Elektroauto – hast Du schon eins? Ist eins ausreichend oder braucht man noch einen Zweitwagen? Dass die Autos gut sind für die Umwelt, schnell im Antrieb, wartungsarm, ist  klar. Aber wie steht es um die Anzahl der Ladestationen? Und die Designs? Hier ein Vergleich mit Lars und Björn.

Hier der neue TechTalk als kurzes Video oder als Transkript zum Lesen:

 

Transkript

LB = Lars Bobach
BB = Björn Bobach

LB: Herzlich willkommen zum „SELBSTMANAGEMENT. DIGITAL.“. Mein Name ist Lars Bobach und ich gebe Orientierung im digitalen Dschungel, so dass wieder mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben bleibt. Heute sitze ich hier zusammen wieder im TechTalk mit meinem Bruder Björn. Hallo Björn.

BB: Hi.

LB: Schön, dass Du da bist. Ja, heute superspannendes Thema, digital ist auf jeden Fall darin enthalten. Aber das hat natürlich wenig mit Selbstmanagement zu tun, aber ich habe ja schon ein paar Videos zu meinem Elektroauto veröffentlicht. Und es ist ein Thema, was Euch interessiert, das kriege ich ja mit aufgrund der ganzen Fragen und Kommentare. Ja, und dann dachten wir einfach, machen wir mal einen TechTalk dazu. Ich habe jetzt ein Elektroauto seit zwei Jahren, ich habe sogar schon das zweite mittlerweile und Björn, Du hast ja noch keins. Warum eigentlich nicht?

BB: Das ist eine gute Frage, weil ich Dir eigentlich schon ewig in den Ohren gelegen habe, bevor Du den i3 gefahren oder bekommen hast, dass ein Elektroauto doch eigentlich an der Zeit wäre. Ich selbst bin sehr interessiert an Elektromobilität. Warum habe ich keins? Ein bisschen ausgeholt, ich habe vor knapp zwei Jahren, etwas mehr als zwei Jahren, eine Orgie von Probefahrten gemacht mit dem Renault Zoe, mit dem Nissan Leaf, ich weiß gar nicht mehr, was.

LB: Ein ganz hübsches Modell.

BB: Ja, der Nissan Leaf, ganz hübsch, ja. Und da sagst Du es schon, wirklich überzeugt hat mich das nicht. Nicht der Elektroantrieb, aber die Autos an sich. Also, elektrisch fahren hat sofort Spaß gemacht. Es war sogar in dem Renault Zoe, der der Schwächste ist von allen, echt cool. Aber wirklich schön waren die alle nicht! Das ist im Nissan Leaf, da habe ich mich gefühlt …, also da wurde ich immer komisch angeguckt, wenn ich mit dieser Kaulquappe um die Ecke kam, so sah das Auto aus. Mir war immer klar, das nächste Auto wird ein Elektroauto sein. Ich will kein Blubberauto mehr. Deswegen schiebe ich das jetzt seit Jahren von mir her, weil mich nichts restlos überzeugt hat. Heißer Kandidat ist jetzt natürlich, jetzt muss der Name fallen, Tesla Modell 3. Aber ich kaufe kein Auto, das ich noch nicht gesehen habe. Das kann ich nicht machen, nicht mal reservieren möchte ich das zu dem Zeitpunkt, weil, ich möchte es erstmal sehen. Sehr spannend, aber das nächste wird dann eins sein, ich plane es eigentlich so für die nächsten zwölf Monate.

LB: Wirst Du den dann schon sehen können in Deutschland, das Modell 3?

BB: Das ist eine gute Frage, also angeblich ja. Angeblich sagen sie, das soll dann schon auch in den Stores von Tesla stehen. Ich bin gespannt, ich bin jetzt ganz geduldig und denke, es ist so viel Bewegung gerade in diesem Markt. Es kommt so viel. Der neue i3 ist jetzt mit dem ersten Facelift und mit den ersten Erneuerungen rausgekommen. Große Enttäuschung muss man sagen war für mich der Opel, der Ampera E, der in den USA dieser Chevy Volt ist. Tolles Auto, wirklich toll auf dem Papier, sieht auch cool aus. Dann habe ich mit einem Opelhändler telefoniert, der als Ampera E-Agent im Internet beworben wird. Das war ein Telefonat, das will ich gar nicht wiedergeben. Das war so nach dem Motto, echt, den wollen sie sich angucken? Und dann diese Modellpolitik mit dem erst nicht reservieren, dann doch. Also, das war alles nicht optimal.

