Viele Unternehmerinnen und Unternehmer wünschen sich mehr Freiheit, mehr Ruhe und mehr Selbstbestimmung. Was sie oftmals davon abhält: Das fordernde Tagesgeschäft, das tägliche Firefighting.
Wir kommen aus dem Tagesgeschäft nicht raus. Ständig gibt es Rückfragen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Kann ich dem Kunden Müller Rabatt geben?“, „Ich brauche für die Ausführung des Projektes noch einen Schlumpf-Kompensator. Kann ich den kaufen?“ oder „Was berechnen wir der Unternehmerin Huber für die Umbuchung des Workshops?“
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Scaling up von Verne Harnish (*)
Workshop Business Cockpit
Das Tagesgeschäft frisst uns auf
Einen Großteil unserer Zeit verbringen wir mit der Beantwortung solcher Fragen. Wir sind im Tagesgeschäft gefangen und alles läuft über unseren Schreibtisch und nichts läuft ohne uns.
Das endet oft in einem Teufelskreis, einer Abwärtsspirale, die nur eine Richtung kennt: nach unten.
Das Fatale an einer solchen Situation: Zum einen fühlen wir uns wichtig, wenn wir ständig etwas beantworten müssen. Unser Bedürfnis wahrgenommen zu werden, wird befriedigt und wir fühlen uns vordergründig gut. Wir gaukeln uns selbst vor, die klügste Person im Unternehmen zu sein.
Zum anderen kommen wir auf Grund der ständigen Nachfragen und dem Gefangensein im Tagesgeschäft nicht zu unseren eigentlichen Aufgaben als Unternehmerin und Unternehmer. Wir opfern unsere Zeit und Energie dem Kleinklein des Tagesgeschäfts und alles andere bleibt auf der Strecke.
Es bleibt keine Zeit mehr für die eigentlichen Unternehmeraufgaben, wie z.B. die Mitarbeitergespräche, die neue Vertriebsstrategie, die Optimierung des Empfehlungsmarketings, die Konzipierung eines neuen Produktes…
Mit Prinzipien reduzierst Du Rückfragen Deiner Mitarbeiter um mindestens 90%
Die Lösung ist so einfach wie genial: Prinzipien. Du musst Prinzipien für Dein Unternehmen finden und definieren.
Auch wenn ich dieses Konzept gerne für mich beanspruchen würde (ja, auch ich möchte wahrgenommen werden…), so habe ich in dem absolut lesenswerten Buch Scaling up von Verne Harnish (*) das erste Mal darüber gelesen.
Prinzipien verstehen sich wie die Einstellungen deines Unternehmens. Wie tickt Dein Unternehmen? Nach welchen Prinzipien trefft Ihr Entscheidungen? Wie setzt Ihr Prioritäten? Verne Harnish schreibt in seinem oben genannten Buch:
„Prinzipien sind die Regeln und Grenzen, welche die Kultur und die Persönlichkeit des Unternehmens bestimmen, und einen gültigen Lackmustest für alle Verhaltensweisen und Entscheidungen der Mitarbeiter darstellen.“ |
Wenn das klar definiert ist, dann lösen sich so gut wie alle Rückfragen Deiner Mitarbeiter in Luft auf. Weil alle Fragen der Mitarbeiter, die sich aus dem Tagesgeschäft ergeben, mit den Prinzipien beantwortet werden können.
Beispiele für Prinzipien von einem meiner Handwerksunternehmen
Um Prinzipien zu Veranschaulichen, helfen Beispiele. Hier die Prinzipien meines ISOTEC-Fachbetriebs:
- Wir lieben und leben Handwerk auf höchstem Niveau
- Wir denken und handeln fair und lösungsorientiert
- Wir spielen in der Champions League und bleiben erfolgshungrig
- Wir verehren Handwerker und schätzen ihre Arbeit wert
- Der Erfolg des Teams steht über dem persönlichen Erfolg
Diese Prinzipien haben wir im Team erarbeitet.
Prinzipien sind die Persönlichkeit des Unternehmen
Wie man an dem oben genannten Beispiel gut erkennen kann, sind Prinzipien die Persönlichkeit des Unternehmens. Sie geben nicht nur vor, wie mit Kunden oder Geschäftspartner zusammengearbeitet wird. Prinzipien strahlen auch nach innen.
Sämtliche Entscheidungen, die im Unternehmen getroffen werden, müssen sich an den Prinzipien messen lassen. Alle Verhaltensweisen Deiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen sich an den Prinzipien orientieren. Wenn das durchgängig der Fall ist, dann hast Du die richtigen Prinzipien und Einstellungen für Dein Unternehmen gefunden.
Weitere Vorteile von Prinzipien
Prinzipien haben immense Vorteile für jedes Unternehmen. Neben der Reduzierung der Rückfragen aus dem Tagesgeschäft, gibt es unter anderem noch die folgenden Bereiche, in denen Prinzipien enorm hilfreich sind:
- Feedbackgespräche mit Mitarbeitern
- Mitarbeiterbewertungen
- Kriterien für Bewerbungsgespräche
- Off-boarding (Entlassungen)
Prinzipien entdeckt man
Das Verfassen von Prinzipien ist keine Wunschliste, auf die der Unternehmer aufschreibt, wie er seine Firma gerne hätte. Prinzipien müssen im Unternehmen entdeckt und an die Oberfläche befördert werden. Es ist ein Prozess, der nicht in ein paar Stunden erledigt ist.
Am besten erarbeitet man die Prinzipien im Team. Gerne kann ich dabei unterstützen. Ein genaue Anleitung dazu, bekommst du übrigens auch in meinem Business-Cockpit Workshop.
Hast Du Fragen zu den Prinzipien eines Unternehmens? Hast Du für Dein Unternehmen schon Prinzipien erstellt? Falls ja, wie bist Du dabei vorgegangen?
Ich freue mich auf unseren Austausch in den Kommentaren!
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