Gerne folge ich dem Aufruf von Lars mich an seiner Serie ‘Mein Setup’ zu beteiligen. Mein Name ist Raven von Barnekow. Ich bin Sales & Marketing Manager für einen international tätigen Chemiefaserhersteller. In meiner Freizeit fotografiere ich gerne und habe mit einem Freund die Webseite Fotoimotion.de ins Leben gerufen, wenngleich dafür auch meist zu wenig Zeit bleibt.
Schon zu analogen Zeiten habe ich viel Wert auf einen aufgeräumten und gut organisierten Arbeitsplatz gelegt. Was liegt da näher als zu versuchen, die fantastischen Möglichkeiten des digitalen Zeitalters für die Realisierung des papierlosen Büros zu nutzen, wenngleich es auch ein deutliches Umdenken erfordert.
Im Jahr 2005 bin ich nach vielen frustrierenden Nächten der Neuinstallation meines damaligen Windows Rechners mit einem Mac Mini in die Apple Welt umgestiegen. Das System lief stabiler und problemloser, sodass ich mich endlich wieder mehr mit der Benutzung statt der Wartung meines Computers beschäftigen konnte.
Alleine schon die deutlich schnellere Suchfunktion und die einfache Möglichkeit auf einen neuen Mac umzuziehen waren schon Grund genug.
So habe ich dann irgendwann mein Firmen Notebook kurzerhand via Parallels Transporter auf mein MacBook Pro 13“ übertragen und nach dem Motto BYOD mit Windows 7 auf diesem gearbeitet. Windows komplett aus dem Arbeitsalltag zu verbannen war auf Grund der Firmen IT natürlich nicht möglich.
Dennoch war ich mit meinem Mac meistens besser unterwegs als die Kollegen mit der Firmenhardware. Die Dateien lagen auf dem Mac, damit sie mit Time Machine stets gesichert werden konnten.
Der Umbruch
Ihr werdet Euch sicher schon gewundert haben, warum auf meinem Büro Foto dann kein Mac zu sehen ist.
Bei meinen Streifzügen durch die namhaften Elektromärkte habe ich mir immer mal wieder das Surface von Microsoft angeschaut und fand es nicht uninteressant. Als ich dann vor einigen Wochen über ein attraktives Angebot gestolpert bin, habe ich mich intensiver damit beschäftigt und bin kurzerhand umgestiegen.
Nun arbeite ich mit dem Surface Pro 3 und bin bisher von dem Gerät begeistert.
Es ermöglicht mir nun endlich auf einem ausreichend großen Display mit der Hand in OneNote zu schreiben und dies dann mit einem Klick in Text umzuwandeln. Dies funktioniert selbst bei meiner Handschrift erstaunlich gut und ich kann das Papier (bisher ein Livescribe Stift mit Spezialpapier) zu Hause lassen. Außerdem ist das Display so nah am Din A4 Format, dass man mehrspaltige PDF Dateien so gut lesen kann wie auf Papier. Dadurch drucke ich jetzt noch weniger.
Zusätzlich nutze ich mein iPhone 5s.
Software
Im Arbeitsalltag nutze ich:
Auf dem Surface
- MS Outlook 2013 für Email, Termine und Aufgaben
- Word, Excel und Powerpoint für die täglichen Aufgaben
- OneNote für die Verwaltung von Notizen
- Evernote für mein bisheriges Notizarchiv
- PDF24 Creator für die Erstellung von geschützten PDF‘s
Auf dem iPhone
- Mail (am Exchange Server)
- Erinnerungen synchronisiert mit Exchange
- Evernote für Notizen und zum Scannen von Visitenkarten
- 1Password für die Verwaltung von Kennwörtern
- HRS für Hotelbuchungen
- Avis für Mietwagenreservierungen
- Finanzen 100 um die Aktien unterwegs im Blick zu haben
- tado° zur Steuerung der Heizung
Homeoffice
Privat setze ich noch immer auf meine Macs. Im letzten Jahr habe ich mir für die Bild- und Videobearbeitung einen Mac Pro gegönnt.