LB: Gibt es den hier überhaupt?

BB: Also, es gibt ihn, aber in einer unglaublich limitierten Fassung. Jetzt ist ja auch diese ganze Geschichte, dass Opel von der Peugeot-Gruppe gekauft wurde. Das ist alles völlig in der Schwebe.

LB: Okay, ja, also, für mich, da war das ähnlich. Ich habe mir auch viele angeguckt, bin auch Probe gefahren und der i3 war für mich ideal. Größe, Verarbeitung ist top, ist auf BMW Niveau, richtig gut, also wirklich, richtig gut, Qualität. Nissan fand ich auch toll, bin ich gefahren, aber natürlich die Optik. Von der Qualität sind auch der Renault und der Nissan beide nicht mit dem BMW zu vergleichen natürlich, ist einfach so. Ein BMW ist da schon auf einem anderen Niveau, kostet natürlich auch deutlich mehr. Aber wir wollen mal ganz kurz auf die Vorteile der E-Autos eingehen oder Elektroautos. Aber ein Ding hast Du ja vergessen, Björn. Warum Du Dir noch keinen geholt hast, das hat auch was mit Deiner Wohnsituation zu tun?

BB: Ja, da hat es ein Umdenken gegeben, genau. Es ist so, dass ich, vielleicht erinnerst Du Dich an das Gespräch, da habe ich Dich nämlich angerufen, an dem Tag. Da hat es bei mir irgendwann klick gemacht. Ich dachte immer, ich könnte mir gar kein E-Auto kaufen, weil, ich wohne in einer Wohnung, ich habe keine eigene Garage, ich parke in der Tiefgarage mit vielen anderen. In meinem Kopf war irgendwie drin, ein Elektroauto muss jeden Abend an die Steckdose wie ein Handy, wie mein iPhone abends ans Ladegerät muss, muss das E-Auto auch. Und ich dachte, das kann ich gar nicht machen. Und irgendwann dämmerte mir dann, ist ja totaler Quatsch, weil, wie oft lädst Du Dein Auto? Einmal die Woche, glaube ich?

LB: Jetzt den neuen mit der 94 Ampere Stundenbatterie ungefähr einmal pro Woche.

BB: Es würde dann absolut reichen, bei meinen geringen Fahrleistungen, die ich brauche, dann das Auto auch einmal die Woche zu laden. Also, das sind große Umwege gewesen. Dann habe ich sie mir angeschaut und habe halt keins gefunden, das mich so hundertprozentig überzeugt hat.

LB: Gut, es reicht normalerweise schon, dass man es einmal die Woche macht. Also, ich habe jetzt extra nochmal geguckt, der Deutsche fährt im Schnitt unter 30 Kilometer am Tag.

BB: Das ist ja Wahnsinn, kommt keine Batterie mit.

LB: Ja und also, das ist wirklich vollkommen ausreichend, wenn man einmal die Woche, bei den Reichweiten, die die Elektroautos haben. Tesla, da würde ich gerne noch eine Sache zu sagen. Mit den Vorbestellungen, Modell 3 und so weiter, ganz toll, die haben da hunderttausende von Vorbestellungen. Den letzten Stand, den ich hatte, waren weit über 300.000 schon weltweit. Genaue Zahl weiß ich jetzt nicht, nur, wann kriegst du den denn dann?

BB: Das ist eine gute Frage.

LB: Wann wird der denn ausgeliefert? Ich weiß jetzt nicht, ich glaube, zurzeit bauen die um die 40.000 Autos im Jahr. 30 bis 40.000 habe ich gelesen, hätten sie letztes Jahr noch gebaut. Also, da haben sie schon noch einen Weg vor sich, diese Stückzahlen alleine auch herzustellen. Aber da geht es ja gar nicht drum, wir wollen jetzt hier kein Tesla bashing machen, nee, überhaupt nicht. Tolle Firma, tolle Autos, keine Frage. Auch der Zoe ist gut und auch der Leaf ist gut. Also, ich finde die alle gut, aber wie gesagt, es gibt den einen oder anderen Vorteil bei jedem Auto halt. Und mir gefiel da die Qualität halt nicht ganz so gut. Aber mal ganz kurz zu den Vorteilen vom Elektroauto.

