Cristian kam aus Rumänien zum Studium nach Deutschland, er musste sich hier mit verschiedenen Jobs durchschlagen. Er hat sich unter anderem das Programmieren beigebracht und dachte sich nach verschiedenen Jobs, dass er SharePoint besser hinbekommen könnte. Das war die Geburtsstunde von Stackfield, einem Onlinetool für kollaboratives Arbeiten in Teams mit der Besonderheit, dass die Daten Ende zu Ende verschlüsselt sind.
Stackfield bietet alle Aspekte der Zusammenarbeit, von Kommunikation über Teamchat, webbasierte Diskussionen, Kollaboration auf Dokumente usw. Und für alle Hörer, die es testen möchten, gibt es fette Prozente.
Hier das Transkript des gesamten Podcasts und vorab die erwähnten Sponsoren und Links:
Sponsoren:
MDD Webinare
Lars Bobach Online-Marketing AG
Links:
Website
Stackfield
Gutscheincode „Lars2017“ (10 Prozent Ermäßigung auf ein Lizenzpaket)
Kontakt
mudure@stackfield.com
Gadget
Amazon Kindle
Buch
Delivering Happiness von Tony Hsieh
LB: Herzlich willkommen zum Podcast „Produktiv in digitalen Zeiten“. Wir geben Orientierung im digitalen Dschungel, so dass wieder mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben bleibt. Mein Name ist Lars Bobach und ich sitze hier heute zusammen mit dem Cristian Mudure, hallo Cristian.
CM: Hallo Lars, hallo liebe Hörer.
LB: Ja, schön, dass Du da bist. Der Cristian ist CEO und einer der Gründer von Stackfield. Das ist ein Produktivitätstool für Teams und Unternehmen aus Deutschland. Es ist eine deutsche Softwareschmiede, die wurde 2012 gegründet, hat mittlerweile über 10.000 Unternehmen als Kunden. Stackfield wirbt damit, dass sie End-zu-End-Verschlüsselung haben und einen Serverstandort in Deutschland. Wenn man sich so die Features von Stackfield durchliest auf der Seite und sich das Tool auch mal anguckt, was ich getan habe, hat man das Gefühl, es ist eine eierlegende Wollmilchsau. Es ist eigentlich wirklich für alles da, was Teams so erwarten von einem Produktivitätstool. Zusätzlich hat der Cristian auch noch für die „Produktiv in digitalen Zeiten“-Hörer einen Special-Deal mitgebracht, einen Rabattcode. Den werden wir zum Abschluss des Interviews noch verraten. Dann sage ich mal, Cristian, bist Du bereit?
CM: Ich kann loslegen.
LB: Wunderbar. Ja, ein spannendes Tool habt Ihr. Erzähle uns doch mal kurz Deinen Werdegang und den natürlich auch von Stackfield, was Euch antreibt, wo Ihr herkommt und was so Eure Leidenschaft ist.
CM: Vielleicht erst einmal für diejenigen, die die Plattform schon kennen. Stackfield ist ein Onlinetool für kollaboratives Arbeiten in Teams mit der Besonderheit, dass die Daten Ende zu Ende verschlüsselt sind. Man hat quasi in einer Plattform dann genau die Tools, die jedes Team für die alltägliche Arbeit benötigt, wie beispielsweise ein Teamchat, Aufgabenverwaltung oder eine Dateiablage.
Ja, zu mir, ich hatte nie vor, irgendwas mit Computer und Technik zu machen. Mein Traum war früher immer, Tennisprofi zu werden. Leider musste ich mir mit Anfang 20 eingestehen, dass mir doch das nötige Talent fehlt, um ein ganz Großer zu werden. Somit bin ich nach dem Abitur nach Deutschland zum Studieren gekommen. Ich bin in Rumänien geboren und irgendwie musste ich mich damals ja selbst versorgen, konnte aber leider zu dem Zeitpunkt relativ wenig. Um Geld zu verdienen, habe ich dann damals verschiedene Jobs machen müssen, vom Tennistrainer bis Nachhilfelehrer für Mathematik. Unter anderem habe ich mir auch das Programmieren beigebracht und in meinem ersten Job als Programmierer bin ich kläglich gescheitert. Ich wurde nach wenigen Wochen halt auch entlassen, weil ich wirklich nicht sonderlich viel konnte. Nachdem ich aber in den nächsten Monaten mir relativ viel im Selbststudium beigebracht hatte, wurde ich dann bei einer großen Firma eingestellt.
Ich habe daraufhin mein Studium nicht mehr verfolgt und nach ein paar Jahren war es dann soweit, dass ich etwas Eigenes machen wollte. So habe ich mich dann mit 23, müsste ich damals gewesen sein, dazu entschlossen, die Festanstellung zu kündigen und mich als Freiberufler, als freiberuflicher IT-Berater, selbstständig zu machen.