Als Monitor kommt ein LG 34UM95 zum Einsatz, da er Thunderbolt Anschlüsse besitzt, Hardware kalibrierbar ist und beim Arbeiten im Homeoffice gleichzeitig die Anzeige von zwei Rechnern erlaubt.
Eine Logitech Webcam und ein Just Mobile Drawer für die richtige Höhe des Monitors runden das Setup ab.
Mobil arbeite ich an meinem Macbook Pro 13“ Retina und bin immer wieder begeistert von dem gestochen scharfen Display und der Performance.
Um die ganze Datenflut zu bewältigen, ist am Mac Pro ein Drobo 5d Laufwerk mit 5 Festplatten angeschlossen. Durch den Thunderbolt Anschluss ist es auch für große Datenmengen schnell genug. Im Netzwerk werkelt für Filme und zur drahtlosen Datensicherung noch ein Qnap TS-339 Pro NAS.
Zur Realisierung des papierlosen Büros habe ich einen Fujitsu Scansnap iX500 auf den mich ein Freund gebracht hat. Die Qualität der Scans ist sehr gut und die Geschwindigkeit im Duplexbetrieb atemberaubend für ein so kleines Gerät.
Falls Ihr Euch die Frage stellt, wo Ihr den „schwebenden“ Schreibtisch bekommt; den gibt es nicht zu kaufen, es ist ein Einzelstück vom Tischler nach eigenem Entwurf.
Software
Neben den üblichen Verdächtigen wie Mail, Kalender, Safari und Office für Mac nutze ich hauptsächlich:
- Adobe Lightroom, da ich nur noch im RAW Format fotografiere
- Adobe Photoshop für spezielle Spielereien
- on1 Perfect Photo Suite 9.5 für Portraits, Effekte und Freistellen
- Evernote für Notizen
- Typinator für Textbausteine
- Hazel zum automatischen Ablegen
- Dropbox zum Teilen von Dateien
Hobbies
Für mein Foto Hobby habe ich eine Sony Alpha 6000 mit einigen Objektiven und als immer dabei Kamera eine Sony RX-100 MK3.
Damit die Fotos auch möglichst farbgetreu entwickelt werden ist mein Monitor mit einem datacolor Spyder4Elite kalibriert. Die korrekte Kalibration meiner Drucker ist mir allerdings noch nicht gelungen.
Zur Bildbearbeitung benutze ich noch ein Wacom Bamboo M Tablet.
Zu guter Letzt habe ich noch eine Gopro Hero3 black edition Action Cam, da meine Frau spannenderweise der Meinung war, das mir genau so etwas noch fehlt und sie mir zu Weihnachten geschenkt hat. Nach anfänglicher Skepsis muss ich aber zugeben, dass die Videoqualität wirklich sensationell ist für eine Kamera die kleiner ist als eine Zigarettenschachtel.
Wie gefällt Euch Ravens Setup? Habt Ihr Fragen dazu? Ich freue mich über unseren Austausch in den Kommentaren.
Hallo Raven, danke für den Bericht. Ich nutze aktuell Surface und iPad
parallel, würde aber gerne ausschließlich das Surface nutzen. Gibt es
auf dem Surface eine gute Alternative zu GoodNotes zum Annotieren von
pdfs? Ich benötige hierbei insbesondere die Geometrie-Funktion
(automatisches Erstellen von gerade Linien). Danke für die Info! Viele Grüße, Volker
Hallo Volker, da muss ich leider passen. Da ich nur mit Texten arbeite, reichen mir Acrobat Reader und der in Windows 10 integrierte Reader vollkommen aus. Sorry. Beste Grüße, Raven
Schade…trotzdem danke. Viele Grüße, Volker
Als Angestellter mit wenig digitalen Hobbys wie Fotographie etc. stufe ich die praktische Relevanz dieser Setups für mich als gering ein. Im Büro ist mein Gestaltungsspielraum gering – alle Vorgaben zu Geräten etc. erfolgen zentral und ich sehe keine Einflussmöglichkeit.
Aber ich lese sie mit großem Interesse, da auch ich Effizienz und Sauberkeit liebe. Danke für diesen ausführlichen Einblick. Besonders die Hinweise auf die Scanner (hinsichtlich eines papierlosen Büros) fallen mir immer wieder auf, ebenso wie der Aspekt Datensicherung.