BB: Erfahrungen habe ich gesammelt bei Drive Now, Carsharing, Care to go hat ja keine Elektros, aber die Drive Now, das habe ich mal ein bisschen ausprobiert und ich muss wirklich sagen, dieses Fahrgefühl mit einem Elektromotor, wie das Gaspedal da reagiert, das macht so Spaß, ohne diesen Krach dabei und ohne das schlechte Gewissen, das ich dann immer habe, wenn ich sonst so einen Schlucker fahre. Der macht Spaß, aber irgendwie denkt man, irgendwie, das ist wirklich richtig cool. Ansonsten, im Alltag hast Du natürlich die größeren Vorteile, zumindest weißt Du mehr davon.

LB: Ja gut, ich fahre den jeden Tag. Und ich fahre jedes Jahr, bin also die beiden Jahre so zwischen zwölf und 15.000 km gefahren jeweils mit dem Auto und nur positive Erfahrungen. Es gibt ja das Video, wo ich diese Geräusche hatte anfangs. Es war einfach nur, weil da war irgendwie irgendwas nicht in Ordnung mit meinem Auto. Da hat BMW sich ein bisschen doof angestellt, muss man ehrlich sagen. Aber, ansonsten, vom Fahren her und so, das ist natürlich toll. Du hast ein einfaches Auto, wenig Verschleiß, da ist kein Ölwechsel nötig und du hast den Antriebsstrang nicht. Da ist kein Getriebe oder irgendwie sowas, was da groß irgendwie gewartet, kaputtgehen kann oder dass du Ölwechsel machen musst und so. Schon richtig gut. Ich meine, klar, Bremsen und Reifen, genau wie bei jedem anderen Auto auch. Wobei Bremsen ja auch nicht so viel, weil die Bremsen deutlich entlastet werden durch diesen Motor, der ja mitbremst und dann auch direkt wieder den Akku lädt. Dieses Rekuperieren…?

BB: Das ist ganz spannend auch, das hat Tesla, da fällt der Name schon wieder, einfach, weil es ein Pionier ist, hat ja in diesen neuen Truck, den sie da jetzt angekündigt haben, das soweit auf die Spitze getrieben, dass die garantieren, dass die Bremsen nie getauscht werden müssen, weil die Motoren so massiv sind in dem Modell, dass quasi die Bremsleistung fast komplett aus diesen Motoren wieder rauskommt, sehr spannend.

LB: Ja, das ist auch so, da gibt es ja die BMW App dazu, wo man sehen kann, wie man fährt mit dem BMW und dieses vorausschauende Fahren dann. Da ist es auch so, ich kann wirklich fahren, ohne die Bremse zu nutzen und das ist auch immer mein Ziel. Also, mittlerweile mache ich das ganz automatisch. Wenn Du siehst, aha, da vorne ist schon irgendwas, dann gehst du vom Gas und die Bremsen sind wirklich da, der Motor, die Motorbremse ist so stark, dass du es eigentlich nicht benutzen musst. Du musst keine Bremse nutzen. Also, ist wirklich richtig gut. Ja, das finde ich auf jeden Fall gut an einem Elektroauto. Es ist emissionsfrei natürlich auch, zumindest im Einsatzort. Hängt davon ab, welchen Strom man benutzt und natürlich auch, wie es hergestellt ist. Das wird sicherlich nicht emissionsfrei gehen. Aber das gibt eigentlich auch ein gutes Gefühl, ich habe Ökostrom zu Hause, so, das gibt auf jeden Fall ein gutes Gefühl. Und ist sicherlich auch nicht verkehrt. Nachteile mal ganz kurz zum Elektroauto sind natürlich und das ist der größte Nachteil und der ist leider hier auch auf Deutschland dann beschränkt, ist halt die Dichte der Ladestationen.

BB: Ja, da gibt es eine App, ich weiß nicht mehr genau, wie sie heißt, ich glaube, Innogy ist das, die betreiben auch Ladenetzwerke bzw. kann man darüber abrechnen. Als ich damals mit dem Gedanken gespielt habe und dann jetzt vor kurzem nochmal mir das angeschaut habe, habe ich mir die App mal angeschaut. Da sieht man dann eine Karte, ganz Europa, wo die Ladestationen sind. Da sieht man in den Niederlanden wirklich unglaublich viele, selbst in Südeuropa unglaublich viele, in den nordischen Ländern sehr viele und Deutschland ist ein großes leeres Loch. Woher kommt das denn wohl? Da kann man jetzt ganz viel mutmaßen, woher das wohl kommt.