Das lief auch wirklich sehr, sehr gut, hatte richtig große Kunden wie die Deutsche Bahn, die HypoVereinsbank oder Telekom. Und in dieser Zeit habe ich auch sehr viel Geld verdient, aber irgendwann hat mir das Ganze überhaupt keinen Spaß mehr gemacht. Es war im Grunde nichts Nachhaltiges, jedes Projekt ging zu Ende und man fängt eigentlich jedes Mal wieder von vorne an. Und, da ich in dem Unternehmen, wo ich tätig war, immer sehr stark als Kollaborationsplattform SharePoint benutzt wurde, aber niemand wirklich zufrieden mit dem Tool war, dachte ich mir, dass man sowas bestimmt besser machen könnte und das war 2012 quasi die Geburtsstunde von Stackfield.
LB: Das hast Du aber nicht alleine gemacht? Ihr seid mit mehreren?
CM: Nein, das habe ich tatsächlich alleine gemacht. Wir hatten ein paar Co-Founder ganz am Anfang, aber wir haben sie eigentlich dann mit ins Boot geholt, als es die Firma schon gab und es hat auch nicht wirklich ganz reibungslos funktioniert. Ich habe das damals gestartet und zum jetzigen Zeitpunkt bin ich eigentlich auch so der alleinige Gesellschafter, zusammen mit einem Investor.
LB: Aah, okay, da kommen wir gleich noch zu, also doch Du dann ganz allein. Und sozusagen aus der eigenen Erfahrung, dass Du mit SharePoint nicht zufrieden warst, hast Du dann anfangen, Stackfield zu entwickeln?
CM: Genau, richtig, ich hatte mir das ziemlich lange angeguckt und es hatte sich innerhalb der Jahre so die Idee kristallisiert, dass ich unbedingt ein Technologieunternehmen haben wollte. Weil, wie gesagt, die Sachen, die ich da vorher erwähnt habe, diese fehlende Nachhaltigkeit, aber es hatte mir an der richtigen Idee gefehlt und dann hatte ich irgendwann mal die Vision, so von der perfekten Software, die sämtliche betriebswirtschaftlichen Aspekte abdeckt, die halt auch schnell sein sollte. Das ist so ein bisschen ein Problem vom SharePoint. Aber einer dieser Punkte war auch, dass dieses Tool halt sehr, sehr sicher sein sollte. Jetzt eigentlich, nach fünf Jahren, kann ich sagen, dass die Entscheidung für mich persönlich genau die richtige war. Ich hatte auch jetzt in dieser Zeit dazwischen noch nie den Eindruck, dass mich die Arbeit oder das Projekts Stackfield zu stark belastet oder dass die Batterien leer sind. Und ich empfinde auch sehr viel Dankbarkeit, dass ich die Möglichkeit hatte, all dies zu verwirklichen.
LB: Ja, ist ja auch was Tolles bei rausgekommen. Jetzt sag uns doch mal, was unterscheidet denn Stackfield von anderen Tools wie Trello, wie MeisterTask oder Task Managern wie Things oder Todo, was unterscheidet das?
CM: Ja, es ist ein heikles Thema. Ich möchte eigentlich ungern die Konkurrenz schlechtreden!
LB: Nein, rede DICH gut! Mach Werbung für Dich. Du musst ja nicht die Anderen schlechtreden.
CM: Ich glaube, dass all diese Tools ihre Stärken und Schwächen haben. Am Ende ist es eine subjektive Wahrnehmung des potentiellen Käufers, zumindest wenn er sich ein Tool für reines Aufgabenmanagement aussucht. Ich glaube, aus fachlicher Sicht ist Stackfield aber kein Task- oder Aufgabentool, durch eine ganzheitliche Plattform, die alle Aspekte der Zusammenarbeit abdeckt, von Kommunikation über Teamchat, webbasierte Diskussionen, Kollaboration auf Dokumenten usw. Es ist ein sehr breites Spektrum, was hier abgedeckt wird und am Ende ist man nicht mehr auf eine Kombination von Tools angewiesen wie Slack plus Trello plus Dropbox beispielsweise, sondern man hat eine Plattform, wo diese Module perfekt aufeinander abgestimmt sind, wo die Rechtevergabe und Steuerung der Complianceregeln zum Beispiel zentral und einmalig stattfinden. Auf der anderen Seite gibt es noch den Sicherheitsaspekt, wir sind nicht nur ein deutsches Unternehmen und speichern alle Daten in Deutschland, sondern wir benutzen auch keine Hilfsdienste von Unternehmen, die ihren Sitz außerhalb der EU haben. Wir bieten unseren Kunden zum Beispiel auch einen Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung an, vielleicht, was am meisten raussticht, was Du halt auch am Anfang erwähnt hast. Die Daten werden Ende zu Ende verschlüsselt, das heißt, wir als Plattformbetreiber haben keine Einsicht in die Daten unserer Kunden und das ist schon ein sehr großes Alleinstellungsmerkmal.
