Manuel ist Mitarbeiter von Evernote Schweiz und in Folge 78 hat er Auskunft gegeben zu Evernote. Heute stellt Lars Fragen exklusiv zu Evernote Business, wie man Evernote Business in das Unternehmen einführt.
Das Wissen der Menschen verdoppelt sich jedes Jahr und die Entwicklung wird immer schneller werden. Was das mit Evernote Business zu tun, erklärt uns Manuel heute.
Hier das Transkript des gesamten Podcasts und vorab die erwähnten Links und die Sponsoren:
Links:
How-To’s und generelle tipps zu Evernote Business
30 Tage Evernote Business Trial (Testen)
evernote.com/certified-consultants
Sponsoren:
Meistertask Promo-Code: LARS
LB: Herzlich willkommen zum Podcast „Produktiv in digitalen Zeiten“. Mein Name ist Lars Bobach, ich gebe Orientierung im digitalen Dschungel, so dass wieder mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben bleibt. Heute sitze ich wieder zusammen mit dem Manuel Marquina. Hallo Manuel.
MM: Hi Lars.
LB: Manuel war schon mal bei uns im Podcast und zwar in der Folge 78. Also, wen das interessiert, da haben wir über Evernote allgemein gesprochen. Manuel ist nämlich Senior Account Manager und Teamleader bei Evernote in Zürich. Er unterstützt Unternehmen bei der Verwendung von Evernote Business und genau da wollen wir heute auch noch mal ganz tief eintauchen. Die Folge 78 war so Evernote allgemein, wohin geht die Entwicklung, was hat Evernote geplant, was für Zahlen hat Evernote und heute geht es darum, wie man Evernote in sein Geschäft in seinem Unternehmen einführt. Bist Du bereit, Manuel?
MM: Ja, ich bin bereit.
LB: Dann sag uns als erstes Mal, warum Unternehmen überhaupt Evernote einsetzen sollten?
MM: Gerne, es ist eine große Frage. Natürlich geht es um Produktivität und Teamarbeit und Innovation. Auch wenn das wahr ist, sagen diese Worte meist nicht viel aus. Ich möchte hier gerne etwas ausholen und die effektiven Probleme, welche Mitarbeiter, Team, oder auch Unternehmen komplett haben, hier das besprechen. Um es vorwegzunehmen, es gibt zwei oder drei große Herausforderungen, welche für Unternehmen und auch Teams täglich haben, welche sie Produktivität kostet, die einzelne Arbeit, aber auch die Motivation der Mitarbeiter schädigen. Das sind drei Probleme, die wir hier gesehen haben. Erstens der “Data Overload”, also, die Datenflut. Zweitens “Kommunikations-Overload” und der dritte Punkt ist dann der “cognitive Overload”. Wenn man das anschaut, es gibt diese berühmte Knowledge Doubling Curve, die hat ein sogenannter Buckminster Fuller 1982 erstmals kreiert. Die gilt heute noch sehr theoretisch, aber, was diese Kurve zeigt, ist, wie lange es dauert, bis sich das komplette Wissen der Menschheit verdoppelt. Mit Wissen meine ich alles, von Bedienungsanleitungen zu Schulinformationen und -inhalten hin zu neuen Filmen und Büchern. Im Jahr 1900 ging es ca. 100 Jahre lang, das heißt, am Ende von 100 Jahren ist das menschliche Wissen verdoppelt. Heute sind wir bei einem Jahr angelangt. Das heißt, am Ende eines Kalenderjahres ist das Wissen der Menschheit verdoppelt. Das muss man sich mal vorstellen! Alles verdoppelt. Ob man das Studium nimmt eines technischen Berufs, gleich vier Jahre, ist nach der Hälfte bereits das halbe Wissen, dass man gelernt hat, evtl. überholt oder zumindest verdoppelt. Es gibt wieder etwas Neues. Und es geht so weiter, IBM hat erst kürzlich eine neue Studie auf diese aufbauend veröffentlicht, die besagt, dass wir im Jahr 2025 bei einem Tag angelangt sind. Das heißt, am Ende des Tages, wenn wir unser Köfferchen packen, wenn wir dann noch Köfferchen haben, und nach Hause gehen, ist das Wissen der Menschheit verdoppelt. Das ist nun mal so, was machen wir damit? Nun kommt der zweite Punkt: Wir müssen etwas damit machen, denn wenn man die Berufe anschaut, die es so gibt und diesen Strukturwandel, der sich vollzieht, kommt immer das Wort Knowledge Work oder auf Deutsch Wissensarbeiter. Das sind Berufe und Jobs, die nicht routiniert sind. Das heißt, man muss immer wieder was Neues tun und neue Konzepte erarbeiten. Wo häufig auch projektorientiert gearbeitet wird und vor allem mit Wissen gearbeitet wird, das heißt, die Idee, aus Informationen Wissen zu bekommen, um damit neue Projekte zu machen. Das sind Arbeiten, die ich mache, die Du machst, die meisten von uns heutzutage. Ich habe mir das vorher nochmal kurz angeschaut. Laut dem niedersächsischen Institut für Wirtschaftsforschung in Deutschland alleine sind die Jobs, die wissensintensiven Dienstleistungen, wissensintensiven produzierenden Gewerbe, im Vergleich von den Anderen, den routinierten Berufen oder den nicht wissensintensiven Berufen und produzierenden Gewerben mit über 30 Prozent gestiegen seit 1995 bis heute. Das heißt, es gibt immer mehr Berufe, die wissensorientiert sind und die projektorientiert sind und immer weniger, die es nicht sind. Wir haben immer mehr Daten, als Folge davon, das sind auch Statistiken, die man abrufen kann, sucht ein Wissensarbeiter durchschnittlich zwei Stunden pro Tag. Das heißt, jeder Mitarbeiter verbringt durchschnittlich zwei Stunden pro Tage, alle Tage der Woche, einfach mit Suchen. Suchen nach E-Mails, suchen nach Informationen im Internet, suchen nach dem nächsten Gesprächspartner, nach was auch immer. Man sucht ganz viel. Das zweite Problem, das Kommunikations-Overload-Problem, auch da wieder Statistiken, 80 Prozent unserer Arbeitszeit verbringen wir heute mit Kommunikation und Kollaboration. Das ist auch wieder Zeit, die nicht aktiv an einem Entstehungsprozess angegliedert ist oder am Erstellen von neuen Informationen, am Zusammenstellen von Informationen, kreieren von neuen Projekten und so weiter. Es bleibt ein bisschen auf der Strecke. Und der dritte Punkt: Dieser cognitive Overload. Das bedeutet, dass das durchschnittlich fünf Minuten geht, auch wieder Zahlen und Fakten von Harvard Business Review und CPS, die besagen, dass nach fünf Minuten ein Mitarbeiter unterbrochen wird. Das geht ca. fünf Minuten bis zur nächsten Unterbrechung durch auch wieder irgendwelche Popups und Modifications, die aufkommen, beim Handy, Kommunikation, Mitarbeiter, SMS, Slack, E-Mails, vielleicht auch selber, den man wieder abschweift arbeiten, was Anderes anschaut, Social Media oder etwas nachliest. Es gibt immer wieder diese Unterbrechungen. Und es ist nicht so, dass nach diesen fünf Minuten einfach wieder nahtlos weitergearbeitet wird. Es gibt dieses Konzept vom Flow, dass man ca. 20 Minuten braucht, bis ein Mensch wieder so weit ist in der Produktivität, wie es vor der Unterbrechung war. Lange Rede, kurzer Sinn.
