Mit dem dritten Teil der Serie zur erfolgreichen Zielsetzung und Lebensplanung kommt die echte Herausforderung: Prioritäten setzen. Vergessen sind die Theorien des ersten und die Träumereien des zweiten Teils.
Ich kann Dir daher schon jetzt versprechen, einfach wird es nicht. Die Schritte fünf bis sieben werden Dir alles abverlangen. Dein Trost: Das Gesamtbild Deines Lebensplans nimmt ganz konkrete Formen an und sollte nach dem 7. Schritt greifbar für Dich sein. Es lohnt sich.
5. Schritt: Setze Prioritäten
Schiebe zuerst alle Ziele mit dem Label ‚kurzfristig‘ in die Spalte ‚Kurzfristige Ziele‘ auf Deinem Trello Lebensplan-Board. OK, das war einfach.
Schwieriger wird es jetzt: Verschiebe die wirklich wichtigen Ziele in die Spalte ‚Meine Hauptziele‘. Suche Dir dabei jeweils 4 aus den unterschiedlichen Zeitrahmen (1, 3, 5, 10 Jahre) aus. Ganz egal, aus welcher Spalte. Du musst entscheiden, welche 16 Ziele Du in den nächsten 10 Jahren erreichen willst.
Die anderen Ziele, welche nicht zu Deinen Hauptzielen gehören, kannst Du einfach in der jeweiligen Spalte stehen lassen. Als Erinnerung oder vielleicht auch als Inspiration für die Zukunft.
Danach geht es an die Prioritäten Deiner Hauptziele.
Für die Prioritäten nutze ich Labels mit unterschiedlichen Farben.
Ich habe hier versucht, eine einigermaßen einheitliche Farbwelt zu wählen.
Priorität A: Höchste Priorität, die wichtigsten Ziele, die Du unbedingt in Deinem Leben erreichen möchtest.
Priorität B: Auch wichtig, aber nicht ganz so wichtig wie die Prio A-Ziele. Du wärst aber sehr enttäuscht, wenn Du diese Ziele nicht erreichst.
Priorität C: Ziele, die Du gerne erreichen würdest, Du wärst aber auch nicht traurig, wenn es nicht klappt. Also ‚nice to have‘ und nicht ‚must have‘.
Vergebe jetzt jedem Deiner Hauptziele eine passende Priorität bzw. das passende Label. Danach sortierst Du die Spalte ‚Meine Hauptziele‘ nach Priorität.
Findest Du Dich in den definierten Hauptzielen wieder? Sind alle Deine Lebensbereiche erfasst und sind die Ziele Ansporn, etwas an Deinem Leben zu ändern?
Gut, dann geht es zum nächsten Schritt.
6. Schritt: Dein Lebensziel
Du wirst einigen Deiner Ziele die Priorität A gegeben haben. Könnte eines davon Dein Hauptlebensziel sein?
Ich habe mich mit der Auswahl richtig schwer getan. Klar, ich möchte ein guter Vater, Ehemann etc. sein und ich möchte auch noch das eine oder andere erleben. Aber ist eines davon mein Lebensziel?
Diese Frage hat mich wirklich wochenlang und teilweise auch nächtelang beschäftigt. Vielleicht fällt es Dir leichter.
Du solltest hier aber nichts erzwingen. Wenn Du Dich noch auf kein Lebensziel festlegen kannst, lasse die Spalte erst einmal leer. Kein Problem. Vielleicht findet es sich ja mit der Zeit und dem kontinuierlichen Arbeiten mit dem Board.
Eins gefunden? Gut, dieses eine Hauptziel solltest Du jetzt in die Spalte ‚Lebensziel‘ verschieben. So hast Du es ganz prominent und immer direkt vor Augen.
7. Schritt: Detailarbeit
Jetzt geht es an die Details! Als Erstes widmen wir uns der Spalte ‚Was ist mir wichtig?‘.
Für jeden Deiner Bereiche / Konten hast Du bereits das Idealbild festgehalten. Jetzt kommt der Kassensturz und wir halten fest, wie es momentan um dieses Konto bestellt ist. Hierbei versuche ich immer, im Rahmen meiner Möglichkeiten gnadenlos ehrlich zu sein, denn Schönfärberei hilft an dieser Stelle nicht. Diese Bestandsaufnahme schreibe ich in die Kommentare der entsprechenden Karte.