LB: Das hört sich gut an, das werde ich ja oft gefragt in der Community, wie behältst Du bei den ganzen Tools, die du einsetzt, dann den Überblick, das für das, das für das, das kombiniert Ihr alles in einem. Was würdest Du denn sagen, für welche Unternehmen ist Stackfield besonders geeignet oder habt Ihr so den einen Avatar-Zielkunden, wo Ihr sagt, dass ist das Unternehmen, auf das ist Stackfield maßgeschneidert?
CM: Ja, in erster Linie sind es Unternehmen, die einen besonders hohen Bedarf nach Datensicherheit haben wie Banken, Stadtverwaltungen, Stiftungen, halt. Wir haben auch ein paar Unternehmen aus der Pharmabranche. Ich glaube, dass die Ende zu Ende Verschlüsselung hier sehr wichtig ist, nicht unbedingt, weil die NSA jetzt ausspionieren würde, aber bei einem gewöhnlichen Tool könnte jeder Systemadministrator auf die Produktionsplattform zugreifen und könnte sich rein theoretisch die Kundendaten anschauen. Und das ist zum Beispiel für einen Kunden, der beispielsweise an einer patentierbaren Technologie arbeitet, vielleicht dann vielleicht ein nicht so toller Gedanke. Aber nicht nur das, sondern eigentlich all diese Sicherheitsmaßnahmen, die ich davor erwähnt habe, führen eigentlich dazu, dass die Auswahl für solche Unternehmen dann nicht mehr besonders groß ist.
LB: Habt Ihr denn auch, was ja viele Tools wie Trello oder MeisterTask haben, Ihr habt auch so ein Kanban-System bei Euch?
CM: Genau.
LB: Das habt Ihr ja sogar in verschiedenen Ebenen, das finde ich auch ein Alleinstellungsmerkmal, dass man das ja sozusagen in verschiedene Ebenen packen kann. Gibt es auch eine richtige Userverwaltung, also eine Benutzerverwaltung?
CM: Genau, also, die Benutzer werden global auf zentraler Ebene gesteuert, man legt in Stackfield eine Reihe Organisationsstruktur an. Dort kann man im Grunde alle Benutzer einladen zu den …
LB: Entschuldige, dass ich da einhake, auch mit Rechtevergabe?
CM: Auch mit sehr granularer Rechtevergabe. Man kann tatsächlich darauf in jedem Datenraum bestimmen, was jeder Nutzer tatsächlich darf, ob er nur Leserechte oder Schreibrechte hat oder ab welchem Zeitlimit darf er bestimmte Sachen modifizieren. Wir bieten Stackfield seit kurzer Zeit auch als Premise-Version an, da hat man zum Beispiel auch die Möglichkeit, sich aktiv directory dann anzubinden. Das ist sehr praktisch, weil sehr oft in Unternehmen halt eine Fluktuation herrscht und man muss eigentlich relativ schnell einen Benutzer wieder aus dem Unternehmen entfernen. Und wenn ein neuer dazukommt, dann müsste er eigentlich sofort Zugriff haben auf die jeweiligen Räume, wo er Zugriff haben sollte und dass ist ja relativ komfortabel gelöst.
LB: Das ist ja auch wirklich ein Alleinstellungsmerkmal, muss man dann ja sagen. Wie gesagt, das haben andere Kanban-Tools wie Trello und MeisterTask halt überhaupt nicht. Ich meine, das MeisterTask daran arbeitet, aber die sind halt da sehr offen. Da seid Ihr dann eher, kommt aus dem klassischen ERP-Bereich, eher so diese Benutzerverwaltung.
CM: Ja, das war auch so eines der Probleme, die wir am Anfang hatten, als wir mit Stackfield gestartet sind. Wir hatten uns keine genaue Zielgruppe ausgesucht und waren so das Tool für alle. Das war sowohl für den Consumer gedacht als auch für den Geschäftskunden und am Ende waren wir weder Fisch noch Fleisch.
Das war jetzt nicht besonders förderlich und vor zwei Jahren haben wir einen Cut gemacht, haben auch unser Freemodel umgestellt auf Trial und wir haben gesagt, okay, wir konzentrieren uns auf Geschäftskunden und auf Teams, die tatsächlich miteinander arbeiten und einer der wichtigsten Punkte, halt Unternehmen sind, halt diese Compliance Regeln und Steuerung der Rechte. Und das war damals schon ein sehr guter, im Nachhinein, ein guter Schritt.