LB: Genau, wo kann uns Evernote da helfen?
MM: Genau da, also, das ist die Grundphilosophie, die hinter Evernote Business steckt. Und hier kommt dann Evernote ins Spiel, so, wie wir Evernote kennen, das ganze Unternehmen, wo halt nicht ein einzelner Prozess drin gemacht wird, sondern Evernote und Evernote Business zieht sich dann aus Arbeitsplattform. Du brauchst Evernote, um zu sammeln. Meistens ist das die Initialidee von einem Prozess oder einem Projekt, zuerst mal gehen wir sammeln, schauen, was ist schon da, was können wir weiter verwenden für irgendeine Idee oder ein Projekt, das wir bearbeiten müssen. In Evernote kannst Du sammeln mit den Informationen, die Du hast, schmeißt Du in Evernote rein. Und weil Du in einem Businesskontext bist, können Deine Mitarbeiter das auch sehen, die können miteinander arbeiten. Du brichst schon hier gewisse “SeeNotes”auf, die Du sonst hast. Dann arbeitest Du an diesen gesammelten Sachen innerhalb von Evernote, du kannst Dich verbinden miteinander, Du kannst kollaborieren miteinander. Und teilst dann auch mit anderen Person.
LB: Okay, das klingt jetzt alles sehr theoretisch. Verständlich, klar, aber sehr theoretisch. Für welche Art von Unternehmen ist es denn geeignet? Es hört sich so an, als müsse man da Konzern sein mit Knowledge-Workern ohne Ende, um das überhaupt nutzen zu können. Das macht doch auch in Handwerksbetrieben Sinn, oder?
MM: Ja, absolut, ganz genau. Man muss sich überlegen, wie man arbeiten will. Wenn wir unsere Zielgruppe anschauen oder unsere Kunden anschauen, sind die irgendwo zwischen drei, vier Mitarbeitern, also, wirklich kleine Teams bis hin zu Unternehmen mit 500, 600 Mitarbeitern. Das ist die Spannweite, die wir heute sehen an Unternehmen, die Evernote schon benutzen. Und auch hier, ich spreche immer wieder, Du hörst mich auch immer wieder das Wort Teams sagen, das heißt, wir differenzieren uns hier nicht allein nur auf das Thema Unternehmen oder ein komplettes Unternehmen muss sich auch auf Evernote umwandeln, sondern, es geht hier um Teams und um Gruppen und Teams innerhalb von Unternehmen, denn so in Wirklichkeit arbeitet ein Unternehmen. Es ist meist keine homogene Gruppe und einfach ein Unternehmen und alle denken gleich, es sind Teams innerhalb von Unternehmen, die ganz anders zum Teil auch miteinander arbeiten. Da kann man Evernote ganz individuell brauchen. Ganz konkret, Handwerksunternehmen, welche zentrale Informationen zum Handwerk gespeichert haben, die Kommunikation verbessern, dass man nicht E-Mails hin und her sendet, kann Evernote brauchen bis hin zum Verkaufsunternehmen, welche Mitarbeiter auf den Feldern dort dann mit Kunden spricht, gleichzeitig gibt es auch eine Gruppe innerhalb des Unternehmens am Standort, welche die Aufträge verwalten muss usw. Auch da hilft Evernote, da alle Mitarbeiter auf die gleichen Informationen zugreifen und nicht gewartet werden muss, dass einer wieder zurückkommt ins Büro und dann die Information abgibt oder eine E-Mail sendet mit dem neuen Auftrag. Man hat einen Ort, der Salesmitarbeiter schreibt den Auftrag, hat Informationen vom Kunden erhalten, legt die in ein Kunden-Notizbuch in Evernote, welches gleichzeitig auch geteilt ist und mit der Person im Backoffice, mit der Person im Unternehmen, die dann die Information rausnehmen und die weiterverarbeiten kann. Oder sogar Informationen reinlegen kann, die dann der Salesmitarbeiter beim Kunden wieder rausnehmen kann und das zeigen kann.
LB: Okay. Das war jetzt schon ein gutes Beispiel, aber hast Du auch mal so konkrete Hands-on-Beispiele aus Deinem täglichen Arbeiten, weil, Du führst das ja auch bei Kunden ein, hast Du im letzten Interview erzählt. Mal ganz konkret, wo kleine, mittelständische Unternehmen Evernote einsetzen, würde mich mal interessieren.