LB: Ja, Zahlen habe ich da mal rausgesucht. Das war zuletzt in der Zeitung auch. Da haben sie die 50 deutschen größten Städte nach Ladesäulen mal aufgeschlüsselt und zwar je Einwohner. Und von den 50 größten ist die Stadt Leverkusen, also Leverkusen-Opladen, da sitzen wir ja gerade am Platz, 49. Eine Ladestation auf 52.909 Einwohner und nur noch geschlagen von unserer Geburtsstadt. Wir sind beide in Solingen geboren und die ist noch eine Ladestation auf, nee, 52.000 ist Solingen, 46.700 ist Leverkusen, aber auf Platz 50. Also, unglaublich, also, die schlechtesten Städte. Im Vergleich dazu, wir reden von um die 50.000 Einwohner pro Ladestation, Amsterdam hat 650 Einwohner pro Ladestation. Eine Ladestation auf 650 Einwohner. Da weiß man auch, warum da so viele Elektroautos fahren.

BB: Ja! Es ist auch zum Beispiel so, ich bin öfter mal in Den Haag und wenn man da reinfährt, in die Stadt, da gibt es dann diese Parkplätze und da war ich, das letzte Mal, als ich da war, jetzt letzten Sommer, sehr überrascht, weil da eine ganze Straße gesäumt war mit diesen Elektrostationen. Einfach neben der normalen Parkuhr da nochmal daneben. Da dachte ich, ja, genauso muss es eigentlich sein. Das ist leider in Deutschland noch sehr selten bzw. gibt es das gar nicht. Auch da wieder muss ich Tesla erwähnen. Tesla hat jetzt eine Initiative in den USA angekündigt. Die werden jetzt die Ladestation, diese Supercharger, die von Tesla gebaut werden, auch in die Innenstädte bringen. Vor allem in die der Großstädte, der Ballungsräume. New York ist da in der Sprache gewesen, Chicago, solche Städte, einfach um den Leuten, die nicht eine Garage zu Hause haben, die nicht in einem Haus wohnen, zu ermöglichen, auch in der Stadt sowas zu laden. Das würde ich mir für Deutschland auch wünschen.

LB: Ja gut, da haben sich jetzt ein paar deutsche Hersteller zusammengetan. Ich weiß, BMW, Mercedes ist dabei und ich meine, Ford und die bauen jetzt bis 2020, also in den nächsten zwei Jahren, 400 Ladestationen, Schnelllader, aber in Europa. Das ist nicht nur auf Deutschland beschränkt, in Europa, und auch nur an den Fernstraßen, also an den Autobahnen. Und deswegen Tesla, weil, bei Tesla kann ich ja nicht laden mit meinem Auto. Da kann ja nur ein Tesla laden. Ist zwar der gleiche Stecker, aber die erkennen ja, dass es BMW ist und dann kannst du halt nicht laden.

BB: Ja, das ist ja ihr Alleinstellungsmerkmal, ist aber sehr clever.

LB: Ja, ich meine, die haben ja auch selber das Geld ausgegeben, um das zu bauen. Dann würde ich das auch für meine Kunden dann natürlich vorhalten. Was noch in den zwei Jahren wirklich ein Thema ist oder war, ist diese Vielfalt, also mit der Bezahlerei oder wenn Du überhaupt laden will. Du kannst an so eine Ladestation nicht gehen und dich einfach anschließen und es lädt, sondern, du musst dich da mit irgendwelchen Karten freischalten. Das erste Mal stand ich in Düsseldorf davor, vor zwei Jahren, und da stand dann, Karte vorhalten, einschieben. Und ich habe die EC-Karte, die Kreditkarte genommen, nichts funktionierte. Dann habe ich bei den Stadtwerken Düsseldorf angerufen, ja, man braucht eine Elektrokarte der Stadtwerke Düsseldorf.

BB: Ich erinnere mich, da bist Du nämlich zu spät gekommen, wir waren verabredet. Es hat ewig gedauert, dann haben sie dich aber doch dann gnädiger Weise trotzdem freigeschaltet.

LB: Ja, das war in einem Parkhaus, dann kam der vom Parkhaus und hat mir dann trotzdem ein bisschen Strom, der konnte sich da freischalten, so und dann habe ich das gekriegt. Dann habe ich so eine Karte beantragt, die funktioniert aber nicht in Köln und auch nicht in Leverkusen. Hier in Leverkusen brauche ich eine andere. Hier gibt es aber auch nur eine Ladestation, muss man dazu sagen. Aber, da habe ich auch eine Karte für und in Köln andere. Es gibt jetzt schon Apps, die das ein bisschen zusammenfassen, aber auch maximal 80 Prozent aller Ladestationen unterstützen, also, wenn du Pech hast in Langenfeld, ist auch eine Stadt hier in der Nähe, da gibt es einen Bäcker, ganz innovativ, der hat auch Ladestationen vor dem Geschäft oder oben, der hat so ein Parkdeck. Aber da brauchst du dann eine Kundenkarte von dem Bäcker. Du kannst nirgendwo einfach mal so hingehen, laden und mit einer EC-Karte oder so, dazu muss man sagen, laden ist ja grundsätzlich kostenlos, man muss es nicht bezahlen.