LB: Ja, kann ich mir gut vorstellen. Lass uns doch mal an den Zahlen von Stackfield teilhaben. Also, weil man liest, Ihr habt 10.000 Unternehmen als Kunden. Das wird ja sehr wahrscheinlich schon ein bisschen älter sein. Wieviel Kunden habt Ihr, wie viel Mitarbeiter?
CM: Ja, wir haben eine fünfstellige Anzahl tatsächlich an Unternehmen, die uns nutzen, vor allem auch große Namen, die auch von alleine auf uns gekommen sind, also ohne Salestätigkeiten. Das freut uns natürlich sehr. Wir sind zwölf Personen, also noch relativ überschaubar. Das, was ich verraten kann, ist, dass unsere conversion rate von Unternehmen, die unsere Plattform ausprobieren, und tatsächlich zu Kunden konvertieren, sehr hoch ist. Und dass unser Umsatz eigentlich jeden Monat linear wächst. Das ist aber, glaube ich, für unser Geschäftsmodell relativ normal. Nichtsdestotrotz denke ich, dass ab einer gewissen kritischen Masse die Umsatzkurve halt auch eine exponentielle Richtung nehmen kann. Das wird wahrscheinlich noch eine Zeitlang dauern.
LB: Du hattest eben erzählt, Du hast einen Investor mit drin. Also, Du bist alleiniger Gesellschafter mit einem Investor. Wie seid Ihr da genau finanziert?
CM: Ich hatte das Riesenglück, gleich von Anfang an, also bevor tatsächlich die Firma gegründet wurde, direkt einen Investor zu bekommen und dieser hat einen siebenstelligen Betrag investiert. Das Glück war, dass er uns eigentlich auch in der schweren Anfangszeit, wo wir nicht die erhoffte attraction hatten, immer an unserer Seite war und das ist für mich nicht selbstverständlich und bin sehr, sehr, dankbar dafür. Er hat uns immer unterstützt und unterstützt uns weiterhin und ja, wir haben nicht den Tag X, wo wir sagen, wenn wir bis dahin nicht bestimmte Ziele erreichen oder nicht ein bestimmter Umsatz generiert wird, laufen wir Gefahr, kein Geld mehr zu haben.
LB: Aber der Investor, das ist ein Privatinvestor?
CM: Genau, richtig.
LB: Okay, also, jetzt nicht irgendeine Investmentgesellschaft, die dann auch irgendwie ein Exit irgendwann mal vor Augen hat oder irgendwie so was?
CM: Nein, das ist wahrscheinlich auch der Grund, wieso wir in Ruhe arbeiten können. Es ist ein wahnsinnig schwieriges Unterfangen, so eine Kollaborationsplattform, wie Du selber erwähnt hast. Wir haben starke und große Konkurrenz und es dauert halt einfach seine Zeit, bis ein Produkt so ausgereift ist. Und diese Geduld haben viele nicht.
LB: Ja, gerade institutionelle Investoren garantiert nicht. Ist Stackfield denn mittlerweile profitabel?
CM: Ja, wir reinvestieren eigentlich alle Einnahmen in Wachstum und Produktentwicklung, deswegen schreiben wir bis jetzt noch keine schwarzen Zahlen, aber wir sind finanziell sehr gut aufgestellt und wenn wir das jetzt runterdrücken würden, dann wären wir auch profitabel, ja.
LB: Ja, wenn man dann weiter in Wachstum investiert, da gibt es viele große Vorbilder, wie Amazon, die ganz lange und teilweise jetzt noch rote Zahlen schreiben. Einfach, weil sie sagen, uns interessiert der Gewinn erst nicht, wir wollen erstmal nur wachsen. Genau, das ist dann bei Euch wahrscheinlich ähnlich? Kritische Frage mal, die gibt‘s ja auch. Apps für iOS habt Ihr angekündigt?
CM: Oooohhhh.
LB: Ist bisher noch nicht geliefert, was ist denn da los?
CM: Ja, das ist etwas, was uns eigentlich selbst am meisten weh tut. Das Problem war hier schon immer die Verschlüsselung. Es hat die Entwicklung extrem gebremst und außerdem hatten wir früher noch das Problem, dass das gesamte Konzept der Plattform noch nicht hundertprozentig stand. Wir hatten früher sehr viele Funktionalitäten, die wir später dann wieder verworfen haben. Und das hat dazu geführt, dass diese Änderungen halt auch in der App gleichgezogen werden mussten. Aber, wir sind mittlerweile wirklich sehr weit und werden dieses Jahr im Herbst endlich die Apps entrollen und iOS rausbringen.