MM: Klar, da gibt es ganz viele Beispiel. Eines, mit dem ich kürzlich zu tun hatte, ist hier in der Schweiz, da gibt es ein Unternehmen, das heißt Freitag, der eine oder andere kennt das. Das ist ein Fashion Unternehmen oder ein Modeunternehmen, welches Rucksäcke und Taschen produziert aus Lkw-Planen. Die sind ziemlich berühmt, haben etwa 150 Mitarbeiter, würde ich so sagen. Und die benutzen Evernote ganz konkret im Innovationsprozess oder im Designprozess von neuen Produkten in dem Beispiel Taschen. Es ist ganz spannend, es ist ein ca. 25-köpfiges Team, das miteinander arbeitet, das Kreativteam, was neue Produkte erstellen muss und was die machen ist, die haben ein ausgeklügeltes System in ihren Notizbüchern und Schlagwörtern, gruppiert nach Themenbereich, Taschen, Schnallen, Farben und so weiter. Und die Mitarbeiter dadurch, wenn die irgendwo auf der Straße im Café eine schöne Tasche sehen oder so etwas, vielleicht ist es auch eine ganz hässliche Tasche, die einfach eine ganz spezielle Schnalle oder so etwas hat oder einen speziellen Verschluss hat, machen die ein Foto davon, skizzieren das oder beschreiben das. Meistens auch ein Foto mit der Evernote-App auf dem Smartphone und legen dann das Foto im jeweiligen Notizbuch ein oder verschlagworten das nach ihrem Prinzip. Und wenn dann das Team sich wieder zusammenfügt und bereit ist, ein neues Produkt zu entwerfen, gehen sie durch diese Informationen durch. Das heißt, sie öffnen Evernote gemeinsamen, sagen dann okay, schauen wir mal alles an, was wir mit dem Wort Schnalle oder Verschluss beschlagwortet haben und dann kommt diese Liste, die sie miteinander und untereinander gesammelt hatten, teilweise chaotisch dann. Es gibt ihnen dann den Grund, um daraus ein neues Produkt entwerfen zu können. Das spannen sie weiter, nehmen die drei, vier, fünf Beispiele, die sie in Evernote haben, an denen sie etwas arbeiten möchten, legen die in ein neues Notizbuch, das hat dann einen Projekttitel, weil es da konkreter wird und dann spannen sie das weiter innerhalb von Evernote. Eine ganze Entstehungsgeschichte passiert so. Sehr spannendend, so entwickeln sie neue Produkte mithilfe von Evernote.
LB: Das ist jetzt ein kreativer Prozess oder ein kreatives Team. Hast Du auch Beispiele mehr so administrativ?
MM: Ja, da geht es dann sehr stark dann auch schon in die Kommunikation mit rein. Beim Beispiel vorhin sind echte Beispiele aus den Feldern. Da gibt es eine Agentur, aber es gibt ganz viele Produktionsunternehmen, auch handwerkliche Unternehmen, die dann einfach die interne Teamkommunikation verbessern möchten und die setzen dann auch auf Evernote im Sinne von ähnlich wie vorhin. Du hast eine Person, die vielleicht außerhalb des Unternehmens, vor allem arbeitet bei Kunden oder der Manager oder der Unternehmensleiter, der dann irgendwo ganz viel hin- und herreist, bei Kongressen ist und beim Kunden. Und Du hast die Mitarbeiter im Unternehmen, ein kleines Marketingteam oder eine Person, die zuständig ist für die Produktblätter zu den Produkten, die dieses Unternehmens verkauft. Und die legt es dann auch ab in einem Ordner, in einem Notizbuch in Evernote, dann nennt sich vielleicht Produktblätter oder Produktinformation. Die sind immer ganz frisch. Die kommt von der Person, die es auch schreibt, ist ein Notizbuch und das Notizbuch ist gleichzeitig geteilt mit den Verkaufsmitarbeitern, die auf dem Feld sind oder beim Kunden sind oder mit dem Vorgesetzten. Und die können dann dieses Notizbuch öffnen und die Produkte daraus nehmen, für die der Kunde gerade Interesse hat und können die dann auch zeigen. Das heißt, das Unternehmen beispielsweise hatte früher ganz viel Probleme mit E-Mails, ganz starke Kommunikation über E-Mails, welche problematisch war für das Unternehmen plus waren die Verkaufsmitarbeiter immer unterwegs mit alten Produktblättern. Das heißt, sie hatten einfach ihre Lieblingsproduktblätter ein bisschen gesammelt, wie viele Verkaufsmitarbeiter das machen. Hatte sein Köfferchen und geht dann damit raus und denkt auch nicht mehr daran, das upzudaten oder neu anzupassen. Das Problem haben die komplett gelöst, indem der Ort, wo diese Produktblätter stehen, gespeichert sind. Gleichzeitig auch von der Marketingperson gehütet und bearbeitet wird. Das heißt, sie haben immer neue Informationen und die neuesten Informationen zur Hand, wenn die dann beim Kunden sind.
LB: Kommunikation intern über E-Mails, das kann ich nur immer wiederholen. Wir hier bei uns in der Agentur haben ja intern die no E-Mail provicy, das heißt, keine E-Mails intern. Um diesen kognitiven oder Information Overload oder Kommunikations-Overload, ist ja eigentlich alles auf einmal, auszuschalten. Wir kommunizieren nur über Tools, unter anderem auch über Evernote natürlich.
MM: Vielleicht noch ein weiteres Beispiel, das ich erwähnen möchte. Ganz konkret ein eigenes Beispiel aus unserem eigenen Hause, von Evernote selber. Wir haben vor zwei oder drei Monaten ein Event gehabt in London, wo wir ca. 100 Leute eingeladen haben. Es war sehr erfolgreich, es war aber auch ein bisschen Stress vornean, weil wir eine ganz kurze Zeit hatten, um diesen Event planen zu können. Unser virtuelles Team, das dann zuständig war für das Event, war verteilt auf der ganzen Welt, wir hatten unseren Vorgesetzten, der in der USA war, eine andere Person in Texas, wir hier in der Schweiz, eine Person in England vor Ort und gemeinsam mussten wir ein Event kreieren. Wir hatten natürlich Evernote, hatten ein Notizbuch erstellt in Evernote für das Event und begannen dann, damit, einfach mal zuerst Meetings und Brainstormings, was wir für ein Event machen möchten, was wir da sprechen sollen, wen wir einladen möchten, ein Initialmeeting, alles halt in Evernote aufgefasst, sie angeschrieben, auch Bilder gemacht von unseren Whiteboards, die wir dafür verwendet hatten und in Evernote reingelegt. Alle Mitarbeiter hatten Zugriff darauf, haben eine Taskliste erstellt, wer muss was machen bis wann? Das war in Evernote, dass alle die gleichen Informationen sehen. Nicht jeder hat seine eigene Version davon, sondern, alle haben die gleiche Version von den Informationen. Und dann entstand dieser Event nach und nach, das heißt, die Person, die zuständig war für die Präsentation, hat dann ein Outline geschrieben, hat mal ein paar Ideen verfasst, hat ein paar Sachen aus dem Internet kopiert und reingelegt. Man konnte eigentlich zuschauen, wie sich diese Präsentation entfaltet. Die andere Person für Marketing begann damit, eine landingpage zu bauen, eine Einladungsseite zu bauen, den Text für die Einladung zu schreiben. Das ging so weiter, innerhalb von kürzester Zeit, bis wir das komplette Event vorbereitet hatten. Es fand dann auch statt, sehr erfolgreich. Und am Ende des Events gingen sogar Business Karten, die wir fotografiert hatten vor Ort, natürlich auch mit Evernote, von interessanten Personen, welche das Geschäft mit uns machen möchten, auch in das Notizbuch unseres Summeries. Das, was wir gelernt haben daraus, ging auch in das Notizbuch. Und wenn man das heute anschaut, siehst Du eigentlich von A bis Z die komplette Entstehungsgeschichte inklusive Resultat am Ende von einem Projekt innerhalb von Evernote, was Du mit einem Wordfile, einem Excelfile, mit E-Mails, nie hinbekommen hättest.