BB: Noch…

LB: Noch nicht bezahlen, ist grundsätzlich kostenlos, aber du brauchst halt die entsprechende Karte. Ich habe immer drei Dinger dabei, wenn ich hier im Umkreis unterwegs bin.

BB: Und da ist nicht geplant, dass das mal vereinheitlicht wird oder dass die sich mal zusammentun oder zumindest dafür einen Standard einführen?

LB: Also, garantiert, es gibt BMW, die haben ChargeNow, so nennen die das, es gibt eine Karte, aber da kann man wirklich nicht überall. Also, ich weiß, bei den Stadtwerken Düsseldorf funktioniert die nicht. Also, die funktioniert sehr wahrscheinlich bei den Ladestationen an den Autobahnen. Es ist nicht vereinheitlicht, einfach doof. Warum kann man nicht einfach eine EC-Karte davorhalten, wie ich in jeder Tankstelle auch bezahle oder eine Kreditkarte oder ein Handy?

BB: Gerade eine Kreditkarte, die ja alle wireless können mittlerweile. Ist eigentlich ein bisschen schade, aber vielleicht kommt das. Ich glaube, es ist so ein bisschen die Thematik auch, wenn man so die Kritiker von der Elektromobilität immer reden hört. Die sagen, ja, ja, keine Infrastruktur für das Laden und so etwas. Man muss sich immer mal im Klaren darüber sein, als das Auto erfunden wurde, gab es auch nicht aus dem Stehgreif in jeder Stadt 500 Tankstellen und alle konnten mit ihrem Auto quer durch die Republik fahren. Also, da gab es noch keine Republik, aber egal. Das braucht einfach Zeit, nur, wenn man nicht investiert und wenn es nicht entwickelt wird und wenn die Hersteller sich nicht zusammentun, wird es nicht passieren oder ewig dauern. Es ist schön, wenn man dann zumindest so kleine Signale sieht, dass es in die richtige Richtung geht.

LB: Ja, kurz dazu, E-Auto, ist das ausreichend oder braucht man noch einen Zweitwagen? Ist ja oft die Frage. Gerade auch an mich, Familienvater, drei Kinder, Hund, Hobby mit Fahrrädern und so, die transportiert werden müssen. Da ist ein Elektroauto wirklich zu wenig. Also, ich kann damit nicht in Urlaub fahren, da habe ich dann noch ein Familienauto, um dann alles zu transportieren und den ganzen Wahnsinn da bei der Urlaubsfahrt mitzunehmen. Aber, ich sage mal so, für Pärchen oder Single würde das gehen. Dazu habe ich einen ganz interessanten Bericht gelesen, das war ein österreichischer Journalist, und der hat den Tesla getestet und er ist von Wien nach Paris gefahren mit dem Tesla. Er hat gesagt, der Zeitverlust mit dem Tesla, wenn man konstant auf der Autobahn fährt wie mit einem Verbrennungsauto, ist 15 Prozent.

BB: Durch das Laden?

LB: Genau, durch die Ladepause wird er ungefähr 15 Prozent länger brauchen, von Wien nach Paris. Ist immerhin eine Strecke von 1.200 km und da fand ich schon, das ist eigentlich okay.

BB: Das finde ich auch okay, vor allem, wenn man bedenkt, dass man eher zu wenig Pause macht, wenn man solche langen Strecken fährt. Macht man sie dann vielleicht, gesunde Pausen und richtige Pausen, weil, die sind ja schon strategisch platziert, diese Supercharger. Das finde ich eigentlich zu verkraften.