LB: Super, also, für Android direkt auch mit?
CM: Genau, ja, gleichzeitig.
LB: Okay, sind wir gerade schon in der Zukunft. Was ist noch zu erwarten, also dieses Jahr endlich die Apps für iOS und Android? Was noch?
CM: Auf jeden Fall, also, das schon mal angedeutet. Dann werden wir halt jetzt nicht nur Apps für Android und für die mobilen Geräte, also für Android und iOS rausbringen, sondern auch Desktop Apps für Windows und Mac. Das wird uns schon einen gewaltigen Schritt nach vorne bringen und uns schon als globale Plattform vervollständigen. Funktionell werden wir sicher die Anwendung nicht überfüllen, sondern wollen in erster Linie die Sachen, die wir bis jetzt umgesetzt haben, perfektionieren. Aber schon immer drauf achten, dass eine sehr gute Usability da ist und dass die Plattform extrem wenig Erklärungsbedarf hat. Als brand, als Kompanie, haben wir natürlich sehr hohe Ziele und wir bieten Stackfield auch weltweit an, also auch in englischer Sprache. Wir möchten uns aber erst einmal im deutschsprachigen Raum als führende Kollaborationsplattform durchsetzen, weil, im Grunde, wenn wir es hier nicht schaffen, Nummer eins zu werden, dann werden wir es weltweit erst recht nicht.
LB: Okay und an Funktionsumfang, ist da noch irgendwas ganz Besonderes geplant?
CM: Ja, wie gesagt, wir wollen eigentlich den Sachen, die wir bis jetzt angefangen haben, so den letzten Feinschliff geben. Wir haben natürlich eine sehr lange Roadmap mit sehr vielen Funktionen, aber wir überlegen uns jetzt eigentlich nicht nur zweimal, sondern zehnmal, bevor wir was umsetzen. Weil, das hatten wir in der Vergangenheit sehr oft, dass die Kunden irgendwelche Sachen gefordert haben, und im Nachhinein haben sie sie nicht benutzt.
Deswegen, man sollte hier vorsichtig sein, auch mit Ankündigungen. Wir hatten auch Anfang des Jahres mal in einem Blogartikel zum Beispiel erwähnt, dass wir Audio- und Videotelefonie mal irgendwann integrieren. Am nächsten Tag haben halt drei Firmen angerufen und haben gesagt, wann kommen die jetzt. Deswegen würde ich da jetzt an der Stelle nicht mehr so viel verraten.
LB: Okay, das ist ja auch mit den iOS Apps und Android etwas Ähnliches, ist auch angekündigt und dann hat es auch ein bisschen noch was gedauert. Kann ich verstehen, ich kenne das auch, ich komme ja auch aus der Softwarebranche ursprünglich. Wenn dann Kunden was fordern und dann macht man das mit einem Wahnsinnsaufwand und im Endeffekt wird es dann nicht genutzt. Das ist dann schon ein bisschen frustrierend, das kann ich verstehen.
Machen war jetzt mal einen Strich unter Stackfield, wir kommen gleich noch darauf zurück mit dem Geschenk, was Du für die „Produktiv in digitalen Zeiten“-Community mitgebracht hast. Jetzt würde mich aber mal der Unternehmer Cristian Mudure interessieren. Das hört sich alles nach einer großen Erfolgsstory an, auch Programmieren in Eigenregie beigebracht, ganz toll. Aber irgendwo gibt‘s ja auch, wo so viel Licht ist, muss ja auch Schatten sein. Was war denn Deine größte unternehmerische Niederlage, die Du bisher kassiert hast, was hast Du daraus gelernt?
CM: Die gibt es nicht. Quatsch. Ja, ich finde das Wort Niederlage schon so ein bisschen drastisch. Deswegen würde ich das eher als größte Enttäuschung oder Missverständnis sagen. Kurz nach unserer Launch im Jahr 2013, damals offenbarte Edward Snowden der Welt, dass eigentlich sämtliche Daten von der NSA ausspioniert werden und wir waren zu diesem Zeitpunkt eigentlich die einzige Kollaborationsplattform mit dieser Art der Verschlüsselung. Wir bekamen halt auf einmal unglaublich viel Medienaufmerksamkeit, das Fernsehen berichtete über uns, wir waren Startup der Woche im Wallstreet Journal und zu diesem Zeitpunkt dachten wir tatsächlich, dass wir es schon geschafft haben, dass im Grunde nichts mehr schieflaufen konnte. Auf einmal verloren wir nahezu alle Nutzer, konnten eigentlich den Verlust durch neue Nutzer nicht kompensieren. Die Wahrheit war, dass die Plattform zu dem damaligen Zeitpunkt nicht gut genug war und wir dachten eigentlich, dass die Verschlüsselung alleine ausreichend ist, um sehr viele Nutzer anzuziehen. Jetzt, nachdem einige Zeit vergangen ist, kann ich sagen, ja, es ist sehr wichtig und tatsächlichen ein Kaufargument, aber nur, wenn die Platte mit ihrer Funktionalität mindestens genauso gut wie das der Konkurrenz ist. Die Verschlüsselung alleine reicht nicht aus, um sich für ein Tool zu entscheiden und das war damals sehr ernüchternd und war so von mir nicht abzusehen.