LB: Ja, interessant. Jetzt hast Du drei konkrete Beispiele genannt. Was mich aber da interessieren würde, kannst Du denn mal was dazu sagen, wieviel Unternehmen zurzeit auf Evernote Business setzen? Habt Ihr da Zahlen, bestimmt! Darfst Du die nennen?
MM: Wir haben ganz viele Zahlen, ich kann Dir auch ganz gerne ein paar nennen. Weltweit haben wir ca. 20.000 Unternehmen. Und mit Unternehmen meine ich wirklich Unternehmen, das heißt, es hat dann viele Lizenzen darunter und Mitarbeiter, die das benutzen, aber, als Unternehmen haben wir ca. 20.000 weltweit. In Europa, vor allem in Deutschland, Schweiz und England, das sind so diese drei Keymarkers oder Hauptmärkte in Europa, England, Deutschland, Schweiz, da haben wir gemeinsam ca. 5.000 bis 6.000 Unternehmen, welche Evernote Business nutzen. Und das beste schöne weite, wir haben einen großen Erfolg darin. Das läuft eigentlich ganz gut so.
LB: 5.000 bis 5.000, das ist schon ordentlich, wobei Ihr da gerade mal an der Oberfläche kratzt. Da ist noch eine große Skepsis und gerade hier in Deutschland, hatten wir beim letzten Mal, als wir gesprochen hatten, auch, gerade Clouddiensten gegenüber. Jetzt mal unabhängig davon, wo der Server steht, aber, Clouddienste, da sind die Deutschen ja sehr skeptisch, kriege ich auch immer mit auch meinem Blog, da wird ja alles in eigene Clouds gelegt. Nicht alles, aber, viele reden davon. Was sagst Du denn, gerade Firmen, die da skeptisch sind? Was sagst Du denen?
MM: Das ist natürlich ein ganz großes Thema, gerade für mich, ich arbeite mit neuen Kunden, aber auch mit bestehenden Kunden innerhalb von Europa. Und das Thema kommt immer wieder auf. Auch zu Recht, es ist auch wieder, sich darüber Gedanken zu machen. Wir haben hier als Evernote drei Grundgesetze oder Regeln, das kann man jetzt so nennen, es ist für uns wirklich etwas ganz Zentrales und Entscheidendes, wie wir Evernote führen als Unternehmen. Diese drei Grundgesetze sind erstens, wir sind keine auf Englisch gibt es so ein Wort Datamining oder Datenspeicher Unternehmen, das heißt, wir verwerten deine Daten nicht und machen damit nicht Werbung oder verdienen kein Geld oder Revenue oder Einkommen anhand von deinen Daten. Das machen wir nicht, unser Einkommensmodell ist ein glücklich zahlender Kunde. Und das hoffen wir, auch weiterhin so zu machen. Das heißt, wir haben eine große Treue hier, die wir auch wahrhaben müssen. Wir benutzen deine Daten nicht für andere Zwecke. Zweitens, deine Daten gehören dir. Wenn du die löschst, können wir die auch löschen. Du kannst jederzeit exportieren aus Evernote heraus, du kannst sie woanders verwenden, Evernote lässt sich auch in unzählige andere Applikationen mit einbauen. Das heißt, deine Daten gehören dir, nicht uns. Und drittens, natürlich die Sicherheit generell. Es gibt einen Unterschied zwischen Privatsphäre und Sicherheit. Die ersten zwei Punkte waren jetzt Privatsphäre und das dritte ist die Sicherheit. Das heißt, wir alle Zertifizierungen, die man haben muss als Cloud-Dienstleister, was wir dem nach so sind. Die gelten übrigens Zertifikate für Europa, auch für die Schweiz. Hinzu kommt, dass wir hier in der Schweiz eine GmbH haben, Evernote Schweiz. Und alle Verträge, die wir machen, Unternehmen laufen dann über uns. Und demnach auch mit dem Gesetz und wir transportierten dann diese Gesetzgebungen über Paragrafen, die wir haben und Daten für eine Schutzvereinbarung, die wir haben mit über in die US. Es ist ein großes Thema, gibt es ganz viele verschiedene Bereiche davon. Und um das wirklich auch ernst zu nehmen, haben wir auch eine ganz neue jetzt, eine Webseite gelauncht, das nennt sich evernote.com/Security oder evernote.com/privacy. Es sind zwei verschiedene Webseiten, kann jeder gerne draufgehen, die haben wir aus diesem Grund dann auch gelauncht, um Transparenz zu zeigen und darauf beschreiben wir im Detail ganz genau, wie wir die Sachen verschlüsseln, wie wir mit deinen Daten umgehen, was wir machen, was wir nicht machen. Ich lade jeden herzlich ein, das da genauer anzuschauen.
LB: Das hatten wir auch jetzt im ersten Gespräch schon, das Thema. Aber jetzt mal bei Firmen, Du hast gerade etwas sehr Interessantes gesagt, dass man einen Vertrag mit einer Schweizer Firma hat, als deutsches Unternehmen zum Beispiel. Wie ich es jetzt habe, mit einer Schweizer Firma schließe, das würde mich nämlich gerade mal interessieren zur Gesetzeslage, wie es da ist. Viele sagen ja, muss ich meine Kunden informieren, wenn ich plötzlich was bei Euch in die Cloud lege? Kannst Du dazu was sagen?
MM: Dazu kann ich nicht viel sagen. Das sind diese rechtlichen Bereiche, wo ich mich nicht als Experte auskenne.