Passend zu dem ‚Kontostand‘ versehe ich die Karten mit Labeln:
- Grün – Konto im Plus, alles gut, Idealzustand und jetzige Situation sind sehr nahe beisammen
- Gelb – Konto leicht überzogen, ideale und jetzige Situation deutlich voneinander entfernt, Handlungen notwendig
- Rot – Konto hoffnungslos überzogen, Idealzustand hat nichts mit der jetzigen Situation zu tun, dringend Handlungen mit hoher Priorität erforderlich
In jeder Karte lege ich jetzt noch eine Checkliste an. Dort halte ich die Aufgaben fest, die ich erledigen sollte, um den vorher definierten Idealzustand zu erreichen. Hier das passende Beispiel für das Konto Ich – Gesundheit:
Die Spalte ‚Was ist mir wichtig?‘ könnte bei Dir jetzt ungefähr so aussehen:
Jetzt kümmern wir uns um Dein ‚Lebensziel‘ und die Ziele in den Spalten ‚Kurzfristige Ziele‘ und ‚Meine Hauptziele‘.
Auch hier legen wir für jedes Ziel, also auf jeder Karte, eine Checkliste an und halten die Aufgaben fest, die Du angehen musst, um das Ziel zu erreichen. Das können auch Meilensteine auf dem Weg zur Traumerreichung sein.
Auch hier solltest Du die Labels mit den Ampelfarben verwenden. Diese sollen Dir auf einen Blick zeigen, ob Du mit dem Ziel auf Kurs bist oder ob Du hier dringend handeln musst.
Dein Board ist jetzt fertig (für den Augenblick) und sollte ungefähr so aussehen (zum Vergrößern klicken!):
Klasse, nicht?
Mir gibt der Blick auf mein Lebensplanboard immer ein tolles Gefühl der Klarheit und Ruhe. Ich hoffe, Dir geht es genau so.
Genieße den Augenblick und schaue gerade am Anfang täglich auf Deinen Lebensplan. Jetzt geht es ans Umsetzen und Dranbleiben. Darum kümmern wir uns im 4. Teil.
Noch eine Empfehlung zum Schluss:
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Hallo Lars
Ich verfolge sehr aufmerksam, wenn auch sehr leise, deinen Blog und finde toll was und vor allem wie du es machst!
So auch diese Reihe.
Bin langsam im Endspurt was meinen Lebensplan angeht und habe hierzu eine Frage:
Gerade bei den Hauptzielen, wenn hier beispielsweise die Karte „USA Rundreise (10)“ steht wie bewerte ich das dann am Besten hinsichtlich „Kontostand“.
Ist hier „Grün“ richtig, da ich das Ziel mit langem Zeithorizont erreichen will oder hast du dir hierbei etwas anderes gedacht?
Würde mich über deine Meinung freuen.
Liebe Grüße Matthias
Danke für die netten Worte und die gute Frage, lieber Matthias.
Das mit den Kontoständen bezieht sich nur auf die Karten in der Spalte ‚Was ist mir wichtig‘. Sorry, wenn ich mich hier mißverständlich ausgedrückt habe.
Die Labels mit den Ampelfarben auf den anderen Karten sollen den Grad der Zielerreichung anzeigen. ‚Grün‘ = Auf Kurs. ‚Gelb‘ = Handlung notwendig, ‚Rot‘ = Handlung dringend notwendig.
Sehr interessant…… Habe mich bisher noch nicht mit Trello beschäftigt, werde ich jetzt aber mal nachholen! Wie spielen Trello, Evernote und ToDoist zusammen?
Hallo Lars,
vielen herzlichen Dank für diese hilfreiche Serie – endlich Mal anschauliche und konkrete Praxistipps zu diesem Thema! Ich mache mich jetzt gleich motiviert an die Umsetzung.
Liebe Grüße aus dem verschneiten Südbaden, Alena
Danke für die netten Worte, lieber Alena. Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Umsetzung und würde mich hier an der Stelle über einen kurzen Erfahrungsbericht sehr freuen. Vielleicht hast Du noch den ein oder anderen Tipp für die Leser. Wäre toll 🙂