LB: Das ist immer so, wenn man sich in der totalen Sicherheit wiegt und das kann ich aus meiner Erfahrung sagen. Wenn ich zwei super Jahre hintereinander in meinem Unternehmen hatte, da fühlt man sich wie Supermann und dann kommt die nächste Niederlage hundertprozentig. Und das ist auch interessant, ich frage das ja jeden Unternehmer, den ich hier im Interview habe, das ist bei vielen so, dass aus dieser Erfolgsgeschichte dann, gerade, wenn man sich dann für unverwundbar hält, dann passiert es. Das ist oft so, das passiert jedem. Ich glaube, das gehört einfach zum Unternehmersein irgendwie dazu.
CM: Das denke ich auch, ja.
LB: Wo siehst Du denn den Schlüssel zu Eurem Erfolg? Es ist eine Erfolgsstory, was kann die „Produktiv in digitalen Zeiten“-Community da von Dir lernen?
CM: Ja, man hört eigentlich immer wieder von Erfolgsgeschichten, die quasi über Nacht passieren. Ich glaube, dass sowas eigentlich ganz selten vorkommt und die meisten Unternehmen sind nur erfolgreich, weil sie an der Sache geblieben sind und über auch einen langen Zeitraum ihr Produkt oder Dienstleistung perfektioniert haben. Ich sehe oft Gründer, wenn der große Erfolg nicht sofort da ist nach ein paar Monaten, die die Motivation verlieren und was anderes anfangen.
Klar, wenn die Grundidee schlecht ist, sollte man daran nicht festhalten, aber eine gewisse Durchstandskraft ist schon Voraussetzung, glaube ich, um erfolgreich zu sein. Wir haben auch etwas Zeit gebraucht, um unseren Weg zu finden, aber ich glaube, diese Hartnäckigkeit war einer der wichtigsten Faktoren, wenn nicht sogar der wichtigste Faktor. Von daher, als Tipp von meiner Seite, gebt nicht so schnell auf.
LB: Super, kann ich dreimal rot unterstreichen. Ganz klasse, großes Echo bei mir. Wie organisierst Du Dich denn und Dein Leben? Welche Selbstmanagementtools nutzt Du? Nutzt Du nur Stackfield?
CM: Um mit externen Personen in Kontakt zu bleiben, nutze ich tatsächlich noch E-Mail und LinkedIn sehr stark, aber alles, was intern läuft, sei es jetzt reine Kommunikation oder Projektmanagement, das wird alles über Stackfield abgewickelt, also Teamchat, Dateiablage, Termine koordinieren, Aufgabenverwaltung. Wir nutzen keine anderen Tools.
LB: Okay, super. Ist ja auch für alles geeignet, die eierlegende Wollmilchsau, von der ich am Anfang erzählt habe. Was mich noch sehr interessieren würde, wie Du Dich und Dein Unternehmen in Zeiten des digitalen Wandels aufstellst? Du bist ein digitales Unternehmen, aber gerade, wie vermarktet Ihr Euer Produkt? Das würde mich mal interessieren.
CM: Ja, ich glaube, egal, wie erfolgreich wir sein werden, würde ich gerne die Teamgröße überschaubar halten. Ich glaube, dass bis 50 Mitarbeiter das Ganze noch gut zu händeln ist und ich würde versuchen, das auch beizubehalten. Da wir ein rein digitales Produkt haben, ist es auch zu schaffen. Wir sollten im Grunde wie eine große Familie sein, wo jeder nicht nur ein super Fachmann in seinem Bereich ist, sondern sich auch wie zu Hause fühlt. Natürlich auch überdurchschnittlich verdienen. Und von der Vermarktung her haben wir schon in der Vergangenheit einige Sachen ausprobiert, mehr oder weniger erfolgreich. Am Ende hat sich herausgestellt, dass in erster Linie das Produkt richtig gut sein muss und wenn dieser Fall eintritt, dann erzählen die Leute darüber und die Kunden kommen von ganz alleine auf dich zu. Das ist so die Strategie, die wir die letzten 24 Monate gefahren sind und das werden wir wahrscheinlich auch für die Zukunft beibehalten.