LB: Aber, Du wirst das doch garantiert gefragt von Deinen Kunden, oder?
MM: Genau, da würde immer ganz gern auf diese zwei Seiten ausweichen, weil, ja ich kann natürlich etwas dazu sagen, aber, das kann jeder dann auch anders verstehen. Es kommt auch sehr individuell auf die Lage an vom Unternehmen selber, wie es mit seinen Mitarbeitern umgeht oder mit dem Kunden umgeht. Was für ein Unternehmen ist es? Was für Daten speichert denn das Unternehmen für seine Kunden? Es kommt ganz drauf, das entscheidet dann ein bisschen unterschiedlich, wie er dann umgehen muss. Hinzu kommt, aus welchem Land kommt er, Deutschland, Schweiz, Österreich? Überall gelten andere Gesetzgebungen. Im Allgemeinen, ja, es ist eine Schweizer Identität, die wir hier führen als Evernote GmbH. Wir sind hier stationiert, das heißt, der Vertrag läuft über uns. Und es gibt diese “Model Closes”, diese Privatsphäre, die wir haben. Das ist auch aus unserer Webseite ersichtlich, mit denen wir diese Datenschutz-Vereinbarung dann auch transportieren können. Wo dann unserer Datenbank dann gespeichert werden. Wie das aber genau im Detail ausschaut, für Deine Hörer auch, oder individuelle Geschehnisse, das würde ich gerne die Leute auf diese Webseiten verweisen. Wenn dann noch Fragen bestehen, sind wir immer offen für die. Das heißt, die Personen können auch zu uns kommen und sagen, dass wir da gewisse Fragen noch offen haben, welche Webseiten, die ich da erwähnt hatte, nicht beantwortet haben. Dann sind wir sehr offen für diese Gespräche. Da auch dann im Detail eingehen zu können.
LB: Okay, dann bedanke ich mich erstmal bis hierhin. Wir wollen uns kurz bei unserem Sponsor bedanken.
Ja, Manuel, erstmal vielen Dank. Jetzt habe ich aber auch noch konkrete Frage. Was sollte denn ein Unternehmen als erstes bedenken, wenn es Evernote als zentrale Ablage oder als Work-Tool einsetzen will?
MM: Ja, eine ganz gute Frage. Ein Problem, das ich häufig sehe mit der gemeinsamen Arbeit, die ich mit Kunden und Unternehmen habe, die Evernote einführen, ist, dass Evernote eigentlich auch ein schönes Ding, das wir haben, dass Evernote sehr stark über Fans dann in die Unternehmen kommt. Das heißt, Personen, die selber schon Evernote brauchen, in einer Führungsrolle, in einer Management Rolle und die möchten dann diese Power, die sie kennen von Evernote, auch für das Unternehmen haben. Was sehr Schönes ist, darum haben wir es kreiert. Ein Problem, was da ganz viel entsteht, ist, wie führe ich denn das ein in mein Unternehmen? Und, was viele machen, ist, die geben dann jedem Mitarbeiter so ein Konto, hier hast du mal Evernote, arbeite damit und lassen die dann ein bisschen alleine. Das geht so nicht, das ist das größte Problem, das ich so sehe. Es geht besteht zwar schon, wenn man eine gewisse Toleranz als Unternehmen hat und die Mitarbeiter frei damit arbeiten lassen möchte. In der Praxis schaut es aber dann schon so aus, dass die meisten Unternehmen dann doch gewisse Strukturen haben möchten, gewisse normiert haben möchten. Und wenn das so ist, muss man diese Einführung begleiten. Das heißt, man muss die Mitarbeiter an die Hand nehmen, man muss schauen, wo werden wir als Unternehmen Evernote benutzen? Ganz wichtig, diese Tools, die wir bisher benutzt haben, werden wir nicht mehr benutzen oder zu diesen Zwecken benutzen, für diese klaren Arbeiten werden wir Evernote benutzen. Und wir wählen vielleicht ein Projekt aus, mit dem machen wir einen Test, damit Ihr das auch seht, wie das funktioniert. Und die Ideen sind dann sehr spannend, die helfen den Mitarbeitern auch, reinzukommen, um ein neues Tool dann zu adaptieren und darauf einzugehen.
LB: Wie wären die ersten konkreten Schritte, wenn man das jetzt machen will. Also, wenn man jetzt sagt, okay, jetzt, ich habe die Vorteile verstanden, es hört sich gut an. Ich bin von Clouddiensten überzeugt, das macht Sinn, ich habe eine zentrale Ablage für alle, ich muss mich selber nicht um Backups und sowas alles kümmern. Um die Datensicherheit muss ich mir keine Gedanken machen. Super, jetzt will ich loslegen. Was wären so die ersten konkreten Schritte?
MM: Du musst zuerst das Konto erstellen und dann stehst du bei deinen Mitarbeitern. Das heißt, Du sitzt mal mit denen zusammen, sagst, das haben wir jetzt und am besten, was ich immer weiter gebe an den Kunden, schreibst ein Dokument oder schreibst innerhalb von Evernote direkt eine Notiz, die in Evernote benutzt werden soll. Das heißt, die Personen, welche Evernote einführen möchten für das Team, sollte sich vorher überlegen als ersten Schritt, wie soll denn sein Team damit arbeiten? Welche Tools werden somit überflüssig? Welche nicht? Welche Projekte soll man damit machen? Und das schon mal niederschreiben, soll man Schlagwörter verwenden, ja oder nein? Wenn ja, wie? Diese Sachen mal geklärt haben. Das mal niederzuschreiben, das den Mitarbeitern zu geben, am besten auch eine gewisse Mitspracherechte, dass die Mitarbeiter mitsprechen können, dass gemeinsam entwickelt, wie man damit arbeitet. Es ist ein Change-Prozess, der hier passiert. Es hat weniger mit Evernote zu tun und mehr mit einem neuen Produkt, was eventuell auch Arbeitsverläufe ändert innerhalb des Teams. Das muss man ansprechen. Das zweite, das ich empfehle, ist dann, ein Projekt zu innerhalb des Teams und sagen, das werden wir jetzt in Evernote machen. Und zwar so, wie wir das gemeinsam besprochen haben. Und am Ende des Projektes das mal anschauen mit dem Team und sagen, was ist gut gegangen, was nicht? Was können wir noch abändern? Bevor wir in einem dritten Schritt dann auf alle anderen Projekte oder alle anderen Mitarbeiter dann ausrollen. Ein gewisses Rollout dann so plant. Da gibt es auch eine Hilfestellung, die wir bereit legen. Ich werde die Webseite dann Dir noch weitergeben, das ist evernote.com/Businesstoolkit. Es ist ein Kit, das wir zusammengestellt haben. Die eben genau so Fragen ein bisschen vorwegnehmen und gewisse Pläne mitgeben, gewisse Templates mitgeben und dem Administrator, vor allem auch den Mitarbeitern, ein bisschen Hilfestellungen zu geben, wie man zu Beginn am einfachsten damit startet.
