Meine berufliche Laufbahn startete ich in einem Tochterunternehmen eines deutschen Konzerns. Dort habe ich gelernt, dass die Erstellung eines Businessplans ewig dauert, teure Unternehmensberater beschäftigt, mindestens einen Leitz Ordner füllen muss (ja, die gab es damals noch) und ihn sich hinterher niemand mehr anschaut…

Das war völlig unproduktiv. Im hektischen Tagesgeschäft hatte keiner mehr die Muße, sich nochmals mit dem epischen Werk zu beschäftigen. Der Businessplan stand in der Regel nur im Regal und setzte Staub an.

Diese Art der Planung war realitätsfern und größtenteils am Ziel vorbei. Nichts für mich…

Video

Podcast

Der FOKUS-Planer
Online-Workshop Mitarbeiter-Kompass
Download: Der Einfache Businessplan

Businessplanung einmal anders

Als ich mich selbstständig machte, stellte ich mir daher die Frage: Wie kann ich meinem Unternehmen eine Richtung vorgeben, ohne eine wochenlange, unproduktive Planerei, ohne teure Unternehmensberater und so, dass die Planung wirklich etwas bewirkt? 

Ich wollte eine Planung, mit der ich den Kurs meines Unternehmens vorgebe und die PS direkt auf die Straße bekomme.

Ein einfacher Businessplan

Herausgekommen ist mein Einfacher Businessplan. Er ist genau das: einfach. Er ist nur eine DIN A4 Seite lang. Unglaublich? Nein, ich mache es mir nur gerne so einfach wie möglich.

Mein Einfacher Businessplan beschränkt sich auf das Wesentliche und ist ein „call-to-action“ Plan. Ohne große Umschweife und Blablabla stehen dort Ziele, Maßnahmen und Projekte. That‘s it.

Für wen ist der einfache Businessplan?

Auch hier, ganz einfach: Für jeden, der einen Aufgabenbereich verantwortet: Unternehmer, Existenzgründer, Selbstständige, Freiberufler, Geschäftsführer, Abteilungsleiterinnen etc. 

Einfach für alle, die selbstständig und eigenverantwortlich arbeiten. In meiner Firma hat fast jeder Mitarbeitende einen solchen Einfachen Businessplan, auch meine Assistentin.

Die drei Bereiche des einfachen Businessplans

Wie sieht er denn jetzt genau aus, dieser Einfache Businessplan? Im Wesentlichen besteht er nur aus den folgenden 3 Bereichen:

1. Ziele

Idealerweise hat jedes Unternehmen weitreichende Unternehmensziele. Abgeleitet davon sollten die Ziele des Businessplans festgelegt werden.

Das Ziel sollte dabei möglichst SMART definiert sein, das bedeutet

s – spezifisch

m – messbar

a – ambitioniert

r -realistisch

t – terminiert

sein.

Im Einfachen Businessplan sollte daher nicht stehen: „Steigern der Qualität“. Stattdessen wäre

“Erhöhung der Qualität durch Reduzierung der Reklamationsquote auf unter 2 %”

deutlich besser.

Hier werden nur die über allem stehenden Ziele formuliert (maximal drei) und nicht jeder Teilschritt.

Wichtig: Jedes Unternehmen sollte über ein FOKUS-Ziel verfügen, welches sich am Zweck des Unternehmens, der Vision und den Kernkompetenzen orientiert. Dies ist niemals monetär!!! Diesem FOKUS-Ziel sollte immer eines der Ziele des Einfachen Businessplans gewidmet sein.

2. Maßnahmen

Hier halte ich die regelmäßigen Maßnahmen fest, die zur Erreichung des Ziels notwendig sind.

Diese Maßnahmen haben kein Enddatum, sondern einen Turnus, in dem sie ausgeführt werden müssen.

Um bei dem oben genannten Beispiel zu bleiben:

“Offene Reklamationen mit den Verantwortlichen durchsprechen. Turnus: 1 x pro Woche”

3. Projekte

Alle Projekte, die ich zur Zielerreichung anstoßen muss, werden hier notiert. Diese Projekte haben alle einen Termin, bis wann sie erledigt sein sollten.

Um die Qualität zu steigern, wäre ein passendes Projekt: “Qualitätsmessung einführen und mit einem Bonussystem für die Mitarbeitenden versehen. Datum 31.12.2022”

Und ein Weiteres wäre: “Reklamationsquote pro Team rückwirkend erfassen und auswerten. Datum 15.10.2022”.

Wie und wo wird der Einfache Businessplan eingesetzt

Alle meine Direct Reports haben einen Einfachen Businessplan. Jeder Mitarbeiter erstellt Anfang des Jahres seinen eigenen Einfachen Businessplan. Sie setzen sich alle eigenen Ziele und überlegen sich bereits Maßnahmen und Projekte zur Zielerreichung.

In der Regel bin ich mit den Vorschlägen der Mitarbeitenden, was die Ziele betrifft, einverstanden. Ab und an diskutieren wir noch über den ein oder anderen Punkt und nehmen eventuell Anpassungen oder Ergänzungen vor.

Früher habe ich für jedes Quartal einen neuen Einfachen Businessplan erstellt. Mittlerweile passt das nicht mehr. Ich erstelle meinen eigenen Einfachen Businessplan immer für ein Kalenderjahr. Das Gleiche gilt auch für meine Mitarbeitenden.

So, der Einfache Businessplan ist erstellt. Wie geht es jetzt weiter?

Ich persönlich übertrage meine Maßnahmen als regelmäßige Termine in meinen Kalender. Für das oben genannte Beispiel wäre das ein passender Termin: “Jour-Fix ‚Qualitätsbesprechung‘ jeden Montag 13:30 mit dem Technischen Leiter”.

Die Ziele habe ich idealerweise in meinem FOKUS-Planer notiert und dort in dem Kalendarium in Monatsziele runtergebrochen. So habe ich die Ziele des Einfachen Businessplan auch in meinem Weekly Review, der Wochenplanung, immer vor Augen.

In den monatlichen Mitarbeitergesprächen gehen ich immer auf den Einfachen Businessplan meiner Mitarbeitenden ein. Wir gehen die Ziele inkl. Maßnahmen und Projekte durch und diskutieren ziel- und ergebnisorientiert über den aktuellen Stand.

Der Einfache Businessplan ist daher das ideale Tool zur Mitarbeiterführung.

Fazit

In der Einfachheit liegt das Erfolgsgeheimnis. Gerade weil der Einfache Businessplan so simpel ist, hat er mir und meinem Unternehmen schon sehr wertvolle Dienste erwiesen. 

Der Einfache Businessplan hält uns alle auf Kurs.

Hier geht es direkt zum Download des Formulars: Einfacher Businessplan.

Das könnte dich auch interessieren:

Das Weekly Review
Die vier wichtigsten Bedürfnisse von Mitarbeitenden