LB: Wenn das Produkt gut ist, dann kann das auch von alleine funktionieren. Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Gerade in Eurem Bereich. So habe ich übrigens auch von Euch erfahren. Ich habe mit einer Agentur Kontakt gehabt aus dem Ruhrgebiet hier, hier im Rheinland um die Ecke, und der setzt Euer Tool ein und war so begeistert und hat mir darübergeschrieben. Und so habe ich mir das dann auch mal angeguckt. Ja, ist so.
Das ist jetzt eine Werbeagentur gewesen, also nicht mal jemand, der so eine hohe Anforderung an die Sicherheit hat oder an sensiblen Daten normalerweise, so etwas hat eine Werbeagentur ja nicht. Also, der war auch voll des Lobes und hat das mit sehr großer Begeisterung eingesetzt. Da fällt mir ein, der wollte mir eigentlich immer mal einen Gastartikel darüber schreiben. Ist bisher noch nicht gekommen, also, wenn du das hörst, ich habe den Namen jetzt nicht parat, würde mich sehr darüber freuen. Ja, bevor wir zu den Abschlussfragen kommen, wollen wir uns noch kurz bei unserem Sponsor bedanken.
So, da sind wir wieder mit dem Cristian Mudure von Stackfield. Cristian, welches ist Dein wichtigster Produktivitätstipp?
CM: Ja, ich glaube, wenn man wirklich konzentriert arbeiten möchte, dann am besten die Social-Media-Kanäle wie Facebook, Instagram und wie die alle heißen, komplett ignorieren. Ich glaube, sehr oft läuft auf den Arbeitsrechnern, Webbrowsern, Facebook und ohne es zu wollen, klickt man sehr oft drauf. Auch, wenn man bewusst weiß, dass die Wahrscheinlichkeit, irgendwas zu entdecken, nicht sonderlich hoch ist. Deshalb mein Tipp, alles zumachen, das lenkt tatsächlich sehr stark ab.
LB: Was machst Du denn als Unternehmer, um abzuschalten?
CM: Ja, auch wenn es jetzt für die große Tenniskarriere nicht gereicht hat, spiele ich in meiner Freizeit immer noch sehr viel Tennis. Außerdem haben wir im Office keinen Kickertisch oder Tischtennisplatte, sondern eine Dartscheibe. Das macht uns allen da sehr viel Spaß, muss ich aber gestehen, dass ich nicht besonders gut darin bin und von meinen Kollegen regelmäßig abgezockt werde.
LB: Eine digitale?
CM: Nein, das ist tatsächlich eine aus, ich weiß nicht, womit sie befüllt ist.
LB: Aber, so richtig mit den Pfeilen? Da musst Du ja noch im Kopf oder händisch rechnen?
CM: Ja, genau. Dafür haben wir aber eine App.
LB: Okay, eine App, alles klar. Da kommen wir gleich zu noch. Welches sind die drei digitalen Gadgets, auf die Du nicht mehr verzichten kannst?
CM: Ich bin, ehrlich gesagt, nicht im Besitz von so vielen Hardwarespielereien, das war halt das Laptop. Ob das noch als Gadget gilt, das weiß ich jetzt nicht. Mein Smartphone, ohne würde ich wahrscheinlich, überspitzt gesagt, gar nicht mehr überleben können und was ich eine total großartige Erfindung finde, ist das Amazon Kindle. Früher habe ich zwei, drei richtig fette Bücher mit in den Urlaub schleppen müssen. Dieses Problem existiert jetzt nicht mehr, das finde ich ganz toll.
LB: Kindle ist auch mein ständiger Begleiter. Welche App oder welchen Internetdienst, außer Stackfield jetzt natürlich, möchtest Du der „Produktiv in digitalen Zeiten“-Community empfehlen?
CM: Ja, ich bin ein großer begeisterter Spotify-Nutzer, aber eine Applikation, die vielleicht dem einen oder anderen noch nicht so bekannt, ist Pocket. Und zwar kann ich mir mit dieser App Texte und Artikel aus dem Internet vormerken und diese dann später auf dem Smartphone auch offline lesen. Das ist ganz praktisch, weil ich oft einen interessanten Artikel finde, aber im Augenblick nicht die Zeit habe, es zu Ende zu lesen. Ja, neulich bin ich zum Beispiel nach Rom geflogen und konnte im Flugzeug dann die ganze Kollektion, die sich gesammelt hatte, sozusagen abarbeiten.
LB: Pocket ist super, früher hieß das auch mal „read it later“, die haben es dann umbenannt in Pocket.
CM: Das wusste ich nicht.
