Dieses Jahr kam alles auf einmal: Eine riesige Nachzahlung an die Berufsgenossenschaft, ein verlorener Prozess, mehrere Fehlinvestitionen und dann auch noch eine Wurzelbehandlung…
Als Mensch im Allgemeinen und als Unternehmer oder Führungskraft im Besonderen, muss man sich täglich mit vielen negativen Dingen beschäftigen.
Wenn dann noch einige schwere Treffer zeitnah aufeinander folgen, ohne dass man zwischendurch zu Atem kommt, ist es sehr schwierig, den Mut nicht zu verlieren. Man fühlt sich wie ein Boxer kurz vor dem K.O.
Wie lässt man sich von solch einer Situation nicht entmutigen? Wie kann man wieder Vertrauen und Selbstsicherheit aufbauen und den positiven Blick in die Zukunft bewahren?
Ein ‚weiter so!‘ hilft hier überhaupt nicht. Man vergräbt sich noch tiefer in die Arbeit und die negativen Dinge kommen dann nach einander wieder an die Oberfläche, wie Luftblasen in einem Whirlpool. Das endet dann oft mit Depressionen oder einem Burn-out.
Für mich habe ich die folgenden Schritte entdeckt, die mir helfen, mit solch einer Situation umzugehen:
1. Eine Auszeit nehmen
Das müssen nicht immer mehrere Tage oder eine ganze Woche sein. Manchmal hilft auch schon der Rückzug für einen Vormittag aus dem Tagesgeschäft.
Mein Mobiltelefon habe ich ausgeschaltet und ich bin für niemanden zu sprechen. So bekomme ich einen klaren Kopf und alle unwesentlichen Dinge werden ausgeblendet.
2. Ehrlich analysieren
Keine Schönfärberei! Es ist wichtig, die eigene Situation ehrlich zu analysieren und zu hinterfragen. Machen Dir ein klares Bild Deiner Lage und den daraus resultierenden Konsequenzen.
Um mich nicht abzulenken, verzichte ich ganz bewusst auf mein Laptop. Ein leeres Blatt Papier und ein Bleistift sind völlig ausreichend.
Meine Situation halte ich schriftlich fest (meist tabellarisch) und mit dem Niederschreiben werden die Gedanken schon klarer und es stellt sich schon ein gewisser Überblick ein.
Am Ende der Analyse sollte dieses dumpfe Gefühl, dass einen die negativen Dinge überwältigen, zum großen Teil verschwunden sein. Es fühlt sich so an, als hätte ich die beschlagene Scheibe in meinem Kopf mit einem Tuch trocken gewischt.
3. Das Positive sehen
Einfacher gesagt als getan, ich weiß. Aber ich habe es in dieser Disziplin mittlerweile zu einer Art Meister gebracht. Selbst, einer aus meiner Sicht absolut überzogenen und willkürlichen Nachzahlung an die Berufsgenossenschaft, gelingt es mir noch etwas Positives herauszuquetschen. Und glaube mir, das ist wirklich schwierig!
Messe Dich in dieser Phase auch nicht mit anderen, die aus Deiner Sicht erfolgreicher sind. Das hilft jetzt überhaupt nicht weiter und positiver wird man damit auch nicht. Messe Dich nur an Dir selbst. Du weißt, wie Du es besser machen und wieder in den Griff bekommen kannst.
4. Schlachtplan entwerfen
Ist im Kopf alles klarer und positiver, sieht die Welt schon ganz anders aus. Die Situation an sich, hat sich aber noch nicht verändert.
Handeln ist angesagt, aber kein blanker Aktionismus. Nach der Analyse können die Ziele und die Schritte dorthin klar definiert werden. Diese sollten sie auf jeden Fall schriftlich festhalten. Ich nutze hierzu meinen Einfachen Businessplan.
Am Ende dieser Phase sollte einem klar sein, wie man aus dieser Situation herausfindet. Der Plan für den Irrgarten liegt vor. Der Weg zum Ausgang ist ausgeschildert.
5. Mit den eigenen Stärken beschäftigen
Am liebsten widme ich mich mit dem Marketing, insbesondere dem Internet-Marketing wie diesem Blog hier. Hier sehe ich meine Stärken und ich beschäftige mich wirklich gerne damit.
Während der Auszeit, im Anschluss an die vorherigen Schritte, verbringe ich noch einen guten Teil meiner Zeit mit diesem Thema. Es macht einfach Spaß und Freude, sich mit seinen Stärken zu beschäftigen.
Die Arbeit und auch die Gedanke bei dieser Tätigkeit, geben mir mein Selbstbewusstsein und das Vertrauen in meine eigene Stärke zurück.
Jetzt bin ich wieder für den nächsten Leberhaken gewappnet. Denn Eines ist sicher: Er wird kommen…
Was machst Du in der Krise, wenn alles auf einmal kommt? Bitte hinterlasse einfach einen Kommentar.
Dieses flaue Gefühl im Magen kennt wohl jeder Unternehmer und manchmal scheint alles über einem zusammenzubrechen. Lieber Lars Bobach, hier machen Sie es richtig: besinnen, zur Ruhe kommen, konstruktiv die Situation überdenken und konkret ins Handeln kommen. Und ja, der nächste Tiefschlag wird kommen. Am Ende verlässt Rocky den Ring als Sieger. Ok, nicht im letzten Film, aber so alt sind wir ja noch nicht. 😉 Ich freue mich jedenfalls auf Ihre weiteren Blogbeiträge und podcasts. Auf geht´s!
Danke für den netten und aufmunternden Kommentar 🙂