2010 war ein gutes Jahr. Alles lief rund. Familiär und auch geschäftlich gab es keinen Grund zur Klage.
Ich war gut organisiert und hatte eine tolle Assistentin, die mir viel Arbeit abnahm. So konnte ich jeden Tag eine Unmenge an Tasks auf meiner ToDo-Liste abhaken.
Aber irgendetwas fehlte. Ich hatte nicht das Gefühl, vorwärts zu kommen. Ich trat auf der Stelle.
Produktivität ist nämlich nicht, viele Aufgaben in so wenig Zeit wie möglich abzuarbeiten. Nein, echte Produktivität ist mehr.
Produktiv bist Du dann und nur dann, wenn Du die wesentlichen Dinge erledigst. Die Aufgaben, die Dir wirklich wichtig sind und die Dich nach vorne bringen.
Nur, wo ist vorne?
Für mich persönlich war der wichtigste Schritt zu einem bewussteren Leben, verbunden mit einer geschäftlichen Produktivität und Zielstrebigkeit, mein Lebensplan.
Auch wenn viele mit einem Lebensplan nichts anfangen können, so ist ein Baustein aus diesem Konzept für alle, die mit einer besseren Fokussierung und Produktivität die Herausforderungen des Lebens meistern wollen, absolut unentbehrlich.
Produktivitätstage
Das Wichtigste, was ich aus dem Lebensplan mitgenommen habe, sind die Auszeiten. Ein absoluter Produktivitätshammer!!!
Daher nenne ich die Auszeiten auch gerne meine Produktivitätstage.
Mindestens einmal im Quartal, wenn möglich auch gerne öfter, ziehe ich mich für einen Tag zum Denken zurück.
Ich wähle eine inspirierende Umgebung und gehe komplett offline: Kein Mobiltelefon, kein Internet und natürlich auch keine Emails und keine sozialen Netze.
Denken
Und dann fange ich mal an mit dem Denken. Am Anfang gar nicht so einfach, da man ja meistens extern gesteuert und getriggert ist.
Aktives Nachdenken musste ich erst wieder richtig lernen und auch jetzt fällt es mir immer noch nicht leicht.
Agenda
Als Erstes gehe ich meine Aufzeichnungen der letzten Auszeit durch und ziehe ein Resümee.
Im Rückblick ist es immer wieder interessant, wie viel Zeit und Energie man mit unwichtigen Details und Projekten verplempert.
Dann plane ich entsprechend und versuche die richtigen Prioritäten zu setzen. Ich fokussiere mich auf die wirklich wichtigen Dinge in meinem Leben und auf die essentiellen beruflichen Projekte und Aufgaben.
Ergebnis
Ich persönlich halte die Ergebnisse auf zwei Arten fest.
Zum einen erstelle ich bei jeder Auszeit eine aktuelle Version meines Lebensplans. Wie das funktioniert, habe ich in meinem Artikel
Ein Lebensplan? So ein Blödsinn
erklärt.
Für alle meine geschäftlichen Aktivitäten erstelle ich einen Einfachen Businessplan. Auch dazu gibt es einen passenden Artikel von mir:
Nichts für Theoretiker! Mein Einfacher Businessplan für Clevere
Als Ergebnis meines Denkens halte ich in beiden ‚Werken‘ immer die Ziele bis zur nächsten Auszeit fest. So kann ich die Erreichung beim nächsten Produktivitätstag einfach überprüfen.
Plane im Voraus
Meine Auszeiten plane ich immer für das ganze Jahr im Voraus und blockiere diese Tage in meinem Kalender.
Da dies meine vier wichtigsten Produktivitätstage des Jahres sind, verteidige ich sie, wie Reiner Calmund seinen fünften Nachtisch: kompromisslos.
Fazit
Wenn ich gefragt werde, welches ist der eine und ultimative Produktivitätstipp, den Du jemandem geben würdest, dann ist die Frage ganz einfach beantwortet: Nimm regelmäßig Auszeiten und mache diese zu Deinen Produktivitätstagen.
Der heutige berufliche Alltag ist hektisch und von immer voller werdenden Kalendern und Aufgabenlisten geprägt. Es bleibt kaum Zeit, innezuhalten, Luft zu holen und nachzudenken.
Genau dafür sind die Produktivitätstage da. Zieh Dich regelmäßig und komplett zurück und widme Dich nur dem Nachdenken über Dich und Dein Leben.
Halte die Ergebnisse in einem Lebensplan oder, falls Dir das zu abstrakt ist, in einem Einfachen Businessplan fest.
Wenn Du Dir dann regelmäßig, am besten im Wöchentlichen Review, die Ziele wieder vor Augen führst, wird Deine Fokussierung und damit auch Deine Produktivität bisher ungekannte Höhen erreichen.
Deine Produktivitätsrakete ist gestartet!
Welches ist Euer wichtigster Produktivitätstipp? Nutzt Ihr bereits Auszeiten oder einen Lebensplan? Ich freue mich auf unseren Austausch in den Kommentaren.
Vielen Dank für den interessanten Artikel. Das ist genau das richtige für mich, was mir einen Überblick und neue Laufrichtung für mein Leben geben kann. Wie wichtig ist der Ort? Wo hält man diese Auszeit am Besten ab; zu Hause oder besser auswärts? Welche Erfahrung hast Du gemacht?
Danke für die sehr gute Frage, lieber Tim.
Grundsätzlich Immer auswärts und kann auch nur jedem dazu raten. Mir persönlich ist eine inspirierende Atmosphäre wichtig. Das kann ein altes Rittergut, ein Kloster, eine Hütte oder auch ein einfaches Bed&Breakfast sein, egal. Hauptsache, es hat nichts mit meinem Tagesgeschäft zu tun und bringt meine Gedanke auf Schwung 🙂
Hallo Lars, sehr richtig! Aber gerade als Selbständiger braucht es den Mut, für diese Auszeiten auch den Kunden zu sagen, dass man nicht kann. Wenn man einmal den Mut und auch die Umsatzplanung so hat, dass das geht, dann sind diese Tage Gold wert!
‚Gold wert‘ ist der richtige Ausdruck. Danke dafür, lieber Thorsten.
Toller Artikel! Ich denke, das ist auch eine Strategie für mich.
Kann ich Dir nur empfehlen und wärmstens ans Herz legen.