LB: Okay, also, habe ich verstanden, vorher viel Gedanken machen, nicht erst einfach loslegen und hinterher die Gedanken machen. Du sagst, das wäre der häufigste Fehler, was sind denn noch häufige Fehler, die Du so siehst, wenn Unternehmen das einführen, die man vermeiden könnte und sollte?
MM: Ja, ein weiteres ist mit der Struktur, also die Struktur ein bisschen vorwegzunehmen, zu überlegen, okay, diese Notizbücher, diese Notizen und auch die Schlagwörter innerhalb von Evernote, die haben alle einen Namen. Wollen wir als Unternehmen diesen Namen vereinheitlichen? Eine gewisse Namensstruktur auch haben oder wollen wir totale Freiheit geben den Mitarbeitern, dass die einfach die Notizbücher, die sie erstellen, ganz frei benennen dürfen? Das ist ganz entscheidend, beides hat Vor- und Nachteile. Es kommt wirklich auf das Unternehmen an, wie sie gerne arbeiten. Wenn man eine Struktur haben möchte, beispielsweise alle Notizbücher, welche vom Verkaufsteam kommen, sollten vielleicht mit dem Namen Verkauf starten, Verkauf: Kunden, Verkauf: Projekt 1 und so weiter. Finanzen: Finanzen Design: vielleicht der Name der Gruppe, des Teams, immer vorweg haben. Der Name des Kunden, der Nachname oder gewisse Ideen, wie man etwas benennt und auch Struktur haben, dass man sich das zuerst überlegt. Was ich dann auch häufig sehe, darum kommen dann die Kunden auch zu mir, ist dann, dass die das zu Beginn nicht machen und dann an einem gewissen Punkt angelangt sind, dass es sehr chaotischer dann auch ist. Und das der Arbeitsart von diesem Unternehmen nicht entspricht, das heißt, sie müssen danach zurückgehen und schauen, wie sollen wir die jetzt benennen. Und müssen dann beginnen, diese Notizbücher umzubenennen. Das würde ich dann auch als Challenge sehen, das später zu machen. Das ist problematisch, das vorwegzunehmen und zu Beginn gleich zu überlegen und machen zu können.
LB: Also, erstmal nachdenken, bevor man was macht. Das macht durchaus Sinn. Aber, gerade was die Struktur, da habe ich mal eine Frage zu. Womit wir hier kämpfen, was uns ein bisschen zu schaffen macht, warum werden die Strukturen, die man im Businesskonto als Administrator anlegt, nicht bei allen Mitarbeitern übernommen?
MM: Der Grund ist, wie Evernote aufgebaut ist. Evernote teilt Informationen, die innerhalb von Evernote gespeichert sind, werden über Notizbücher geteilt. Und nicht über die Stapel, die man sich anlegt, was in der Struktur auch verstanden wird. Das heißt, diese Stapel werden nicht untereinander geteilt, sondern nur die Notizbücher. Das bedingt, dass diese Stapel nicht weitergegeben werden, die Strukturen dann auch von jedem Mitarbeiter anders aufgebaut werden müssen. Zwei Sachen dabei, erstens, eine Namensregelung, wie das vorerwähnt hatte, würde genau diesem Problem helfen. Weil dann eben die Namen der Notizbücher an sich strukturierter sind und nicht eine übergreifende Struktur, worunter dann die Notizbücher sind. Evernote sortiert Notizbücher alphabetisch. Wenn man sich überlegt, dass alle Notizbücher, die mit Finanzen zu tun haben, mit dem Wort Finanzen starten, ist das ein F und dann kommen die auch alle untereinander auf. Für jeden Mitarbeiter. Das sind so kleine Helferlein. Das zweite ist, dass wir auch daran ganz stark arbeiten momentan. Das heißt, es werden neue Version von Evernote Business in der Zukunft kommen. Die Zukunft hört sich jetzt noch weit weg an, ist es aber nicht, es ist eine ganz konkrete Sache, an der wir arbeiten. Und das kommt bald und wird es zusätzliche Strukturierungsmöglichkeiten geben für Unternehmen.
LB: Das finde ich gut und ich meine, klar, diesen Workaround haben wir auch mit diesen einheitlichen Namen und Vorwegstellen, so dass man wirklich sehen kann, aus welcher Abteilung das kommt. Aber wenn man die Struktur einmal festlegt wie eine Ordnerstruktur jetzt im Dateisystem, das wäre schon praktisch, wenn diese Stapelstruktur dann auch übergeben wird, so, dass wirklich sich nicht jeder das wieder. Es wird jetzt ein neues Notizbuch erstellt, es wird freigegeben und dann hängt es bei mir im luftleeren Raum, weil ich alles in Stapeln organisiert habe.
MM: Korrekt, das ist das Problem, dass ich dann ein bisschen vorwegnehme, das wir auch realisiert haben, dass es gewisse Unternehmen dann nicht so einfach umsetzen können. Darum auch diese neuen Gestaltungs- oder Strukturierungsmöglichkeiten, die dann die nächsten Updates und Features mit sich bringen werden.
LB: Aber da sind wir genau im Thema jetzt. Wo wird sich Evernote Business hin entwickeln? Ich kann mir vorstellen, auch da, das Evernote Business ja schon ein Haupt Revenue Treiber ist bei Evernote und Ihr habt da bestimmt ganz konkrete Ziele und Visionen, wo Ihr das hin entwickeln wollt?
