Die Zeit verfliegt. So auch die letzten vier Wochen, in denen ich versucht habe, einzig und allein mit meinem iPad zu arbeiten.

Ich habe mein iPad Pro lieben und hassen gelernt. Mir wurden ganz klar die Grenzen meines iPad only Experiments aufgezeigt und ich habe dabei auch die ein oder andere tolle App entdeckt.

Hier mein Fazit nach vier Wochen iPad only:

The Good

Schreiben, schreiben, schreiben

Mit dem externen Magic Keyboard wurde mein iPad zu einer wahren Schreibmaschine. Egal ob Emails, Blogartikel, Social Media Posts oder irgendwelche anderen Texte, Schreiben ist mit dem iPad eine Freude. Siehe hierzu auch meinen Artikel:

Mein iPad only Experiment – Schreiben, schreiben und die passende Tasche

Immer auf Reisen

Das iPad Pro mit dem Apple Pencil sind für mich die idealen Reisebegleiter. So stelle ich mir leichtes und unbeschwertes Reisen vor. Mein MacBook werde ich auf Reisen definitiv nicht mehr einpacken. Siehe hierzu auch:

Mein iPad only Experiment – Der perfekte Begleiter auf Reisen

Der Apple Pencil

Der Apple Pencil (hier mein ultimativer Test mit Video) hat mein Leben verändert, zumindest mein Arbeitsleben. Auch wenn ich vorher schon alles auf dem iPad handschriftlich notiert habe, bin ich mit dem Apple Pencil und dem iPad Pro nochmals in eine ganz andere Galaxy vorgestoßen. Unglaublich, was ich jetzt alles so handschriftlich notiere…

Always on

Das wurde mir in der zweiten Woche iPad only richtig bewusst. Mit meinem iPad (mit Cellular, also mobilem Internet) bin ich immer online. Keine Suche nach kostenlosem WiFi, kein Hotspot mit dem iPhone herstellen. Das iPad ist immer im Netz.

Klar, trivial, aber unendlich praktisch und bequem, gerade auf Reisen.

Der Akku

Das Pro verfügt über einen echten Monsterakku. Erinnert mich irgendwie an den Duracell-Hasen aus den Neunzigern. Er hält und hält und hält, so dass ich zwischendurch glatt vergessen hatte, dass er überhaupt geladen werden muss.

Split View

Split View, also das Darstellen von zwei Apps nebeneinander, macht das Leben und Arbeiten mit dem iPad um einiges leichter und desktop-ähnlicher. Toll bei Apps, die das unterstützen. Doof bei Apps, die noch nicht in einer Pro Version erschienen sind.

Klanggewaltig

Unglaublich, was die Apple-Ingenieure an Klang aus dem iPad Pro gezaubert haben. Für Filme und auch eine kleine Beschallung ideal. Externe Lautsprecher sind auf Kurztrips absolut unnötig.

The Bad

Ein Königreich für eine Maus

Auch nach vier Wochen habe ich mich noch immer nicht an das Arbeiten mit dem Touchscreen gewöhnt. Rein aus Gewohnheit ging meine rechte Hand immer zur Maus bzw. zum Trackpad. Die Bewegung von der Tastatur nach oben auf den Touchscreen fühlt sich immer noch ungewohnt und irgendwie nicht richtig an.

Ein Himmelreich für einen Tisch

Mit der externen Tastatur bin ich auf einen Tisch angewiesen. Auf dem Schoß schreiben wie mit dem MacBook geht nur ohne externe Tastatur, also auf dem iPad direkt, und das ist auf Dauer keine Freude.

Mal wieder keine iPad Pro App

Ohne Split View wird das Arbeiten mit dem Pro teilweise unnötig kompliziert. Da kann die Eingabe einer Banküberweisung, obwohl die Banken Apps zu den positiven Überraschungen meines Test gehören, zum echten Geduldsspiel werden. Immer zwischen zwei Apps hin- und her wechseln und dabei die Bank App immer wieder aufs Neue entsperren… nervig…

Immer diese Passwörter

Die Eingabe von Passwörtern, gerade wenn man das auf dem Mac ganz bequem mit einem Passwortmanager wie 1Password erledigt, ist auf dem iPad teilweise eine Qual und unnötiger Zeitverlust.

Auch wenn es 1Password für iOS gibt und die Logins über die Cloud sicher synchronisiert werden, ist der Zugriff, je nach App, deutlich komplizierter.

Leider bieten nicht alle Apps die Möglichkeit, 1Password direkt bei der Abfrage des Passwortes aufzurufen. Auch hier muss dann wieder zwischen den Apps gewechselt werden…

Die Effizienz

Ein echtes Gefühl von Effektivität und Produktivität hat sich bei mir mit dem iPad nur selten eingestellt. Klar, alles abhängig von den richtigen Apps. Siehe dazu auch:

Mein iPad only Experiment – Auf der Suche nach den passenden Apps

Bei einfacher Bildbearbeitung oder bei dem Einstellen von eBay-Auktionen hatte ich mit dem iPad sogar einen Produktivitätsvorsprung gegenüber dem Mac. Das war aber eher die Ausnahme als die Regel. Viele Standardaufgaben wurden mit dem iPad unnötig erschwert.

The Ugly

Auch hier dreht sich wieder alles um die passenden Apps. Ich habe wirklich Apps zum Haareraufen erlebt. (OK, da gibt es bei mir nicht viel zu raufen, aber Ihr wisst, was ich meine…)

Fazit

In den vier Wochen wurden bei mir die Grenzen, was mit dem iPad möglich ist, deutlich nach oben verschoben.

Wo ich früher immer noch ‚zur Sicherheit‘ mein Macbook mitgenommen habe, kann ich jetzt, mit dem Gefühl der absoluten Gewissheit, nur mein iPad einpacken. Mit dem iPad bekomme ich alles hin, auch wenn nicht immer mit der größtmöglichen Effektivität.

Für alle Alltagsaufgaben wie Emails, Schreiben, Social Media etc. ist das iPad alleine bestens geeignet. Aber richtig effektives und damit produktives Arbeiten ist auf Dauer mit dem iPad alleine nicht möglich.

Diesen Text schreibe ich übrigens mit einem breiten Grinsen, welches ich seit 45 Minuten nicht mehr aus dem Gesicht bekomme, auf meinem MacBook 🙂

Habt Ihr Fragen oder Anmerkungen zu meinem iPad only Experiment? Wie ist Euer Fazit? Ich freue mich auf unseren Austausch in den Kommentaren.