LB: Ja und wenn man sich dann noch überlegt, was ich eben gesagt habe, unter 30 Kilometer fährt der Deutsche im Schnitt im Jahr, da ist ein E-Auto auf jeden Fall möglich. Gerade, die im Schnitt, wie gesagt, wird um die 12.000 km gefahren im Jahr, das ist hundertprozentig immer mit einem Elektroauto machbar. Und die paar Mal, die man wirklich längere Strecken fährt, könnte man sich auch eins mieten, ein Auto. Hatte ich auch überlegt. Das würde ich vielleicht sogar zukünftig machen, wenn ich extra noch so einen Bus da hinstelle für die Familie. Die Kinder werden ja auch immer größer und fahren nicht immer mit, da könnte man das dann auch sicherlich mit einem Mietwagen machen.

BB: Ja, genau. Irgendwann wird auch der Punkt erreicht sein, wo die Technik soweit ist, dass man auch mit so einem Auto an so einen Supercharger, wie auch immer das dann heißt, fährt. Dann ist das Auto in einer halben Stunde wieder 80 Prozent voll und du hast die nächsten 400 Kilometer. Also, das ist alles in der Zukunft bestimmt machbar.

LB: Ja, Björn, wann hast Du denn jetzt ein Elektroauto?

BB: Ich habe ja schon gesagt, ich wünsche es mir eigentlich für die nächsten zwölf Monate. Es hängt ein bisschen davon ab, was jetzt von der Industrie da kommt. Ich möchte das Modell 3 unbedingt erstmal sehen. Alles, was man so hört von den Leuten, die schon eins haben, also, da gibt es ja Blogs auch zu. Die sagen, es ist wirklich ein ganz tolles Auto. Von der Theorie her gefällt mir das auch gut, von der Optik her gefällt es mir auch. Trotzdem, ich möchte es trotzdem erstmal sehen. Mein Wunsch ist es eigentlich, innerhalb von 2018 das zu schaffen, schauen wir mal.

LB: Da drücke ich Dir die Daumen!

BB: Ein i3 wird es bei mir aber nicht.

LB: Warum?

BB: Du findest den ja schick.

LB: Ich finde den superschick!

BB: Der ist mir zu spacig. Ich hätte dann doch gerne so ein klassisches Auto, aber das ist Geschmackssache.

LB: Ich habe mich an so gut wie alle, also, der BMW i3 ist wirklich, der polarisiert, weiß ich. Es gibt viele, denen gefällt er gar nicht. Ich finde ihn wirklich ganz klasse. Das einzige, womit ich wirklich mich bis heute noch nicht anfreunden konnte … Was glaubst Du, was ist das?

BB: Die dünnen Reifen.

LB: Genau. Das war aber nicht abgesprochen.

BB: Nein, aber wir kennen uns halt.

LB Von vorne geht das, aber von hinten. Also, das kratzte schon an meinem maskulinen Selbstwertgefühl, weil die so dünn sind. Aber, nach zwei Jahren stehe ich da jetzt auch drüber.

BB: Deswegen könnte ich keinen Nissan Leaf fahren, weil, da würde an mir was …, wenn die alle denken, der Typ hat keinen Geschmack, das geht nicht.

LB: Ja, genau, obwohl, der Neue sieht gar nicht schlecht aus.

BB: Das ist zum Beispiel ein Auto, der soll, mit denen habe ich auch schon telefoniert, der soll im Januar dann mal in den Läden stehen, das war auch so ein super motiviertes Telefonat, das ich da hatte. Den gucke ich mir auf jeden Fall an, weil, der ist echt schick.

LB: Ja, der neue ist deutlich schicker. Es ging auch nicht viel schlechter, muss man ehrlich sagen.

BB: Ja, der alte Leaf. Es war aber ein Vorreiter und es war das erste wirklich alltagstaugliche, massentaugliche E-Auto. Von daher, Nissan hat da große Dienste der Menschheit erwiesen mit dem Fahrzeug, aber ist nicht mein Geschmack.

LB: Ja, prima Björn, vielen Dank wieder.

BB: Gerne!

LB: Euch Danke für die Aufmerksamkeit. Wenn Ihr das hier auf iTunes hört, gerne mal rüber eben, uns ein paar Sterne vergeben oder dem Podcast, dass wir den ein bisschen besser verbreiten können. Da würde ich mich sehr freuen, auch über jede konstruktive Kritik natürlich. Und bei YouTube wie immer gerne ein Thumbs up und fragen immer an fraglars@larsbobach.de.

Ja, das war eine besondere Folge, ein Ausreißer sozusagen des TechTalks. Beim nächsten Mal werden wir wieder ein bisschen technischer und auch wieder Richtung Selbstmanagement gehen.

BB: Jawohl, so machen wir das.

LB: Okay, alles klar, dann wünsche ich Euch wieder mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben, ciao.

BB: Ciao.