MM: Absolut, ja, Evernote Business ist momentan ganz wichtig bei uns. Der Grund, nicht nur, klar, das ist der Preis, aber, nicht nur das, sondern, wenn man anschaut, wie unsere Kunden, das heißt, von allen Evernote Versionen zusammen, so eine Gratisversion vom Premium bis hin zu Business haben wir ca. 250 Millionen User weltweit und von all denen benutzen ca. 75 oder 80 Prozent Evernote, um zu arbeiten. Nicht nur Evernote Business, aber, benutzen Evernote, um ihre jeweilige Evernote Version, um damit zu arbeiten. Das heißt, es ist unsere Motivation, hier auch mehr zu machen, um genau diesen Leuten, was die Mehrheit betrifft von unseren Usern, mehr Tools und mehr Möglichkeiten zu geben, um produktiv arbeiten zu können. Darum auch den Fokus auf Evernote Business. Da sind wir jetzt seit ca. einem halben Jahr, dass wir sehr konstant und stark daran arbeiten. Wie gesagt, die ersten Früchte werden sich dieses Jahr zeigen gegen Ende Jahr, wo wir ein ziemlich großes Update planen für Evernote Business, welche eben die sogenannten Strukturmöglichkeiten mit sich bringen werden. Auch die Kollaboration ist ein Thema, das wir anschauen. Wie können wir Kollaboration in Evernote verbessern? Wie können Teams, da denken wir immer in dieser Teamebene, wie können Teams miteinander besser arbeiten, ohne wieder zu E-Mails und Teammeetings haben zu müssen? Und was können wir mit Evernote dafür tun? Da wird ganz viel kommen, von Kollaboration zu Strukturmöglichkeiten, da wird ganz viel kommen.
LB: Genau, dieser Workchat, ist im Prinzip eine super Sache. Finde ich gut, aber, da fehlt mir auch so bisschen das slackmäßige, weißt Du, was ich damit meine?
MM: Ich weiß absolut, was Du meinst. Workchat ist ein großes Thema und ich möchte ganz offen sein, dass ich denke, wir haben mit Evernote da einige Fehler gemacht mit Workchat. Wir haben auch daraus gelernt, wir haben das falsch eingeschätzt. Wir dachten, das kommt viel besser an, ist es aber nicht. Was wir nämlich unterschätzt hatten, ist, dass halt die Leute, viele Unternehmen und Personen, halt ihre Tools bereits haben, mit denen sie rein kommunikative Arbeiten machen, wie beispielsweise Slack oder Skype oder E-Mail und Telefonate. Und da haben wir dann versucht, in was reinzugehen, was ein bisschen zu weit weg von unserem Chor oder unserem zentralen Element von Evernote war mit Workchat. Da haben wir mehr Verwirrung gestiftet als etwas anderes. Das haben wir realisiert, ist ein gutes Produkt, es funktioniert gut, aber, es hat nicht das Ziel erreicht, was wir eigentlich damit hatten. Das heißt, auch ein Teil, was man erwarten kann von Evernote Business, in den nächsten Monaten, ist eine neue Version von diesem Workchat. Wir gehen ein bisschen weg von diesem Life kommunizieren, das reine Hi, hast du das schon gemacht? Ja, habe ich. Kannst Du hier noch mal reinschauen? Weil, die meisten Unternehmen haben für das schon bereits Produkt im Einsatz und die sind wirklich gut und die werden auch nicht auf dieses Produkt verzichten. Das heißt, wir lassen überlassen es den Produkten, versuchen aber, mit denen zu interagieren. Das heißt, beispielsweise mit Slack oder so was, dass die mit eingebaut werden. Und fokussieren uns sind auf die Kollaboration. Das heißt, das gemeinsame Erarbeiten von Inhalten, das Kollaborieren, das Teilen, das Kommentieren von Inhalten. Dass das einfacher geht in Evernote.
LB: Ja, das wäre noch eine Frage gewesen mit dem Kommentieren zum Beispiel. Ist da mal irgendwas angedacht, so, wie man das jetzt von Google Apps oder so kennt oder G-Suit, das ist ja eine Sache, dass man auch gemeinsam an Notizen besser arbeiten kann.
MM: Genau, dazu kann ich nicht viel sagen, außer ja, es ist angedacht, wir haben aktiv daran, neue Möglichkeiten. Wir wissen, dass es auch eines unserer Nummer 1 Feature request ist von unseren Kunden und wird etwas kommen. Das heißt, das Thema Kollaboration, Live kollaborieren, Kommentieren, das sind Team, die wir momentan gerade jetzt anschauen und da wird etwas kommen von uns.
LB: Und dann integrieren in bestehende Kommunikationstools, wenn ich das so richtig verstehe?
MM: Ganz genau.
LB: Super.
MM: Was auch immer eine Stärke war von Evernote, diese Integration in all diese Tools, es gibt tausende von bestehenden Verbindungen, die Evernote mit anderen Tools verbinden. Das werden wir weiterhin so leben.
LB: Okay, kannst Du noch konkret was sagen zur Vision oder einen ganz weiten Ausblick geben? Das war jetzt konkret, was dieses Jahr eventuell noch kommen könnte?
MM: Ja, es geht in der Richtung weiter. Die Vision von Evernote ist dieselbe, die wir schon immer hatten. Das heißt, Evernote ist ein Tool, mit dem du arbeiten kannst, ist eine neue Art von Arbeiten und diese neue Art, Notizen erstellen und Informationen dann aufzunehmen, wenn sie auf einen einprasseln und nicht zuerst ein Word-Dokument erstellen zu müssen. Also, diese neue Art von schnellem produktiven flexiblen Arbeiten weiter zu spannen mit allem was kommt, das heißt, was bewegt sich im Thema Maschinenlearning, Artificial Intelligence, wie können wir dich als Kunden oder User auf Informationen aufmerksam machen, die du vielleicht gar nicht kennst oder die du vergessen hast? Wir vergessen sehr viel oder wie können wir dir helfen, Informationen zu finden, die zu kombinieren? Können wir da Arbeiten abnehmen? Was ist mit Voice? Haben wir letztes Mal schon ein bisschen drüber gesprochen. Voice und Texteingabe, wie können wir eine Sprachsteuerung mit einbauen? Was immer mehr kommen wird. Und Artificial Intelligence, wo wir dann routinierte Arbeiten, die du immer wieder ausführen musst, für dich abnehmen. Das sind Themen, die uns dann noch lange Zeit über das nächste Jahr hinausbegleiten werden.
