterschied dabei: Man beschleunigt nach etwa einer Minute den Finger deutlich, sodass sich der Blick am Finger orientiert. Manchmal geht dabei gerade zu Beginn etwas vom Textverständnis verloren, deshalb nenne ich das auch „Lesen üben“ und nicht „Lesen“. Die Lesehilfe sorgt jetzt aber für eine gleichmäßige und schnelle Augenbewegung und minimiert Regressionen. 5 Minuten pro Tag reichen, dafür regelmäßig über 30 Tage.
Schneller lesen App
Die App von Holger Backwinkel „Schneller lesen“ war App des Jahres 2011 auf dem iPhone (D, AT, CH) und ist 2015 bei der Stiftung Warentest Testsieger geworden. Sie trainiert alle Aspekte des Leseprozesses wie oben beschrieben und kombiniert das Training mit Spielspaß und motivationalen Aspekten. Ideal für das Training zwischendurch.
Natürlich gibt es weitere Faktoren, wie man das Lesen deutlich effizienter machen kann. Dazu gehören zum Beispiel Textverarbeitungs-Strategien, Bedeutungszuordnung, effizientes Abspeichern gelesener Informationen, Anwenden von Schnelllese-Methoden auf komplexe oder juristische Texte, Lesen für´s Lernen etc. Holger Backwinkel bietet die gesamte Palette von der App über kostenlose Videokurse und Webinare bis zu Seminaren. Wer sich für das Angebot interessiert, wird auf schneller-lesen.com fündig.
Holger Backwinkel ist eine der führenden Experten für Schnelllesen im deutschsprachigen Raum und Experte für Business NLP.
Seine App „Schneller lesen“ war 2011 App des Jahres auf dem iPhone in Deutschland, Österreich und der Schweiz und ist in 10 Sprachen verfügbar.
Seine Seminare, Vorträge und Produkte findest Du auf backwinkel.net.
Ich finde das Thema interessant und kann mir gut vorstellen, dass diese Schnelllese-Verfahren mit Papier-Büchern gut funktionieren. Wie sieht es aber bei digitalen Büchern aus (Kindle, eBooks, PDF, etc.)?
Hallo Andreas,
grundsätzlich funktioniert Lesen in (gedruckten) Büchern und auf digitalen Medien gleich. Blickspanne, Augenbewegungen, Fixierungen etc. sind identisch. Eine verbesserte Lesetechnik wirkt sich auch positiv auf das Lesen in digitalen Büchern aus. Für das ÜBEN des Lesens ist bei verschiedenen Übungen ein Touchscreen störend (wie auch oben beschrieben), für das reine Lesen ist das egal. Es gibt sogar Untersuchungen, dass das Lesen auf z.B. dem iPad etwas effizienter ist als in gedruckten Büchern, das hängt aber sicher auch von der untersuchten Zielgruppe ab. Schau dir doch mal das Webinar an, dort gehe ich auch auf das Schnelllesen am Bildschirm ein.
Viele Grüße,
Holger
Guten Tag Lars,
sollte es beim lesen nicht vielmehr um Entspannung, Ruhe und Entschleunigung gehen???
Ich als Fan von produktiven Arbeiten finde dass das Thema Produktivität Lesen, vor allem von guter Literatur, nicht zusammen passt. Hier sollte sich jeder die Zeit nehmen welche er für entspanntes lesen benötigt. Zeitrekorde aufstellen, doch bitte wo anders!!!
Ausnahame: Beim lesen bezüglich reiner Informationsaufnahme (wie Zeitungsartikel, Sachbücher etc.) gehe ich mit dem guten alten Querlesen konform.
Beste Grüße
René
Sehe ich genau wie Du, lieber Rene.
Holger geht es hier um die reine Informationsaufnahme und nicht um eine entspannte Lektüre 🙂
Hallo René,
du hast vollkommen Recht. Ich unterscheide Genusslesen und Informationslesen. Genusslesen muss Genuss bringen, wie der Name schon sagt. Entschleunigung, Ruhe, Entspannung – perfekt. Informationslesen soll vor allem effizient sein. Dann steigert es die Produktivität enorm. Wichtig dabei: Es geht hier nicht um „Querlesen“, sondern darum das Lesetempo bei vollem Verständnis (auch bei schwierigen Texten) ca. zu verdoppeln. 🙂
Hallo Holger,
ich hatte ganz übersehen das der Artikel ein Gastartikel von dir war.
Soviel zum Thema Querlesen. ;-D
Ziel erkannt!