LB: Ja, ja, die haben das in Pocket umbenannt. Ist eine tolle App, toller Dienst. Welches Buch hat Dich als Unternehmer und als Mensch am meisten geprägt?
CM: Ich glaube, bei mir gab es nicht dieses eine Buch. Ich habe in der Tat die letzten Jahre sehr viel gelesen und habe auch versucht, aus all den Büchern die Sachen rauszupicken, die ich für sinnvoll gehalten habe. Ich mag aber Bücher, die nicht wie so eine Aufeinanderfolge von Ratschlägen aufgebaut sind, sondern schon eine gewisse Geschichte erzählen. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist, finde ich, Delivering Happiness vom Gründer von Zappos, der Schuhfirma, die jahrelang als Vorbild für Zalando gedient hat. Und das war in der Tat das Buch, das ich vielleicht am meisten genossen habe.
LB: Sehr schön, werden wir verlinken, guter Buchtipp. Welches ist der beste Ratschlag, den Du jemals erhalten hast?
CM: Ich habe tatsächlich sehr viele sinnvolle Ratschläge bekommen. Ich glaube, am Anfang haben mich kritische Stimmen im Internet sehr gestört und ich wollte es allen recht machen. Irgendwann hat mir ein guter Freund gesagt, egal, wie gut Dein Produkt ist, es wird immer Leute geben, die etwas entgegenzusetzen haben. Klar sollte man sich überlegen, ob die Kritik gerechtfertigt ist oder nicht, aber man sollte sich nicht als Maßstab nehmen, nie irgendwie was Negatives über sich oder deine Firma zu lesen. Das hat mir tatsächlich, glaube ich, sehr geholfen, weil mich, wie gesagt, so etwas relativ stark mitgenommen hat.
LB: Meine damalige Assistentin hat immer gesagt, everybodys Darling is everybodys Depp. Komm ja auf dasselbe raus. Man kann es nicht allen recht machen, gerade nicht, wenn man Erfolg haben will. Ja, wie kann jetzt die „Produktiv in digitalen Zeiten“-Community mit Dir in Kontakt treten, wenn sie Stackfield mal kennenlernen wollen und bitte, Du hast das Geschenk mitgebracht.
CM: Genau, am besten über meinen LinkedIn-Account. Ich glaube, unter der Kombination „Cristian“ ohne „h“ und „Mudure“ sollten nicht so viele Treffer erscheinen, also sehr einfach zu finden oder einfach über die E-Mail-Adresse mudure@stackfield.com. Das Geschenk ist für all diejenigen, die unsere Plattform ausprobieren möchten und sich dann möglicherweise entscheiden, Kunde zu werden, mit dem Gutscheincode Lars2017 erhaltet Ihr 10 Prozent Ermäßigung auf ein Lizenzpaket Eurer Wahl.
LB: Das ist super! Also, Rabattcode Lars2017, zusammengeschrieben Lars groß oder klein, egal?
CM: Genau.
LB: Das ist supernett, aber kurz, man kann Euer Produkt auch noch vorab kostenlos testen? Man muss es ja nicht direkt kaufen?
CM: Richtig, genau. Man kann sich ganz normal anmelden, innerhalb von Minuten ist man im Grunde halt auch drin und für 14 Tage läuft die Trial-Phase ab und im Anschluss kann man sich entscheiden, ob man tatsächlich ein kostenpflichtiges Paket bucht oder die Testphase einfach auslaufen lässt.
LB: Super, und dann mit 10 % Rabatt, mit dem Rabattcode Lars2017. Super, vielen Dank dafür, finde ich wirklich supernett. Ein superspannendes Interview, Ihr habt ein tolles Produkt. Ich rate jedem, der sich mit Team Kollaboration auseinandersetzen muss, in seinem Unternehmen sagt, ich will da was für die Team Kollaboration einsetzen, guckt Euch Stackfield an, es ist wirklich ein richtig tolles Tool, bietet viele Funktionen und vielleicht ist es ja für den einen oder anderen wirklich richtig gut geeignet. Das kann ich mir auf jeden Fall sehr, sehr, gut vorstellen, weil es halt viele Funktionen aus allen unterschiedlichen Tools vereint.
CM: Oh Gott, jetzt werde ich rot!
LB: Nein, ist doch so, ich finde, da brauchst Du überhaupt nicht, also, da habt Ihr wirklich ein tolles Tool auf die Beine gestellt.
CM: Danke schön.
LB: Cristian, vielen, vielen Dank.
CM: Vielen Dank auch von meiner Seite, auch für die Einladung.
LB: Ja, sehr gerne, hat Spaß gemacht und ich wünsche Euch wie immer viel Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben, ciao.
CM: Ciao.