LB: Ja, super. Jetzt zum Abschluss die allerletzte Frage. Was ich feststellen, an mich kommen wirklich sehr regelmäßig Anfragen bezüglich Hilfe bei der Einführung von Evernote. Das sich da viele Firma schwer tun, du hast ja gesagt, man muss sich vorher Gedanken machen. Aber jemand, ein Unternehmer gerade im kleinen oder mittelständischen Unternehmen, die wirklich im Tagesgeschäft sehr viel schon zu tun haben, haben meistens gar nicht die Zeit. Wo können die sich denn Hilfe holen? Ich weiß, Du machst sowas ja auch.
MM: Genau, die könnten auf uns zukommen. Wir werden unseren Blog, der wird Moment immer wichtiger, das heißt, in der Vergangenheit war unser Blog ein bisschen mehr lifestyle orientiert. Seit einem halben Jahr ist er ganz stark auf Business orientiert oder zumindest auf das Thema Produktivität im Allgemeinen. Wir haben da sehr gute Inhalte und werden auch in Zukunft weiterhin Informationen veröffentlichen, wie man schneller mit Evernote einsteigen kann, was man dazu beachten sollte oder gewisse Tipps und Tricks, wie man mehr daraus holt. Dann auch diese Business-Seiten, die wir haben, wie evernote.com/Business, wo wir konkret für Unternehmen dann Informationen dort veröffentlichen, die einem dann unter die Arme greifen und ein bisschen helfen. Wann sollst du dein Team mit ins Boot holen, welche Vorbereitung solltest du vorher machen, welche nachher, die ich zu Beginn ein bisschen erwähnt habe. Diese Informationen können einem dann auch weiterhelfen.
LB: Es gibt doch auch Consultants, ist doch richtig?
MM: Das ist korrekt. Wir haben noch diese Consultants, die haben wir vor ca. zwei Jahren so ins Leben gerufen, das sind freischaffende Personen, die ihr eigenes Unternehmen haben, Beratungsunternehmen zum Thema Produktivität. Die beraten nicht nur zum Thema Evernote, sondern generell das Thema Produktivität für Unternehmen und die Personen können sich bei uns melden. Wir haben einen ganz großen Andrang, wir haben einen Ansturm darauf. Und die können sich zertifizieren lassen, das heißt, sie gehen durch einen ein- bis zweiwöchigen Kurs und zertifizieren sich zum Thema Evernote für Geschäftsumfeld, wie man das einführt, Onboarding, was man zu beachten hat. Das heißt, die lassen sich da zertifizieren, sind danach auch Teil unserer Consultant-Community, wir nennen die übrigens ECC, also Evernote certified Consultants. Das ist eine Community und die helfen dann den Unternehmen weiter, bei den Unternehmen, bei denen wir selber als Evernote nicht genügend sind. Das heißt, unsere Hilfestellung auf unserer Website, unser E-Mail Helferlein, die wir versenden, wenn die nicht weitergehen als gewünscht, dann können ECCs oder Consultants ins Boot geholt werden.
LB: Gibt es eine Stelle im Netz, wo ich sehen kann, welche ECCs hier in meiner Umgebung sind oder die vielleicht für meine Branche oder so zertifiziert sind?
MM: Absolut, auch da haben wir eine Website gelauncht. evernote.com/certified-consultants oder ECCS, verlinken wir dann auch. Wenn man da draufgeht, kann man per Filtern nach seinem Land filtern, sieht dann alle Consultants vom Land und kann die dann auch nach Region filtern. Wir haben einen kurzen Steckbrief darin, das heißt, jeder Consultant beschreibt sich selber, wo seine Stärken sind, wo seine Schwerpunkte liegen und anhand von dem kann man sich dann auch einen auswählen, den anrufen, der kann eine Hilfestellung geben, kann sogar vorbeikommen ins Unternehmen, Workshops durchführen. Das kann dann sehr tief auch gehen.
LB: Gut prima, dann sage ich mal vielen Dank, Manuel. Ich hoffe, dass viele von Euch jetzt etwas mitnehmen konnten, Ideen kriegen können, wo sie Evernote bei sich im Unternehmen einführen können. Wie gesagt, ich habe in beiden meiner Unternehmen, wir nutzen es mit wachsender Begeisterung, teilweise sehr einfach, dass wir eine reine Ablage haben, aber auch, dass wir zum Beispiel so eine Knowledgebase, eine Wissensdatenbank in meinem Feuchte-Keller-Business bei Isotec haben. Alle Datenblätter dazu sind drin und liegen immer zentral dort. Das ist eine super Sache, da gibt es wirklich tausend Möglichkeiten. Ich hoffe, Ihr konntest etwas mitnehmen. Ich sage nochmal danke, Manuel. Es wird sicherlich nicht das letzte Gespräch sein und dann wünsche ich Euch noch viel Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben, ciao.
Lieber Manuel, lieber Lars
Ich bin froh um dieses Gespräch und dessen Inhalte. Ich nutze Evernote nun schon seit vielen Jahren und wir haben in unserer Beratungsfirma den Business-Account. Die Entwicklungen in letzter Zeit beinhalteten einige Verschlimmbesserungen und ich hoffe nun, dass die angekündigten Neuerungen mich und meine Mitarbeitenden begeistern werden. Das zu Beginn so frische Grün des EvernoteApps ist da und dort etwas verblasst:
Ich habe eine Plattform, welche auf dem IPad und auf dem Mac ganz anders funktioniert. Die Anwendung auf dem iPad finde ich heute sehr kompliziert.
Ich kann, in Zeiten wo Business und Privates immer mehr ineinanderfliessen, Evernote entschliesst, dass man auf dem iPad den Nutzer wechseln muss, um auf den privaten Account zu wechseln. So muss ich immer zweimal suchen. Auf dem Mac habe ich wenigstens alles auf der Seitenleiste, kann aber die Gruppierungen nicht übergreifend machen.
Das Suchen ist ein zentraler Prozess von Evernote, der für mich noch immer viel zu viel Zeit beansprucht.
So, das waren einige kritische Punkte, die ich gerne noch weiter erläutern könnte. Dennoch ist Evernote für unsere Unternehmung ein absolut zentrales Tool (deshalb nervt es halt vielleicht manchmal auch mehr, wenn’s nicht elegant funktioniert) und wir schätzen das Zusammenspiel von Evernote mit vielen andern Apps und Tools, sowie die vielen Eingansmöglichkeiten für Notizen, sowie die Verarbeitung der X verschiedenen Dateiformate extrem.
Herzlich, Hubert Bienz, Mehrsicht AG, http://www.mehrsicht.ch