Danke.
Guten Morgen,
habe ein Tablet für das Ausfüllen und Bearbeiten von pdf´s gesucht. Bin dann, auch auf Grund deines Blogs zum Ipad Air2 gekommen. Allerdings habe ich vernünftiges Schreiben auf dem Air2 nicht hinbekommen. Habe sogar mehrere Stifte versucht. Bin dann zum Surface Pro3 gewechselt. Das Schreiben und Schriftbild ist einfach ideal! Man schreibt wirklich wie auf Papier. Habe in OneNote mittlerweile alle meine pdf´s, die ich je nach Bedarf beim Kunden dann ausfüllen kann. Zum Ausfüllen nutze ich Drawboard pdf. Perfekt wären einige Apps (PDF Expert bzw. GoodNotes) von IOS auf dem Surface, aber man kann nicht alles haben. Eine Entscheidung die ich bis heute keinen Tag bereut habe!
Super und vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht und die Empfehlung, lieber Mario.
Ein wirklich tolles und inspirierendes Setup, lieber Raven. Danke dafür.
Eine paar Fragen zu dem Surface hätte ich aber noch: Wie ist das Schreibgefühl auf dem Surface und wie sehen die handschriftlichen Notizen aus? Vielleicht kannst Du mal ein Bild in die Kommentare posten.
Einen noch: Hat OneNote Evernote bei Dir komplett abgelöst? Wo siehst Du die Vorteile?
Ich persönlich finde das Schreibgefühl auf dem Surface gut. Der Stift arbeitet präzise und die Schrift folgt der Spitze zügig. Dennoch ist es anders als auf Papier, was für mich auch recht logisch ist. Der Stift hat eine relativ harte Spitze, die für die Genauigkeit und vermutlich auch die Lebensdauer recht gut ist. Das Display ist super glatt, was es bzgl. Schmutz und Fingerbedienung ja auch sein soll. Beim Schreiben auf Papier wird der Widerstand ja durch das Papier und seine leicht raue Oberfläche generiert. Ich bin gespannt ob es irgendwann mal eine Kunststoffmischung gibt, die einerseits hart genug wie eine Kugelschreiberspitze ist und gleichzeitig einen papierähnlichen Widerstand bietet. Obwohl ich das Schriftbild auf dem Surface gut finde, ist es nicht so kriegsentscheidend, da die Umwandlung in Text ausgesprochen gut funktioniert und ich meine Notizen eigentlich immer umwandle.
Für einen persönlichen Test stehen mein Surface und ich Dir gerne zur Verfügung.
Anbei meine kleine Schriftprobe.
Zu Evernote und OneNote: Da ich ja, wie in meinem Setup beschrieben, Geschäft und Privat recht deutlich trenne, habe ich dies auch für die Notizen gemacht. Alles geschäftlichen Notizen habe ich heute in OneNote und kann auf unserem Server mit meinen Kollegen in gemeinsamen Notizbüchern arbeiten. Privat habe ich aktuell noch alles in Evernote.
Der Vorteil bei OneNote liegt für mich hauptsächlich in der Möglichkeit Handschrift in Verbindung mit dem Surface nutzen zu können und diese hinterher umzuwandeln.
Gut ist auch die Zusammenarbeit mit Outlook im Hinblick auf Termine und die Verlinkung zu den Notizen, sowie verbundene Notizen mit bspw. Word. Ansonsten sind die beiden Programme vom Ansatz her doch recht unterschiedlich. OneNote setzt neben den Notizbüchern auf Abschnitte und Seiten und Evernote nur auf die Notizbücher als Informationsspeicher und Tags zur Unterscheidung, sowie die Suche zum Finden.
Da ich mich an den Ansatz von Evernote gewöhnt hatte, bin ich auch erst mit dem Surface auf OneNote umgestiegen, da man strukturell schon etwas umdenken muss. Ist aber sicherlich Gewöhnungssache.
Danke für Deine ausführliche Antwort, lieber Raven. Das mit dem Test hört sich gut an 🙂